Artikeltyp:Meinung

Donald Trumps „David-Moment“

Das Attentat auf Donald Trump ruft bei mir Erinnerungen an die Psalmen von König David wach, der ähnlich wie Trump von seinen Feinden umzingelt war. Eine kleine, sehr persönliche Betrachtung zum Shabbat.

Wenn ich Donald Trump wäre, würde ich mein Buch der Psalmen zur Hand nehmen, um Trost und Kraft zu finden.

Die Psalmen sind das berühmte Buch der biblischen Poesie, das als Schatztruhe für Lob- und Bittgebete dient. König David wird traditionell als Autor der Davidpsalmen angesehen, obwohl Bibelwissenschaftler glauben, dass es von mehreren Autoren über mehrere Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg geschrieben wurde. Die Psalmen, oder Tehillim auf Hebräisch, zeichnen das Bild eines Mannes, der im Haus Gottes zu leben strebt, oft von Feinden umgeben ist, aber weiß, dass Gott ihn am Ende des Tages erlösen wird.

Als Trump auf der Kundgebung in Pennsylvania am 13. Juli vom Boden aufstand, nachdem die Kugel sein Ohr durchschlagen hatte, umringt von Männern und Frauen des Geheimdienstes, und ihre kräftigen Hände löste, um seine eigenen zu heben, während ihm das Blut über das Gesicht lief, rief er die Worte: „Fight, Fight, Fight“. Da dachte ich sofort an eine Strophe aus den Hymnen: „Sie sind niedergestürzt und gefallen, wir aber stehen aufgerichtet.“ (Ps. 20,9).

Viele Amerikaner verloren das Vertrauen in die Demokraten

Als die amerikanische Öffentlichkeit während der Präsidentschaftsdebatte feststellte, dass Präsident Joe Biden tatsächlich psychisch angeschlagen war, gerieten die Demokraten in Panik. Einst hocherfreut über den Wahlsieg 2020, einst schadenfroh, Trump durch Strafverfolgung (lawfare) zu schaden, begann die Partei jetzt zu kollabieren. Nach dem fehlgeschlagenen Attentat drängten die führenden Demokraten Biden aus dem Rennen.

Sie bemühten sich, einen Kandidaten auszuwählen (anstatt ihn zu wählen) und entschieden sich für die Vizepräsidentin Kamala Harris, die dafür berüchtigt ist, an eine Zukunft zu glauben, „die nicht durch die Vergangenheit belastet ist“. Demokratische Gesetzgeber und Funktionäre haben ihr Bestes getan, um Begeisterung für eine Frau zu zeigen (oder zu inszenieren), deren Bilanz in Bezug auf Grenzschutz, Gender, Abtreibung und Israel zu den radikalsten in ihrer Partei gehört.

Viele Amerikaner verloren das Vertrauen in die Demokraten und ihre medialen Fürsprecher, die versucht hatten, jeden zu delegitimieren, der Bidens Gesundheit infrage stellte. Die Medien taten Aufnahmen, auf denen zu sehen war, wie er bei einer Spendengala der Demokraten erstarrte und auf dem G7-Gipfel umherirrt, als „billige Fälschungen“ ab. Unentschlossene Wähler waren beeindruckt von dem im Kontrast dazu Trumps triumphaler Erhebung vom Boden und sahen in ihm jetzt eher einen Helden als einen egoistischem Unmenschen, was das verbreitete Bild von ihm war.

Auf dem Parteitag der Republikaner sprach Trump ausführlich darüber, was ihm durch den Kopf ging, als er angeschossen wurde. Er sagte „Die Menge war verwirrt, weil sie dachte, ich sei tot. Und es herrschte große, große Traurigkeit. Ich konnte das in ihren Gesichtern sehen, als ich hinausschaute. Sie wussten nicht, dass ich hinaussah; sie dachten, es sei vorbei. Aber ich konnte es sehen, und ich wollte etwas tun, um sie wissen zu lassen, dass es mir gut geht.“

Er blickte auf Gott

Seine Ruhe in einem Moment, in dem er dem Tod nahe war, lässt mich an den berühmten Vers aus den Psalmen denken: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ (Ps. 23,4). Er blickte auf Gott, der „seine Seele erquicket“ (Ps. 23,3), und stand tapfer auf. Unmittelbar nachdem Trump eine internationale Tragödie abgewendet hatte, sprach sich Elon Musk auf X für ihn aus, ebenso der jüdische Milliardär und ehemalige Demokrat Bill Ackman. Plötzlich „outeten“ sich ehemalige Demokraten als Trump-Unterstützer, wie die Ex-Feministin Stefanie Tyler, die auf X schrieb:

