Sergio Caldarella, Gastautor / 19.11.2021 / 14:24 / 34 / Seite ausdrucken

Die wahnsinnige Leidenschaft für Regeln

Die Unantastbarkeit der Herrschaft der Regeln ist in Deutschland unveränderlich. Bei Corona wurden Elemente des normalen Lebens in kurzer Zeit in sanktionierbares Verhalten umgewandelt.

Von Sergio Caldarella.

Mitte November 2021 saß ich frühmorgens in einer Straßenbahn in Frankfurt am Main, als eine Kontrolle stattfand und ich meinen Fahrschein vorzeigte. Einer der Fahrkartenkontrolleure forderte mich auf, die Maske besser aufzusetzen, welche die Politik des Wissenszeitalters allen denkenden und nicht denkenden Bürgern auferlegt und es damit einem Fremden ermöglicht hat, sich in das Leben eines Anderen einzumischen. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Klassen von denkenden und nicht denkenden Bürgern besteht darin, dass es den denkenden Menschen viel schwerer fällt, unsinnige Regeln zu befolgen, die auf billiger Pseudowissenschaft basieren, während die nicht denkenden sie schlicht als „Regeln“ akzeptieren. Das Thema der Unantastbarkeit der Herrschaft der Regeln ist in Deutschland seit Jahrhunderten ein unveränderliches.

Vor Jahren, als ich in Nürnberg lebte und der pandemische Wahnsinn noch nicht in Mode war, traf ich auf einen Hausmeister, der versuchte, mich davon zu überzeugen, meine Schuhe nicht vor meiner Wohnungstür abzustellen, weil die Hausordnung – die nicht von einer Wohnungseigentümerversammlung genehmigt worden war – dies verbiete, und er nahm mich mit zum Schwarzen Brett, auf dem diese Goldenen Regeln aufgelistet waren, einige rational, andere nicht so rational. Als ich entgeistert vor dem Blatt Papier stand, das er selbst aufgehängt hatte, fragte ich ihn sardonisch: „Entschuldigen Sie, aber haben Sie dieses Papier nicht selbst verfasst und unterschrieben?“ Das hat ihn sehr beunruhigt, denn ich habe nicht nur eine willkürliche Regel infrage gestellt, sondern auch den ganzen Mechanismus, der sie aufrechterhält: das Schwarze Brett und das maschinengeschriebene Blatt.

Der arme Kerl konnte einfach nicht verstehen, wie jemand eine so gut gemachte Regel infrage stellen konnte! Ich glaube, seine einfache Antwort an sich selbst war, dass er nur einen dummen Ausländer vor sich hatte, der nicht in der Lage war, die Majestät der Regel zu verstehen, die auf einem braunen Papier stand, das an einem alten Anschlagbrett hing. Diese kleine Szene hat bedeutende Vorläufer in den Geschichten von humorvollen und Schwarzer-Humor-Autoren, von Jaroslav Hašek (Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk) über Kurt Tucholsky und Karl Valentin bis hin zu bestimmten Stimmungen bei Franz Kafka.

Zerstörung von Objektivität und Logik

Das Problem in einer Gesellschaft beginnt dann, wenn die Atmosphären der Galgenhumor-Geschichten dank eines politischen und desinformatorischen Apparats, der den Bezug zu ebendieser Realität verloren hat, zu erzwungenen Realitäten werden. Der Tyrann, der von seinem Balkon oder seiner Kanzel aus seine Wünsche verkündete, die dann in Regeln umgewandelt wurden, die jeder auf Biegen und Brechen zu befolgen hatte, gehörte unserer Meinung nach der Vergangenheit an. Doch dann begann das Jahr 2020 ...

Zurück zu der kleinen Geschichte in der Frankfurter Straßenbahn: Einer dieser vier Kontrolleure bat mich, meine Maske – oder das Zeichen der Unterwerfung unter die Willkür der Regierung (gerade in Hessen ist der Ministerpräsident eine Perle an Intellekt und demokratischem Gewissen, um die man uns in Nordkorea oder dem Iran beneiden würde) besser aufzusetzen. Als ich zu diesem Zeitpunkt aus der Straßenbahn aussteigen wollte, habe ich eine Anweisung ignoriert, die bereits völlig absurd ist – wird man uns morgen vorschreiben, wie wir unsere Hüte tragen, wie wir unsere Hemden zuknöpfen oder welche Farbe unsere Schuhe haben sollen?

