Der neue Innenminister verbietet eine Reichsbürgergruppe. Auch seine Vorgängerin im Amt, Nancy Faeser, hatte in ihrer Amtszeit zahlreiche obskure Gruppen aus dem rechtsextremen Millieu und der Reichsbürgerszene verboten.
Das Bundesinnenministerium hat den Verein „Königreich Deutschland“ verboten, der als größte Gruppe der Reichsbürger-Szene in Deutschland gilt, meldet welt.de. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt erklärte, dass der Verein gegen die Strafgesetze und die verfassungsmäßige Ordnung verstoße. Mitglieder des Vereins hätten einen „Gegenstaat“ errichtet und wirtschaftskriminelle Aktivitäten entwickelt, wobei antisemitische Verschwörungstheorien verwendet wurden, um ihren Anspruch zu begründen.
Früh am Morgen wurden umfangreiche Razzien in mehreren Bundesländern durchgeführt, um Vermögenswerte zu beschlagnahmen und Beweise zu sammeln. Das Verbot betrifft auch viele Untergruppen des Vereins. Der selbsternannte „König“, Peter Fitzek, und weitere führende Mitglieder wurden festgenommen. Fitzek hatte seit 2012 unter anderem eine eigene Bank und Versicherung ohne Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) betrieben.
Das „Königreich Deutschland“ wird als rechtsextrem markiert. Auf seiner Webseite findet man auch Gedankengut aus dem links-grünen und esoterischen Millieu. Überschneidungen dieser Weltbilder sind im Reichsbürgermilieu durchaus üblich, denn der Aufbau einer neuen Gesellschaft mit den Prinzipien der Ganzheitlichkeit, Weltoffenheit und Völkerverständigung unter Berücksichtigung nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe, der Ablehnung von Profit und industrieller Landwirtschaft, auch mit sozialistischen Ideen wie einer Räterepublik, passen zu Wertesystemen vieler politischer Richtungen.
Zur Zeit laufen auch noch diverse Reichsbürger-Prozesse gegen verschiedene Gruppen, die unter der ehemaligen Innenministerin Faeser verboten worden sind. Die bekannteste ist die Gruppe um Heinrich XIII Prinz Reuss . (Siehe auf Achgut hier, hier und hier.)