Von Andreas Zimmermann.
Wer sind nun die neu berufenen Mitglieder des „ExpertInnenrat Gesundheit und Resilienz“? Lernen Sie sie und ihre Werke kennen.
Im ersten Teil dieses Artikels habe ich kurz über die Veröffentlichung der RKI-Protokolle berichtet, die zeigen, dass den RKI-Mitarbeitern bereits seit Anfang 2020 klar war, dass SARS-CoV-2 nicht gefährlicher war als eine saisonale Grippewelle, dass Lockdowns und Schulschließungen nicht nur nutzlos, sondern extrem schädlich sein würden, dass die sogenannten Impfungen reichlich Nebenwirkungen haben und durch sie niemals eine Herdenimmunität erreicht werden kann, sowie noch viele andere Punkte, die vom politmedialen Komplex seit Jahren als „Querdenker-Geschwurbel“ abgetan wurden. Anschließend habe ich diejenigen Mitglieder des am gleichen Tag bekanntgegebenen, von der Bundesregierung neu eingerichteten „ExpertInnenrat Gesundheit und Resilienz“ vorgestellt, die bereits im Vorgängergremium tätig waren. Nun also auf zu den neuen „Experten“, und zwar in alphabetischer Reihenfolge und so, wie sie in der Pressemitteilung der Bundesregierung vorgestellt werden.
Dies beginnt gleich mit einer Enttäuschung, denn über Prof. Dr. Nils C. Bandelow von der TU Braunschweig lässt sich wenig sagen, außer dass er Soziologe ist, was man schon prinzipiell gegen ihn ins Feld führen kann. Aber abgesehen davon hat er sich bisher, soweit ich dies auf die Schnelle recherchieren konnte, nichts zuschulden kommen lassen. Doch damit stellt er auch die berühmte Ausnahme dar, die die Regel bestätigt. Die nächste im Bunde ist Prof. Dr. Eva Baumann von der HMTM Hannover. Neben einer langen Liste an Veröffentlichungen zu so weltbewegenden Themen wie „Eine empirische Analyse der Twitter-Kommunikation der Sportliga NFL in Deutschland im Zeitraum der Saison 2018/2019“ ist sie auch ein eifriges Mitglied verschiedenster Beiräte und Gremien, darunter des wissenschaftlichen Beirats der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) bereits seit 2018, seit 2023 als stellvertretende Vorsitzende.
Die BZgA ist eine der vielen mit Steuergeldern gut versorgten Einrichtungen, die „Wissenschaft nach Regierungsgeschmack“ liefern, wie Martina Binnig dies hier auf der Achse so schön formuliert hat. Die BZgA ist auch Partnerorganisation der WHO für Sexualerziehung und bewirbt den entsprechenden WHO-Leitfaden, der eine Sexualisierung von Kindern von Geburt an propagiert. Neben Treue zur Regierungslinie hat Frau Baumann zudem interessante Interessenschwerpunkte zu bieten. Laut Auskunft ihrer eigenen Website bestehen diese u.a. aus „Gesundheits- und Risikokommunikation“ sowie „Strategischer Kommunikation“. Natürlich würden nur gehässige Geister vermuten, dass sie die Regierung darin beraten soll, wie man der Bevölkerung am besten Fake-News glaubhaft unterjubelt oder die Bürger des Landes mit geschickter Kommunikation dazu bringt, freiwillig zu ihrem eigenen Schaden zu handeln – etwa, indem man sie überzeugt, sich nutzlose und gleichzeitig gesundheitsschädliche Injektionen verpassen zu lassen.
Auf Frau Baumann folgt Prof. Dr. Dirk Brockmann von der Humboldt-Uni Berlin. Brockmann ist das deutsche Pendant zum britischen Neil Ferguson, dessen Doomsday-Modelle, die hundertausende, wenn nicht gar Millionen von Toten vorhergesagt hatten, von Kollegen folgendermaßen beschrieben wurden: „...[das Modell ist] ein Durcheinander voller Fehler und erinnert eher an eine Schüssel Spaghettini als an ein fein abgestimmtes Stück Computerprogramm“, was im englischen Original noch viel schöner klingt: „[the model is a] buggy mess that looks more like a bowl of angel hair pasta than a finely tuned piece of programming.“ Die Modelle des Herrn Brockmann dürften von ähnlicher Qualität sein, denn er hat „auf der Basis eines mathematischen Ansteckungsmodells“ unter anderem „berechnet“, dass Ende 2021 sogenannte „Ungeimpfte“ angeblich an 9 von 10 Corona-Infektionen beteiligt gewesen sein sollen – die gute alte und schon vielfach widerlegte Lüge von der „Pandemie der Ungeimpften“.
