Nachdem Vermittlungsversuche gescheitert waren, verlassen Mali, Burkina Faso und Niger nach 50 Jahren die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) endgültig.
Die Beziehungen zwischen den drei Staaten, die alle nach Militärputschen von pro-russischen Juntas regiert werden, und ECOWAS, welches Sanktionen verhängte, waren schon geraume Zeit angespannt. Bereits vor einem Jahr hatten die drei Staaten ihren Austritt angekündigt, der nu wirksam wurde. Gemeinsam gründeten sie 2023 die Allianz der Sahel-Staaten (AES, Alliance des Etates du Sahel), um in Sicherheits- und Außenpolitik sowie Infrastruktur zu kooperieren. Russland ist hierbei ihr bedeutendster Partner, mit dem sie Verträge über militärische, landwirtschaftliche und bildungsbezogene Zusammenarbeit geschlossen haben. Dies meldete ORF.
Nun sind etwa 73 Millionen Menschen nicht mehr Teil des gemeinsamen Marktes und der politischen Zusammenarbeit der bisher 15 Mitgliedsstaaten von ECOWAS. Diese Austritte verkleinern die Gemeinschaft flächenmäßig erheblich, allerdings relativ geringfügig was Bevölkerung und Wirtschaftsleistung betrifft. Mali, Burkina Faso und Niger sind reich an Bodenschätzen, gehören aber zu den ärmsten Ländern der Welt.
Die ECOWAS (Economic Community of West African States) wurde 1975 in der togolesischen Hauptstadt Lome mit der Zusammenfügung zweier regionaler Wirtschaftsallianzen gegründet. Nigeria ist bei weitem der wichtigste und bevölkerungsreichste Staat innerhalb der Organisation.