Es sollte eigentlich demokratisches Basiswissen sein niemals blind zu glauben was Politiker, egal welcher Partei, in die Mikrofone sprechen. Statt dessen gilt es ihnen auf die Finger zu sehen wie sie tatsächlich entscheiden und abstimmen, und selbständig darüber nachzudenken wie sich diese Entscheidungen auswirken. Wenn ich mir dann aber die Ergebnisse bisheriger Wahlen ansehe, denke ich mir dass das wohl weitgehend ein Wunschtraum ist.
Ja, ja, ja und nein, nein, nein! Das mit dem Märchenerzählen stimmt. Daß es immer wieder gelingt, beweist die Unreife einer Vielzahl von Wählern. Sie hätten ja anders entscheiden können. Haben Sie aber nicht. Warum? Weil sie so unreif sind. Da beißt sich die Mieze in die Muschi, äh in den Schwanz. Den “Weg aus der Knechtschaft” beschreitet also Milei. Doch der mußte erstmal gewählt werden. Das demokratische System wurde also nicht geändert, sondern die Wähler haben anders entschieden und dadurch einen Wechsel eingeleitet. Das demokratische System selbst haben sie nicht verändert, sondern sie sind durch jahrelange Leidenserfahrung (Argentinien war einst ein sehr wohlhabendes Land) gereift. Trotzdem liegt es wesentlich an unseren demokratischen Systemen, daß die Märchenerzähler erst dann Mißerfolg haben, wenn alles in Scherben liegt. Es werden nicht die besten gewählt, weil es unglaublch schwierig ist, sie überhaupt zu erkennen. Und weil die Entscheidungen so komplex sind, daß der Bürger irgendeinen Anhaltspunkt sucht, der ihm verspricht, daß der Politiker es gut machen wird. Und weil eine wohlhabende Gesellschaft einen riesigen Kredit, sprich Reserven hat, mit denen sie jede Dummheit finanzieren kann ohne daß der Bürger unmittelbar geschädigt wird. Was es braucht für eine reife Demokratie ist die unmittelbare Verantwortung des Wählers für grundlegende Entscheidungen: Immigration, Einbürgerungsrecht, Wahlrecht und Sozialetat. Und Volksbegehren für Neuwahlen. Keine Demokratur, wo jeder über jeden Kleinkram entscheidet, sondern Volksentscheide über essentielle Wegrichtungen. Dann lernt der Bürger by doing.
““Für die meisten Menschen sind Sicherheit für sich und die eigene Familie sowie materielles Wohlergehen weitaus wichtiger als Meinungsfreiheit und Demokratie. “ Das ist zwar richtig, aber viel zu diplomatisch ausgedrückt. Tatsächlich sind Menschen, entgegen des gerade in liberalen Kreisen weitverbreiteten Irrtums (so etwas wie eine “Aufklärung” hat nie stattgefunden), nämlich in der Regel (also etwas 80-90%) weder freiheits- noch autonomiefähig. Und das ist nicht nur genetisch bedingt, sondern bei einem Herdentier auch gar nicht anders zu erwarten. Die Analyse teile ich in keinster Weise. Einige Beispiele: “Sie verkaufen den Bürgern den Himmel auf Erden, obgleich der Versuch, diesen zu schaffen unweigerlich in der Hölle endet. “ Unfug. Sie versprechen die Hölle und die überwältigende Mehrheit kann es gar nicht erwarten dort hin zu gelangen. Der auch von der Autorin verwendete Ansatz man müsste “die Besten” in die Politik kriegen wird deswegen logisch nicht weniger unsinnig das man ihn seit 2500 Jahren bei Platon immer wieder abschreibt. Gesellschaften sind evolutionäre Systeme und damit weder vorhersehbar noch steuerbar. Und schon gar nicht gibt es so etwas wie eine “ständige Entwicklung zum besseren”. Tatsächlich erweisen sich gerade wieder einmal tribale Gesellschaften als das auf Dauer einzig stabile System menschlichen Zusammenlebens. Wie ein einfacher Blick auf die globalen Fertilitätsraten unmissverständlich klar stellt.