Enge Verbindungen zwischen den ausgeschiedenen und den neu berufenen Mitgliedern
Herr Brockmann verbreitet diese Lüge übrigens nach wie vor, denn auf der Startseite seines Universitäts-Auftritts findet man direkt einen Hinweis auf eine Pressemitteilung mit dem Titel „New paper out: Germany’s fourth COVID-19 wave was mainly driven by the unvaccinated.“ Natürlich ist er auch ein eifriger Vertreter von Lockdowns, der neben den modRNA-Injektionen wahrscheinlich schädlichsten „Pandemie-Maßnahme“ überhaupt. Gemeinsam mit Viola Priesemann und Michael Mayer-Hermann darf man ihn sogar laut Presserat als „Die Lockdown-Macher“ bezeichnen, weil die deutschen Politiker die Ergebnisse der garbage-in, garbage-out-Modelle der drei Herrschaften als willkommene Begründung verwendet haben, um den dummen Pöbel mal so richtig drangsalieren zu können. Ach ja, und natürlich ist er, genauso wie Melanie Brinkmann und gleich noch einmal Michael Meyer-Hermann, auch noch einer der Autoren der realitätsfernen und vor allem totalitären „No-Covid-Strategie“, zu der sich übrigens auch Deutschlands „Staatsvirologe“ Christian Drosten öffentlich bekannte, während das RKI in seinen internen Dokumenten zu diesem Thema festhielt: „NoCovid ist wissenschaftlich betrachtet nicht umsetzbar.“
Der nächste im neuen Rat der Bundesregierung ist dann Prof. Dr. Reinhard Busse, laut eigener Website „Professor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin“. Dort findet man auch, dass er mit so illustren wie vertrauenswürdigen Organisationen wie der WHO, der Weltbank und der Europäischen Union kooperiert und seine Forschungsschwerpunkte u.a. Gesundheitssystemforschung und Gesundheitsökonomie sind. Na herzlichen Dank. Er setzt sich zum Beispiel für Klinikschließungen ein, was gemeinsam mit dem vielerorts bestehenden Nachtflugverbot für Rettungshubschrauber zur Folge hat, dass man Herzinfarkte oder Schlaganfälle, wenn überhaupt, besser nur noch tagsüber haben sollte. Natürlich ist er auch „Maßnahmen-Befürworter“, was sollte man auch sonst erwarten. Dafür bin ich bei ihm auf eines der Covid-Märchen gestoßen, das mir bei der Recherche der aktuellen Ratsmitglieder bis zu diesem Punkt noch nicht untergekommen ist, nämlich das von den exponentiellen Fallzahlen, die es ja auch nie gab, weil Viren sich eben nie exponentiell verbreiten.
Frau Buyx habe ich bereits gewürdigt, damit sind wir bei Dr. Dr. Petra Dickmann vom Universitätsklinikum Jena angekommen. Laut Selbstauskunft liegen ihre Schwerpunkte u.a. in Pandemievorsorge und Pandemiemanagement, dabei arbeitet sie gerne mit hochgradig glaubwürdigen Organisationen wie der WHO und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zusammen. In diesem Rahmen hatte sie auch ein gemeinsames Projekt mit der deutschen „Nudging-Queen“ Cornelia Betsch. Wo personelle Kontinuität zwischen altem und neuem „Expertenrat“ fehlt, gibt es oft genug enge Verbindungen zwischen den ausgeschiedenen und den neu berufenen Mitgliedern. Oder auch institutionelle Verbindungen, denn an der London School of Economics und am RKI war Frau Dickmann in ihrer Karriere auch schon. Und auf gar keinen Fall unterschlagen sollte man ihre Haltung zur „Strategischen Frühintubation“.
