Von Tom Jefferson & Carl Heneghan (Vorwort und Übersetzung von Andreas Zimmermann)
Die drei Jahre andauernde, von Politikern und Medien unter dem allen Tatsachen Hohn sprechenden Label „Pandemie“ angeheizte Hysterie hat zusammen mit den von den in diesen Institutionen tätigen Personen verhängten politischen „Maßnahmen“ schwerste gesellschaftliche Schäden angerichtet. Dass dies nicht nur für Deutschland gilt, zeigt der nachfolgende Text zweier englischer Epidemiologen.
Vorwort:
Nachdem die Mehrheit der Politiker aller „etablierten Parteien“ mehrere Jahre in übelster Art und Weise gegen Teile der Gesellschaft gehetzt hat, möchten viele von ihnen, wie etwa die Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, Katharina Schulze, heute möglichst nicht mehr an ihre faschistoiden Ausfälle wie etwa der Forderung nach Kontaktbeschränkungen und Schließung des Handels für „Ungeimpfte“ erinnert werden. Generell möchten Politiker, Medien und „Wissenschaftler“ am liebsten gar nicht mehr darüber reden, was die letzten drei Jahre in diesem Land passiert ist. Doch drei Jahre polit-medialer Propaganda, kombiniert mit massiver Panikmache sowie einem autoritären Amoklauf der Exekutive, gehen an einer Gesellschaft nicht spurlos vorbei. Dass die Schäden, die die Verantwortlichen in Politik, Medien und „Wissenschaft“ angerichtet haben, sich je wieder beseitigen ließen, selbst wenn, was nicht der Fall ist, der ehrliche Wille dazu vorhanden wäre, ist leider eher unwahrscheinlich.
Und dies gilt nicht nur für Deutschland, wo Totalitarismus und Mitläufertum in schlechter deutscher Tradition wieder einmal besonders ausgeprägt waren. Auch in anderen Ländern ist die Situation ähnlich, wie der nachfolgende, aus dem Englischen übersetzte Text zeigt. Es handelt sich dabei um einen Essay, der am 8. Mai 2023 von den beiden Epidemiologen Tom Jefferson und Carl Heneghan, die beide an der Universität Oxford arbeiten, im englischen Original auf ihrer Substack-Seite “Trust the evidence” veröffentlicht wurde, und den ich hier mit Genehmigung der Autoren als Übersetzung zur Verfügung stelle. Neben dem Wunsch der Verantwortlichen, an ihre Verbrechen der letzten drei Jahre möglichst nicht mehr erinnert zu werden, zeigt dieser Text zudem aus einer Insiderperspektive, wie lange die pharmazeutische „Forschung“ sowie die Zulassungsprozesse für neue Medikamente aus Patienten- und Steuerzahlersicht schon in die falsche Richtung laufen. Textteile in eckigen Klammern wurden von mir als Erklärungen hinzugefügt. Das englische Original ist eher wie ein gesprochener Text abgefasst, ich habe deshalb versucht, diesen Stil möglichst zu erhalten. Wo dies im Deutschen nur schwer möglich ist, habe ich den Text so übersetzt, dass der Sinn möglichst genau erhalten bleibt.
Ungeordnete Gedanken über eine Post-Covid-Welt
Von Tom Jefferson & Carl Heneghan
Wir wissen, dass die Pandemie offiziell noch nicht vorbei ist, aber angesichts der Eile, mit der die Menschen vergessen oder ignorieren, was die letzten drei Jahre passiert ist, ist die Pandemie vorbei, verschwunden, beendet (Anm. der Autoren: wir haben diesen Text geschrieben, als es offiziell noch eine Pandemie gab).
Keine „idiotischen Covid-Fahrradspuren” mehr (Dank an Paul dafür, dass er unseren Lesern dieses Juwel an institutioneller Idiotie verfügbar gemacht hat). Haben Sie sich an die Pfeile auf dem Fußboden gehalten, an die Einbahnstraßen-Systeme im Supermarkt und an die Anweisungen, Treppenhäuser so zu verwenden, dass sie quer durch die Gebäude geschickt wurden? Auch kein Maskenfasching mehr, keine „social bubbles”, kein Abstandshalten, keine 10-Uhr-abends-Ausgangssperren, keine nächtlichen Bekanntmachungen mehr und keine Modellierungen mehr, deren Eintrittswahrscheinlichkeit von jedem Zeitungshoroskop übertroffen wird.
