"Wer keine Angst hat, hat keine Phantasie" und "Auch der stärkste Mann schaut einmal unters Bett".Beide Sprüche stammen von keinem Geringeren als Erich Kästner. Sehr bedenkenswert auch:"Ein Vogel hat niemals Angst davor, daß der Ast unter ihm brechen könnte. Nicht, weil er dem Ast vertraut, sondern seinen eigenen Flügeln". Die Quelle ist leider unbekannt.
Ich hab auch Angst, fürwahr. Vor Politikern. Meine Phobien sind zahlreich. Merkelophobie, Maasohobie, Söderophobie, Habeckophobie. Auch im Bett beim Einschlafen, stimmt, Sabine Schönf. Neuerdings habe ich ein leichtes Faible für Laschet - an irgendwem muss man sich festhalten. Dann habe ich auf Bergtouren noch Angst vor Gewitter und Nebel, letzteres auch beim Chauffieren, und vor Rinder- oder Pferdeherden. Was noch? Mäuse? Nein. Spinnen? Nur außerhalb Europas. Schlangen ebenso. Monsterwellen, deswegen war mir nie nach einer Kreuzfahrt zu den Pinguinen, sehr umweltfreundlich von den Monsterwellen, zumindest, was mich betrifft. Tsunami und Erdbeben sind nicht ohne. Es gibt so viele konkrete Sachen, vor denen man Respekt haben kann, dass man sich wundert, dass Klima überhaupt zieht. Auch Covid, wieso? Ich finde Krebs bedeutend schlimmer. Und das saumäßige Bohren beim Zahnarzt. Was der Karl-Ede geflissentlich übersieht, ist die Tatsache, dass unsere AKW besser sind als das in Tschernobyl. Nur in die Eifel sollte man keins stellen. Die kann plötzlich einen epileptischen Anfall kriegen.
Führender Psychologe auf dem Forschungsgebiet der Risikowahrnehmung ist Paul Slovic aus den USA. Seine Bücher nur auf englisch. In der Wissenschaft gibt es den Welleneffekt bei Risikowahrnehmung. Wetter und Klima ändern sich, Eis schmilzt, Eisbär stirbt, Katastrophe. Wetter und Klima ändern sich, Eis schmilzt, Grönland wird fruchtbar, neue Perspektiven und Möglichkeiten. Zudem kann die Risikoeinstellung ansteckend sein, z.B. bei jahrelanger Partnerschaft, engen Freundschaften oder parteipolitischen Seilschaften. Bei Covid-19 ist der Furchtappell die erfolgreichste Kommunikation, um Risiken zu bewerten. Ein Virus, dass Seniorenheime per Verwandtschaft überfällt? Schrecklich, die armen, wehrlosen Senioren. Ein tödliches Virus, dass in der Atemluft übertragen werden kann? Schrecklich, keine Chance dem zu entkommen! Zumindest seit 2020. Ich bin gespannt, wieviel Grippekranke es für 2020 geben wird (nicht Grippeinfizierte!, der Unterschied zwischen Infizierung und Erkrankung bei Covid-19 ist entlarvend für all diejenigen, die Corona nicht im Gehirn haben). Wahrscheinlich wenig Grippeinfizierte, weil wir vorbildlich in geschlossenen Räumen eine unhygienische Maske vor Nase und Mund aufsetzen und soziale Kontakte wie die Pest meiden.
@ Karl Eduard Sie schreiben '... dennoch müßte die Katastrophe von Tschernobyl noch ein Begriff sein. Damals wurden 6400 qkm Fläche unbewohnbar.' In der Tat gab es eine Katastrophe, die sich bauartbedingt nicht wiederholen kann. Tatsächlich waren die menschlichen Opfer weit geringer, als es im verbreiteten Narrativ ständig kolportiert wird: Es gab laut dem linkslastigen Wikipedia: 'Bei 134 Personen, insbesondere bei Kraftwerksbeschäftigten und Feuerwehrleuten, wurde unmittelbar nach dem Ereignis eine Strahlenkrankheit diagnostiziert. 28 von ihnen starben im Jahr 1986 infolge der Strahlenkrankheit, die meisten in den ersten Monaten nach dem Reaktorunfall. In den Jahren 1987 bis 2004 starben 19 weitere von der Strahlenkrankheit betroffene Helfer, einige davon möglicherweise an den Langzeitfolgen der Strahlenkrankheit.' Klartext: Die meisten der Strahlenerkrankten leben noch heute. 'Schilddrüsenkrebs bleibt also, trotz der sehr dramatischen Zunahmen von mehreren hundert Prozent in den betroffenen Gebieten, immer noch eine verhältnismäßig seltene Krebserkrankung mit sehr wenigen Todesfällen.' Hört, hört! 'Die Zunahme von Leukämie in den signifikant kontaminierten Gebieten um Tschernobyl wird kontrovers diskutiert. ... Eine Metastudie von 2007, veröffentlicht im Fachjournal Health Physics (mit Peer-Review), kam zu dem Ergebnis, das es keinen statistisch signifikanten Anstieg von Leukämie-Fällen gab.' Zum Thema unbewohnbarkeit. Es gab einige Leute, die weigerten sich, aus den Sperrgebieten wegzuziehen. Sie leben noch heute. Allerdings gabe es bereits wesentlich schwerwigendere Industrieunfälle. Die Union Carbide in Bhopal: 'Schätzungen der Opferzahlen reichen von 3.800 bis 25.000 Toten durch direkten Kontakt mit der Gaswolke sowie bis zu 500.000 Verletzten, die mitunter bis heute unter den Folgen des Unfalls leiden.' Wurden darum alle Chemiefabriken stillgelegt? Die Liste von Stauanlagenunfällen ist lang, Die Eintrittswahrschinlichkeit relativ hoch.