„Nie wieder 2019“
Zu diesem Thema hat Frau Dickmann eine Publikation mit dem Titel „‚Coronavirus disease 2019´ (COVID-19): update für Anästhesisten und Intensivmediziner März 2020“ mitverfasst, aus der ich einfach einmal zitieren möchte: „Eine Behandlung mit nichtinvasiver Beatmung oder „High-flow“-Sauerstoff, wie sie sich in den letzten Jahren insbesondere bei primär hypoxämischem Lungenversagen immer weiter verbreitet hat, wird für COVID-19 extrem kritisch betrachtet und von vielen Experten ganz abgelehnt [12, 22, 25]. Die Erfolgsraten bei kritisch kranken COVID-19-Patienten sind begrenzt, eine verzögerte Intubation ist mit einem sehr schlechten Outcome assoziiert, und sowohl die Behandlung als auch eine evtl. bei Behandlungsversagen erforderliche Notfallintubation steigern das Risiko für eine Übertragung auf das Personal [8, 12, 15, 22].“ In Wirklichkeit war es genau anders herum, die Überlebenschancen der Patienten waren bei nicht-invasiver Beatmung wesentlich besser, während die frühe Intubation unzähligen Menschen das Leben gekostet hat, wie die Erfahrungen mit dem Moerser Modell eindeutig gezeigt haben.
Aber auch die Behandlung von Patienten nicht etwa aus medizinischen Erwägungen, sondern um eine Übertragung auf das Personal zu verhindern, ist und bleibt eine ungeheuerliche Verletzung der ärztlichen Sorgfaltspflicht. Dieser Wahnsinn wird im Abschnitt „Fazit für die Praxis“ der genannten Publikation sogar noch einmal wiederholt: „Eine Noninvasive-ventilation (NIV)-Therapie oder gar die Verabreichung von High-flow-Sauerstoff ist kritisch zu bewerten, da erhebliche Infektionsgefahren für das Personal damit verbunden sind. Sollte NIV dennoch eingesetzt werden, muss bei Versagen frühzeitig intubiert werden.“ Genug damit, gehen wir weiter zu Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann von der Universität Greifswald, der u.a. zum Forschungsschwerpunkt „bevölkerungsbezogene Intervention und Prävention“ arbeitet. Was er darunter versteht, erfährt man in einem Interview, das er Mitte 2023 gegeben hat, und in dem er allen Ernstes den Standpunkt vertritt, dass man die Kindergärten ja offen hätte lassen können, „aber mit Masken“. Er hält es also für vertretbar oder vielleicht sogar wünschenswert, Kindern im Alter zwischen einem und sechs Jahren zwangsweise Lappen vor das Gesicht zu klemmen. Ich denke, mehr muss man nicht wissen.
Die nächsten beiden Herren in der Reihe, Christian Karagiannidis und Heyo Kroemer, wurden bereits im ersten Teil gewürdigt, weshalb es mit Dr. Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig weitergeht. Sie gehört zu denjenigen, die das Lied des WEF singen, „dass wir nie wieder 2019 haben werden“. Was natürlich insofern richtig ist, als wir auch nie wieder 2018, 2020, 2021 oder irgendein anderes der vergangenen Jahre haben werden, weil sich die Zeit eben nicht zurückdrehen lässt. Was diejenigen, die diese Banalität hinausposaunen, aber eigentlich meinen, ist, dass sich durch SARS-CoV-2 alle gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geändert hätten, was natürlich ausgemachter Unsinn ist und lediglich dazu dient, totalitäre Ideen zu unterstützen. Von daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie auch für ein möglichst vollständiges medizinisches Überwachungssystem ist, wie sie etwa in einer Publikation von 2023 mit dem schönen Titel „Ein Aufruf die genomische Überwachung von Pathogenen zu stärken um die Vorbereitung auf Pandemien und die Verhinderung von Infektionen zu verbessern: die deutsche Perspektive“ (Im Original: „An appeal for strengthening genomic pathogen surveillance to improve pandemic preparedness and infection prevention: the German perspective.“).
