Annette Heinisch / 06.09.2018 / 06:19 / Foto: Bundesregierung.de / 52 / Seite ausdrucken

Die Unbelehrbaren

Anfangs wollt' ich fast verzagen und ich glaubt', ich trüg es nie; und ich hab es doch getragen, aber fragt mich nur nicht wie.

Diese Worte schrieb Heinrich Heine über seine drückenden Ballschuhe, meine Mutter benutzte das Zitat, um einer Antwort auf Fragen bezüglich ihrer Kindheit im Krieg in Hamburg und den Jahren danach aus dem Weg zu gehen. 

Heute sind die Zeiten unvergleichlich besser, dennoch verzagen viele Bürger. Sie wollten nie in einem Staat leben, der Andersdenkende diffamiert und in irgendwelche Ecken stellt, das geht nicht nur den Sachsen so. Vor allem verstehen viele nicht, warum sie es überhaupt ertragen sollen, als Versuchskaninchen eines Politexperiments herhalten zu müssen – wieder einmal. Und gerade diejenigen, die eigene Erfahrung mit der Diktatur gemacht haben, haben ein sehr feines Gespür für falsche Töne und reagieren verständlicherweise besonders allergisch auf jede Form der Unterdrückung.  

Es ist ein altbekanntes Phänomen: 

Ein Herrscher hat sich etwas in den Kopf gesetzt, will seinen Plan durchsetzen, die Untertanen sind in diesem Konzept nur die Bauern im Schachspiel, die hin- und her geschoben werden können, zur Not auch geopfert. Sind diese not amused, wird der Herrscher erst ungehalten und versucht ihnen deutlich zu machen, dass er über eine überlegene Weisheit verfügt. Hilft das nichts, weil die dummen Untertanten gar nicht so hirnlos sind, wie ihnen unterstellt wird, sondern schlicht und einfach die Sache anders sehen, wird er wütend, beschimpft sie und versucht sie mundtot zu machen. Besonders heftig fallen derartige Reaktionen bei berechtigter Kritik aus, denn nichts macht wütender als das Gefühl, die Kritik könnte ein Körnchen Wahrheit enthalten. Das kränkt das Selbstgefühl, also ist die Reaktion übertrieben heftig und emotional.

Hauptsache gehorsam

Hätte der eine oder andere Politiker die Möglichkeit dazu, so hätte er Teile der Bevölkerung wohl schon längst hinausgeworfen und sich dafür Gefügigere geholt. Falls diese nicht annähernd so leistungsstark sind wie die zickenden Bürger, ist das auch egal: Hauptsache gehorsam. Es müsste eigentlich die Sternstunde des Liberalismus sein, der für die Freiheit eintritt. Aber weit gefehlt.

Nun hat so gut wie jeder von uns in seinem Leben schon einmal Mist gebaut. Im privaten Leben hat das meist nicht so verheerende Wirkungen wie bei Politikern, aber ihre Zukunft haben damit schon einige vermasselt. Fast jeder von uns kennt es auch, dass man aus Wut Dinge sagt, die besser ungesagt geblieben wären. Die meisten von uns haben aber auch gelernt, dass man sich – nachdem die erste Wut verraucht ist –  für seine Worte entschuldigt und sein Verhalten korrigiert. Wer blind vor Wut andere beleidigt, zeigt, dass ihm die Argumente ausgegangen sind und verliert damit sein Gesicht. Macht er verstockt weiter, so hat er keine Chance, es wiederzugewinnen. Daher ist es nicht nur ein Gebot des Anstands, sondern auch der Klugheit, sich zu entschuldigen.

Würde also ein maßgeblicher Politiker und ein Teil der Presse sich hinstellen und sagen: „Unsere Herrscherallüren waren deplatziert, die Beleidigungen gingen gar nicht, wir bitten um Entschuldigung“, dann gäbe es eine Chance, aus dieser verfahrenen Situation herauszukommen. Wertschätzung der Ansichten und Erfahrungen der Bürger wäre der Weg aus der Polarisierung.

Solche Politiker beziehungsweise Parteien hätten nicht nur große Chancen, gewählt zu werden, es wäre auch die einzige Möglichkeit, das Vertrauen und die Achtung der Bevölkerung wiederzugewinnen. Diese sind die Basis jeder demokratischen Regierung, sonst bleibt nur Unterdrückung großer und tendenziell wachsender Teile der Bevölkerung.

