Waren frühere Windkraft-Investoren vielleicht noch wirklich davon überzeugt, mit ihrer guten Tat die Welt retten zu helfen, so geht es den heutigen in der Regel um etwas ganz anderes. Es hat sich herumgesprochen, dass jedes Kilowatt installierte Windleistung durch eine entsprechende Leistung einer Gasturbine ergänzt werden muss, um die Unstetigkeit des Windes auszugleichen. Wer sich heute für Windräder stark macht, dem geht es höchstwahrscheinlich eher darum, Gasturbinen und/oder Gas zu verkaufen… Der Vormarsch des Gases in der Stromproduktion der EU führt zur fatalen Konsequenz, dass es schon bald keine echte Wahlmöglichkeit zwischen leitungsgebundenen Energieträgern geben wird. Statt in Europa wird die weltweit zu günstigen Preisen verfügbare Kohle nun ausgerechnet in den Öl- und Gasförderländern verstärkt genutzt. Russland baut Kohlekraftwerke, um das immer teurer werdende Gas für den Export zu reservieren. Auch das Emirat Dubai baut für die eigene Stromversorgung Kohlekraftwerke, weil dessen Strategen die eigenen Öl- und Gasvorräte dafür zu schade erscheinen. Für die Energiepolitik Deutschlands und der meisten EU-Länder gibt es nach alledem nur ein Urteil: Dümmer geht’s nimmer!