Das mysteriöse „Long Covid“
Ganz so, als wäre nicht längst bekannt, dass die milliardenteuren Testorgien nicht eine einzige Infektion verhindern haben. Was angesichts der Pathogenität von SARS-CoV-2, die auch das RKI, wenn auch nur in seinen internen Dokumenten, unterhalb der von Grippe verortet hat, aber ohnedies auch egal war. Ach ja, das längst widerlegte Märchen von der angeblich so tollen Hybrid-Immunität aus Impfung plus Infektion, die angeblich so viel besser wäre als die natürliche Immunität alleine, erzählt sie auch immer noch. Kein Wunder, dass sie nicht nur im neuen „Expertenrat“ mitspielen darf, sondern auch noch in die neue STIKO aus „Ignoranten und Dilettanten“, wie Mario Thurnes dies auf Tichys Einblick so schön formuliert hat, berufen wurde. Nach all diesen Beispielen dürfte es kaum noch einen Leser verwundern, dass auch das nächste Ratsmitglied, Prof. Dr. Alexander Michael Lechleuthner von der TH Köln, voll auf Regierungslinie ist. Er wird von seiner Hochschule mit der folgenden Erkenntnis zitiert: „Der Vergleich der Belastungen des Gesundheitssystems in 2020 und 2021 zeigt eindeutig die positive Wirkung der Impfungen.“
Das DIVI-Intensivregister zeigt zwar keinerlei Effekt in dieser Hinsicht, und die Sterblichkeit zeigt gar das Gegenteil, aber die Realität scheint bei den Mitgliedern des neuen „Expertenrats“ generell nur fakultativ eine Rolle zu spielen. Das gilt auch für Prof. Dr. Wolfgang Lieb von der Universität Kiel. Gemeinsam mit Wolfgang Hoffmann (siehe oben) ist er Mitglied im „Projekt NAPKON“. Um aus der Selbstbeschreibung zu zitieren: „Das Projekt NAPKON wurde im Jahr 2020 im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) begründet, um Akut- und Langzeitfolgen von COVID-19 umfassend zu untersuchen und bundesweit Forschungsaktivitäten zu bündeln.“ Und mit – vermutlich unbeabsichtigter – Ironie liest man weiter: „Zudem bietet das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Im Rahmen der „BMG-Initiative Long COVID“ unter www.bmg-longcovid.de verlässliche Informationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Hilfsangebote rund um das Krankheitsbild Long COVID. Auch hier ist NAPKON jetzt dabei.“ Ausgerechnet das BMG unter seinem irrlichternden Minister bietet also verlässliche Informationen – wie etwa die zur „nebenwirkungsfreien Impfung“. Tatsächlich wird das mysteriöse „Long Covid“, mittlerweile gerne auch mal in „Post Covid“ umbenannt, in Deutschland nach wie vor verwendet, um das Märchen von der ach-so-gefährlichen-Pandemie aufrechtzuerhalten, während selbst Länder wie Großbritannien und sogar Australien zu dem Schluss gekommen sind, dass „Long-Covid“ nichts anderes ist, als „Long-Grippe“ oder „Long-Erkältung“ (um auch einmal diese idiotischen Denglisch-Konstruktionen der „Qualitätspresse“ zu verwenden).
Weil aber die Realität in Deutschland nun einmal draußen bleiben muss, ist Wolfgang Lieb auch gleich noch Mitglied in einem weiteren Long-Covid-Projekt, Covidom genannt (den naheliegenden Wortwitz spare ich mir), das irgendwie auch wieder mit NAPKON zusammenhängt. Vorwärts immer, rückwärts nimmer, wie eine andere Person der deutschen Zeitgeschichte so schön gesagt hat. Nach L kommt im Alphabet bekanntlich M, womit wir bei Prof. Dr. Gabriele Meyer gelandet wären, Prodekanin für Genderfragen und Familienbeauftragte der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ja, solche Ämter gibt es heutzutage wirklich an deutschen Hochschulen. Sie war Ende letzten Jahres erstaunlicherweise Mitautorin einer durchaus kritischen Stellungnahme zum Abschlussbericht des RKI zur „StopptCOVID“-Studie, in der das RKI sich selbst hervorragende Arbeit attestiert hatte. Zum Ausgleich zeichnet sie für die „Empfehlung zur geschlechtersensiblen Sprache an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und am Universitätsklinikum Halle (Saale)“ verantwortlich.
