Gastautor / 08.09.2011 / 08:02 / 0 / Seite ausdrucken

Die Zukunft der Finanzkrise - Teil 1

Von Gunnar Heinsohn

Japans Geld-Tsunami und der Beginn der Zentralbankfehler

Seit den 1970er Jahren läuft eine „Wall of Money“ an die Küsten Japans, wo die Weltfinanzkrise 1996 ihren Ausgang nimmt. Das erst seit rund 1900 mit einer vollgültigen Eigentumsstruktur ausgestattete Land holt aus dieser sehr viel mehr heraus als Nationen des Westens, die zum Teil schon seit Jahrhunderten mit ihr wirtschaften. Erst 1982 offenbart ein Artikel in Nature eine zentrale Ursache für dieses „Wunder“. Japaner haben einen Durchschnitts-IQ von 105 gegenüber dem Standard von 100 für Europäer und ihre Abkömmlinge. Wer für weniger Geld nicht nur fleißiger, sondern obendrein kompetenter arbeitet, bringt einen Faktor in die globale Ökonomie, den die Konkurrenz bis heute nicht parieren kann. Sie muss fürs eigene Überleben das preiswerte Bessere kaufen und bewirkt eben damit den Japan unvorbereitet treffenden Geld-Tsunami.

Die Brisanz der Kombination aus höherer Kompetenz bei gleich guter Eigentumsstruktur bestätigt wenig später Südkorea. Dort wird erst 1959 die Umwandlung von bloßem Besitz zu verpfändbarem und damit Geld und Kredit besicherbarem Eigentum abgeschlossen. Schon ein Jahrzehnt später können die Ostasiaten beim Prokopfeinkommen mit Ghana gleichziehen, das als Kronkolonie Gold Coast schon 1874 eine britisch geprägte Eigentumsstruktur erhält. Doch bis 2009 wird aus dem 1:1 ein 18:1 für die Koreaner (28.000 gegen 1.500 Dollar Prokopfeinkommen). Dem korrespondiert ein stattlicher Vorsprung der Asiaten bei der internationalen Mathematikolympiade 2007 (TIMSS). Ihre Achtklässler erreichen mit 597 Punkten - hinter Taiwan (598) und vor Singapur (593) – global den 2. Platz. Ghana hingegen belegt unter 49 teilnehmenden Nationen mit 309 Punkten Rang 47.

Die nach Japan transferierten Gewinne suchen dort Anlage, für die Grundeigentum erste Wahl wird, weil – wegen der Erdbebengefahr – Gebäude zumeist nicht als Pfandsicherheit akzeptiert werden. Die im Preis inflationierten Grundstücke werden umgehend als Sicherheit für frischen Kredit gestellt, der für weitere Preissteigerungen dann nicht nur bei Grundeigentum, sondern auch bei Anteilen an japanischen Firmen sorgt: Der Aktienindex Nikkei explodiert zwischen 1974 und dem Platzen der Blase im Jahre 1989 von 5.000 auf 39.000. Bis 1995 stürzt er auf 15.000 ab. In Grundstücke sowie in Aktien, die beim Höchststand von 39.000 verpfändet wurden, hätten die ausleihenden Banken nun vollstrecken müssen. Das aber hätte sie umgehend ausgelöscht, weil für das Ausgleichen der Verluste von 60% der Ausleihungen das Eigenkapital nicht gereicht hätte. Umgehend gehen deshalb die Kredite an Japans Firmen dramatisch zurück. Für neue Ausleihungen fehlt jetzt bei den Banken das sie unterlegende Kapital (Eigentum). Japan beginnt das Zeitalter der Zombie-Banken.

