Am Freitag hatte ich das Vergnuegen, dem Neujahrsempfang des Botschafters eines EU-Landes in Singapur beizuwohnen. Dort lernte ich unter anderem, dass in Singapur mehr Bangladeshis als Europaeer insgesamt leben - “die Baubranche und die Hafenarbeit sind ungemein personalintensiv”, gemaess Seiner Exzellenz. Besonders schockierend, fuer unsereins zumindest, duefte die Tatsache sein, dass diese Gastarbeiter in der Regel beim geringsten Verstoss ausser Landes verwiesen werden - und ein solcher Verstoss ist gegeben, wenn die Frau (i.d.R ebenfalls in den personalintensiven Sektoren taetig) schwanger wird, womit sie ja die Staatsangehoerigkeit fuer ihr Kind erschleichen koennte, oder gar dem Staat zur Last fallen koennte.
Als besonderer Sicherheitsmechanismus darf auch die Regel gelten, wonach der Arbeitgeber bei solchen Jobs die Paesse behaelt, damit der Arbeitnehmer - dessen Anwesenheit ja doch sehr geschaetzt wird, so er sich richtig benimmt und brav an sechs Tagen die Woche sein 15stuendiges Pensum absolviert - nicht einfach so ausreisen kann, wenn er es moechte.
Dies kommentierte S.E. dann wie folgt: “Man muss allerdings sagen, dass man hier nicht von Heuchelei seitens der Behoerden sprechen kann - schliesslich hat Singapur die UN Menschenrechts-Charta nie unterschrieben!”.
Dann ist ja alles gut.