Fritz Vahrenholt, Gastautor / 10.04.2021 / 12:15 / Foto: Pixabay / 67 / Seite ausdrucken

Die Zerstörung des Schwarzwaldes durch Grün-Schwarz

Die Koalitionsgespräche in Baden-Württemberg zwischen GRÜNEN und CDU haben den ersten Verlierer fest vereinbart: den baden-württembergischen Wald. Die erste und offenbar wichtigste Vereinbarung der Sondierungsgespräche ist die Festlegung der „Vermarktung von Staatswald- und Landesflächen für die Windkraftnutzung. So können bis zu 1000 neue Windkraftanlagen entstehen“.

Die bedeutendste Fläche des Landes ist in der Tat der Staatswald mit 329.000 ha Fläche. Zieht man von dieser Fläche die Nationalpark/Naturschutzgebietsflächen ab (dort wird man es wohl nicht wagen, Schneisen zu schlagen), bleibt immer noch eine Fläche von 190.000 ha übrig. Davon müsste man eigentlich noch die Vogelschutzgebiete und FFH-Gebiete, soweit sie nicht in den Nationalpark/Naturschutzgebietsflächen enthalten sind, abziehen. Aber selbst wenn man das nicht tut, kommt ein Windrad („die Kathedralen der Energiewende“, Minister Altmaier) auf 190 ha. Das ist eine Fläche von 1,4 mal 1,4 km². Also steht dann im Abstand von 1,4 km jeweils ein Windrad mit den entsprechenden Zufahrtsstraßen, die die Waldstücke zerschneiden.

Damit die Verbreitung in Windkraftanlagen in naturempfindlichen Gebieten besser vorankommt, hatte ja bereits im November 2020 AGORA Energiewende, der Thinktank, der die Bundesregierung berät, die Lockerung des Tötungsverbots geschützter Arten im Naturschutzrecht verlangt. Doch selbst 1.000 Windkraftanlagen bieten keine gesicherte Stromversorgung im windschwachen Ländle. Der Wegfall der Kernkraftwerke wie Philippsburg 2 (immerhin 13% der Stromversorgung), kann nur durch stärkeren Import von Strom aus dem Ausland kompensiert werden, darunter das älteste in Betrieb stehende Kernkraftwerk der Welt: das Kernkraftwerk Beznau, das nur sechs Kilometer südlich der baden-württembergischen Grenze im Kanton Aargau steht. Baden-Württemberg verteufelt die Kernkraft, nimmt aber gerne den Strom aus ausländischen Kernkraftwerken.

Wer mag, kann ja mal 1.000 Windkraftwerke in die dunkelgrünen Flächen dieser Grafik einzeichnen.

Foto: Pixabay

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Jürgen Dannenberg / 10.04.2021

Grün - Schwarz! Schwarz? Das war einmal. Sie will jetzt Wassermelonen Partei sein.

Hans Reinhardt / 10.04.2021

Soviel ich weiß, hat BW einen grünen Ministerpräsidenten, der unlängst im Amt bestätigt wurde. Der Wähler in BW will keinen Schwarzwald, er will keine Arten schützen und schon gar nicht will er denken. Man muss ihm nichts verbieten oder wegnehmen denn er lebt ja jetzt in besten Ländle aller Zeiten. Also, kein Grund zur Aufregung.    

Emmanuel Precht / 10.04.2021

Und da wird kein Kot werfender Baumschützer seine Baumburg zur Verteidigung erricchten. Wohlan…

Frances Johnson / 10.04.2021

Was ich nicht verstehen will: Warum Vögel und Natur gefährden mit Windkraft und die Ästhetik stören? Eines Tages sind wir nicht mehr. In 50 Mio Jahren geht eine an die 1000 Meter breite Gebirgskette von Westen bis nach Asien. Es wird ein Halbkontinent nach dem Muster von Laurasia entstanden sein, ein Riesengebilde. Sollten danach noch einmal Menschen entstehen, werden sie es Betonzeit nennen, unser Zeitalter. Sie werden sagen, dass wir die Welt zum Hässlichen verändert haben und sich mit Grausen abwenden. Auch wenn das erst in 100 Mio Jahren wäre, hätte ich Bedenken vor solchen Hinterlassenschaften in Gebirgen und eine gewisse Scham, so etwas zu produzieren. Da sie erst primitiver wären, unsere Nachfolger, könnten sie die Rotorblätter, die noch teilweise intakt sind, immerhin als Waffen benutzen. Und als Paddel. Die beste Energie ist für mich die kleinste Verschandelung. Und das ist Atomkraft. Sie nimmt am wenigsten Platz weg, sollte aber in einem Umkreis von 100 km um die Eifel und in der Eifel selbst vermieden werden. Das Windrad ist das Symbol des hässlichen Homo Sapiens. Man sollte ihm jetzt schon ein Denkmal setzen: Einen Windräderwald mit Schleppnetzen dazwischen, ihn selbst klein unten am Rand. mit Fischbrötchen dargestellt. In GB sind mehrere Seehunde ohne Kopf angespült worden. Das Windrad ist der nächste industrielle Fehler und ein schwerer Schlag gegen die Natur.