Falschverstehen von Geld und Krisen hinter dem der Zentralbanken

An diesem Punkt nun macht die damals zweitgrößte Zentralbank der Erde ihren so wohlgemeinten wie folgenreichen Fehler. Sie will den Firmen und Arbeitskräften helfen und glaubt das dadurch erreichen zu können, dass sie den Zins senkt, zu dem sie Geld an Geschäftsbanken ausleiht. Gleichwohl zeigen sich die Zentralbanker bei diesem Abenteuer ungemein nervös. Sie wissen nicht wirklich, was sie da in Gang setzen. Unter dem Motto „irgendwann muss es doch wirken“ – senken sie mit wachsender Panik den Zins immer weiter ab: Von 6% geht es zwischen 1991 und 1995 in vier Schritten auf 1%. Schon 1996 ist man bei 05,%, 2001 bei 0,25% und schließlich 2002 bei verzweifelten 0,1%. Noch im selben Jahr aber bekennen die Chefs der Bank of Japan, dass sie ihre Ausleihungen an die Geschäftsbanken um fast 30 Prozent steigern, die damit eigentlich zu unterstützenden Firmen aber nur eine Kreditzunahme um gut drei Prozent melden. Die Medizin schlägt nicht an.

Nicht weniger erschrocken ist fünf Jahre später das Federal Reserve System (Fed) der USA, nachdem ihr Chef Greenspan den Zins fast drei Jahre lang auf real minus 0,75 % (nominal plus 1-1,25%)  gesetzt hatte, „um eine befriedigende Wirtschaftsleistung zu fördern“. Doch im Zeitraum 2003 bis 2007 bewirken vier an die Geschäftsbanken geliehene Dollar nur einen zusätzlichen Dollar Bruttoinlandsprodukt. Dagegen haben amerikanische Geschäftsbanken plötzlich fünfzig Prozent aller Schulden von US-Firmen – gegen normale zehn Prozent im Jahre 1980.

Warum man „die Wirtschaft“ nicht mit Liquidität fluten kann

Die Zentralbanker in Tokio und New York sind Schüler der neoklassischen Ökonomie, die mit fast 80 Nobelpreisen glänzt. Ihre Gewinner halten Geld für ein Gut – wie Schweine oder Autos -, das als „Standardgut“ den Tausch zwischen eben solchen Schweinen und Autos erleichtere. Sie erkennen nicht wie jeder andere Mensch den Wechselkurs als Preis des Geldes, sondern den Zins. Bei seiner Absenkung würden die Firmen mit Geld geflutet und dadurch wieder ungehindert tauschfähig.

Doch eine Wirtschaft kann man nicht mit Geld fluten. Das wird schon daran deutlich, dass Unternehmer und Arbeiter ohnehin nicht an den Tresen der Zentralbank dürfen. Es liegt vor allem aber daran, dass Geld nur gegen Eigentumspfand verliehen wird und seinerseits mit Eigentum der geldschaffenden Bank besichert werden muss. Wer davon nichts hat, bekäme selbst mit Zugangsberechtigung zum Zentralbanktresen dort kein Geld.

Die akademisch verwirrten Zentralbanker hätten lediglich die Geschäftsbanker fragen müssen. Gerade weil sie – neben ihrem Eigenkapital - die Bedingungen für die Firmenrettung genau kennen, treten sie selbst dafür nicht an. (1) Sie können einem abrutschenden Unternehmen keine neuen Erfindungen geben und (2) auch keine einfallsreichen Ingenieure für ihre Umsetzung, nach der es wieder verkaufen und so die weniger innovative Konkurrenz aus dem Felde schlagen könnte. Sie können ihm jedoch vor allem (3) kein verpfändbares Eigentum übertragen, mit dem ein frischer Kredit für die Umsetzung von Innovationen in jedem Fall besichert werden muss. Sie wissen: Die Schuldsummen der Unternehmen bleiben auch nach einem Crash unverändert hoch, ihre Preis und damit der Wert ihres Pfandes aber stürzen ab!

Zentralbanker stehen vor genau derselben Wirklichkeit. Sie können „der Realwirtschaft“ kein verpfändbares Eigentum schenken. Auch sie haben keine geheime Reserve an Erfindungen oder ostasiatischen Mathematikern, die sie für einen neuen Geschäftsaufschwung herausreichen könnten. Eben das versteht ihre Spitze nicht, wenn sie „eine befriedigende Wirtschaftsleistung“ (Alan Greenspan) durch Zinsnullung erreichen will.