Ich weiß, dass der nicht denkende Mensch über diese Parallele entsetzt ist, weil dieses Zeichen der Unterwerfung für ihn Rettung und Schutz bedeutet. Leider ist es der Fehlinformation gelungen, das Ziel der vollständigen Zerstörung von Objektivität und Logik zu erreichen. Dies ist jedoch keine neue Tatsache: In der Vergangenheit wurden Hexen verbrannt, weil man meinte, dass sie mit dem Teufel im Bunde waren: und es wurde „wissenschaftlich“ geglaubt! Ein weiteres Element der Geschichte, das wir vergessen haben und über das, wie über andere, nicht genügend nachgedacht wurde. Ich habe den Eindruck, dass man heute immer noch hier und da Reden hört, in denen man aufgefordert wird, „an die Wissenschaft zu glauben“, als gäbe es in der Wissenschaft etwas zu glauben und nicht rational zu beweisen.

Das ist eine glatte Lüge!

Da ich die königliche Warnung des Straßenbahnkontrolleurs ignorierte, wurden er und seine Bande, bestehend aus vier Personen, aggressiv, umringten mich und verlangten, dass ich meine Papiere auf der Stelle vorzeige. Wir stiegen also aus der Straßenbahn aus, ich zeigte korrekterweise meinen Pass, einer der Kontrolleure war sich aber nicht im Klaren darüber, dass auch ein Reisepass ein Ausweisdokument ist. Haben diese Leute die Befugnis, Bußgelder gegen den Passagier zu verhängen, weil sie sich die Maske nicht korrekt umgelegt haben, und gleichzeitig wurde ihnen nicht gut erklärt, was ein Ausweisdokument ist? Das heißt, diese Personen sind in der Lage, sich über ein medizinisches Mittel zu äußern – da es sich um Masken für medizinische Zwecke handelt –, können aber den Unterschied zwischen Ausweispapieren nicht richtig verstehen?

Als Krönung wurde mir schließlich ein Bußgeldbescheid zugestellt, auf dem der Hinweis: „Maskenpflicht – Keine Maske Fahrzeug“ stand, so, als hätte ich die Maske nicht getragen! Das ist eine glatte Lüge! Ich frage mich, wie ein Rechtsstaat so etwas zulassen kann. Haben wir bereits den Punkt erreicht, an dem ein unbescholtener Bürger, der sich der Willkür eines Straßenbahnkontrolleurs nicht beugt, damit rechnen muss, auf einem Dokument, das der Staat als rechtsgültig anerkennt, mit falschen Aussagen verleumdet zu werden? Was ist Deutschland für ein Staat geworden? Was ist mit dem Kant'schen Grundsatz „Alle rechtlich-praktischen Grundsätze müssen strenge Wahrheit enthalten“ passiert? Leider befürchte ich, dass die derzeitige Bundeskanzlerin, die dieses Land in sechzehn Jahren in diese Lage gebracht und in der Zwischenzeit Dutzende von akademischen Ehrentiteln für ihre emeritierte Tätigkeit erhalten hat, keinen direkten Bezug zu den Konzepten des alten Immanuel Kant oder anderen großen Gelehrten der Vergangenheit oder sogar der Gegenwart hat, und paradoxerweise sind diese schwerwiegenden Defizite in der heutigen Politik oder Akademie sogar ein Verdiensttitel.

Axiom der neuen Normalität

Dank dieses Wandels der Sozialität wurden Elemente des normalen Lebens in kurzer Zeit in sanktionierbares Verhalten umgewandelt, und das unter aktiver Beteiligung des Justizapparats! Masken – und vieles mehr – sind trotz ihrer absurden Unwirksamkeit zum Axiom der neuen Normalität geworden. Den Menschen wird heute Wissenschaft als Fantasie und Fantasie als Wissenschaft verkauft und es ist alles in Ordnung so.