Würden wir den Weg der Spaltung und des dauernden Streits verlassen und wirklich zusammenarbeiten, ließen sich die Probleme lösen. Vor allem könnten wir dann beginnen zu überlegen, welche Faktoren zu der Polarisierung geführt haben, an welchem Punkt wir uns also ändern müssen, um zukünftig erfolgreicher zu sein.

Verschwörungstheorien statt Diskussionen

Das Fehlen einer solchen Diskussion führt leider dazu, dass mittlerweile diverse Verschwörungstheorien kursieren, oft Variationen des alten Themas einer „amerikanisch-jüdischen Weltverschwörung“. Viele können sich nur so das gleichgerichtete Verhalten vieler Politiker im In- und Ausland erklären.

Nun halte ich persönlich nicht viel von derartigen Theorien, wahrscheinlich dürfte die Antwort viel einfacher sein. Könnte es nicht sein, dass die Probleme Folgen eines strukturellen Defizits unseres Systems sind? 

Könnte es nicht sein, dass zum Beispiel die Vorstellung, theoretisches Wissen sei identisch mit Klugheit, falsch ist und dass wir zudem in unseren Bildungssystemen nur ganz einseitige Begabungsstrukturen fördern, die zu solcher Einseitigkeit führen?

Gleichgültig, ob man in die Politik, zur Presse oder in die Wirtschaft geht, heutzutage muss man, um Karriere zu machen, für gewöhnlich Akademiker sein. In den ersten Jahren und Jahrzehnten nach dem Krieg war es in Deutschland anders, damals konnten und kamen noch viele mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung aufgrund ihrer Leistung in führende Positionen. So viele Akademiker gab es hier schlicht nicht. Nach und nach drängten immer mehr Uni-Absolventen nach, anfangs kam es zu nicht unerheblichen Problemen. Die „Grünschnäbel“, die aus Sicht der erfahrenen Profis noch feucht hinter den Ohren waren, wollten alles mögliche neu einführen, von dem die alten Hasen aus Erfahrung wussten, dass es nicht klappen konnte. Aber ihr Wissen und Können war nicht mehr gefragt. Die Entkoppelung der Theorie von der Praxis nahm ihren Lauf.

Anders verlief die Entwicklung in Großbritannien, dort kamen immer nur die Absolventen aus Oxford und Cambrigde in führende Positionen. Bis zur Thatcher-Ära fuhren sie das Land ebenso gnadenlos wie wohlmeinend an die Wand.

Mrs. Thatcher war zwar ebenfalls Oxford-Absolventin, kam aber nicht aus der „besseren Gesellschaft“, lebte also nicht in einer sozialen Blase. Sie war auch bei den Arbeitern immer deutlich beliebter als bei der Upper Class, die ihretwegen hyperventilierte.

Das Orakel von Coventry

Mein englischer Onkel prophezeite vor mehr als 30 Jahren, dass Deutschland genauso an die Wand fahren würde, wenn wir eine ähnliche Entwicklung durchlaufen würden wie das Vereinigte Königreich und nicht mehr lebenserfahrene Praktiker, sondern schöngeistige Theoretiker das Sagen hätten. Mein Onkel, das Orakel von Coventry, hatte recht.

Obgleich wir wissen, dass alle Theorie grau ist und man wie Faust zahlreiche Fächer studieren kann, nur um hinterher genau so klug zu sein wie zuvor, halten wir an der Illusion fest, dass dieser Aspekt der Bildung der alleinseligmachende ist. Mit jeder Generation entfernen wir uns mehr und mehr von der Realität.

Diese Entwicklung wird noch dadurch verstärkt, dass die öffentliche Bildung einseitig ein spezielles Begabungsprofil fördert. Begabung als Oberbegriff verschiedener Ausprägungen von Intelligenz und weiterer Fähigkeiten ist nicht in allen Bereichen gleich hoch oder niedrig. Es gibt nicht den intelligenten oder begabten Menschen, er ist es stets nur in Teilbereichen, woraus sich jeweils individuelle Begabungsstrukturen ergeben. 

Es gibt als Normvariante menschlicher Begabungen – soweit sie für Schule und Ausbildung Bedeutung haben – zwei einander ausschließende Extreme: 

Erstens: Sprachliche Begabung mit einzelheitlich-sequentieller Denk- beziehungsweise Verarbeitungsweise.