Eigentumstheorie des Unternehmens

Was ist nun ein Unternehmen, das „Wirtschaftsleistung“ erbringt. Es geht dabei um ein Vermögen, das permanent seine immaterielle Eigentums-Seite gegen Preisverfall und Vollstreckung verteidigen muss. Das tut es durch Innovationen auf der materiellen Besitzseite des Vermögens, also „im Betrieb“, wo Produkte modifiziert und Fertigungsprozesse revolutioniert werden. Für die Umsetzung dieser Innovationen muss es Geld in Anlagen und Löhne investieren. Für das Leihen dieses Geldes muss es Kreditverträge mit Geschäftsbanken eingehen, in denen es das zu verteidigende Eigentum erst einmal mit Verlustrisiko verpfänden und zusätzlich auch noch Zins zusagen muss.

Beim Geldschaffen einer Zentralbank für eine Geschäftsbank macht die Zentrale ihr Eigentum, mit dem sie das Geld besichert, unfrei. Sie darf es nicht noch einmal belasten, kann es im Kreditzeitraum auch nicht verkaufen oder verschenken. Es ist dieser aus Belastung erwachsende Dispositionsverlust über das Eigentum (Kapital), den der Schuldner durch Zins ausgleichen muss. Die materielle Besitzseite des besichernden Vermögens bleibt davon unberührt. Besteht es – so geht es in der Antike ja los – etwa aus einer Viehweide, dann wird die Eigentumsseite für die Geldbesicherung blockiert, also unfrei gemacht, während die physischen Kühe aus der Besitzseite weiter ihr Gras fressen und dem Banker Milch für seinen Käse geben. Der Zins einer Geschäftsbank liegt nicht deshalb höher als der Zentralbankzins, weil sie doch was verdienen müsse, sondern weil sie beim Kreditgeben Eigentum in Form von Zentralbankgeld vorübergehend aufgibt, also ebenfalls einen Dispositionsverlust erleidet, für den sie entschädigt werden muss. Allein aus dieser zinslichen Entschädigung kann sie gewinnen, was ihre Teilhaber und Angestellten dann verdienen.

Die Schuldsumme des Unternehmens ist durch den Zins automatisch höher als die geliehene Geldsumme. Nur wenn es dieses „Mehr“ erzeugen und dann auch noch verkaufen, also Markt schaffen kann, wird sein Pfand wieder ausgelöst und damit frei für neuerliche Verschuldung. Gelingt das nicht, wird in das Pfand vollstreckt und das Unternehmen verschwindet. Markt als Instanz der Kaufverträge ist mithin kein primärer Platz für das Tauschen ganz unabhängig von ihm erzeugter Güter mithilfe eines Geldgutes. Kaufverträge werden überhaupt erst durch die Kreditverträge erzwungen, die nur zwischen Gäubiger-Eigentümern und Schuldner-Eigentümern geschlossen werden können. Deshalb gibt es Markt und das zinsgetriebene Wachstum nur dort, wo zusätzlich zum materiellen Besitz immaterielles Eigentum existiert. Erst seine Verpfändung führt dazu, dass die materielle Besitzseite im Dienst der Zinserarbeitung permanent umgewälzt werden muss. Fehlt Eigentum, bleibt es bei der bescheidenen Produktion von animalischen Bienen oder Bibern sowie menschlichen Stammesgemeinschaften oder Adelsherrschaften und Realsozialismen.

Das vom Unternehmen investierte Geld ist also kein Standardgut, das ihm Marktausch erleichtert. Es wird nicht aus Dingen gemacht, sondern aus dem immateriellen Eigentum an ihnen geschöpft. Das ist ein Recht, das man weder sehen, hören, schmecken noch anfassen kann, weshalb es kodifiziert werden muss. In einem Kredit werden also niemals Güter verliehen: Wenn ein Kreditgeber für seinen Schuldner Geld schafft, also Eingriffsrechte gegen sein Eigentum,  dann verliert er materiell nichts. Wer Geld mithin als Gut betrachtet, kann nicht verstehen, was im Finanzsektor passiert. Die Krise hat immerhin erreicht, dass gelegentlich eben das auch eingestanden wird. So bekennt etwa der Würzburger Ordinarius Peter BOFINGER, einer der deutschen fünf Wirtschaftsweisen, im Mai 2009: „Wir haben sehr ausdifferenzierte makro-ökonomische Modelle, sie haben nur einen Nachteil, es gibt [in ihnen] keinen Finanzsektor.“
Eigentumstheorie des Arbeiters

