Jennifer Nathalie Pyka / 16.09.2016 / 08:17 / Foto: DonkeyHotey / 18 / Seite ausdrucken

Donald Trump: Der Siebener im Lotto für die Feinde des Westens

Donald John Trump aus Queens ist ein fleißiger Mann. Mit Immobilien, Hotels, Misswahlen und vielen anderen hübschen Dingen hat er sich nicht nur einen Namen, sondern auch aus seinem Namen ein Geschäft gemacht. Vor fast eineinhalb Jahren fühlt er sich allerdings zu Höherem berufen. Nur mit Casinos und Golfplätzen in die Geschichte einzugehen, wäre schließlich etwas langweilig. Da traf es sich gut, dass die USA ohnehin gerade damit begannen, einen neuen Präsidenten zu suchen. Trump kam, sah und siegte im Kreise der Republikaner. Nun gibt er alles, um seine Kontrahentin Clinton in die Flucht zu schlagen. Zwar ist Politik dieses Formats nicht immer so glamourös wie der Alltag zwischen Miss Universe und Las Vegas -  und ein wenig anstrengend oben drein. Aber die Aussicht auf ein Leben als mächtigster Mann der Welt ist auch nicht übel.

Schließlich muss ja irgendjemand dafür sorgen, dass Amerika „great again“ wird. Denn aktuell soll es, zumindest vom Trump Tower in Manhattan aus betrachtet, alles andere als großartig sein. Dementsprechend hat es nicht nur einige Makel und Probleme, so wie das in Staaten der westlichen Hemisphäre eben üblich ist. Vielmehr ist das Land Trump zufolge schon dem Untergang geweiht. Hier der Terror auf den Straßen, dort Drogen dealende und wild umher vergewaltigende Mexikaner, und zudem auch noch Chinesen, die das amerikanische Volk  im Rahmen der Globalisierung in die Armut treiben – kurz: ein Schicksal, das nur ein „strong leader“ wie er abzuwenden weiß. Um sein Verhältnis zur Realität kann er sich ja eventuell noch kümmern, nachdem das Oval Office entsprechend eingerichtet ist.

Ein Herz für Diktatoren und böse Jungs aus aller Welt

Aber natürlich ist Trump kein Demagoge, sondern ein viel beschäftigter Mann. Zur Lektüre von Büchern fehlt ihm die Zeit. Auch mit Höflichkeit, die er öfter mal mit „political correctness“ verwechselt, hält er sich nicht auf. Denn schließlich will Trump nicht nur Amerika wieder in die Großartigkeit katapultieren. Mindestens ebenso liegen ihm die Diktatoren und Autokraten dieser Welt am Herzen. Mussten sie all die Jahre hinweg noch vor dem jeweiligen GOP-Kandidaten zittern, so treten sie heute in Scharen dessen Fanclub bei.

Dazu zählt beispielsweise der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un, dessen Propaganda-Organ schon die Werbetrommel für Trump rührt. Auch ein nuklear gerüstetes Steinzeitregime muss sich erkenntlich zeigen, wenn sich schon mal ein potentieller US-Präsident findet, der die eigenen Interessen so teilt, wie es der Kandidat der GOP mit seiner Agenda (Abzug der US-Truppen aus Südkorea und Japan) tut. Da ist es fast schon schade, dass Saddam Hussein sich nicht mehr post-hum für die Blumen bedanken kann, die Trump ihm neulich angedeihen ließ. Aber vielleicht kann Recep Tayyip Erdogan, für den der Immobilienexperte ebenfalls lobende Worte übrig hat, das ja übernehmen.

Ähnlich sieht es mit Vladimir Putin aus, der Trumps Herzchen regelmäßig höher schlagen lässt. Auf die Ukraine und Russland angesprochen, betonte der Präsidentschaftskandidat in einem Interview, Putin würde mit Sicherheit nicht die Ukraine überfallen. Dass das schon längst geschehen ist, muss den Immobilien-Magnaten dabei nicht weiter irritieren. Denn wann immer es um seinen Buddy im Kreml geht, tritt bei Trump der Bündnisfall in Kraft. Über Mexikaner und Chinesen lässt sich verhandeln, Putin steht allerdings unter Naturschutz.

