Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Mitarbeiter im eigenen Ministerium nicht über die Ablösung der Präsidentin des Beschaffungsamts der Bundeswehr informiert. Die Nachfolgerin erfuhr von ihrem neuen Amt zuerst aus der Presse.
Mehrere Personalien erfuhren die Mitarbeiter im Bundesverteidigungsministerium zuerst aus den Medien, meldet u.a. focus.de. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung war dies so bei der Ablösung der Präsidentin des Beschaffungsamts der Bundeswehr, Gabriele Korb, und der Nachfolge durch die bisherige Vizepräsidentin Annette Lehnigk-Emden. Die 61-Jährige Lehnigk-Emden sei selbst noch gar nicht informiert gewesen, als die Nachricht in den Medien verbreitet wurde. „Leider ist die Information, dass Annette Lehnigk-Emden künftige Präsidentin des Beschaffungsamtes werden soll, schon in den Medien aufgetaucht, bevor Minister Pistorius mit Frau Lehnigk-Emden selbst sprechen konnte“, habe Ministeriumssprecher Michael Stempfle der SZ bestätigt. Um Schaden von Frau Lehnigk-Emden sowie dem Bundesverteidigungsministerium abzuwenden, habe der Minister nun Staatssekretär Nils Hilmer beauftragt, persönlich mit ihr zu sprechen, „um die Personalspekulationen in der Öffentlichkeit beantworten zu können“. Dabei habe er erfahren, „dass sie die Aufgabe mit großer Freude annehmen möchte“, teilte Pistorius’ Sprecher mit.