Ich hätte auch über Frau Dr. Rottmann von den Grüngendersterncheninnen, der Petitionsverhörerin und Miss-Versteherin der Ein-Kessel-Buntes-Regierung schreiben können. Hätte ich machen können. Aber weil sie ja nicht die Einzige ist, die von Wenig bis Nichts eine Ahnung hat, widme ich diesen Artikel einem – nennen wir ihn freundlich – „aufrechten Demokratieverfechter“, der tatsächlich wie überhaupt so gar kein Anderer für Meinungsvielfalt und Pluralismus in der – es tut mir leid – „Alternative für Deutschland“ sein deutsches Wesen treibt.
Ich möchte ferner vorausschicken, dass der Held meiner unrühmlichen Betrachtung selbstverständlich lediglich ein klitzekleiner Einzelfall ist, von dem man auf keinen Fall auf die komplette Partei schließen kann, so etwas wäre ja auch unanständig. Von einem Einzelfall auf eine Allgemeinheit oder gar einen perfiden Plan zu pauschalisieren.
Ja, die Rede ist von Dr. Wolfgang Michael Gedeon. Mal wieder. „Einen pro Jahr“ muss er ’raushauen, der Wolfgang.
Gut, Herr Gedeon ist als Mitglied des baden-württembergischen Landtags und mehr oder weniger geduldetes AfD-Mitglied jetzt nicht in einer so herausragenden Position, als dass er etwas zu sagen hätte (was er trotzdem leidenschaftlich gern tut) oder man ihn kennen müsste. Immerhin waren weniger als zwei Drittel aller AfD-Mitglieder der Meinung, dass sich Herr Gedeon aus der AfD verabschieden sollte, aber er ist eben wie ein politischer Verkehrsunfall, der Wolfgang. Es graust einen, aber man kann auch nicht wegsehen.
Ein Parteiausschlussverfahren gegen Gedeon wurde „aus formellen Gründen“ eingestellt, die AfD hat schlicht die Frist für die Vorlage beim Landesschiedsgericht verbaselt, was ja schon einmal vorkommen kann, wenn man mit der Rettung Deutschlands vor dem Untergang alle Hände voll zu tun hat. Das haben andere Parteivorsitzende in gleicher verzweifelter Situation früher konsequenter endgelöst, wie Ernst Röhm und Gregor Strasser bestätigen könnten, so sie noch lebten. Aber die AfD ist schließlich auch nicht die NSDAP. Das sei hier ausdrücklich betont! Bevor es wieder „soundso“ heißt…
Selbstverständlich hat Herr Gedeon nichts gegen Juden
Nachdem also Herr Gedeon von der AfD in der Vergangenheit ja schon über diverse Steine gestolpert ist, hat ihm nun eine ganz speziell zu integrierende Gruppe einen wahren Felsen Horeb in den Holzweg gelegt: „De Jodn“ sind es mal wieder.
Selbstverständlich ist es so, dass sich „die AfD von Antisemitismus und Rassismus in jeglicher Form distanziert“. Sagt jedenfalls die Vorsitzende der „Juden in der AfD“, Vera Kosova, und die muss es ja wissen. Leider hat sie dieses Wissen nicht mit Herrn Gedeon geteilt, denn der hat, was Juden im Allgemeinen und in der AfD im Besonderen angeht, eine leicht divergierende Meinung.
Selbstverständlich hat Herr Gedeon nichts gegen Juden (erst recht nicht, nachdem die Alliierten alles, was man gegen Juden haben kann, 1945 zerbombt oder aufgelöst, verhaftet oder aufgehenkt haben) und ich bin sicher, seine besten Feinde sind Juden. Nur in der AfD, da will er sie nicht so gerne haben, weil doch die AfD „zu Recht eine positive Haltung zum wahren christlichen Selbstverständnis des europäischen Kontinents eingenommen hat“. Ja, „im ungünstigsten Fall handelt es sich bei (der neu gegründeten innerparteilichen Organisation) „Juden in der AfD“ um eine zionistische Lobbyorganisation, die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwider läuft.“ Im günstigsten Fall aber immerhin nur um einen „überflüssigen Kropf“, so der Meister aus Singen. Oder Meistersinger.
Nun könnte sich ja durchaus die Frage stellen, wie ein Mann, den der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, meinungsfreiheitlich gerichtlich abgesegnet als „Holocaustleugner“ bezeichnet, in der AfD auf einen Listenplatz gewählt werden kann, der ihm den Einzug in den Landtag beschert hat. Und von wem er da gewählt wurde, wenn nicht von AfD-Mitgliedern an der Basis. Aber das wäre wahrscheinlich wieder gemein und verallgemeinernd und es würde ein lautes Wehklagen einsetzen. Deswegen lasse ich solch ketzerisches Teufelszeug lieber.