Make Russia great again!

Es ist vor allem die „great again“-Machung Russlands, die auf der to-do-Liste des New Yorker Unternehmers ganz weit oben rangiert.  Und dabei stört insbesondere die transatlantische Partnerschaft. Die NATO hält Trump für „obsolet“ – unter anderem, weil sie im Kampf gegen den Terror versagt hätte. Dass sie zwischendurch zu genau diesem Zweck in Afghanistan aktiv wurde und seit Ende des 2. Weltkriegs für den Frieden in Europa ganz ordentliche Dienste leistete, hat sich offenkundig noch nicht bis in jedes Trump Resort herumgesprochen. Insofern ist es nur konsequent, wenn der Retter Amerikas das Bündnis wie eine illegale Putzfrau aus Acapulco behandelt.

Würde Russland im Baltikum einmarschieren und den Bündnisfall ausrufen, wäre das für einen Präsidenten Trump kein Grund, dem Partner automatisch zur Hilfe zu kommen. Erst würde er nachsehen, ob der Angegriffene überhaupt seine Rechnung bezahlt hat, bekannte er in einem Interview. Freiheit? Frieden? American exceptionalism? Der Gedanke, dass militärischer Beistand nicht einfach eine Dienstleistung für Dritte, sondern ebenso eine Investition in die eigene Sicherheit ist? Aber nein. „It’s the budget, stupid!“

Ein US-Präsident Trump wäre für das Baltikum also mindestens ein Abenteuer. Das Nicht-NATO-Mitglied Ukraine könnte dagegen gleich die weiße Flagge hissen. Der Vorschlag etwa, die Ukraine mit defensiven Waffensystemen zu beliefern, um der russischen Aggression etwas entgegenzusetzen, wurde aus Trumps Wahlprogramm gestrichen. All die Kreml-nahen Wahlkämpfer in seinem Team, darunter etwa zeitweise der ehemalige Berater von Viktor Janukowitsch, müssen schließlich zu etwas gut sein.

Mehr Obama wagen – jetzt auch mit Überzeugung statt aus Feigheit

Ohnehin hat Trump außenpolitisch ganz andere Prioritäten. Der „Islamische Staat“ etwa steht weit oben auf seiner Abschussliste, was prinzipiell eine gute Idee ist. Noch besser wäre sie allerdings, wenn Trump auch wüsste, wie es danach weitergeht. „Nation building“ ist seine Sache nicht, die Absetzung des Massenmörders Assad ebenso wenig, russische Kooperation dafür umso mehr. Das eint ihn mit Barack Obama, der den Brandstifter ebenfalls für die Feuerwehr hält. Dass Putin, der Seit an Seit mit dem Iran nicht unbedingt den IS, sondern Zivilisten, Kinder, Krankenhäuser und vor allem die vergleichsweise gemäßigten Rebellen plattmacht, muss den potentiellen US-Präsidenten so wenig kümmern wie den amtierenden. „Ordnung“ ist schließlich auch auf einem Leichenberg möglich. Offerierte Obama bislang nur den Freifahrtschein für Assad, die Mullahs und ihn selbst, so dürfte ein Präsident Trump künftig noch einen Blumenstrauß hinterherschicken.

Doch Trump will natürlich kein Obama, sondern ein starker Anti-Obama sein. Mit Recht kritisiert er den Iran-Deal, den der amtierende Präsident für die größte Errungenschaft seit ObamaCare hält. Dass aber sein Kumpel Vladimir mit demselben Iran paktiert, ist für Mister Trump offenbar kein Problem. Vielmehr stört ihn all das Chaos, das in der Region so stattfindet und überhaupt erst durch die Zurückhaltung der USA entstanden ist. Beseitigen möchte er es aber dennoch nach Obama’scher Hausfrauen-Art - nämlich mit noch mehr Isolationismus und mehr Vertrauen in regionale Mörder.