Im Unterschied zu Stammesgenossen, Sklaven und Leibeigenen haben Arbeiter ebenfalls eine immaterielle Eigentums- und eine physische Besitzseite. Allerdings ist ihr Eigentum weder verkauf- noch verpfändbar. Es besteht nämlich aus ihrer Freiheit. Dieser Titel erlaubt ihnen immerhin die zeitweilige Vermietung ihrer physischen Besitzseite – also ihres Körpers und Verstandes. Die ökonomische Besonderheit der Arbeit besteht darin, dass sie ohne das Stellen von Pfand und ohne Zusage von Zins Zugang zu Geld verschafft. Allerdings muss der Anmieter von Arbeit – das Unternehmen – Pfand stellen und Zins zusagen, also Eigentum riskieren, um kreditär das Geld zu erlangen, das dann als Lohngeld ausgezahlt wird. Da im Unterschied zum Geld für Ausrüstungen und Gebäude, die als Schrott und Immobilien verkaufbar bleiben, Lohngeld immer verloren ist, gehen die besten Löhne an Kräfte, die Arbeit so gestalten können, dass der vom Unternehmer zugesagte Zins verdient wird. Um dafür verwendbar zu sein, müssen freie Arbeiter ihre Besitzseite – ihre Qualifikation – genau so permanent modernisieren wie Unternehmen die ihrige. Andernfalls können sie den Zins auf das für sie geliehene Lohngeld nicht verdienen, bleiben also arbeitslos. Da sie freie Bürger sind, wirkt ihr Ruf nach staatlicher Qualifizierung kaum weniger erstaunlich als die Forderung eines Unternehmens, dass der Staat doch bitte seine Besitzseite, also seinen Betrieb modernisieren möge.

Eigentumstheorie der Standardkrise

Weil Zentralbanker Unternehmen nicht verstehen, bleiben ihnen auch Krisen rätselhaft. Sie resultieren daraus, dass alle Eigentümer=Unternehmer permanent von der Überschuldungsschwelle wegstreben müssen. Deshalb sind immer alle Unternehmen einer Branche gezwungen, die Prozess- und Produktinnovationen mitzumachen, sowie sie von ihnen erfunden werden oder woanders und damit sie zu Getriebenen machen. Sie investieren also nicht, weil der Zins gering ist, sondern weil der Preis ihres Eigentums gefährdet ist. Natürlich ist in diesem kritischen Moment ein Zins von 3 angenehmer als einer von 5 Prozent. Aber wenn eine Firma ihren Preis von einer Milliarde durch Investitionen von hundert Millionen verteidigt, dann ist die Differenz von 2 Millionen Zins zwar schmerzhaft, im Verhältnis zur verlierbaren Milliarde aber nachrangig. Ein für alle zu hoch gerissener Zins – wie in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 zur Bekämpfung von ein paar tausend Spekulanten - kann notwendige Investitionen für viele an sich konkurrenzfähige Firmen unmöglich machen. Es gilt aber nicht der Umkehrschluss, dass ein Nullzins zu Investitionen führt.

Wenn der Schreibcomputer erfunden wird, fällt der Preis der Schreibmaschinenfabriken und zwingt umgehend – und unabhängig vom aktuellen Zinssatz - alle Schreibmaschinen-Hersteller zur Umrüstung auf Computer oder etwas noch Neueres. Dieser Schritt ist auch dann unvermeidlich, wenn die Unternehmer sehen, dass nach Abschluss der Innovation schneller und mehr produziert wird, als verkauft werden kann. Aus diesem Wissen um eine unvermeidliche Überproduktion nebst anschliessender Krise lassen sich keine Problem lösenden Schlüsse ziehen. Unternehmen haben nur die Wahl zwischen dem Verzicht auf technischen Fortschritt mit der Gewissheit sofortigen Falls des Eigentumspreises und der blossen Chance, nach Umsetzung des technischen Fortschritts zu denen zu gehören, die Markt schaffen, also genügend Käufergeld zur Ablösung ihrer Schulden und damit zur Auslösung ihres verpfändeten Eigentums gewinnen können. Unternehmen müssen also sehenden Auges an der Überproduktion bzw. Krise von morgen mitwirken oder gleich heute Eigentum einbüssen.