Vielleicht melden sich die Bilderberger oder Illuminati bei mir
Immerhin hat Herr Gedeon ja seinerzeit „nach Gesprächen“ mit Meuthen und Petry auf seine Fraktionsmitgliedschaft in der AfD im Landtag „verzichtet“, nachdem er einmal mehr in die Verstrickungen einer „zionistischen Weltverschwörung“ geraten war. Und ehrlich ist er auch und macht aus seinem Herzen keine Massenmördergrube. Das ist zwar das Mindeste, was man von einem Politiker erwarten können sollen dürfte, aber er spricht ja auch nicht für die komplette AfD. Nur für mehr als 33 Prozent aller am Parteiausschlussverfahren beteiligten Mitglieder. Sonst stünde auf seinem Abgeordnetenschild mittlerweile das Wort „parteilos“.
Allerdings reichen mehr als 33 Prozent schon für das Aufstellen einer Regierung. Wie es die kindliche Kanzlerin letztes Jahr vorgemacht hat. Ob wir wohl hier den neuen Wolf(gang) im Wolfspelz sehen? Das möge jede nur denkbare „zionistische Judenlobby“ und „jüdische Zionistenlobby“ verhindern! Und, bevor einer der stillen Bewunderer Gedeons nachfragt: Ich würde gerne einer jüdischen Zionistenlobby angehören, aber ich habe im Web keine Bewerbungsadresse gefunden. Vielleicht melden sich jetzt wenigstens die Bilderberger oder Illuminati bei mir. Oder bei den ob einer obskuren „jüdischen Zionistenlobby“ besorgten Bürgern der medizinisch-psychologische Dienst. Wer eben schneller ist.

Thilo Schneider. AFD-Phobie. Mal wieder.
Jawohl, Herr Schneider! Richtig so! Die AfD-Sympathisanten müssen immer mal wieder daran erinnert werden, wer sich da so alles in dieser Partei tummelt und geduldet wird. So lange das SO ist, mag sie vielleicht eine Alternative sein, aber KEINE wählbare!
Das mag bedauerlich sein, ist aber Teil der Meinungsfreiheit. Zu der gehört, Meinungen auszuhalten, die man selbst nicht teilt oder auch verabscheut. Hilflos mußte ich anhören, wie 100%-Schulz die Abbassche Brunnenvergifterrede als "inspirierend" bezeichnete. Hilflos mußte ich anhören, als mein Wirtschaftsminister eben diesen Massenmörder Abbas als "seinen Freund" bezeichnete. Genau so hilflos muß ich mir heute das dumme Gesabbel von einem Herr Gedeon anhören, der es immerhin zum Kreisvorsitzenden bei der AfD und zum Landtagsabgeordneten gebracht hat. Was ist, verglichen mit dieser herausragenden Position, schon das Wort eines Kanzlerkandidaten oder eines Bundeswirtschaftsministers? Soll ich jetzt noch meine Lieblingsclaudia, die sich in der Scheisse der Bundestagsvizepräsidentin suhlt, anführen? Das ist keine Relativierung, das ist eine simple Feststellung. Gedeons Gesabbel hat ihn immerhin den Fraktionssitz und den Kreisvorsitz gekostet. Gabriel wurde nach seiner Freundschaftsbekundung zum Außenminister befördert und Roth kassiert noch immer jeden Monat rd. 18.000 € von dem, was sie gerne als Stück Scheisse bezeichnet.
Na, ja. In SPD und CDU und FDP gab es viele echte alte Nazis in hohen Positionen, und wenn man sich Mühe gibt, wird man auch noch den einen oder anderen 90-Jährigen finden. Sind diese drei Parteien nun Nazi-Parteien? Ist es richtig, wegen diverser "Einzelfälle" die Grünen als Pädophilen-Partei zu bezeichnen, obwohl sich die Partei von diesen Männern nicht "distanziert" hat? Gedeon ist eine Randerscheinung, der nichts zu sagen hat. Wenn sich wieder ein Grund findet, wird man ihn ausschließen.
Siehe da, Herr Schneider. FDP. Mal wieder. Natürlich hätten Sie auch über noch etwas anderes schreiben können als den Herrn G., aber das wäre Ihrer Obsession wohl nicht so gut bekommen. Ansonsten hätte ich beispielsweise vorgeschlagen, die außergewöhnlich erhellende Rede bei der Gründung der "Juden in der AfD" zu besprechen, zu finden bei Michel Klonovsky, acta diurna, vom 8.10.. Oder den folgenden heutigen Eintrag, ich erlaube mir mal, zu zitieren: "Die Linke schwärmt eher für Despoten des arabischen Orients oder die PLO ... Und diese Linken (die leider inzwischen auch die Politik der CDU bestimmen) fluten das Land mit Judenhassern erster Güte, die am Brandenburger Tor ungestraft 'Juden ins Gas' skandieren dürfen. … Statt immer nur auf den Spinner Gedeon zu schauen, sollte man mal die Linken- und Grünen-Fraktionen nach aktiven und glühenden Israelhassern durchforsten. Da wird man schnell fündig und nicht in der AfD." Dem kann man sogar mit minimalster Rechercheleistung nur voll umfänglich zustimmen. Außer natürlich, man leidet an einer Blockade durch Obsession.
Und was soll ich als Deutscher jetzt zu Ihnen, Hr. Schneider und Hr. Gedeon sagen....sowohl das eine wie das andere langweilt. Man bewirft sich mit Wörtern und Standpunkte (Eitelkeit, persönliche Fehde...?) und die Realität wird inzwischen von anderen bestimmt.