Der Verdienst Barack Obamas und auch Hillary Clintons besteht vor allem darin, erfolgreich pro-westliche Partner im Stich gelassen zu haben, die an die USA glaubten. Die frühe syrische Opposition, die Ukrainer und die grüne Bewegung Irans waren es dem Friedensnobelpreisträger nicht wert, seine eigenen roten Linien ernst zu nehmen und womöglich einen Makel in späteren Geschichtsbüchern zu riskieren. Trump hingegen will sich damit offenbar nicht begnügen. Er macht das Maß stattdessen ganz voll und betätigt sich proaktiv als Interessenvertreter aller Diktatoren und Despoten, die den Westen bis aufs Blut zu bekämpfen gedenken.

Gute Nachrichten für Amerika-Feinde: Die Propaganda kommt nun direkt vom US-Präsidentschaftskandidaten

Seinem Freund im Kreml etwa stellt er daher keineswegs nur freies Geleit in Osteuropa in Aussicht. Auch in Sachen PR gibt er alles. Putin hält er wahlweise für einen „strong leader“, „powerful leader“ oder auch einen „leader far more than our president [Obama] has been“, der immerhin ordentlich Kontrolle über sein Land habe  – was vielleicht daran hängt, dass Kontrolle dieser Art eben in der Natur eines Autokraten liegt. Aber vielleicht hätte Barack Obama besser mal das mexikanische Tijuana überfallen oder Vancouver Island annektieren sollen, um Trumps hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden.

Darauf angesprochen, dass Putin mit ungeklärten Morden an kritischen Journalisten in Verbindung gebracht wird, fiel ihm sogleich die passende Antwort ein. Well, I think that our country does plenty of killing, too“, gab der New Yorker zu bedenken, was natürlich nicht völlig falsch ist. Der Terrorfürst Osama bin Laden und die Journalistin Anna Politkovskaya waren letzten Endes auch nur Menschen. Ohnehin hätten die USA bei all ihren Verfehlungen gemäß Trump nicht das Recht, andere Staaten hinsichtlich Freiheit und Demokratie zu belehren. Ein wichtiger Hinweis, den linke Diktatorenfreunde schon seit Jahrzehnten auf ihre Plakate pinseln. Vladimir Putin, dessen Herz vor allem für moralische Äquidistanz schlägt, gefällt das.

Die staatlich kontrollierten Medien Russlands kommen derweil gar nicht mehr hinterher, ihr Programm mit Trump-Statements zu bereichern, die das antiamerikanische Ressentiment im Land prächtig gedeihen lassen. Dass Obama etwa den IS erschaffen hätte, zählt zu denjenigen Trump-Enthüllungen, die nicht nur bei radikalen Moslems, sondern auch zwischen St. Petersburg und Wladiwostok gut ankommen. Ohnehin spricht Trump zuverlässig all jene Dinge aus, die die Feinde des freien Westens schon immer gewusst haben wollen. Und das ist ja auch eine Leistung, von der Autokraten, Massenmörder und Islamisten bereits jetzt und ganz ohne Wahlergebnis profitieren.

„The Donald“ oder westliche Werte – beides geht nicht

Doch Trump, der Diplomatie für ein Monatstreffen der Cosa Nostra hält und die Lösung globaler Konflikte mit Immobiliendeals verwechselt, lässt sich von alledem nicht beirren. Auch die Maxime der Republikaner, wonach sich Außenpolitik am Ideal der Freiheit orientieren sollte, entspricht weniger seinen Vorstellungen. Nicht unterdrückte Bürger müssen befreit werden, sondern die Unterdrücker selbst. Und wenn vieles darauf hindeutet, dass es russische Hacker sind, die sich sowohl auf dem Server der Demokraten-Führungsriege als auch im Umfeld zweier Wahlcomputer umgesehen haben, dann schlägt das Herz des „great again“-Kandidaten keineswegs für amerikanische Interessen, sondern für seine eigenen. Dann fordert er Hacker im Auftrag Russlands lieber auf, Clintons Emails zu finden und zu veröffentlichen, anstatt sich über nationale Sicherheit Gedanken zu machen.