„Zu sehen, wie Trump ein Attentat überlebt und sich wie ein totaler Wilder verhält, hat mich in einen seltsamen, patriotischen Zustand versetzt, den mir mein vom fancy Feminismus "weiße Männer sich schlecht" infiziertes Gehirn vorher nie gezeigt hat. Der Typ hat eine Kugel abbekommen und ist aufgestanden, während ihm das Blut aus dem Gesicht tropfte, und hat eine Menschenmenge zusammengetrommelt, während er die Faust hebt und ‚KÄMPFT!‘ ruft. Tut mir leid, aber ich stimme für ihn. Es laut auszusprechen, fühlt sich so befreiend an.“

Musk verkündete auf X, dass auch seine liberalen Freunde im Silicon Valley den Wechsel vollzogen haben. Sogar Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, ein bekannter Anhänger der Demokratischen Partei, nannte Trumps buchstäbliche Erhebung vom Boden „eines der krassesten Dinge, die ich je in meinem Leben gesehen habe.“ Er fügte hinzu: „Als Amerikaner ist es schwer, bei diesem Geist und diesem Kampf nicht emotional zu werden.“ Wenn wir die Stimme, die Trump befahl, aufzustehen und zu kämpfen, Gott zuschreiben, dann können wir sagen: „Die Stimme des Herrn zerbricht Zedern, der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon“ (Ps. 29,5).

Biden war am leichtesten zu kontrollieren

Die marode Biden-Administration, deren Anführer plötzlich verschwand, wurde wenig später zur Zielscheibe von Hohn und Spott, wenn man daran denkt: „Der Frevler droht dem Gerechten und knirscht mit seinen Zähnen wider ihn. Aber der Herr lacht seiner; denn er sieht, dass sein Tag kommt.“ (Ps. 37, 12-13). Die Demokratische Partei ist in völlige Irrationalität gesunken und agiert untereinander und mit anderen durch Druck, Bosheit, Betrug und Unehrlichkeit. König David betete, sich von solchen Menschen fernzuhalten, und schrieb: „Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern noch mein Leben mit den Blutdürstigen, an deren Händen Schandtat klebt und die gern Geschenke nehmen.“ (Ps. 26, 9-10).

Bidens Beziehung zu seinen Parteiführern beruhte nicht auf einer rationalen Begegnung der Geister oder dem Wert von Unabhängigkeit und Vernunft. Er war jemand, den der Parteiapparat bevorzugte, weil er am leichtesten zu kontrollieren schien – bis er sich weigerte, zurückzutreten. Die Demokraten wurden durch die irrationalen Prozesse, mit denen sie sich vorübergehend an die Spitze drängten, zum Scheitern verurteilt. Letztlich lehrt uns der Psalm, dass das Böse zwar zu kurzfristigen Siegen führen kann, dass es aber in einer Welt, die von einer gütigen, unendlichen Intelligenz geschaffen wurde, keinen Bestand haben kann.

Das versuchte Attentat war Trumps „David Moment“, in dem er den Gott des berühmtesten jüdischen Königs in den Mittelpunkt rückte und sich als gläubiger Monotheist entpuppte, indem er beim RNC demütig zugab: „Ich stehe nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes vor Ihnen in dieser Arena“. Er hätte genauso gut aus den Psalmen zitieren können: „Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. Ich werde wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebenden.“ (Ps. 116, 8-9).

Orit Arfa, geb. in Los Angeles, lebte über 12 Jahre in Israel und schreibt regelmäßig für den Jewish News Service und andere jüdische Publikationen. Ihr erstes Buch, „Die Siedlerin“, behandelt die Folgen des Abzugs aus dem Gazastreifen; „Underskin“ ist eine deutsch-jüdische Liebesgeschichte.

Foto: Montage nach Evan Vucci

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Leserpost

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Hans-Peter Dollhopf / 03.08.2024

Gott ist weniger in den Palästen als bei den Hütten. Und König David war in seiner Kindheit und Jugend eher der Hillbilly. Als die Israeliten der protorepublikanischen Richterzeit, in der ein jeder tat, was ihm gut dünkte, einen König forderten, führte Samuel, der letzte Richter, ihnen vor Augen, dass sie ihre eigene Versklavung verlangten. Es ist der Menschheit gelungen, sich durch die Etablierung von freien Republiken aus der Sklaverei wieder zu befreien. Des Menschen Recht ist der Wille Gottes! Und eine freie Verfassung ist gedeckt durch seinen Willen. Praktisch war es nur die Amerikanische Republik, die solches Naturrecht als selbstverständlich erachtete. Ich kann Donald wirklich nicht so richtig als David betrachten, der von Jugend an auf Gott vertraute. Aber in üblen Zeiten, in denen wir beten: “Erlöse uns von dem Bösen”, sendet Gott Menschen.

