Produzierte Serien bei Netflix stecken voll mit Propaganda der hier beschriebenen antikapitalistischen Art. So sehr ich zum Beispiel die deutsche Netflix-Serie “Dark” vom Set und vom Thema her mochte, so sehr war auf sehr durchsichtige Art Propaganda der heutigen Zeit eingewebt. Als würde 1983 eine Frau im PKW zu ihrer minderjährigen Tochter so etwas wie “Die Ewiggestrigen werden noch begreifen das eine Frau es ebenso kann” erbost zurufen und die Serie Discovery im Star-Trek Universum schaffte es sogar in einer Folge die zwei Themen Migration, bzw Asyl mit der Umweltverschmutzung zu kombinieren. Selbstverständlich der Hinweis, das dieser Alien-Migrant - mittlerweile wertvoller Brückenoffizier - für immer und ewig Dankbar sein wird, aus in seiner Heimat herrschenden misslichen Lage herausgeholt worden zu sein. Das was in Deutschland geschieht - es geschieht weltweit. Mangels neuartiger Produkte wie seinerzeits der PKW oder vor kurzem das Smartphone welche die Verschuldung und das Rad weiter drehten, wird nun weltweit der “Umweltschutz” zu einem Business. Aus denselben Gründen. Und da ist man auch bei Netflix nicht vor gefeiht, sich dieser Propaganda aussetzen zu müssen.
Ich kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen. Die Serie handelt ja genau davon, wie auch eine linke Bewegung entarten und bösartig werden kann. “Die Welle auf links gedreht” ist also schon durchaus korrekt. Der Grundton hier ist aber fast, als ob man sich eine Wiederauflage der “Welle” gegen rechts gewünscht hätte.
Auch das Ursprungsexperiment von “die Welle” krankt ja daran, dass das deutsche KZ Beispiel verwendet wird. Tatsächlich waren KZs aber von Profis (Soldaten) betriebene Lager, ähnlich wie Guantanamo, die der normalen Bevölkerung sehr wenig bekannt waren und keinesfalls von hormongesättigten Wellendynamiken getragen waren. Das waren Soldaten im Krieg deren Job es war Lager zu bewachen, und die naturgemäß (und zwangsläufig) ihre Tötungshemmung verloren hatten, wie das bei allen Soldaten aller Kriegsparteien eben so ist. Ruanda wäre ein viel besseres Beispiel gewesen. Dort hat wirklich ein Genozid durch die normale Bevölkerung stattgefunden, da haben sich Nachbarn auf grausamste Art massakriert, in einer dynamischen Welle von aufgestautem Hass.
Ganz wie Oliver Welke kämpft die netflixsche Welle gegen einen selbsterschaffenen Strohmann. Die Cosplay-Jugendlichen sollten sich mehr alternative Medien zu Gemüte führen - und dabei Menschen wie Broder oder Lengsfeld kennen- und schätzen lernen und vielleicht sogar begreifen, dass “die Nazis/Klimaleugner” viel mehr an Facettenreichtum zu bieten haben als Höcke, Gauland und ihr volkstreu ergebener Hutbürger zusammen.
Der Artikel hat das Problem dieser „Produktion“ PERFEKT auf den Punkt gebracht. Kein Wunder, das dieser Mist mit 1.500.000 Euro von der deutschen Filmförderung, und damit vom Steuerzahler gesponsert wurde! Schliesslich versteht man unter Sponsoring die Förderung von Einzelpersonen, einer Personengruppe, Organisation, oder ein kommerziell orientiertes Unternehmen in Form von Geld-, Sach- und Dienstleistungen, MIT DER ERWARTUNG, eine die eigenen Kommunikations- und Marketingziele unterstützende Gegenleistung zu erhalten. Et Voila, liebes Blockparteienkartell! Max Zimmer, diesen Namen muss man sich merken! An dem Artikel hat mich alles beeindruckt! Unglaublich, das ein noch so junger Mensch wie Herr Zimmer, so aufgeklärt, so rational, einen Sachverhalt wie diesen so durchblickend ausdrücken kann. Chapeau!!! Sie sind genial.
Lieber Herr Zimmer, vielen Dank, dass Sie das für uns gesichtet haben! Das zeugt von großer Tapferkeit und Leidensbereitschaft. Herzlich Karl Krumhardt
@ Fichtenberg: Paxton liefert eine trennscharfe, sehr restriktive Definition von Faschismus. Über die kann man streiten. Das tun Sie aber nicht. Sie werfen Nebelkerzen. Also, Butter bei die Fische: was unterscheidet den deutschen Nationalsozialismus von faschistischen Bewegungen.
@von Fichtenberg. Was macht nun das NS-Regime nicht faschistisch? Sie halten sich weiter auf irgendwelchen theoretischen Konstrukten auf. Im übrigen hat Mosley auch Mussolini besucht (1931 wenn ich nicht irre) und war derart beeindruckt, dass er seine kurze sozialistische Phase ad acta legte, weil er glaubte, dem Faschismus gehöre die Zukunft. Ob er dies aus tiefster ideologischer Überzeugung tat ist unerheblich, diese ideologische und programmatische Wendehälsigkeit auf dem Weg zur Macht ist ja geradezu ein charakterisierendes Merkmal faschistischen Agierens (das Mosley ohne Skrupel, jedoch ohne den erhofften Erfolg auslebte).
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.