Totalitäre Phantasien
Als Nächste findet man dann Prof. Dr. Susanne Moebus (sie ist auch Co-Vorsitzende des Rats) vom „Institut für Urban Public Health“ der Universitätsmedizin Essen (wer hat sich eigentlich dieses grässliche Gemisch aus Deutsch und Englisch ausgedacht, das sich bei der Benennung deutscher Hochschuleinrichtungen geradezu pandemisch ausbreitet?). Dass Frau Moebus Maßnahmen- und Lockdown-Befürworterin ist, dürfte an diesem Punkt vermutlich keinen Leser mehr verwundern. Spannender ist da schon, was man unter der Rubrik „Über uns“ zu ihrem Institut findet: „Die Leitidee von InUPH basiert auf den normativen Vorgaben der Agenda 21, der Ottawa-Charta, den UN Nachhaltigkeitszielen und UN Habitat und damit explizit auf der Triade Ökologie, Soziales und Ökonomie.“
Interessant ist hier zunächst der Begriff „normative Vorgaben“, denn er bedeutet „verpflichtende/verbindliche Vorgaben“, was im Zusammenhang mit UN-Programmen wie der Agenda 21 oder den UN Nachhaltigkeitszielen durchaus ein Gschmäckle hat, werden diese der Bevölkerung doch gerne also völlig unverbindliche Vorschläge verkauft. Was die sogenannten UN-Nachhaltigkeitsziele, auch bekannt unter dem Namen Agenda 2030, für den „normalen Bürger“ alles bedeuten würden, lässt sich im „Transformationsbericht der Bundesregierung“ nachlesen. Spoiler – es geht nicht um die Förderung persönlicher Freiheit, sondern um das Gegenteil, zum Beispiel die Reduktion des Fleischkonsums auf 300 g pro Person und Woche. Und auch das dystopische Ziel der 15-Minuten-Städte geht auf eines dieser UN-Programme zurück, die Frau Moebus als „normative Vorgaben“ betrachtet, in diesem Fall auf UN Habitat.
Nur kurz streifen will ich Prof. Dr. Iris Pigeot vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. Eines ihrer Forschungsinteressen ist die Nutzung von Sekundärdaten in der Arzneimittelsicherheitsforschung, was nichts anderes bedeutet als die Auswertung früher einmal als vertraulich betrachteter Patientendaten durch die Pharmaindustrie, ein weiteres von Karl Lauterbachs dystopischen Vorhaben. Damit kommen wir zu Prof. Dr. Luise Poustka vom Universitätsklinikum Heidelberg. Sie gehörte, als sie noch in Göttingen war, zum „Long-Covid-Expertenrat“ des Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Gefährliche Blasmusik
Sie gehört außerdem zu denen, die die durch die politischen Maßnahmen ausgelösten, psychischen Erkrankungen bei Kindern perfiderweise als „Corona-Auswirkungen“ umzudeuten versuchen. Nach wie vor in Göttingen ist Prof. Dr. Simone Scheithauer (Leif Erik Sander wurde bereits im ersten Teil gewürdigt), und zwar am Institut für Krankenhaushygiene & Infektiologie. Sie ist eine Vertreterin der „pandemic preparedness“ und der „molekularen Überwachung“, also des Ansatzes, die Bevölkerung durch permanente Vorbereitung auf „zukünftige pandemische Situationen“ und damit einhergehender medialer Beschallung in einer Art Dauerpanik zu halten.
Wobei man eigentlich alles, was man über sie wissen muss, in einer Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft mit dem ironiefreien Titel „Blasmusik ist weniger ansteckend als Chorgesang“ erfährt. Wer das für einen Scherz hält, möge dem Link folgen. Ich zitiere einfach einmal ein paar Sätze aus diesem Meisterwerk: „Dass Blasmusik aus Sicht des Infektionsschutzes für die Musizierenden und das Publikum nicht ungefährlich ist, liegt daran, Partikel mit einer Größe von weniger als fünf Mikrometer weitestgehend aus dem Instrument nach außen dringen…Während das Team bei verschiedenen Flöten eine sehr geringe Konzentration freigesetzter Partikel gemessen hat, erreichte diese bei der Klarinette beinahe so hohe Werte wie beim Singen…In seiner Studie untersuchte das Team auch, wie gut sich die Ansteckungsgefahr durch eigens angefertigte Partikelfilter, ähnlich dem Vlies von FFP2-Masken, reduzieren lässt. Die Prototypen der Masken setzten sie dabei auf die Enden der Blechblasinstrumente; Holzblasinstrumente umhüllten sie fast vollständig mit dem Filtermaterial… „Bei ausreichender Belüftung und mit FFP2-Masken können Unterricht, Proben und Konzerte mit Blasinstrumenten sicher durchgeführt werden“, schließt Max-Planck-Direktor Eberhard Bodenschatz.“
Was für jeden Menschen mit Minimalkontakt zur Realität wie Satire wirkt, wurde tatsächlich in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht. Über Prof. Dr. Tanja Schultz von der Universität Bremen gibt es zumindest zum Thema „Corona“ nichts zu finden. Interessant ist allerdings, dass sie einige wissenschaftliche Arbeiten gemeinsam mit Iris Pigeot gemacht hat, die (siehe oben) an der „Zweitverwertung von Patientendaten“ arbeitet. Und noch viel interessanter wird es, wenn man den Links auf ihrer Website folgt, von denen einer zum aktuellen Projekt „Lifespan AI“ führt.