Die Liste der „Dinge, die es plötzlich nicht mehr gibt”, ist ohne Zweifel lang.
Aber egal, ob all dies wieder passieren wird oder nicht, etwas fühlt sich anders an. Das Gewebe der Gesellschaft hat sich verändert und einige unserer gesellschaftlichen Beziehungen sind unwiderruflich zerbrochen. Niemand scheint sich dafür zu interessieren, ob mehr Menschen sterben als sonst, ob junge Menschen plötzlich und unerwartet tot umfallen und ob die Alten alleingelassen werden. Interessiert sich irgendjemand dafür, dass man die Bildung der Kinder genauso über die Klinge springen ließ wie ihre psychische Gesundheit? Was ist mit den Kriminellen, die die Schatztruhen der Steuerzahler geplündert haben, die politischen Entscheidungen, die aus bloßen Launen heraus getroffen wurden? Und was ist mit den Entscheidungsträgern, die öffentlich und selbst direkt vor Kameras gelogen haben und damit, dass jeder europäische Bürger Steuern an Regierungen zahlt, die sich als inkompetent und anti-demokratisch erwiesen haben?
Die Liste an „Dingen, die niemanden mehr interessieren” ist ohne Zweifel lang.
Wissenschaftler gaben sich als Marionetten her
Wir spüren die Veränderungen, weil wir eine Grundlage haben, einen Vergleichswert. Das ist nicht das unzuverlässige und selektive Gedächtnis zweier bärtiger Alter, zweier forensischer Sezierer der vorhandenen Evidenz. Nein. Die Grundlage stellen unsere fortlaufenden Notizen, Präsentationen und Schriften dar, die wir seit dem Beginn der Geschichte über antivirale Medikamente aufbewahrt haben, seit dem Beginn von „Hayashis Problem”, wie wir es nennen.
[Anmerkungen des Übersetzers: Bei den antiviralen Medikamenten, die hier erwähnt werden, geht es unter anderem um das aus klinischer Sicht unwirksame „Medikament“ Tamiflu, von dem im Rahmen der ebenfalls fiktiven „Schweinegrippe-Pandemie“ 2009 von verschiedenen Regierungen, einschließlich der deutschen, für Milliarden von Euro Dosen eingekauft wurden, die später, genau wie heute die hunderte von Millionen modRNA-Injektionsdosen, aufwändig vernichtet wurden. Im Internet findet man dazu heute noch ausführliche Berichte aus einer Zeit, als die Qualitätsmedien noch Journalismus betrieben haben. Mit dem Ausdruck „Hayashis Problem” beziehen sich die Autoren auf einen weiteren Artikel auf ihrem Substack, in dem sie beschreiben, wie sie 2009 von einem Kollegen, besagtem Hayashi, darauf aufmerksam gemacht wurden, dass sehr viele Artikel über Zulassungsstudien keine Primärdaten enthalten].
Hayashi hat uns gezwungen, unseren Fehlern ins Gesicht zu sehen, und unseren Glauben in das Paradigma biomedizinischer Publikationen, welches sich als bis in den Kern verdorben erwiesen hat, genauso ehrlich zu bewerten wie unsere Beziehungen zu anderen Wissenschaftlern, die wir bis dahin für Vertreter der Wissenschaft gehalten hatten, während sie sich in Wirklichkeit als Marionetten erwiesen haben. Wir entdecken die Welt der Zulassungsbehörden, die zu diesem Zeitpunkt noch als Festung der Vernunft erschienen.
Für die beiden antiviralen Medikamente, die wir untersuchten, konnte Hayashis Problem gelöst werden, weil Cochrane damals noch eine Wissenschafts-Kooperation war, weil der Redakteur des BMJ (British Medical Journal, eine eigentlich angesehene medizinische Fachzeitschrift, Anm. des Übersetzers) bereit war, die Öffentlichkeit über Fragen der öffentlichen Gesundheit zu informieren, und weil Teile der Medien dieses Ziel teilten. Untersuchung, Verantwortung und Transparenz bedeuteten noch genau, was man unter diesen Wörtern versteht. Außerdem waren die Abgeordneten des Europäischen Parlaments nicht bereit, übergangen und ignoriert zu werden, der französische Senat stellte noch Fragen an die politischen Entscheidungsträger, und der polnische Gesundheitsminister führte noch keine Befehle der Pharmariesen aus.
