Wie schnell doch die Zeit vergeht. Vor drei Jahren schauten deutsche Minister und Medien erklärtermaßen mit Abscheu auf jene islamophoben Menschen, die da Montag für Montag in Dresden gegen eine „angebliche“, wie unbedingt vermerkt werden musste, Islamisierung auf die Straße gingen. Seither ist bekanntlich viel passiert. Junge glaubensfeste Muslime aus Afrika, Arabien und Afghanistan wurden in Millionenstärke ins Land gebeten. Manche von ihnen waren bereit, für ihren Glauben zu kämpfen, deshalb mussten Menschen sterben, die im Namen Allahs und seines Propheten ermordet wurden.
Doch eigentlich hat das nichts mit dem Islam zu tun, denn der Islam gehört inzwischen regierungsamtlich auch zu Deutschland. Manche Wohlmeinenden tun gern so, als könne man die „multikulturelle Bereicherung“ und „bunte Vielfalt“ durch engagiertes Herbeireden auch von den Anhängern einer islamischen Monokultur bekommen. Die halten alle Einheimischen, die die Angst vor einem immer islamischeren Deutschland umtreibt, schon für sehr rechts, zurückgeblieben oder vorurteilsbehaftet.
Für sie gibt es zum Glück Hilfe von vielen engagierten Helfern. Die Focus-Redaktion kämpft hier beispielhaft gegen Angst und Vorurteil. Ein Islamwissenschaftler erklärt dort in der Reihe „Faktencheck Islam“ alle Vorurteilsbehafteten auf und beruhigt sie:
Vorurteile über den Islam gibt es in Deutschland viele. Die wenigsten wissen, was davon stimmt und was nicht. In einer FOCUS-Online-Serie macht Islamwissenschaftler Mathias Rohe den Faktencheck. Vorurteil Nummer eins: „Koran propagiert das Töten von Ungläubigen.“
Laut Mathias Rohe, Rechts- und Islamwissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, lesen die meisten Muslime den Koran nicht so, dass sie Andersgläubige zu töten haben.
Es gebe diesbezüglich jedoch einige sperrige Stellen im Koran, bei denen man nicht genau weiß, auf wen sie sich beziehen – was mit der Geschichte des Islams zusammenhängt. Dann komme es auf die Interpreten an, so Rohe.
Wie unterscheidet man die Anhänger der unterschiedlichen Lesarten
Wie schön, dass die meisten Muslime die „sperrigen Stellen“ nicht so lesen. Als Ungläubiger wüsste man allerdings gern, wie man die, die diese Stellen so lesen, von denen, die sie nicht so lesen, unterscheiden kann, bevor man ein Messer am Hals oder im Rücken hat. Das kommt vielleicht im zweiten Teil. Jetzt erklärt uns der Islamwissenschaftler erst einmal, was denn die, die die Ungläubigen nicht gleich töten wollen, aus diesen Stelle herauslesen:
Die meisten würden aber davon ausgehen, dass diese Stellen, die vom Töten von Ungläubigen sprechen, diejenigen heidnischen Mekkaner meinen, die damals gegen eine kleine neue muslimische Gemeinde gekämpft haben. Laut Mathias Rohe beschreiben besagte Stellen im Koran eher kriegerische Auseinandersetzungen als das Töten um der Religion Willen.
Also wir können den Islam jetzt wirklich ganz beruhigt eingemeinden. Eigentlich sind im Koran nur heidnische Mekkaner gemeint und die sind ja schon lange tot. Und wenn, dann geht es eher um kriegerische Auseinandersetzungen als um das Töten an sich. Die eine oder andere kriegerische Auseinandersetzung ist nun wirklich kein Grund, kleinlich zu sein und dem Islam mit Vorurteilen zu kommen.
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