Michael Weisseberg / 03.08.2024

Ich erinnere es sehr gut wie ich 2016 mit meiner Frau die amerikanische Wahl über Satellit auf Fox News verfolgte. Wir beteten den gesamten Tag immer wieder intensiv für den Sieg Trumps über die Clinton und glaubten an ihn trotz aller Unkenrufe und Experten, welche die Clinton schon voreilig zum Sieger erklärten. Es war in der Nacht, dass unsere und die Gebete so vieler Millionen einkickten und es geschah was so viele für unmöglich hielten, Trump gewann und meine Frau und ich lagen uns in den Armen und dankten dem Herrn. 2020 war es dann auch nur durch den riesigen Wahlbetrug der Demokraten so, dass Biden zum Präsidenten wurde. Wir werden auch an diesem Wahltag wieder intensiv beten und bitten die Gläubigen der Welt, ob nun Christen oder Juden, es uns gleich zu tun!

Wilfried Cremer / 03.08.2024

hi, hier hieß es in den Medien vor einer Woche, dass Frau Harris führt und vorgestern, dass sie an Trump vorbeigezogen ist. Man pfeift demnach im Walde, dass sie überholen wird…

Thomas Kache / 03.08.2024

Danke. Für diese divergierende Sicht. Nach dem NT könnte man von einem Damaskuserlebnis sprechen.

S. Marek / 03.08.2024

@ Chistian Feider, und warum sollen die Bibel ( altes Testament ) Zitaten hier nicht hingehören ? Die Judäische Bibel, die Tora,  wurde von Propheten geschrieben und deren Prophezeiungen treten auch ein. Meistens in Zusammenhang mit Juden und dem Land Israel als ganzes, aber in Sonderfällen auch im Bezug auf andre Volker, betrifft nicht die Mitte 1964 erfundenen s.g. “Palästinenser” da es sich um verschiedene arabischstämmige Volker handelt die niemals richtig seshaft in dem Gebiet waren und nach dem 1-ten WK und Gründung des Britischen Mandats zwecks Aufbauhilfe beim Wiederaufbau des Jüdischen Staates den Zurückkehrenden Juden bei der Administration behilflich sein sollten. Das hat ein ökonomischen Aufschwung verursacht, der die Araber aus nah und weit zuerst zwecks der Lebensverbesserung anzog und zum zweiten durch die Islamprediger, die Imame, zur Forderung Einwanderungspropaganda entsprechend dem Koran an die Gläubigen einzufordern um das Land der Juden zu besetzen und zu okkupieren. Gleiches passiert jetzt wieder verstärkt seit gut 40 Jahren in Europa, Afrika und Amerika. Ob einer an Gott glaubt oder nicht ist es einer persönliche Erfahrung bedingt die das Leben mit sich so bringt. Heutzutage sind in Mode Sozialismus, Kommunismus und vor allem der Wokismus gegenüber dem Islam, der eine äußerst barbarische faschistoide Ideologie ist unter einem Religionsmäntelchen mit einem Weltherrschaftsanspruch.  Donald J. Tump ist kein “geborener”, Politiker sondern ein Patriot der sein Land und die Freiheit die dieses den Menschen dort die Konstitution garantiert Liebt. Außerdem ist Er gradlinig und unkorrupt, der sich durch fake Projekte, “grüner deal”  usw. nicht beirren läßt weil er guter und kluger businessman ist..

Sepp Kneip / 03.08.2024

Auch für mich war Gott in der Nähe dieses Geschehens. Man hat es irgendwie gespürt. Auch der äußere Schein hat diesem Geschehen Tribut gezollt. Vielleicht haben die Amerikaner tatsächlich einen von Gott auserwählten Präsidenten verdient. Vor allen Dingen dann wenn er darangeht, den “Tiefen Staat” zu überwinden. Also Donald Trump, nimm diese Aufgabe an und lass die Amerikaner kämpfen und strahlen.

Fred Burig / 03.08.2024

@Franz Klar:”....  Die Liste der Gottgeretteten wird laufend fortgeschrieben ....” .... genau wie die der hochmütigen Frevler im Sinne christliche Glaubens ..... MfG

Marc Greiner / 03.08.2024

Eines haben die Demokraten den Republikanern aber voraus: sie benutzen die richtigen Pronomen. Ob’s hilft? ;=))

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