Schumpeters kreativer Zerstörer auf den Begriff gebracht

Es versteht sich, dass der ideale Unternehmer jemand ist, der nicht durch Innovation eines Konkurrenten getrieben wird, sondern sogar aus scheinbar absolut sicherer Position selbst zum Treiber wird. Nehmen wir einen Unternehmer, der aufgrund einer smarten Erfindung ein Weltmonopol mit Preisfestsetzungsmacht hat. Deshalb zahlt er höchste Löhne an beste Leute. Niemand kann ihn gefährden. Doch eines Nachts träumt er, wacht morgens auf und hat eine noch bessere Idee. Er ruft seine Leitenden und ordnet einen Totalumbau bzw. ein Niederreißen des Bisherigen an. Seine Leute wollen nicht, allen gehe es doch gut. Sie sehen es nicht ein. Der Unternehmer jedoch weiß, dass seinen Traum in irgendeiner Ecke der Welt auch ein anderer haben kann. Und wenn dann dieser Träumer die Innovation realisiert und als Patent schützt, fällt umgehend der Preis auch seines Spitzenbetriebes und damit seine Verpfändungs- bzw. Verschuldungsfähigkeit. Wenn aber er selbst es ist, der seinen bisherigen Betrieb durch das neue Konzept bewusst veraltet, ökonomisch also zerstört, kann es kein anderer tun. Er bleibt Jäger und wird nicht Gejagter der Konkurrenz. Der beste schöpferische Zerstörer à la Schumpeter, der ihn sieht, aber seinen eigentumsverteidigenden Kontext nicht versteht, demontiert also bewusst sein eigenes erfolgreiches Geschäftsmodell.

Standard-Boom und Inflation

Für die Innovativ-Investitionen zur Eigentumsverteidigung durchlaufen immer ganze Branchen Boomphasen. Die Technologieverkäufer verpfänden das Eigentum an ihren Firmen, um mit der Leihsumme Technologieführer bleiben zu können. Dasselbe tun die Käufer der Modernisierungsprodukte. Das frische Geld wird zusätzliche Nachfrage. Vor allem die Hersteller der Modernisierungstechnologie, von denen alle potentiellen Verwender – einschließlich der später Scheiternden – kaufen müssen, erleben eine Inflation ihrer Preise. Beide Gruppen – Lieferanten und Käufer – aktivieren für die Investitions-Verschuldung mehr Eigentum für die Besicherung von Krediten als zuvor. Eben das ist der Konjunkturaufschwung. Den Keim der Krise trägt er dadurch in sich, dass für ihn Schulden aufgenommen werden müssen, deren Höhe fix bleibt, während das sie unterlegende Pfand im Abschwung runtergepreist wird.

Deflation für das Erreichen des Krisenhöhepunkts

Nach dem Umsetzen der Innovationen kommt es zum Zusammenbruch von – sagen wir – zwei der zehn Computerfabriken, die früher Schreibmaschinenfabriken waren. Der Abbau der unvermeidlichen Überproduktion erfolgt durch Preissenkungen, bis zwei auch nach Liquidierung allen Vermögens ihre Schulden nicht mehr zahlen können und untergehen. Der im Boom unvermeidlichen Inflation folgt die für die Bereinigung also ebenso unvermeidliche Deflation. Sie führt zur Unterbesicherung vieler Kredite selbst der erfolgreichen Firmen, wodurch sie an Verpfändungsfähigkeit einbüßen.

Im zweiten Teil wird gezeigt, warum auch Banken offenen Auges an Krisen mitwirken müssen, das Nullzinsgeld nicht ausschlagen können und erst deshalb mit eigenen faulen Tricks für die globale Finanzkrise sorgen.

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