Jost Kaiser schreibt für Vanity Fair:
Die Welt als Coverversion
1. Mai in Kreuzberg. Als die “Ton, Steine, Scherben”-Coverband auftrat wurde mir auf einmal so einiges klar über die Welt an sich
Gestern am sogenannten “O-Platz” (Oranienplatz) in Kreuzberg. Ich stehe da also zwischen all den Becksbiertrinkern und mache mir wie immer Gedanken, wie der Alarmismus dieser Trippelbrüder und ihre martialische Aufmachung, die ja (wie passt das eigentlich zusammen) immer irgendwie kriegerisch ist (Springerstiefel, obwohl man ja gegen den Krieg ist) und antiamerikanisch ist (vorgetragen in U.S.-Kampfhosen) – wie also der insgesamt doch jämmerliche körperliche und geistige Zustand dieser Gestalten zu vereinbaren ist, mit der behaupteten Größe und Dringlichkeit der Gefahr: Nazis und Bush (ist dasselbe), Faschismus, Rassismus, Neoliberalismus.
Muss man angesichts der Aramada von topfitten Gegnern nicht selbst darauf achten, dass man sich topfit hält für den Endkampf, dass heisst: weniger Rauchen und Trinken, dafür ein bisschen Sport?
Das alles, dieses Revolutionsmuseum, was sollte das alles?
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