Aber auch der Retter Amerikas muss eben gelegentlich Prioritäten setzen. Westliche Werte hat er nicht im Angebot, dafür aber autoritär gewürzte Stärke. Es ist auch keineswegs Obama, sondern das Modell der Freiheit an sich, das Trump für dessen vermeintliche Schwäche verachtet. Dabei ist der Westen nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Freiheiten stark und dem autokratischen Modell weitaus überlegen. Nicht trotz, sondern wegen seiner attraktiven Werte – Marktwirtschaft, Wohlstand und Individualismus – wird er immer wieder von Islamisten, Kommunisten und weiteren Gruselfiguren angegriffen.  Ob die USA Mauern bauen oder einreißen, Diktaturen beenden oder befördern, ist ihren Gegnern völlig egal. Sie hassen die Vereinigten Staaten nicht für das, was sie tun, sondern für das, wofür sie stehen.

So klappt es mit dem Rubel: Darlehen gegen Weltordnung

Mag sein, dass Donald Trump nicht jedes seiner Worte selbst glaubt. Vielleicht ist es auch nur die Eitelkeit, die ihn dazu nötigt, jedes Kompliment aus dem Kreml mit XXL-Kreml-Lob zu beantworten. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er westliche Werte und Interessen einfach nur aus eigenen finanziellen Erwägungen verkauft. Dass nicht Amerika, sondern vor allem er selbst „great again“ werden soll. Dass ihm gar nicht Russland als solches, sondern nur die russische Oligarchie und deren Geld am Herzen liegen. Denn letztlich ist es mehr und mehr russisches Kapital, von dem Trump abhängt, nachdem amerikanische Banken ihm schon länger kein Geld mehr leihen wollen. Alles gute Gründe, seine Steuererklärung doch lieber für sich zu behalten. In diesem Fall kämen immerhin Freunde des schwarzen Humors auf ihre Kosten: Nicht jeder besitzt die Chuzpe, die eigene Konkurrentin als „korrupt“ und „Kandidatin der Wall Street“ zu bezeichnen, gleichzeitig aber das Amt des US-Präsidenten als Business-Plattform zu betrachten, um von dort aus eine ganze Weltordnung gegen ein paar Darlehen und einen Trump Tower in Moskau zu tauschen.

Den Gegnern dieser Weltordnung kann derweil ziemlich egal sein, was den GOP-Kandidaten eigentlich antreibt und warum er ihre Interessen so vehement vertritt. So oder so wäre ein US-Präsident namens Trump ein Siebener im Lotto für alle Kontrahenten des Westens. Obama half seinen Feinden aus Naivität und Feigheit. Donald J. Trump tut es aus Überzeugung. Eine Präsidentin Clinton wäre kein Segen. Ein Präsident namens Donald Trump hätte allerdings das Zeug zum Super-GAU. Und das hat immerhin auch noch kein US-Präsidentschaftskandidat vor ihm geschafft. Die Chancen auf ein Plätzchen im Geschichtsbuch stehen also gut. Die Geschichte wiederum hatte bekanntlich schon öfter eine Portion Ironie im Gepäck.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Roland Wolff / 16.09.2016

Bin ganz ihrer Meinung. Und mich nervt das notorische Trump-bashing von SPON und anderen auch, aber in Deutschland wurde selten fair mit einem republikanischen Kandidaten umgegangen. Trump ist kein zweiter Hitler, aber ein Schulhofschläger und Großmaul, als Gast auf Parties und Talkshows sicher auch unterhaltsam. Als Präsident wäre er wohl eine Katastrophe. Siehe Artikel oben.