Sehr interessanter Artikel, der eine gute Diskussionsgrundlage bietet. Zum Beispiel würde ich ergänzen, dass Ms. Thatcher selbst eine gute Märchenerzählerin war. Besonders diskussionwürdig einer der letzten Sätze: “Diese gibt es nur in freien Gesellschaften, in denen sich der Staat auf seine Kernaufgaben beschränkt und damit seine Macht begrenzt ist.” Für wen ist eine Gesellschaft frei? Was sind die Kernaufgaben eines Staates? Ich bin da bei Michael Andrick, der die Aufgabe des Staates darin sieht, die gesellschaftlichen Verhältnisse so zu gestalten, dass die Subjekte der Gesellschaft (der Souverän) ihre Verhältnisse untereinander frei aushandeln können. Dazu noch ein Zitat von CDU-Mitbegründer Jakob Kaiser: “Es genügt nicht, dass jeder Deutsche gleiches Stimmrecht hat. Es muss auch jeder Bürger die gleiche Chance haben, wirklich an der politischen Willensbildung des Volkes teilzunehmen. Davon kann aber so lange keine Rede sein, als innerhalb des Volkes Leute vorhanden sind, die aufgrund privatrechtlicher Titel, kraft eigener Besitzvollkommenheit überragende wirtschaftliche Machtstellungen innehaben. Die, gestützt auf diese Stellungen, einen geistigen und politischen Einfluss ausüben, der weit über das hinausgeht, was ihnen aufgrund eigener Leistungen und persönlicher Tüchtigkeit zusteht.“
Ich wuerde sagen, das, was der gute Mr. Stewart festgestellt hat, ist so etwas wie eine nicht ganz vollständige Teilwahrheit. Dass der ( postmoderne) Mensch, zumal in seiner Regressions - und Infantilisierungsphase, gerne bestimmte Märchen glaubt, zumal wenn sie von ” oben” erzählt werden, ist richtig. Diverse ” ismen” haben die frueheren Märchen, als solche aber auch bezeichnet, abgeloest. Soweit, so ” normal”. Die Frage, ob und inwieweit die Effeminisierung hier eine gewisse Rolle spielt, was den Glauben an Geschichten und Versprechungen betrifft, sei dahingestellt. Es bleibt aber deshalb nur die halbe, wenn auch wichtige, Wahrheit, weil es durchaus Menschen gibt, die hier anders unterwegs sind. Ich vermute auch in GBR. Deren Motive fuer das, was sie politisch oder apolitisch tun, liegen weniger darin , dass sie den Taetern glauben. Die Frage, warum etwa 30 % die CDU waehlen, fuehrt uns in andere, ebenfalls problematische Bereiche der conditio humana, von Naivität resp Dummheit abgesehen. Auch diese schreiben irgendwelchen Leuten etwas zu, was ihr Gehirn erfunden hat. Es wirken aber daneben, konditioniert, Abschreckung und Angst. Und nicht zuletzt ist das Ganze natuerlich auch eine Systemfrage. Offensichtlich beguenstigen oder erzeugen bestimmte Systeme das, was man Negativauswahl nennt. Sowohl von Seiten der ” Anbieter” wie auch der “Kunden”. Der Ansatz mit dem deutlich besseren Personal ist natuerlich richtig, die Frage ist, wie sieht die konkrete Umsetzung ( in diesen dysfunktionalen) Systemen aus. Die aktuellen Beteiligten auf beiden Seiten duerften wenig daran interessiert sein, Substantielles zu aendern. Es wuerde ihnen etwas nehmen, die Alimentation der einen, ansonsten voellig Untauglichen, und das ” gute Gefuehl” der Kunden. Wuerden Gefuehl und/oder ratio der” ismus - Kunden” Alarm schlagen, was objektiv angebracht waere, wuerden sie vermutlich anders waehlen. Da ruehrt sich nichts, jedenfalls nicht das, was sich bei Erwachsenen ruehren sollte.
Was meint Frau Heinisch? Den Staat beschränken oder die Staatsausgaben beschränken, was zwar irgendwie zusammenhängt, aber von der Intention nicht das Selbe ist. Das Zweite ist nämlich die Verwaltung des Mangels. Den Staat beschränken, bedeutet, das Subsidiaritätsprinzip anzuwenden, aber so lässt sich eben keine Reichsbahn betreiben und kein Strom- und Telegrafennetz. Womit wir das Problem der Neuzeit offengelegt haben. Der technische Fortschritt und die damit verbundenen Paradigmen. Das Problem der Neuzeit ist auch, der Schiss vor der Zukunft, weil die Intellektuellen mit ihrer intelligenz gnadenlos den Zeitumständen hinterher hinken. Kein Wunder, dass sich obskure Weltverschwörungsclubs, wie das WEF bilden, welche das Publikum mit obskuren Zukunftsplänen traktieren, um vor der phantasien Welle zu bleiben. Und es ist dann nicht verwunderlich, dass so eine Figur wie Klaus SSchwab, angeblich eine Leninbüste im Regal hat. Die selbe Soße. Und übersetzt man das Ganze, dann geht es um die Angst der Reichen, vor der Enteignung und der Rache durch die Armen. Usw.
“Der argentinische Staatspräsident Javier Milei zeigt sich aus gutem Grund mit der Kettensäge, denn ohne dass die Staatsaufgaben so zurecht gestutzt werden, dass sie zumindest für Intelligente handhabbar werden, wird man nicht aus der Misere kommen.” - 1. WEF-Milei glaubt an die Klimalüge. 2. Wir wisen schon, wer die Schlauen sind: Die Schlauen sind die 25% Ungeimpften. Die nicht wirklich Schlauen sind die 75% der “Geimpften”. Wer also die “Geimpften” auf seine Seite zieht, der gewinnt.
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