Peter Grimm / 16.11.2023 / 13:00 / Foto: Achgut.com / 28 / Seite ausdrucken

Die Willkommenskultur im Antirassismusreferat

Wenn das Antirassismusreferat des Studierendenrats der Uni Heidelberg einlädt, über „Gaza, Palästina & Israel" zu reden, ist so mancher unerwünscht.

Der Krieg im Nahen Osten bewegt viele Deutsche. Manche haben den bestialischen Massenmord der Hamas in Israel allerdings fast schon wieder vergessen, dafür sorgen sie sich aber jetzt umso mehr um die Lage in Gaza. Diese Gemengelage kann insbesondere für jüngere Menschen hierzulande verstörend sein, also sollte man doch darüber reden. Und dass insbesondere an Universitäten zum Reden über bewegende Themen eingeladen wird, ist viel zu erwartbar, als dass man es noch erwähnen müsste. Nur manchmal ist die Art der Einladung durchaus bemerkenswert.

Für den 18. November lädt beispielsweise das Antrassismusreferat des „Studierendenrats" der Uni Heidelberg zu einem „Braver Space – Gaza, Palästina & Israel". Das Antirassismusreferat zeigt sich in seiner Einladung umsichtig genug, Menschen wie mir, die nicht so genau wissen, was sich hinter einem „Braver Space" verbirgt, selbiges zu erklären:

„Braver Space: Ein Raum, der der Struktur von ,Safe Spaces' folgt, in dem Wissen infrage gestellt und kritisch hinterfragt wird."

Das klingt ja nicht schlecht. Und worum geht es?

„Mit Mervdy Nkangu (Sozialpädagogin und Antirassismustrainerin) und Diane Jeeranut Pitzer (Trauma-sensitive Körpertherapeutin und Antirassismustrainerin) möchten wir einen achtsamen und dennoch offenen Raum für herausfordernde Gefühle wie Schmerzen, Trauer und Verzweiflung, aber auch mutmachende und verbindende Gespräche schaffen."

Manch einer mag sich jetzt noch nicht recht vorstellen können, was da genau passieren wird, aber von zwei Antirassismustrainerinnen achtsam durch den Nachmittag geführt zu werden, kann nicht schaden. Antirassismus ist schließlich etwas Gutes. Wer würde sich eventuell noch vorhandenen Rassismus nicht abtrainieren wollen?

Falls Sie jetzt darüber nachdenken, ob Sie sich in den „offenen Raum für herausfordernde Gefühle" begeben: Man sollte erst zu Ende lesen, um zu erfahren, ob einen die Antirassisten von der Uni Heidelberg auch einlassen:

„Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Palästinenser, BIPoC-Allies und Menschen mit einem Bezug zur Region."

Das ist doch ein guter Willkommensgruß des Antirassismusreferats, man erfährt viel über den Geist dieses Gremiums in einem kurzen Satz. Und solche Sätze sind kein Einzelfall, sondern in diesen Kreisen überall im Lande durchaus üblich.

 

Peter Grimm ist Journalist, Autor von Texten, TV-Dokumentationen und Dokumentarfilmen und Redakteur bei Achgut.com.

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Sam Lowry / 16.11.2023

Ich bin dafür, alle alten weißen Männer per Schiff nach Australien zu schaffen. Danach auch noch die dunkelhäutigen AfD-Wähler… wenn schon, denn schon…

Hans Bendix / 16.11.2023

Nun, ich danke dem Allmächtigen täglich für den Klimawandel. Denn endlich entsteht dank der unerforschlichen göttlichen Vorsehung ein Äquivalenzverhältnis zwischen Sozialisten/Islamisten und verfügbarem Käferholz. Eine einheitliche Lösung beider Probleme wäre verfassungsrechtlich unbedenklich und ökonomisch geboten, zumal wir dank der vorausschauenden Bundesfernstraßenplanung vorausgehender Bundesregierungen über ein Wegenetz in hinreichender Länge verfügen, um vorhandenen Überkapazitäten in beiden Bereichen platzsparend und umweltverträglich einander annähern könnten.

Wilfried Düring / 16.11.2023

Mich würde jetzt noch interssieren, wer diese Verbecher bezahlt. -> ‘Studierenden-Räte’ gehören abgeschafft. Wer nicht studiert, soll arrbeiten gehen. und die ARBEITSZEIT beträgt in Dunkel-Deutschland immer noch 40 Stunden in der Woche. Und Politik - wird außerhalb der Arbeitszeit gemacht!

Jan Kandziora / 16.11.2023

@Günter H. Probst: Diese Lehrstühle für Gendern sind keineswegs sinnlos. Stellen Sie sich doch mal vor, welchen Schaden diese Leute erst mit einem Lehrstuhl für Kernphysik anrichten könnten. Und den würden sie dank Gleichstellung ja haben wollen und auch bekommen, wenn’s nicht etwas gäbe, das ihrer Möblierung ohnehin besser entspricht.

Peter Bauch / 16.11.2023

Dürfen auch Palästinenserinnen mitmachen? Und müssen Palästinenser auf Erholungsurlaub ihre Kalaschnikow draußen abgeben? Ich frage für meine persönliche Antirassismustrainerin.

Boris Kotchoubey / 16.11.2023

Ja, wir sind tolerant. Nur diejenigen, die nicht in unserem Sinne tolerant sind, würden wir ohne Gerichtsverfahren erschießen. Ansonsten sind wir tolerant und weltoffen.

Klara Altmann / 16.11.2023

Es gibt Veranstaltungen, von denen ausgeschlossen zu werden, schlicht überhaupt kein Verlust ist. Die Schlammcatcharena, der fröhliche Flagellantenverein und “Braver Space” in der Uni Heidelberg, nur so als Beispiele. Die Belehrungsabteilung des hiesigen Stadttheaters hatte ich während meines Aussätzigendaseins zu Covid-19 ebenfalls so wenig vermisst, dass ich noch immer nicht hingehe. Ich würde sogar im Gegenteil quasi darum bitten, von Veranstaltungen ausgeschlossen zu sein, die in irgendeiner Weise quälende Schmerzen verursachen.

Thomas Szabó / 16.11.2023

Antirassismustrainer = Rassismustrainer

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