Mir gefällt “Claas Relotius Einzelfall Preis”. —- Auch hier noch die Anregung bzw. Bitte, den inflationären Gebrauch von Links in den Texten zu reduzieren, etwa auf Karl May, Giordano Bruno oder Egon Erwin Kisch. Trauen Sie ihren Lesern ruhig etwas mehr zu.
Der SPIEGEL beweist sich erneut als “Lückenpresse” und berichtet am Donnerstag, 20.12.2018 um 21:09 Uhr nur, was bereits von anderen publiziert wurde - Dirk Maxeiner hat bereits am 20.12.2018 um 09:01 auf achgut.com zu dem Artikel aus Fergus Falls verlinkt, Und am 20.12.2018 um 11:11 Uhr verlinkte der Branchendienst MEEDIA auf den am Abend des 19.12.2018 publizierten Text auf dem Portal Medium.com. Der SPIEGEL musste also diesen Artikel schreiben, weil das Fergus Falls Desaster bereits in aller Munde war. Und beweist sich dann doch wieder als “Lückenpresse”. Zu Punkt (2) schreibt der SPIEGEL: “2. Der bewaffnete, jungfräuliche Bürgermeister In der Relotius-Reportage wird der City Administrator Andrew Bremseth als 27-Jähriger dargestellt, der noch nie eine Freundin gehabt habe, immer eine Beretta Kaliber 9mm bei sich trage und französische Philosophen des 18. Jahrhunderts bevorzuge. Dazu der SPIEGEL: “All dies sei unzutreffend, sagte Bremseths laut Anderson und Krohn.” - Doch die sagen mehr, nämlich: “Relotius chose to put the spotlight on Fergus Falls city administrator, Andrew Bremseth, as the main character in his article ... Damit hat sich der SPIEGEL total unglaubwürdig gemacht - leider
Die Münchhausen-Geschichten des talentierten Mister Relotius wurden doch vor allem deshalb(!) so geschätzt, weil sie all die Ressentiments und Vorurteile, die die Mitarbeiter und Leser des Spiegel im seelischen Gepäck mit sich rumtragen, auf so formidable, wundersam passende Art und Weise wieder und immer wieder bestätigten. Er schrieb, was man unausgesprochen bestellt hatte und lieferte promt, was man lesen wollte. Ja, und wenn die vielfältige Realität nicht zu den lieb gewonnenen Klischees und Stereotypen in seinen Storys passte, dann hatte er, der schreibgewandte Flunker-Baron aus der stocksteif-bürgerlichen Hansestadt Hamburg kreativ nachgebessert, denn es kann schließlich nicht sein, was partout nicht sein darf. Nicht wahr?!
Ja, das ist wahr, es gibt auch die Leser, die sich von solchen Schreiberlingen über den Tisch ziehen lassen. Bei solchen Artikeln, wie der brav abgegebene 1000€-Fund des armen, gepeinigten Flüchtlings, sollt jeder Mensch, der noch einen Krümel Resthirn im Kopf hat, spätestens nach dem Lesen der ersten paar Zeilen, mal diesen “Krümel” in Bewegung setzen. Solcher Bullshit stinkt doch zum Himmel, den braucht man sich doch garnicht weiter reinziehen. Man sollte noch einen Preis erschaffen. Einen für die, die den Blödsinn schreiben und einen Preis für die, die das lesen und auch noch glauben.
In Jury von Kindernothilfe saß auch Michel Abdulai, der in der letzten Plasbergs Sendung so “briliert” hat. Mir waren die immer häufiger stattfindende Preise für alle diese Emmies, Bambies, Bimbes und ich weiß nicht, wie die alle heißen, schon vor einiger Zeit suspekt. Anscheinend geht es nur darum, alle Gesinnungsgenossen mit der richitigen Haltung auszuzeichnen. Wie zum Beispiel Kollegah. Es hat sich bewahrheitet: Lügenpresse.
Noch bis in die Regierungszeit Schröder/Fischer war der “Spiegel “ eine Instanz der überparteilichen Presse, ein überlebenswichtiges Korrektiv einer intakten Demokratie, Opposition gegenüber jeder Regierung und als solche geachtet, aber gefürchtet, wegen seiner Unbestechlichkeit. Diese Zeit ist jetzt vorüber. Die alte Bundesrepublik ist dahin. Sie wurde in der Merkel-Ära ebenso “zersetzt ” wie die freie Presse, der Rundfunk, das Fernsehen, nahezu die gesamte Verlagslandschaft. Die Reste der Bundesrepublik treiben auf einem Ozean von innenpolitischen und weltpolitischen Problemen kopflos dahin, ohne in der Öffentlichkeit angemessen besprochen werden zu können. Das kann nicht gut ausgehen, für welche Bevölkerung auch immer. Deshalb empfehle ich eine Rückkehr zum offenen, tabulosen “Streit “. Das wäre der erste Schritt zur Vernunft. Die Bevölkerung hat genug vom Lügen!
Wenn man einmal bedenkt, das der Spiegel doch eigentliche eine bemerkenswerte “Qualitätssicherung” installiert hatte, die genau solche Lügenbarone verhindern sollte, wirft das aus meiner Sicht ein noch peinlicheres Bild auf den Spiegel als seinerzeit die gefälschten Hitler-Tagebücher auf den Stern. Im Spiegel selbst war man offenbar scharf darauf nach Steich und Faden belogen zu werden. Das Ganze hat etwas von der SPD-Nahles-Rhetorik “Ich mache -pardon schreibe- mir die Welt wie sie mir gefällt”. Und überhaupt, wer vom Spiegel entschuldigt sich nun eigentlich bei der AFD, Pegida und Co. dafür, dass die damit Recht hatten das es in Deutschland so etwas wie eine “Lügenpresse” gibt? Der Vorfall hat ja quasi den Charme einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Bitte, bitte: Ich reihe mich in alle die ein, die den Preis zwar gut finden, ihn aber nicht mit dem Namen Karl May bedacht sehen wollen! Karl May, der Held meiner Kindheit, hatte eine überbordende Phantasie und hat Abenteuerromane geschrieben, in denen er den geschundenen Indianern ein Denkmal setzte. (Wenn auch nicht immer realitätsgetreu.) Dass er selbst all diese Abenteuer nicht erlebt hat, wissen wir heute. Wir haben es ihm verziehen. Ein Journalist, der zur Wahrheit verpflichtet ist und wissentlich lügt, um die politische Stimmung zu beeinflussen, ist eine ganz andere Nummer! Bitte nicht den Namen Karl May mit dieser Verfehlung in Verbindung bringen! BITTE!
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