Andererseits gibt die Rechtslage in Deutschland Anlass zu ernster Besorgnis: von der Ermittlung der Staatsanwaltschaft mit Hausdurchsuchung eines Weimarer Amtsrichters, zur Verhaftung Georg Thiels, die in Europa einmalig ist (für 181 Tage wegen Verweigerung der Zahlung des Rundfunkbeitrags), bis hin zum fast völligen Schweigen der Ermittlungsbehörden in Fällen von eklatanter Aufstachelung zum Hass gegen diejenigen, die den Omnipotenz-Impfstoff ablehnen und zur Beauftragung von Fahrkartenkontrolleuren mit sanitären Aufgaben, die ihnen in einer zivilisierten Gesellschaft niemals anvertraut werden sollten. Im Jahr 2021 beteiligt sich im Herzen von Europa der Staat selbst an der aktiven Diskriminierung derjenigen, die nicht bereit sind, sich impfen zu lassen.

Eine Szenerie, die vor einigen Jahren noch als undenkbar gegolten hätte. Selbst der Beweis von Tatsachen, insbesondere im medizinischen Bereich, scheint in den Gerichtssälen keinen Platz mehr zu haben. Es gab eine Zeit, als Medizin und Gerechtigkeit sich die Waage gehalten haben, in der ein medizinischer Eingriff ohne informierte Zustimmung von den Gerichten zu recht als Körperverletzung angesehen wurde, und das Gesetz galt als gleich für alle, nicht als „gleicher für die Geimpften“ und weniger gültig für die Ungeimpften. Hier könnte man auch auf das Genie und die juristischen Spielereien des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier zurückgreifen, aber dazu verweise ich auf die verfügbaren Nachrichten, denn schon das Reden darüber verleiht Leuten eine Seriosität, die keine haben.

An diesem Punkt ist die Geschichte der richtige Richter, auf den man sich verlassen kann, wenn man davon ausgeht, dass unsere Spezies dieses exponentielle Wachstum des politischen Deliriums überleben kann. Während sich die Medien im Zirkus der Fehlinformationen ergehen, kehren die strategischen Atomwaffen nach Deutschland zurück und drohen, das nach dem Ende des Sowjetimperiums erreichte Gleichgewicht des Friedens weiter zu untergraben. Zum ersten Mal seit dem Kalten Krieg wird das 56. Artilleriekommando, eine in Mainz-Kastel stationierte Nukleareinheit, offiziell von der US Army wieder in den Dienst gestellt und mit Hyperschall-Langstreckenraketen bewaffnet. Diese Raketen können Russland in nur 21 Minuten erreichen. Und das beunruhigt im „besten Deutschland aller Zeiten“ niemanden? Oder sind das wieder Maßnahmen, die „nicht hinterfragt werden“ dürfen?

Jeder, der im ehemaligen Land der Dichter und Denker noch denkt, weiß, dass sich die Situation inzwischen schwindelerregend von den Grundelementen eines Rechtsstaates entfernt hat. Die anderen sollen weiterhin gehorchen, denn wir wissen schon sehr gut aus der Geschichte, dass blinder Gehorsam immer viel Gutes bringt. Und wenn die Erinnerung an die Vergangenheit nicht ausreicht, können wir noch einmal zu den reichen Worten des alten Weisen aus Königsberg zurückkehren, der sehr deutlich machte, dass alles, was nicht durch die Vernunft gelernt wird, durch den Schaden gelernt werden muss.

 

Sergio Caldarella, amerikanischer Privatgelehrter und Erkenntnistheoretiker, ist Autor von vierzehn Büchern in verschiedenen Sprachen, mehreren Aufsätzen und zwei Theaterstücken. Er hat als Redner an zahlreichen Konferenzen und Seminaren in Europa und den Vereinigten Staaten teilgenommen. Seine Forschungsinteressen liegen vor allem auf dem Gebiet der theoretische Physik, der antiken Philosophie und Theologie.

