Viele Russen entziehen sich Moskaus Zugriff und setzen sich ins Ausland ab. Präsident Putins Regierung wollen den Exodus durch Druck auf die Flüchtlinge stoppen.
Russlands Behörden erhöhen den Druck auf alle Russen, die vor dem Kriegsdienst ins Ausland geflohen sind, meldet handelsblatt.com. Der Präsident des Unterhauses, Duma-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin, habe dazu jetzt ein entsprechendes Gesetz angeregt: Demnach solle das Vermögen von Flüchtlingen konfisziert werden, wenn sie nicht zurückkehren.
Analysten sowohl in Russland als auch in westlichen Sicherheitskreisen erwarten bekanntlich, dass Russlands Präsident Wladimir Putin wegen der hohen Verluste in der Ukraine in Kürze weitere Männer ins Militär einberufen lässt. Der Kreml hat dies bisher zwar dementiert, aber Moskau hatte vor einem Jahr auch dementiert, dass die sich an der ukrainischen Grenze sammelnden Truppen ins Nachbarland einfallen wollen. Doch eine neue Mobilmachungswelle dürfte wie die Vorgängerin im September eine Fluchtwelle auslösen. Die soll nun mit Druck eingedämmt werden. Nicht nur die Flucht von Männern vor der Einberufung. Insgesamt hätten russische Medien eine Zahl von mehr als zwei Millionen Flüchtlingen seit Kriegsbeginn errechnet.