Die Legende, dass Kaiser Barbarossa nicht tot ist und im Kyffhäuser lediglich “entrückt” sei und dort schläft, ist auch erwähnenswert. Die seriöse Geschichtswissenschaft beschäftigt sich damit ausführlich, wieso ausgerechnet im damals blutig eroberten, sächsischen Kyffhäuser.
Schöngeister, Kulturbeutel, DDR-Kinoprosa, Tübkewahn, Weichmacher-Kunst kontra Waffenrecht? Alles nur Ablenkungsmanöver! Kanonenrohre, die aufs interessierte Publikum zeigen, erinnern mich an F.J. Strauß, der hier in den letzen Wochen öfter zum Knuddeln aus der Grube gehoben wurde. Der hatte in den sechziger und siebziger Jahren hunderte Kernwaffen kurzer Reichweite stationiert, die in der näheren und weiteren Umgebung von Sondershausen nieder gegangen wären. Alexandre Dumas (1802-1870) würde diese Welt ohne Ehre, aber mit Musketieren nicht verstehen. Mit welcher innerer Zerrissenheit kann man in solches Theater gehen? Und, wahrscheinlich wurde sogar noch geklatscht?
“Der neueste Grund, sich nach Sondershausen zu begeben, sind die eben eröffneten Schlossfestspiele, die nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder im Innenhof zwischen Renaissance- und Barockflügel stattfinden.”—- Die haben uns zwei Jahre unseres Lebens geraubt! Und sie haben noch lange nicht aufgegeben! Das darf man niemals vergessen oder verzeihen! Wir haben es mit skrupellosen Verbrechern zu tun, die uns am liebsten massenhaft beseitigen würden, um angeblich die Welt zu retten! So schön die Sonne jetzt auch scheint, ich befinde mich im Krieg. Wir befinden uns im Krieg!
Ich hätte gerne eine Adaption der Musketiere wo sie genauso dargestellt werden wie im Roman von Dumas: als welche die aus Spaß Menschen töten und Frauen entehren, was damals für die Frau nicht nur den gesellschaftlichen Tod bedeutet haben könnte.
Im Roman von Dumas ist Milady de Winter die einzige sympathische Person. Sie war nur eine Frau die frei sein wollte. Die dem Männlichkeitsideal des 17 Jahrhunderts nachempfundenen Musketiere sind genau solche abstoßenden, selbstgefälligen, rücksichtslosen Machos wie die authentischen “Helden” des 18 Jahrhunderts in Choderlos de Laclos “Gefährliche Liebschaften”. Es wundert mich, dass die Musketiere in allen Verfilmungen und Adaptionen als sympathisch dargestellt werden. Ich zweifle, ob ein oberflächliches Heldenepos tatsächlich die alleinige Intention von Dumas war.
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