Martin Wessner / 16.09.2016

Recht haben Sie, Frau Pyka. Nach Ihrer ernüchternden Zusammenstellung fällt es einem ziemlich schwer Donald Trump noch zu verteidigen. Nichtsdestotrotz ist er ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft, die nach mehreren mehr oder minder gescheiterten militärischen Interventionen von Vietnam bis Lybien frustriert sagt: ” Wie haben es satt, für “euch” den Weltpolizisten und Ausputzer zu spielen und als Ergebnis des Blutzolls und der Multibillionen Dollar-Aufwendungen nur Hass, Missgunst und Undank zu ernten. Kümmert euch ab jetzt(also ab Donald Trump’s Machtübernahme) selbst um eure Angelegenheiten. Wir bekämpfen nicht mehr die Achse des Bösen, sondern wir schließen mit ihr einen Burgfrieden, um endlich unsere Ruhe zu haben und uns um unsere eigenen, drückenden Probleme kümmern zu können.” Ist das -menschlich gesehen- nicht auch irgendwie verständlich? Dann muss als Konsequenz daraus eben das aufstrebende Brüssel das ermattende Washington als ordnende globale Macht ersetzen. Bei den Ambitionen und den hochfliegenden Plänen, die man in der europäischen Kapitale hat, würde so eine Verlagerung der geopolitischen Gewichtung sicher äussert geschäftige Aktivitäten bei den entsprechenden Protagonisten auslösen. Wissen Sie, ich seh’ da beispielsweise schon Martin Schulz, wie er….........naja, lassen wir das besser mal.

Hans-Peter Hammer / 16.09.2016

So sehr ich Frau Pykas Artikel ansonsten schätze, stimme ich hier dem Kommentator Wofgang Kaufmann überwiegend zu! Ich kann mich noch an den Wahkampf eines Ronald Reagan erinnern und wie er (speziell) in D als minderbemittelter B-Movie Schauspieler dargestellt wurde. So einen Dummbatz - einen Schauspieler ! - als Kandidaten aufstellen und am Ende sogar wählen, so doof konnten nur Amis sein! Was hat man über seine Worte vor dem Brandenburger Tor “Mr. Gorbatschow! Tear down this wall!” (12. 6. 1987) gelacht, gewitzelt und darin eine Bestätigung seiner Weltfremdheit gesehen! 2 Jahre später (ich war dabei) fiel das Monstrum!  Und zumindest zum Teil war dafür auch Reagans SDI-Projekt verantwortlich! Im Nachhinein gesehen hat Reagan seine Sache garnicht so schlecht gemacht! Dagegen stellt sich die Regierungszeit des, in D mit viel Vorschusslorbeeren bedachten, Obama geradezu als Schuß in den Ofen heraus! (Trotz des vollmundigen Versprechens es zu schließen, besteht Guantanamo immer noch!) Vielleicht wird Trump ein weiterer Fall Reagan! In Europa gehaßt, als unzurechnungsfähig eingestuft, von den Amerikanern geliebt und regiert besser als in Europa erwartet!

Mona Rieboldt / 16.09.2016

Trump-Bashing ist mainstream in Deutschland geworden, da machen auch Politiker wie der Außenminister Steinmeier mit.  Und es wäre ein Segen wenn Clinton gewinnt? Die war schon als Außenministerin unfähig, Ich freu mich schon darauf, wie alle deutschen Politiker, die jetzt gegen Trump hetzen, spätestens wenn Trump Präsident wird, ihn in den höchsten Tönen loben werden. Im übrigen Trump will nicht in Deutschland gewählt werden, sondern in USA und da scheint er doch den richtigen Ton zu treffen und Klartext zu sprechen, was bei den Leuten ankommt.  Dagegen ist doch Clinton eher eine schwache Gestalt. I