@ Thomas Kirst - Sie schreiben: 'Aber arbeiten wir Konservative nicht auch mit Angstbegriffen: Umvolkung, Zensur, Ökofaschismus, Diktatur. Ich zumindest sehe das so.' Das ist richtig, aber der Artikel sagt keineswegs, dass Angstbegriffe grundsätzlich schlecht seien, sondern dass man Risiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeiten und der Schadenhöhe einschätzen muss und nach geeigneten aktiven und passiven Maßnahmen suchen muss. Wie sieht es aus mit der Umvolkung? Sie ereignet sich gerade. Der demographische Wandel schreitet massiv voran. Über Eintrittswahrscheinlichkeiten brauchen wir uns nicht mehr zu streiten. Wie groß ist der Schaden? Da scheiden sich eher die Geister. Wie sieht es aus mit der Zensur? Wir erleben sie gerade - nicht nur bei Facebook. , Über Eintrittswahrscheinlichkeiten brauchen wir uns nicht mehr zu streiten. Wie groß ist der Schaden? Ich halte ihn für enorm und bedrückend. Wie sieht es aus mit Ökofaschismus / Diktatur? In D ist es sicher nicht so extrem, wie im Stalinismus oder der Kulturrevolution in China, oder in Hitlerdeutschland oder der DDR. Aber viele haben gute Argumente die zeigen, dass wir uns dorthin bewegen.
Ein sehr lesenswerter Artikel, vielen Dank! Ihren Thesen stimme ich überwiegend zu. Allerdings: Die Nutzung von angstmachenden Bildern ist legitim. In EINEM "Unterpunkt" widerspreche ich Ihnen: Merkels Entscheidung zur Atomausstieg ausgerechnet wegen Fukushima hat unter uns Atomkraftgegnern nur Kopfschütteln hervorgerufen, denn Gründe zum Ausstieg gab es genug und lange vor 2011. Uns war klar: Die damaligen Regierungen haben die Bevölkerung systematisch über die gesundheitlichen Gefahren der Atomenergie belogen. Die heutige Regierung steht in guter Tradition dazu: Sie lügt über die furchtbaren sozialen Folgen der Massenmigration und über den Nutzen der EU für Deutschland. Sie lügt, indem sie die Gefahren verschweigt. Die Systempresse unterstützt sie dabei - widerlich! Ganz im Gegensatz zu damals, den 1980er Jahren. Der STERN zitierte aus einer vertraulichen Studie: "Ein schwerer WAA-Unfall kann große Teile Europas für lange Zeit unbewohnbar machen". Offensichtlich zählen Sie, Herr Hofmann-Reinecke, zu den Befürwortern der Atomenergie. An diesen Personenkreis gerichtet formulieren die Autoren Peter Weish und Eduard Gruber in ihrem Atomenergie-Buch auf der ersten Seite folgendes (zitiert aus dem Gedächtnis): "Gewidmet all jenen Apologeten der Atomindustrie, deren perfide Propaganda für den Atomstrom unser Interesse an der Materie wachgehalten hat." Fühlen Sie sich angesprochen?
@HaJoWolf...und vielleicht andere: Das war Ironie bzw. Sarkasmus mit dem CO² ! Also bitte entspannen. Nächstes Mal schreibe ich das dazu. Wusste ja nicht das hier gleich so abgeht. Bin halt mittlerweile ein sarkastischer alter weißer Sack. ( Sagt mir meine Frau auch immer) Schönen Abend zusammen ! :)
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