Flucht aus der Verantwortung
All diese Informationen finden sich in der Artikelserie zu den antiviralen Medikamenten. Einiges davon ist bereits veröffentlicht, der Rest wird in den kommenden Wochen folgen. Um diese Artikelserie zu schreiben, mussten wir zu unseren Anfängen zurückkehren und entdeckten dabei Dinge, von denen wir nicht mehr wussten, dass wir sie jemals getan hatten, Angriffe auf uns von Personen und Institutionen und die übliche Weigerung von Verantwortungsträgern, Verantwortung zu übernehmen. Irgendwann werden wir einen Podcast über einige der Dinge, die wir vergessen hatten, aufnehmen.
Aber als wir uns durch Notizbücher und Niederschriften wühlten, entdeckten wir auch, wie viel sich seit 2009 geändert hat. Heute sehen die Titel des British Medical Journal (BMJ) aus wie eine Serie von Pharma-Werbungsanzeigen. Die Kampagne des BMJ für Offenlegung von Forschungsdaten, die von der Untersuchung der antiviralen Medikamente angestoßen wurde, ist eine digitale Mumie aus einer anderen Zeit. Niemand möchte mehr Zeit und Geld investieren, um die wirklich schwierigen Fragen zu beobachten, wie sie Dr. Hayashi gestellt hat: Wie können wir wissen, was wirklich passiert, wenn so vieles davon im Dunkeln bleibt?
[Anmerkung des Übersetzers: Man sollte zu diesem Punkt nie vergessen, dass Pfizer/BioNTech sowie die FDA die Zulassungsdaten der modRNA-Injektion für 75 Jahre unter Verschluss halten wollten, sowie daran, dass die Verträge zwischen der EU und Pfizer/BioNTech bisher nur in fast völlig geschwärzter Form veröffentlicht wurden.]
Heute versuchen Medien und Opposition gar nicht erst, irgendjemand noch für irgendetwas zur Verantwortung zu ziehen. Wenn es doch einmal jemand versucht, reagiert Westminster [Anm. des Übersetzers: gemeint ist die britische Regierung] mit Flucht und Vermeidung [Anm. des Übersetzers: Hier verweisen die Autoren auf einen früheren Artikel auf Ihrem Substack-Account, der sich wiederum auf eine parlamentarische Anfrage bezieht, ob die britische Regierung plane, die Ursachen der Übersterblichkeit in England nach Beginn der Impfkampagne zu untersuchen. Die Antwort lautete: „Nein, denn eine solche Übersterblichkeit gibt es schließlich auch in anderen europäischen Ländern”.]
Studienberichte von Ghostwritern der Pharmakonzerne verfasst
Haben Sie ein paar Millionen Pfund gestohlen? Gehen Sie bitte weiter. Haben Sie aus Sadismus alle gezwungen, Masken zu tragen [Anm. des Übersetzers: das englische Original enthält hier ein nicht übersetzbares Wortspiel]? Es gibt hier nichts zu sehen. Ich bin eine TV-Prominente ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund, weshalb sollte ich nicht für die New York Times einen Propagandaartikel für eine allgemeine Maskenpflicht schreiben? Ihr betagter Verwandter starb einsam und zwangsisoliert – vergessen wir doch diese furchtbaren Zeiten – bitte erinnern Sie uns nicht daran.
Persönliche Angriffe haben Fahrt aufgenommen. Je aggressiver und je geeigneter, den Gegner mundtot zu machen, desto besser. Wie diese liebenswerte Schmähung: [Hier zeigen die Autoren einen Screenshot einer Nachricht, die sie nach Tom Jeffersons Cochrane-Review zur fehlenden Evidenz für eine Wirksamkeit von Masken in Bezug auf die Übertragung respiratorischer Viren bekommen haben. Die Nachricht enthält eine beachtliche Sammlung an Schimpfwörtern und persönlichen Beleidigungen.] Ist dies der neue Kommunikations-Standard?
Überlegen Sie einmal: woher nehmen Sie in diesen Zeiten ihr wissenschaftliches Wissen? Wenn Ihre Antwort „wissenschaftliche Zeitschriften” lautet, dann lesen Sie noch einmal unseren Hayashi-Artikel. Trauen Sie den Autoren dieser Artikel, wenn es dabei doch so viele Geister gibt? [Anm. des Übersetzers: Hier beziehen sich die Autoren darauf, dass Artikel zu Zulassungsstudien häufig von Ghostwritern der Pharmakonzerne geschrieben werden und die offiziellen Autoren nie die Originaldaten gesehen haben.]