Dorothea Müller / 16.09.2016

Liebe Frau Pyka, Ihr Artikel ist keine Analyse in irgendeiner Form, sondern eine grosse Emotion. Dafür habe ich Verständnis, denn es geht auch um die Sicherheit Israels. Die Bedrohungslage für dieses tapfere Land nähme deutlich zu, wenn hinter den Golanhöhen auf lange Sicht iranisch/russisches Einflussgebiet wäre, das kann und darf Israel nicht hinnehmen, und es kann keinen Friedensschluss geben, der das nicht berücksichtigt. Was ich Ihnen aber sagen möchte ist dies: Das russische Volk wurde im letzten Jahrhundert 2 mal überfallen. Es gab viele Millionen Tote, die Überwindung solchen Traumas dauert Generationen, das weiss jeder. Wie kann der Westen also glauben, dass Russland die Nato auf der Krim und deutsche Soldaten in Litauen einfach hinnehmen könnte? Ohne sich massiv bedroht zu fühlen? Ein Verbot der EU zum Handel (EU Assoziierungsvertrag) Russland mit der Ukraine akzeptieren? Denken sie an die Kubakrise, aber dazu sind sie zu jung. Die Menschen in Russland haben Angst, und die meisten von ihnen vertrauen Putin, das ist ihr gutes Recht. Wenn Trump (dessen Fan ich nicht bin) einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe mit Russland möchte, warum löst das einen derartigen Entrüstungssturm in den Medien aus? Was ist verkehrt an Handel statt Krieg, warum soll ausgerechnet diese Einstellung die Welt in ein Flammenmeer verwandeln? Es wird keinen Frieden geben auf der Welt, wenn nicht die Sicherheitsinteressen eines jeden Staates berücksichtigt werden. Wir stehen gerade ziemlich nah am Abgrund.. und auch für Israel kann das unabsehbare Folgen haben. Ich erwarte von den Juden/Israelis nicht, sich für die Sicherheit der anderen Völker den Kopf zu zerbrechen, diese moralische Verpflichtung haben sie nicht. Aber alle anderen werden das berücksichtigen müssen, wenn wir nicht in eine Katastrophe ungeahnten Ausmasses schlittern wollen.

Alexander Heim / 16.09.2016

Nur mal so: Clinton ist die weitaus gefährlichere Figur für den Weltfrieden. Zündeln, Provozieren, Drohen, Machtausdehnung, Beeinflussung, Regimechanges, Diktatoren-Umstürze ... das Repertoire, aus dem Clinton sich bedient, ist eigentlich hinreichend auf seine katastrophalen Auswirkungen gestestet und für völlig untauglich befunden. Eigentlich. Jedoch glauben offensichtlich einige immer noch daran. Also weitermachen, HC gut, Trump der Satan, noch schlimmer als Teufel Putin, etc, usw, ...

Vaclav Endrst / 16.09.2016

Liebe Frau Pyka, als der amerikanische Wahlkampf in dem Jahr 1981 lief konnten sich manche Deutsche von der Kritik am der Person von Ronald Reagan zu übertrumpfen. Und trotzt dem war Ronald Reagan derjenige der ohne jedem Schuss der damals noch mächtige UDSSR zu fall bringen. Was steckt in der Person des Donald Trumps wird sich erst zeigen, falls er gewählt wird.

