Danke Herr Lederer, ich musste in 4 Seiten definieren, was Sie so klar zum Ausdruck bringen. Ich lese und lerne ;-)
Sehr geehrter Herr Schödlbauer, Ihre Abhandlung geht von der im letzten Teil meiner Ansicht nach unzutreffenden Übersetzung des Zitats Emmanuel Macrons aus dem Figaro aus. “Elle est diverse” verstehe ich niist cht als “das ist ein Unterschied” sondern als “Sie - bezogen auf une culture en France - ist vielfältig” . Das entspricht den in Deutschland verwendeten Formulierungen “kulturelle Vielfalt” oder “Buntheit”. Mit freundlichen Grüßen, K.Ritter
Den Blick aufs 8. und 9. Arrondissement von Paris gerichtet, pars pro toto, würde ich sagen: Ja, das ist die französische Kultur von seiner Schokoladenseite. Das Paris des Stadtplaners Georges-Eugène Haussmann. Man spürt förmlich den Puls und das Leben. Vornehm bekleidete Besucher strömen werktags das Opera, ebenso die zahlreichen Restaurants und Cafes. Mondän, stolz, glamorös und dennoch unaufdringlich. Wenn ich jedoch im Nordbahnhof Gare du Nord aussteige und entlang des Boulevard de Magenta schlendere und mir das Umfeld und seine Bewohner betrachte, dann weiß ich, daß hier ist es nicht, was die höchste zivilisatorische Errungenschaft auszeichnet. Fazit: Die verschiedenen Kulturen finden nur noch nebenher in den entsprechenden Arrondissements statt. Eben wie in einem Gemischtwarenladen.
Kultur bedeutet Identität, diese setzt Toleranz voraus, diese kann aber schnell zu Tolleranz werden, und diese verstopft die Hirnwindungen.
Sehr geehrter Herr Schödlbauer, Ihre Übersetzung des Macron-Zitats am Anfang Ihrer Ausführungen ist doch etwas arg frei. Um nicht zu sagen falsch. „Il n’y a pas de culture française. Il y a une culture en France. Elle est diverse“ Das “elle” im letzten Kurz-Satz bezieht sich eindeutig auf “culture”. Womit die Bedeutung “Diese ist vielfältig” wäre, Etwa so, wie man das auch hier ständig zu hören bekommt. Also: “Es gibt keine französische Kultur. Es gibt eine Kultur in Frankreich. Diese ist vielfältig.” Könnte auch von Claudia Roth stammen. MfG, Florian Huber
Aber natürlich ist Religion ein kultureller Artefakt, und besitzt als solcher ebenfalls “eine nicht wegzuleugnende indigene Komponente”. Und die vom Grundgesetz hierzulande garantierte “Religionsfreiheit” ist leider das im Staat verankerte Protokoll zur kulturellen Selbstzerstörung - denn es wird überhaupt nicht definiert was Religion ist, kann und sein darf. Man kann es den Verfassern des Grundgesetzes noch nicht einmal zum Vorwurf machen, denn sie haben die Artikel im Kontext des eigenen Kulturkreises, der eigenen Geschichte und in Europa gelernten Lektionen geschrieben. Aber auf Grund dieser rechtlichen Lücke erleben wir nun die paradoxe Situation, daß eine Religion aus dem arabischen Kulturkreis, welche selber keine Religionsfreiheit kennt, das Grundgesetz, welches sie schützt, ad absurdum führt.
“Künstler” sind vor allem extroveriert und narzißtisch. Sonst wären sie keine “Künstler”. Die meisten haben kaum analytische Fähigkeiten und sie wollen sie auch nicht haben. Die Realität interessiert sie nicht. Das “Gefühl” ist alles. Gleichzeitig wollen sie natürlich was besonderes sein. Das führt häufig zu dem Punker-Effekt: Jeder Punker will seine unangepasst Individualität zeigen und alle Punker laufen in der gleichen Uniform herum. Auf “Künstler” übertragen: Alle vertreten ganz individuell die exakt gleiche Meinung. Welche das ist, ist eigentlich egal. Hauptsache die allermeisten “Künstler” und andere Möchtige vertreten sie auch.
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