Michael Dost / 10.04.2021

Es gab hier mal einen Artikel von Physiker Peter Adel (googeln!), in dem mittels grundlegender und mathematisch einfacher physikalischer Gesetzmäßigkeiten (außer Carnot-Prozess Gymnasialstoff)  nachgewiesen wurde, dass der ohne Klimabeeinflussung mögliche Beitrag der Windenergie im Mittel (ohne zusätzliches Zappelstromproblem) nur einen marginalen Beitrag zum Gesamtleistungsbedarf Deutschlands erbringen könnte. Auch die Dürren der Vorjahre ließen sich durch das bereits stattfindende Ausbremsen der Luftbewegung zwangloser erklären als durch die Erderwärmung. Selbst Physiker, habe ich das sehr kritisch und konservativ durch Nachrechnung verifiziert und bin überdies auch auf anderem Weg zu quantitativ vergleichbaren Resultaten gekommen. Leider hat sich dieses hochbrisante gesicherte Wissen kaum weiter verbreitet, selbst bei Windkraftkritikern nicht. Dabei handelt es sich bei den Schlussfolgerungen Adels um die schärfste Munition gegen Windkraftlobby und ideologisch verblendete Politiker, denn es geht dabei um naturwissenschaftlich prüfbare Aussagen, die zeigen, welch verschwindend geringer gesellschaftlicher Nutzen gemessen an den Schäden an Landschaft, Flora und Fauna erzielt wird. “Nutzen” ist dabei ein Euphemismus, denn die weitere Energie"wende” endet zwangsläufig im Wohlstandsausstieg für Millionen. Leider werden das die Meisten nicht begreifen, bevor sie nicht im zehnten mehrwöchigen blackout im Dunkeln ohne Klopapier auf den wasserspülungsfreien Sch.-eimern sitzen und heutige Notstandsverordnungen wie aus “guten alten Zeiten” erscheinen.  Hier wäre das Greta-Meme “I want you to panic” mehr als angebracht. Zumal es die im benachbarten Achse-Artikel über gefälschte Dokus zitierte “Konstanzer Familie” wirklich gibt: Ich kenne Vergleichbares aus der Verwandtschaft, die nichts auf ihre “private Enrgiewende” und ihre Elektro-Vespa kommen lässt und das sicher auch gern ins vorgehaltene “Dokumentaristen"mikrofon spräche.

Frank Reichardt / 10.04.2021

@Andreas Prieß: Und der Tourismus- obwohl: den wird es wohl in Zukunft eh nicht mehr geben, denn selbst wenn wir evtl. irgendwann einmal wieder reisen dürfen, wird es “dank” Endloslockdowns keine Hotels und Gaststätten mehr geben- ist dann gleich mit im A…ääh, Eimer, denn um mir die hässlichen Windräder anzusehen, werde ich garantiert nicht in den (ehemals) herrlichen Schwarzwald reisen. Wer sehen möchte, wie “wunderschön” eine mit diesen nutzlosen und umweltzerstörenden Windrädern zugepflasterte Landschaft aussieht, der fahre auf der A 9 an Naumburg Osterfeld vorbei und schaue sich dabei gut um. Gruselig!

Peer Doerrer / 10.04.2021

Wahlplakat der Grünen in Grävenwiesbach / Hessen : Die Bäume in Grävenwiesbach würden ” Grün ” wählen . Die Wahl ist vorbei , die Bäume sind auch weg und neue Windräder stehen herum . An den frostigen Tagen waren die alten Anlagen festgefroren .  Irgendwann endet die Energiewende wie in Texas mit Mega - Blackout “. Es hört niemand auf warnende Stimmen , erst wenn die Menschen frierend im Dunkeln sitzen wird ein Umdenken einsetzen . Vorwärts mir nach in den Öko - Wahn !

Albert Martini / 10.04.2021

Geliefert wie am Wahltag bestellt: Klimakult und systematische Zerstörung der freiheitlichen bürgerlichen Gesellschaft - oder hat der Schwarzwald etwa AfD gewählt? Aber das Entsetzen über die Zerstörung des Schwarzwaldes durch mittelalterliche, ins Monströse gewachsenen Windmühlen (hat man eigentlich jemals die 40.000 Tonnen Zement pro Windradfundament in der Umweltbilanz miteingerechnet? Im Zweifelsfall nicht, da im Zweifelsfall links) ist sowieso schon längst überholt, da ein Verantwortungsgefühl für spätere Generationen angesichts der demographischen Zustände im Land an der Realität vorbeigeht.

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