Das ist es, Herr Schneider. Das ist der Mehltau und die Agonie die über diesem Land liegt. Zum Lachen geht man heute in den Keller. Zum weinen bringt uns Berlin. Und Hofkasper des ZDFs überleben solange bis der Wind sich dreht. Oder jemand es billiger macht. Dieses Land und diese Bevölkerung haben kein Selbst. Die Reste davon werden , für einige Cent, nach Gusto, an der nächsten Garderobe abgegeben. Die Szene wirkt reißerisch angstkonditioniert. Diskurs wird nicht geführt, weil kein Wollen ? Nein. Es existiert dafür schlicht kein Können. Dagegen wirkt das katholische Dogma der Inquisitionszeit gelegentlich wie ein erfrischender Sommerregen. Und… Böhmermann ? Was ist das ? Eine Toilettenpapiermarke ? Eine Firma, die Senkgruben baut ? Ein Inquisitor ? Sagt mir nichts. Frohe Weihnachten
Nuhr ist nicht frech und laut genug, das ist das Problem. Deshalb nimmt man ihm bei seinem Witzwort. Jetzt kann man nun wahrlich nicht behaupten, deutscher Humor sei je besonders subtil gewesen und leise. Auch darin hat sich der Deutsche eher des Säbels bedient als des Floretts. Merkwürdig genug, dass die Subtilen aber die höchste Wertschätzung genießen, etwa der Wort- und Sprachgigant Heinz Erhardt, der britische Loriot oder der aus meiner Heimatstadt stammende (und gleichwohl für Nichthessen erträgliche) Wolf Schmidt. Das Merkwürdige ist aber leicht zu erklären. Die wenigen Subtilen ragen heraus aus der Schar der lauten Brüllclowns. Und der Deutsche sehnt sich ja per se nach dem, was er nicht ist, was er nicht hat. Kein Land hat eine solche Sehnsucht danach, ein anderes Land zu sein, kein Volk danach, ein anderes Volk zu sein. Daher ist, was Nuhr macht, nicht nur aus der Zeit gefallen, sondern aus dem Land selbst. Wundert es, dass Erhardt, Loriot, Schmidt zur “alten Republik” gehören? Wer heute “Ein Herz und eine Seele” drehen würde, würde mit einem Bein im Gefängnis stehen, und das meine ich ernst. Ein religiöser Eifer hat das Volk erfasst, zumindest die, die Shitstorms lostreten. Ihre Antennen sind ständig auf Empfang, wo irgendeiner der geliebten Minderheiten oder der geliebten Ikonen ein Unbill geschieht. Fanboys, das weiß jeder, der sich in der Computerspiele auskennt, dulden keine Angriffe auf ihren Fetisch. Denn das ist ein Angriff auf sie selbst. Wer dissed wird gedisssed. Gnadenlos. Von daher hat Herr Schneider schon recht: Nuhr will sprechen mit Leuten, die alles wollen, nur nicht mit ihm sprechen. Er ist im falschen Film, im falschen Spiel. Die einzige Chance wäre, die zu dissen, die ihn dissen. Aber vermutlich weiß er nicht mal, was das ist.
Der gestrige “Jahresrückblick” D.Nuhrs hatte es in sich. Kein Kabarett - sondern grausige Wagrheiten, dass mir das Lachen im Halse steckenblieb. O=b es dem Publikum die Augen endlich öffnet, in welchem Zustand wir leben? Es kamm bezweifelt werden - eher wird man ihn schlachten. Wo bleibt eigentlich die Solidarität der Kabarettisten, keiner (auch D.Nuhr nicht) hat zu seinen abendlichen Gästen es gewagt, den verstossenen Steimle einzuladen.
Vor nicht allzu langer Zeit durfte der islamkritische Andreas Rebers noch bei Nuhr auftreten. Jetzt sind wir schon einen Schritt weiter, Rebers wurde ersetzt. Warum wohl? Legendär die A. Rebers “Islamistenpolka”
Dieter Nuhr ist ein geistreicher, tiefgründiger, großartiger Kabarettist, der mit beißendem Witz (Spott) die Auswüchse des heutigen Zeitgeistes angeht. Somit leider schon fast ein Unikum bei dem sich immer weiter ausbreitenden Konformismuszwang. Seine «obligatorischen» Bashings hingegen (immer dabei: AfD, oft Trump, mitunter auch Johnson) wirken hingegen wenig überzeugend, wie Fremdkörper in seinen gelungenen Shows, stereotyp, schablonenhaft und von dürftigem Niveau. Wenn einen dies stört, kann man ja den Ton für ein paar Minuten abschalten, bis er sich seiner «Pflicht» entledigt hat und dann den Rest der Sendung genießen.
Da ich normalerweise nicht fernsehe, sehe ich Nuhr nur zufällig und ausschnittsweise. Das letzte Mal waren es Tiraden gegen die AfD, wohlfeil und linientreu, garantiert humorfrei, so daß das Saalpublikum ohne Angst vor Sündenstrafen johlen konnte. Jetzt höre ich, er habe sich über Greta und ihre Klimaschafe mokiert und sei deshalb angefeindet worden. Er ist sicher nicht unbegabt, aber doch eher eine Stütze des Parteienfernsehens. Als solche kann er als Ventil des allgemeinen Frustes über die staatsfrommen Medienkampagnen dienen, zru Seelenmassage des belogenen und klimageplünderten Demokratieabgabenzahlers.
Dieter Nuhr ist klasse. Wenn er machte wie er könnte, hätte er noch mehr Fans, aber keinen ÖR-Job mehr. Leider wird es auch ohne sein Zutun bald soweit sein, da stimme ich Ihnen zu, Herr Schneider. Deshalb: NuhrTube samt Personenschutz! Ich bin sein erster Abonnent.
Dieter Nuhr ist intelligent. Und Intelligenz bedeutet selber-denken und ist genau darum verboten. Denn heute ist Sprache, dh. politisch-korrekte Wortwahl wichtiger als der Inhalt. Nur noch betreutes Denken und Sprechen sind erlaubt. Der arme Herr Nuhr ist genau deswegen unter die Räder gekommen. Aber im Gegensatz zu allen andern Feiglingen, steht er noch und verteidigt seine absolut harmlose Wortwahl und seine Witze gegen die totalitäre und dumm-dreiste Sprachpolizei. Bravo! Wir brauchen genau das. Humor mit Mut und Intelligenz.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.