Rober Fähmel / 16.09.2016

Nach so einer ausführlichen Trumpkritik sollte man sich vielleicht auch mal mit anderen Sichtweisen beschäftigen. Da wäre beispielsweise der Satz “Vielmehr stört ihn all das Chaos, das in der Region so stattfindet und überhaupt erst durch die Zurückhaltung der USA entstanden ist.”. Aber von US-Zurückhaltung kann nun wohl wirklich nicht die Rede sein: Fakt ist, daß durch US-Interventionen in vielen Staaten ein Machtvakuum entstanden ist, das sich danach mit Gewalt und Terrosismus füllte. Ob das nun der IS ist, oder sogenannte “gemäßigte Rebellen”.  Denn auch diese als gemäßigt Dargestellten sind zumeist nichts anderes als Terroristen, die bedenkenlos töten. Also nicht wirklich eine Verbesserung durch US-Intervention.  Lybien ist auch ein schönes Beispiel: der böse Diktator ist weg, und nun ? Jetzt herrscht Anarchie, die Taliban und der IS. Herzlichen Glückwunsch. Die Aussage “Ohnehin hätten die USA bei all ihren Verfehlungen gemäß Trump nicht das Recht, andere Staaten hinsichtlich Freiheit und Demokratie zu belehren” würde ich auch unterschreiben. Im Übrigen hat auch der verstorbene Helmut Schmidt schon davon gesprochen, daß die westlichen Nationen sich die Arroganz abgewöhnen sollten, die eigene Demokratie als die einzig akzeptable Staatsform zu sehen, und stattdessen auch andere zu akzeptieren oder es zumindest zu versuchen. Wass Rußland und die Ukraine angeht: warum wohl hat sich die Mehrheit der Menschen auf der Krim für eine Zugehörigkeit zu Rußland anstatt zum “Rechtsstaat Ukraine” ausgesprochen ? Und warum bekam der Friedensnobelpreisträger Gorbatschow Einreiseverbot in die Ukraine, nachdem er es gewagt hatte zu sagen, daß für ihn die Menschen wichtiger sind als machtpolitische Territorialspielchen ? Es gibt eben immer viele Sichtweisen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Jennifer Nathalie Pyka / 19.01.2017 / 09:06 / 23

Die Leiden des Björn Höcke

Nachdem der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke in einer Rede gegen die deutsche Erinnerungspolitik mobil machte und seine Anhänger auf einen „langen, entbehrungsreichen Weg zum absoluten…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 07.11.2016 / 12:00 / 15

Die Amerikaner sind und bleiben ein großartiges Volk

Das erkennt man schon daran, dass sie die letzten Monate überstanden haben, ohne kollektiv ihre Fernsehgeräte aus dem Fenster zu werfen, die Heugabeln herauszuholen oder…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 23.08.2016 / 06:00 / 15

Löschen bis die Feuerwehr kommt – ein sehr deutscher Brand

Die Löschpolitik des US-Unternehmens Facebook war schon bizarr und undurchsichtig, bevor deutsche Politiker ins „no hate speech!“-Fieber verfielen. Doch seit Heiko Maas den Kampf gegen…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 01.08.2016 / 06:15 / 10

Auf in den totalen Frieden

Die Bestürzung war groß, als im Januar 2015 mehrere Terroristen erst ein Blutbad in der Pariser „Charlie Hebdo“ Redaktion veranstalteten, nur um anschließend noch vier…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 22.07.2016 / 06:00 / 17

Das Kommando NoHateSpeech tritt zum Dienst an. Finanziert vom Familienministerium

Der Kampf gegen Hass und Hetze im Internet zählt zu den größten Herausforderungen des Jahrzehnts. Viel hat die Bundesregierung schon getan, doch noch viel mehr…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 20.07.2016 / 07:30 / 11

Im Reich der Mutmaßung glaubt man auch an Trauma-Therapien gegen den Dschihad

Es ist gut möglich, dass Historiker in einigen Jahrzehnten der Frage nachgehen werden, warum nicht wenige Deutsche mitsamt des SWRs auf das Attentat von Würzburg…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 07.07.2016 / 12:00 / 8

Das Familienministerium finanziert vieles, auch den Hass auf Juden

Im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es immer etwas zu tun. Und Hausherrin Manuela Schwesig sorgt höchstpersönlich dafür, dass das auch so…/ mehr

Jennifer Nathalie Pyka / 27.06.2016 / 06:25 / 8

Großbritannien: Es fehlt nur noch die Reisewarnung

What a difference a day makes! Kaum haben in Großbritannien die Falschen über das Schicksal des Landes abgestimmt, schon zieht das Sturmtief Martin quer über…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com