Es bedarf wohl immer einer gewissen Masse, will sich etwas Neues etablieren. Gefährlich wird es, wenn die Stimmen derer, die am Rande der Strömung stehen nicht mehr wahrgenommen werden können oder dürfen.Oft sind es dann jene Stimmen, nach denen nach verheerenden Massenhysterien gesucht wird, um ihnen ein Denkmal zu errichten. Plötzlich werden jene zu Stars, deren gesellschaftlich-berufliche Existenz wenige Dekaden zuvor zerstört wurde , die Todgeweihte waren oder ihr Leben sogar verloren. Gerade der Denkmalbaumeister Deutschland sollte aus seiner jüngsten Geschichte gelernt haben , dass mit zunehmender Intensität von Glaubensbekenntnissen , der Anbetung eines neuer Ideale , auch die Notwendigkeit offener Ohren zunehmen muss.
"Etiam si omnes, ego non". (Auch, wenn alle es tun - ich nicht!") Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel hatte diesen Wahlspruch einige Zeit ganz oben in seiner Homepage. Nun ist er weg, warum?
@Rolf Lindner. Der Brand im Tunnel von Kaprun kam mir auch als erstes in den Sinn, nach dem im Artikel erwähnten Theaterbrand. Es sollen sogar einige wenige den Weg nach unten gefunden und überlebt haben. Es hat oft Vorteile, sich antizyklisch zu verhalten oder entgegen einer kurzfristig auftretenden Hysterie. Viele der hier im Forum geäußerten Gedanken und Aphorismen sprechen mir aus der Seele. Allein, es bleibt der Zweifel, ob man selbst in einer entsprechenden Situation unter Handlungszwang und Entscheidungsdruck die nötige Gelassenheit hätte, zu widerstehen bzw. das "Richtige" zu tun.
Meiner Meinung nach sollte man keiner Mehrheit hinterher rennen ohne wenigstens den Sinn der Strömung zu hinterfragen. Ich sage immer, wenn die Mehrheit sich morgen dazu entscheiden würde sich kopfüber vom Hochhaus zu stürzen, dann springe ich doch ganz sicher nicht einfach hinterher. Warum sollte ich auch? Deshalb zählt auch die ständige Phrase "Das machen doch alle so!" für mich nichts. Ich bin ich und nicht "Alle". Schon allein damit bin ich jedem Kollektivisten und Gleichmacher ein Dorn im Auge. Zumal hier in Deutschland, wo sich eine Minderheit postum zur Mehrheit aufschwingt, weil sie die relevanten Institutionen für sich gekapert haben, sollte man sich gut überlegen, wem man vertraut. Wer die Deutungshoheit an sich gerissen hat ist damit noch lange keine Mehrheit. Auch im SED-Staat DDR war es nicht anders. Von den 17 Millionen DDR-Bürgern waren doch nicht 15 Millionen Kommunisten. Ganz und gar nicht. Auch dort herrschte eine Minderheit, mit Hilfe eines Unterdrückungs-Apparates, der Stasi, über die Mehrheit der Menschen. Hier entwickelt es sich in die gleiche Richtung. In dem Fall haben Sie, Herr Noll, Recht. Man ist gut beraten rechtzeitig aus dem Strom der vermeintlichen Mehrheit, die in Wahrheit keine ist, seitlich auszuscheren. Nicht nur tote Fische und Abfall schwimmen mit dem Strom, der Strom fließt auch immer nur bergab. Aufwärts wird es so nicht gehen, im Gegenteil. So langsam glaube ich das nur noch eine echte Naturkatastrophe, größeren Ausmaßes, die Menschen aus diesem weltweiten Irrsinn befreien kann. Der Schwachsinn muss erst unter gehen sonst hat die Vernunft keinen Platz.
Und wo steht: "Lasst sie fahren, die blinden Blindenleiter!" ....?
Wir erleben im Moment ein interessantes Phänomen: wer es auch nur wagt die staatlichen Zwangsmaßnahmen in Frage zu stellen, wer es auch nur wagt vorsichtig nach der Sinnhaftigkeit und der Angemessenheit der Coronamaßnahmen zu fragen, dem wird sofort unterstellt ganz böse zu sein.Früher war das so, dass man Leuten die sich nach einem starken Staat sehnten, Leuten die nicht permanent den Staat und seine Maßnahmen kritisierten und Leute die nicht permanent die Autoritäten hinterfragten in die rechte Ecke stellte.Rechte waren konform, Linke dachten quer, so das Narrativ.Heute ist es komplett umgedreht!Um noch ein chinesisches Sprichwort beizusteuern: Es gibt angeblich einen chinesischen Fluch der da lautet: "Mögest du in interessanten Zeiten leben.
Es sind gefährliche Zeiten, in den wir momentan leben, nicht nur wegen Corona- und Multiresistenten-Viren, die einen überall ereilen können, sondern und gerade auch, wenn man sich auf die Face-to-Face-Kommunikation mit anderen Menschen einlässt. Verlässt man die halbwegs sicheren eigenen vier Wände, läuft man Gefahr Opfer eines Einzelfalls zu werden, der meist von einem gewissen "Ein Mann" verübt wird (oder eben Ein MännerIn). Will man solches vermeiden und meidet deshalb EinMännerInnen ist das mit Sicherheit irgendwie rassistisch, weswegen man nun in Gefahr ist Job, Freunde und überhaupt der Menschenrechte verlustig zu werden, oder Opfer der örtlichen AntiFa-Gruppe, die selbstverständlich nur Haltung für das Gute zeigen wollte. Selbst im beruflichen Alltag lauert überall der Rassismus, wie der weltbewegende Rossmann-Zwischenfall in Berlin zeigt (nicht zu Verwechseln mit dem Roswell-Zwischenfall), denn dort wurde einer farbigen Dame mit deutschem Namen, eben jener nicht geglaubt, als sie mit Kreditkarte bezahlen wollte! Ein Rassist, wer nun daran denkt, es wäre möglich, dass der Kassiererin schon öfters ausländisch aussehende EinMännerInnen gefälschte Karten unter die rassistische, weisse Nase hielten. Ergo wurde nun die Polizei gerufen die, man ahnt es schon, erst einmal davon ausging, dass der rassistische Verdacht der Kassierin richtig sein könnte und zwar aus den gleichen rassistischen Gründen, die schon den Verdacht der Kassiererin erregten. Dies war allerdings falsch. Am Ende musste ein heldenhafter Abgeordneter der SED das Ganze natürlich publikumswirksam ins Netz stellen, mit der Folge, dass die wirtschaftliche Existenz des Polizeibeamten und der Kassierin nun wahrscheinlich dahin sind. Eine einfache Entschuldigung hätte es nämlich nicht getan, bei soviel Rassismus! Also besser zuhause bleiben und bloß nicht kommunizieren, wogegen ich ja gerade selbst verstoße. Noch gehe ich die Gefahr ein.
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