Tatsächlich hatte jeder der publizierten Artikel zu antiviralen Medikamenten mindestens fünf Namen-Ebenen als „Autoren” der Zulassungsstudien: diejenigen, deren Namen auf den wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Zulassungsstudie standen, diejenigen, deren Namen bei den Aufsichtsbehörden eingereicht wurden, diejenigen, auf die in den Pharma-Dokumenten verwiesen wurde, diejenigen, deren Namen (viel später) auf den „Modul 1-Auszügen” auftauchten, d.h. dem ersten Teil eines vollständigen klinischen Studienberichts, der uns zugesandt wurde, plus mindestens zwei Ghostwriter. Der Geist, der den klinischen Studienbericht geschrieben hat, oder besser ausgedrückt, der die verschiedenen Teile des klinischen Studienberichts zusammengepackt hat, und der Geist, der den veröffentlichten Artikel geschrieben hat. Und vielleicht gab es weitere Geister, die kontrollierten, Regie führten, Lobbyarbeit betrieben. Manchmal überlappen sich Namen, aber davon gibt es wenige, und wie Geister nun einmal so sind, bleiben sie unsichtbar, es sei denn, sie wollen gesehen werden. Zeit, die Dienste eines Exorzisten in Anspruch zu nehmen.
Wird die Maschine ein zweites Mal in Gang gesetzt? Was können wir tun?
Am Ende unsere Serie über antivirale Medikamente werden wir zeigen, dass einige dieser „Autoren”, anstatt zuzugeben, dass sie die ganze Welt über die Eigenschaften ihrer Medikamente in die Irre geführt hatten, stattdessen versucht haben, die wissenschaftliche Literatur in ihrem Sinne zu „normieren”. Einige wurden zu höheren Weihen berufen, da ihre Interessenkonflikte nicht etwa ein Hindernis, sondern viel eher eine Hilfe für ihren stetig wachsenden Einfluss auf die Gesundheitspolitik waren.
Was wir damit meinen, ist, dass sie versuchten, so zu tun, als habe man sie nicht in flagranti mit ihrer Schnauze in der Keksdose ertappt, und sie stattdessen der Meinung waren, es wäre an der Zeit, etwas „Ordnung“ in das Chaos zu bringen, das einige Nerds dadurch angerichtet hatten, dass sie die Daten der Zulassungsstudien untersucht haben.
Nun, all dies, könnte man sagen, ist Geschichte, archiviert – Journalistik, gepaart mit Archäologie. Es sei denn, man betrachtet die Bedrohungen, die WHO wie auch BMJ aktuell identifiziert haben: Der Grippestamm H5N1 sticht heraus und damit ist die berühmte Vogelgrippe zurück in den Nachrichten – der Grippestamm, der in den letzten 15 Jahren in Europa für genau einen Todesfall beim Menschen verantwortlich war. Ach ja, und die jüngste Entdeckung: RSV [respiratory syncytial virus]. Wer unserer Serie zu „Rätseln” gefolgt ist, weiß, dass RSV keineswegs neu ist, was dagegen neu ist, ist die Zulassung eines RSV-Impfstoffs.
Was also hindert die Gefolgschaft der Medien-Prominenten, die ganze Maschinerie ein weiteres Mal in Gang zu setzen? Vertrauen in die Faktenlage vielleicht? Ganz sicher nicht, es sei denn, Tausende von Ihnen [gemeint sind die Leser] schließen sich uns an, wer möchte umsonst. Einige Politiker stellen Fragen, einige „Medienschaffende” versuchen, ihr Joch abzuschütteln, neben einigen ihrer Leser, aber wir sind wenige. Wir brauchen Ihre Hilfe – um die Texte auf Trust the evidence zu verteilen – um ihnen zu helfen.
Denn die Liste derer, denen die Wahrheit und die Menschen am Herzen liegen, ist wahrlich kurz.
Tom Jefferson ist ein britischer Epidemiologe aus Rom, der für die Cochrane Collaboration arbeitet. Er ist Autor und Herausgeber der Gruppe für akute Atemwegsinfektionen der Cochrane Collaboration sowie Teil von vier weiteren Cochrane-Gruppen.
Carl Heneghan ist ein britischer Arzt für Allgemeinmedizin, klinischer Epidemiologe und Fellow des Kellogg College. Er ist Direktor des Centre for Evidence-Based Medicine der University of Oxford und ehemaliger Chefredakteur von BMJ Evidence-Based Medicine.