Ist, wie die meisten Gassenhauer einfach ein schönes Lied. Mein ältester Enkelsohn hat es schon als Kind geliebt und kräftig mitgesungen. Und trotzdem ist er ein “anständiger"Mensch geworden. Natürlich gehört die Donna Clara auch zum Repertoire. Man kann sich sogar die “Gassenhauer Box bestellen “frech, frivol und witzig” und da diese “schnöden” Lieder früher nur der “Pöbel”, das “Pack” gesungen haben soll, paßt es doch wieder.
Politische Korrektheit und Genderwissenschaft haben alle Merkmale sozialer und intellektueller Totalität.
Man sollte endlich mit höchster Priorität eine Kommission einsetzen, die sämtliches Liedgut in Deutschland unter die politisch-korrekte Lupe nimmt. Als erstes fällt mir hier das schöne Lied “Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe” von Bill Ramsey ein. Hier gibt es z.B. den sexistischen Text “Und mancher Wüstensohn hat sie schon als Fata Morgana gesehn”. Außerdem müßte das deutsche Liedgut auf Hinweise nach dem Wort “Heimat” untersucht werden. Denn dieses Wort ist ja nun wirklich stark belastet - meint zumindest Herr Wolfgang Thierse. In einem Interview mit der “Freien Presse” würde er dieses Wort gerne durch “Beheimatung” ersetzen. Auf welchen Unsinn nur manche Leute kommen?
Herrlich geschrieben, Herrn Bonhorst, und doch so verstörend! Bitte durchforsten Sie weitere Schlager, damit unvorbereiteten Hörern nichts Erschreckendes widerfährt! Und in den Opernlibretti von Barock bis in die Moderne wimmelt es nur so von eindeutigen sexuellen Nötigungen! Ich erinnere mich noch an die “Aktion saubere Leinwand” in den 50er Jahren. Da wir heute wieder ebenso moralinsauer sind wie in den angeblich miefigen 50ern, muß eine “Aktion saubere CD und saubere Bühne” her!
Oh weh, wie wird es da erst Ralph Benatzkys armer “Luise” ergehen, die noch die Zeilen aushalten muß: “Und die Beine, ach Luise, die in zartem Rund sich biegen nannt’ Romanbeine ich scherzend, weißt du noch? Denn am Anfang glaubt man immer, daß die zwei sich niemals kriegen, gegen’s Ende aber kriegen sie sich doch…” Überhaupt noch ein weites Feld für die neuen “Sittenkommissionäre”, die sich schon zu Johann Strauß’ Zeiten den Opferstatus in den Operetten für sich reklamieren konnten!
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