Ich zitiere jetzt einfach einmal die Projektzusammenfassung, die sich dort findet: „Die digitale Revolution verändert unsere Welt. Digitale Geräte, Sensoren und Technologien erfassen Daten fast „nebenbei“, während sich gleichzeitig die digitale Technologie rasant weiterentwickelt. Diese digitale Spur an gesammelten Bio-, Sozial- und Lebensstilinformationen im Lebenslauf wird epidemiologische Längsschnittstudien ergänzen, um geleitet durch Methoden der kausalen Inferenz die personalisierte Vorhersage, frühzeitige Prävention und gezielte Intervention im Gesundheitsbereich zu verbessern. Diese großen komplexen Gesundheitsdatenkörper bergen in Kombination mit jüngsten Fortschritten in der künstlichen Intelligenz (KI) ein enormes Potenzial für die empirische Gesundheitsforschung. Die Forschungsgruppe will KI-Methoden und -Werkzeuge weiterentwickeln, um mit Hilfe hochdimensionaler Daten die Entstehung von Krankheiten im Lebenslauf zu modellieren, vorherzusagen und zu erklären. Dazu werden wir unter Einhaltung ethischer und datenschutzrechtlicher Bedingungen sensible Datenquellen nutzen, um relevantes Wissen zu extrahieren, Deep-Learning (DL)-Modelle voranzutreiben und kausale Erkenntnisse zu generieren – um so letztlich zur Aufdeckung von Ursachen komplexer Erkrankungen und zur Optimierung von Präventionsstrategien beizutragen.“
Es muss ja nicht immer Corona sein
Es möge jeder für sich selbst entscheiden, ob er das innovativ oder dystopisch findet. Nachdem auch Hendrik Streeck bereits im ersten Teil gewürdigt wurde, bleibt zuletzt noch Prof. Dr. Petra Thürmann, Pharmakologin und Vizepräsidentin für Forschung an der Universität Witten/Herdecke sowie Mitglied im Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege. Ihre Berufung lässt sich leicht erklären, indem man Frau Thürmann zitiert. So hat sie sich laut MedeconRuhr Anfang letzten Jahres u.a. folgendermaßen geäußert: „Die Klimakrise und klimabedingte, disruptive Ereignisse wie Pandemien, Hitzewellen und Hochwasserereignisse fordern unser Gesundheitswesen immer stärker heraus.“ „Unser Gutachten zeigt, dass wir darauf nicht ausreichend vorbereitet sind und die Strukturen des Gesundheitswesens dringend stärken müssen, um mit den Klimaveränderungen besser umgehen zu können.“ „Wenn beispielsweise bei der Diskussion über ein Tempolimit auf Autobahnen auch gesundheitliche Aspekte wie die Zahl der Verkehrstoten oder die Feinstaubbelastung berücksichtigt worden wäre, wäre das Tempolimit wahrscheinlich längst eingeführt worden.“ Es muss ja nicht immer Corona sein, man kann totalitäre Ideen ja auch gerne mit dem Klimawandel begründen, wie dies Karl Lauterbach schon Ende 2020 in einem Gastbeitrag in der Welt völlig unverblümt verkündet hat: „Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind.“
Das sind also die offiziellen Mitglieder des neuen „Expertenrats“ und ihre Ansichten. Dazu kommen noch fünf „Ständige Gäste“, von denen ich aber nur noch zwei erwähnen möchte. Einmal Prof. Dr. Lars Schaade, der Präsident des RKI, über den man eigentlich nur wissen muss, dass er während der Entstehungszeit der RKI-Files Vizepräsident dieses Instituts war. Und dann Generalstabsarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm, der am 3. März 2020 offiziell von Minister Jens Spahn als Leiter der neuen Abteilung 6 „Gesundheitsschutz, Gesundheitssicherheit, Nachhaltigkeit“ im Bundesgesundheitsministerium (BMG) begrüßt wurde – und damit ab diesem Zeitpunkt der Vorgesetzte von RKI-Präsident Lothar Wieler war. Zufälligerweise gerade einmal acht Tage bevor die WHO offiziell die „Corona-Pandemie“ verkündete. Manchmal könnte man doch zum Verschwörungstheoretiker werden.
