Als noch 1989 Psychologen der Humboldt-Universität zu Berlin in der Wissenschaftszeitschrift der DDR “Wissenschaft und Fortschritt” in einem Artikel über die geschlechtlich ungleich verteilten Ergebnisse ihrer Messungen rational-analytischer und emotional-verbaler Intelligenz berichteten und außerdem noch behaupteten, dass diese Unterschiede angeboren wären, hagelte es Kritik, besonders in der SED-Zeitung “Neuen Deutschland”, weil entsprechend sozialistischer Ideologie nicht sein konnte, was nicht sein darf. Nicht nur Google befindet sich offenbar auf einem analogen Niveau.
Wer hätte vor 50 Jahren geglaubt, dass die Linken einst die Spießer eines neuen Tugendterrors sein würden und dass du im 21. Jahrhundert wieder deinen Job verlierst wegen Abweichung von der Mehrheitsmoral?
Gibt es nicht noch viel sexistischere Berufe als “irgendwasmittechnik”? Letzte Woche auf einem Konzert überlegte ich plötzlich, wieviele Schlagzeugerinnen ich denn in meinem Leben schon so gesehen hätte ...soweit ist mein Kopf also schon verbogen, dass einem sowas plötzlich zufliegt. Seitdem fällt mir immer mehr ein: Maurerin, Kanalreinigerin, Feuerwehrfrau, Bergfrau, Schlachterin, Müllfrau, Überlandleitungsbauerin,...
Eigentlich war es unlängst noch irrelevant, ob wissenschaftliche Daten von einer Frau, einem Mann oder etwas divers Dazwischenliegendem referiert werden. Das gilt heute offenkundig nicht mehr. In Zeiten, da es statt um Wahrheit vorrangig um politische Korrektheit geht und ein Abweichen von diesem neomoralischen Gebot Empörungsstürme und gravierende soziale Folgen bis zur Totalächtung nach sich zieht, ist es erfreulich, dass sich zu diesem Topos sehr sachkundig und kompetent eine Frau äußert.
“Frauen, schreibt er, hätten tendenziell mehr Interesse an Menschen als an Gegenständen, das erkläre, warum sie eher Jobs in sozialen Bereichen und eine gute Work-Life-Balance ins Auge fassen, während Männer sich eher zu Status hingezogen fühlen und deshalb höher bezahlte Jobs anstreben.” Ich halte das für korrekt. Hinzuzufügen ist: Männer sind, wenn sie sexuell attraktiv sein wollen, gezwungen, einen hohen Status anzustreben, da (und da gibt es – zusätzlich zu den persönlichen Beobachtungen, die jeder kennt, – belastbare Studien) eines der wichtigsten Kriterien für Frauen bei der Wahl des Sexualpartners sein sozialer Status ist. Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass dieses Verhalten beider Geschlechter durch die Evolution in uns angelegt, also genetisch bedingt und daher durch “Erziehung” auch im Zeitraum von ein mehreren Generationen nicht grundlegend zu ändern ist. Wer eine humane Gesellschaft will, sollte nicht versuchen, diese Mechanismen zu ändern – das geht nicht und ist grausam an den Erziehungsobjekten –, sondern sich überlegen, wie er diese Mechanismen einsetzt, unsere Gesellschaft zu humanisieren.
Es entspricht auch nicht der Gleichberechtigung, dass Männer im Sommer mit langen Beinkleidern und demselben Schuhwerk wie im Winter zur Arbeit erscheinen müssen.
Damit wird natürlich der Genderismus, eine Fortführung des Maoismus/Stalinismus mit anderen Mitteln, in Frage gestellt. Damit muss der, der es wagt, eine derartige Frage zu stellen, sofort isoliert und geächtet werden. Es gab nie (!) eine offene Diskussion über den Genderismus, und selbst die Verabschiedung dieser Ideologie auf der Weltfrauenkonferenz - übrigens explizit gegen die Stimmen der Afrikaner, die aufgrund Geldmangels dann abreisen mussten - ist eher ein Vorgang, der zum Fremdschämen einlädt. Würde man Menschen heute zu gender befragen, die große Mehrheit wüsste gar nichts damit anzufangen. Dabei greift diese Ideologie mehr und mehr wie eine Krake um sich, um sich so sinnfreien Themen wie Gender-Toiletten (noch lustig) oder Diskriminierung von Vereinssatzungen, die zur Aberkemnung der Gemeinnützigkeit führen (Schluss mit lustig)’ zu widmen. Ich kann nur jedem den Film des norwegischen Komikers Harald Eia ans Herz legen. Dort kommen auch Biologen und Hirnforscher zu Wort, die den Gender-Ideologen mutig widersprechen und fanz klar und überdeutlich machen: Natürlich gibt es einen biologischen Unterschied zwischen Männern und Frauen, und natürlich sind nicht alke gleich - sehr wohl aber gleichwertig. Es ist eine der Absurditäten des linksgrünen Zeitaltets, dass man Selbstverständlichkeiten heute mühsam beweisen muss.
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