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Gabriele Klein / 20.11.2021

Beim Beispiel mit den Schuhen im Treppenhaus teile ich Ihre Meinung allerdings nicht.und muss den Hausmeister verteidigen, der im einstigen England das ich vor vielen Jahren mal bereiste so ein Plakat erst gar nicht hätte aufhängen müssen.  Denn die Frage, ehe man die Schuhe rausstellt sollte nach Kant sein: Kann so ein Verhalten die Maxime für alle sein und hier lautet die Antwort ganz klar NEIN.  Wer das nicht versteht dem stelle ich die Frage: Wollten Sie in so einem Hause der Hausmeister oder die Putzfrau sein ? Ich nicht.  Denn für stundenlanges Schuhe hin und her tragen bzw. räumen bei den verlangten Putzarbeiten wird der der da putzt nicht bezahlt.  Die nächste Frage wäre: ist es richtig die durch Schuhräumen zusätzliche Arbeitszeit eines Putzdienstes an Alle umzulegen? Auch hier wäre meine Antwort nein.Ich selbst hatte das Vergnügen Eingänge zu passieren,  da standen übrigens nicht nur 1 Paar sondern der Inhalt ganzer Schuhregale und noch mehr….. (Also nicht nur die Regeln nehmen in einem so getakteten Lande überhand sondern auch die Rücksichtslosigkeit)

Karla Kuhn / 19.11.2021

Die “KEHRWOCHE” hat ja auch so üble Gestalten wie die BLOCKWARTE, die das DENUNZIANTENTUM als alleinige Bildung verstanden,  hervorgebracht. O JA, diese abgrundtief zu verachtende Eigenschaft hat sich hervorragend vom DRITTEN REICH, in den UNRECHTSSTAAT herübergerettet und scheint jetzt unser einst schönes Deutschland zu zerstören !  Viele Deutsche brauchen nicht mal ANLEITUNG, die sind MEISTER geworden im DENUNZIEREN. LEIDER nicht in der Bildung aber wer braucht die schon, wenn man im Verpfeifen seine wahre Begabung gefunden hat ? Neben der “Kehrwoche” gibt es noch paar andere “hervorragende ” Eigenschaften, die BEVORMUNDUNG; die BESSERWISSEREI und die JAMMEREI. Was müssen solche Typen glücklich sein ! Dafür werden die wirklich guten Eigenschaften, die uns einst die Dichter, Denker und Wissenschaftler hinterlassen haben, immer mehr in die Tonne getreten. Die “Kehrwoche ” ist schon eine gute Sache, da können viele ihre Schandtaten aber auch ihre “UNBILDUNG ” schnell wegfegen und den “Saubermann” weiter vorspielen ! Trotzdem, eines Tages werden alle enttarnt ! SO viel Dreck kann gar nicht gefegt werden !

Gabriele Klein / 19.11.2021

Ein Anwalt (Name vergessen) meinte auf einem Blog sinngemäß: “Je ausdifferenzierter die Gesetze und Regeln sind, umso verkommener die Gesellschaft” Weiterhin meinte er dass Gesetze und Regeln nie alleine das Funktionieren einer Gesellschaft gewähren können dieses steht und fällt mit den verinnerlichten Werten die die Gesetze des einstigen abendländischen Rechts hervorbrachten. Letzteres kann nur Exzesse, abstrafen mehr jedoch nicht. Es würde niemals funktionnieren wenn die Leute nach der Devise handeln “Erlaubt ist was nicht verboten ist….” D.h. nur das machen was die Regel verlangt u.sonst nichts.  Der letzte Grund für die deutsche Regelobsession und Gesetzeswut scheint mir dabei die Flucht vor Gewissen und Verantwortung bei richterlichen und sonstigen Entscheidungen. Dabei lösen neue Regeln dieses Problem nicht denn jede Regel stellt erneut die Frage der Interpretation und lässt weitere Regeln entstehen d.h. sie vermehren sich exponentiell. Soll die “Regel” von oben das menschliche Gewissen ersetzen wie in totalitären Staaten und auch hier üblich wird sie zu einem “Krebsgeschwür"ihrer selbst. Im Grunde genügt nämlich nur eine, die “Goldene"oder der Kantsche Imperativ. Nichts stört jedoch den totalitären Geist den wir mit der Widervereinigung bekamen mehr als jener Kantsche Imperativ, der auf einen mündigen Menschen abzielt. Demgegenüber zielt AGITPROP wie hier u. hinterm eisernen Vorhang betrieben mit ihrer Keule der sozialen Ächtung auf ein unmündiges, unreifes Wesen ab das es als solches zu erziehen gilt zum Zweck der Manipulation. Nicht der Kantsche Imperativ ist das Kriterium sondern eine willkürlich von oben diktierte opportune Norm die gezielt mit sozialer Ächtung arbeitet, Allerdings vergisst sie dabei: “ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert…... D.h. nichts erzieht besser zum geächteten"Volksschädling” u.“Assozialen” als just jene Religion die sich den Sozialismus auf die Fahnen schreibt.