Da stellt sich natürlich die Frage, wozu die Bundesregierung diese Ansammlung regierungstreuer Professoren einberufen hat. Die erste Möglichkeit ist natürlich, dass demnächst das Panikniveau wieder hochgefahren werden soll und man schon einmal das Orchester für die passende „wissenschaftliche Begleitmusik“ organisiert. Als Kandidaten stehen unter anderem die Vogelgrippe bereit, die immer mal wieder hervorgezogen wird, um Panik zu verbreiten (und für die gerade erst zwei Impfstoffe zugelassen wurden, von denen man sich der Beschreibung nach besser fern hält), die geheimnisvolle „Disease X“, die zwar rein hypothetisch ist, von der man aber trotzdem jetzt schon weiß, dass sie 20-mal tödlicher als SARS-CoV-2 sein wird oder vielleicht auch die guten, alten Masern, mit denen gerade eine kleine Angstkampagne läuft. Sie können gerne auch den Wissenschaftler Ihres Vertrauens befragen, die stellen mittlerweile sogar als wissenschaftliche Publikation getarnte Hitparaden auf, welcher Erreger die Hauptrolle in der nächsten Inszenierung des Evergreens „Tödliche Pandemie“ spielen darf.
Handlungsempfehlung: Fangen Sie an zu beten
Möglicherweise geht es aber auch darum, die „richtigen“ Wissenschaftler in Stellung zu bringen, um eine möglicherweise nicht mehr vermeidbare Aufarbeitung der Corona-Zeit, von der Karl Lauterbach ja überhaupt nichts hält, in die „richtige“ Richtung zu leiten. Oder es ist schlicht eine Machtdemonstration. Denn vielleicht ist es ja gar kein Zufall, dass die Pressemitteilung zur Einrichtung des neuen „Expertenrates“ und die Veröffentlichung der RKI-Dokumente am gleichen Tag erfolgt sind. Man kann vermuten, dass das Kanzleramt über den Verlauf des Freiklage-Verfahrens und die sich daraus ergebende Gerichtsentscheidung informiert war.
Vielleicht dient die Wiederbelebung dieses seltsamen Expertenrates daher unter anderem auch als Signal an alle Regierungskritiker nach dem Motto „Egal was Ihr herausbekommt, wir machen so weiter, wie wir wollen, und Ihr könnt rein gar nichts daran ändern“. Ganz unabhängig von den Gründen für die Wiederbelebung des Zombie-Gremiums ‚ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“‘ habe ich angesichts der geballten wissenschaftlichen Kompetenz sowie der empathischen Grundhaltung dieser Versammlung einen persönlichen Aktionsplan entworfen, sollte dieser „Rat“ jemals wie auch immer geartete gesundheitliche Handlungsempfehlungen aussprechen.
Diesen stelle ich hiermit zur Verfügung: 1) Machen Sie am besten das Gegenteil dessen, was vom „Expertenrat“ empfohlen wird. 2) Sollte dies nicht möglich sein, ignorieren Sie zumindest jegliche Äußerung dieses Gremiums. 3) Sollte keine der ersten beiden Empfehlungen umsetzbar sein, versuchen Sie möglichst schnell eine möglichst große räumliche Distanz zwischen sich und dem „Expertenrat“ herzustellen. Falls keine der drei genannten Optionen durchführbar sein sollte, fangen Sie am besten an zu beten.
Dies war der zweite Teil von Die Unterirdischen: „ExpertInnenräte“ der Regierung. Hier gehts zum ersten Teil.
Andreas Zimmermann ist promovierter Naturwissenschaftler und lehrt an einer deutschen Hochschule. Er schreibt hier unter einem Pseudonym.
Redaktioneller Hinweis:
Gunter Franks Enthüllungsbuch „Das Staatsverbrechen“
Dr. Gunter Frank erklärt in diesem Buch, das es in kurzer Zeit auf die Spiegel-Bestsellerliste (Sachbuch) geschafft hat, warum die Corona-Krise erst dann endet, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen. Ein schockierender Krimi über systematisches Verbrechen, größenwahnsinnige Forscher, Regierungsversagen, Medizinkorruption, Psychoterror und Millionen unschuldige Opfer. Das Problem: Es ist die Realität.
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