Stefan Hofmeister / 19.11.2021

“Ich möchte auch in keinem Haus wohnen , wo in guter Moscheemanier die wohlriechende Fußbekleidung auf dem Treppenabsatz verteilt steht .” Das gehört auch in Japan zum guten Ton. Man kann sich kaum etwas Schlimmeres erlauben, als mit Fußbekleidung über die extra dafür vorhandene Schwelle zu treten. Abgesehen davon gibt es mit guten rahmengenähten Lederschuhen seltenst olfaktorische Probleme. Zudem halten diese auch meist noch Jahrzehnte, sind fast immer reparierbar, somit ein Ausbund an Nachhaltigkeit und sogar auch noch biologisch abbaubar. Im Sonderangebot sind sie kaum teurer als sogenannte “Markenschuhe” aus Plastik mit ein bisschen Leder - die für die bemängelten olfaktorischen Probleme verantwortlich sind und nach zwei Jahren intensiven Gebrauchs ein Fall für die Mülltonne, während meine ältesten Rahmengenähten inzwischen 7 Jahre “auf dem Buckel” haben und nach jeder Kur beim Schuster in neuem Glanz erstrahlen. Das ist wie mit guten Anzügen - hätten ihn nicht die Motten angefressen, hätte ich heute noch den Maßanzug meines Vaters, den dieser zu seiner Hochzeit trug ...

Sabine Heinrich / 19.11.2021

Ich sehe in all diesen Regelverfolgungsfanatikern - meist erkennbar an schmalen Lippen und verkniffenem Gesicht - die zukünftigen Lagerbewacher, welche die Ungeimpften und Widerspenstigen hinter Mauern in Schach halten. Ich sehe da den Busfahrer 2020 in Prien, der darauf bestanden hat, dass ich meinen sauberen, jedoch natürlichen Wanderstock zurücklasse - “aus hygienischen Gründen” - oder jenen jüngst im Weserbergland, der mich (einzige Passagierin im riesigen Bus) aufgefordert hat, die Maske richtig aufzusetzen. Und ich sehe die nie lächelnde verkniffene Kassiererin in meinem heimischen Supermarkt, die keinen Sammelpunkt - fällig bei 5€ - rausrückt, wenn die Rechnung sich z.B. auf 4.98€ beläuft. DAS sind die Bürger, auf die sich unsere Regierungsclique mit Sicherheit verlassen kann!

Stanley Milgram / 19.11.2021

p.s.: Der Chef war Theo Lieven, Chef von Vobis. Und ich wäre damals tatsächlich gefahren, weil dann die Produktion von VOBIS stillgestanden hätte… zuerst mal nach Holland, eine leckere Wurst mit Pommes essen. Die Deutschen sind ja schon zu blöde dafür… (siehe Rosins Restaurants, nee, vergessen Sie das wieder)

Stanley Milgram / 19.11.2021

Ich habe für dieses Verhalten den Begriff “Pförtner-Syndrom” geprägt. Steck einen Deppen in eine Uniform, und schon ist er schlauer als Einstein, glaubt er. Einmal meinte ein Pförtner zu mir, ich würde auf dem Parkplatz von seinem Chef stehen. “Sind genug andere Parkplätze frei! Ende der Durchsage”.

Marcel Seiler / 19.11.2021

Vom Schimpfen über die angebliche Regel-Manie der Deutschen habe ich inzwischen die Nase voll. Wer mal im Heimatland des Autors und amerikanischen Privatgelehrten gelebt hat, weiß, dass es auch dort geschriebene und vor allem ungeschriebene Regeln gibt, die man besser einhält, will man nicht harsch angegangen werden, auch wenn sie einem Deutschen sinnlos erscheinen. Also, Herr Autor: schieben Sie sich ihre Kritik dahin, wo das Licht der Sonne niemals scheint.

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