Zweitens: Mathematisch-naturwissenschaftliche Begabungen mit bildhaft-simultaner Denk-Verarbeitungsstrategie.

Dimensionen der Intelligenz

Neben diesen beiden Extremgruppen dürften in einem breiten Mittelfeld der Bevölkerung viele Personen liegen, die auf unterschiedlichen Intelligenzniveaus keine so ausgeprägten Begabungsschwerpunkte zeigen und die daher nur tendenziell der einen oder der anderen Gruppe zuneigen. Darüber hinaus gibt es weitere Dimensionen der Intelligenz oder Begabungen, die aber in der Schule weniger auffallen bzw. für Versetzungsentscheidungen und Schulabschlüsse praktisch nicht berücksichtigt werden, wie z.B. handwerkliche Geschicklichkeit (die man auch als Chirurg braucht), musikalische Virtuosität, Begabungen für Malerei und/oder bildendes Gestalten, außerordentliche Körperbeherrschung, wie sie sich als Hochbegabung in olympischen Disziplinen zu erkennen geben. 

Das deutsche Schulsystem begünstigt bisher vor allem Individuen mit sprachlicher Begabung und einzelheitlich-sequentiellem Denken in Verbindung mit guten reproduktiven Gedächtnisleistungen.

Einzelheitlich-sequentielle Denk- und Verarbeitungsweisen sind kausale Vorgänge, eine typische Methode ist „Eines nach dem anderen“ mit Fokussierung auf jeweils einen Schritt. Dies ist ein Denken auf einer Ebene, die Zeitachse wird in kleine Teile geteilt, Fern- und Nebenwirkungen des Handelns oder beeinflussende Störfaktoren auf das eigene Handeln werden nicht mit eingerechnet .

Demgegenüber stellen sich Menschen mit bildhaft-simultaner Denkweise Mehrebene-Modelle vor, was bei komplexen technischen Modellen ebenso unerlässlich ist wie in der Welt der Physik, die mit vier Dimensionen oft nicht auskommt. So ist es nicht überraschend, dass Menschen mit dieser Art zu denken in entsprechenden Berufen überproportional häufig vertreten sind.

Einstein dachte in Bildern

Die Unterschiede dieser beiden Denkweisen gehen aber noch deutlich tiefer. Einstein hatte beispielsweise große Mühe, seine Theorien in Worte zu fassen, weil er nicht in Worten, sondern in Bildern dachte. Er sah Dinge vor sich, kristallklar – aber wie soll man komplexe, dynamische und interaktive Systeme mit der Sprache beschreiben, die dafür keine Instrumente vorhält?

Verbal kann man Gedanken nur begrenzt eindimensional-sequentiell äußern, damit sind die Ausdrucksmöglichkeiten beschränkt. Die verbal denkenden Menschen können sich nicht vorstellen, dass Menschen anders denken, dass Begriffe für sie bedeutungslos sind. Das Denken in „Narrativen“ ist führend in der politischen Welt des Westens und komplett abgeschottet von anderen Denkweisen, was umgekehrt übrigens nicht gilt. In der „geisteswissenschaftlichen Welt“ gab es seit der Aufklärung praktisch keinen Fortschritt. Die durch andere Denkweisen geprägte Welt hingegen plant Flüge zum Mars.

C. P. Snow hat bereits 1956 in seinen „Rede Lectures“ über die „zwei Kulturen“ referiert. Er führte aus, dass die naturwissenschaftlich und geisteswissenschaftlich Gebildeten sich in zwei verschiedenen Welten bewegten, die sich so gut wie gar nichts (mehr) zu sagen hätten. 

Der Unterschied zwischen den beiden Kulturen, wie Snow sie beschreibt, liegt nicht allen im ‚bildhaft – ganzheitlichem’ gegenüber dem ‚verbal – einzelheitlichen’ Denken. Es gibt auch eine fast unüberbrückbare Kluft zwischen dem Wissen, das durch naturwissenschaftliche Forschung erlangt und durch Experimente überprüft oder korrigiert wird, und andererseits den Ideen und Theorien der geisteswissenschaftlichen Welt. Wenn solche Theorien nicht überprüft werden oder nicht überprüfbar sind, können sie leicht zu nicht hinterfragten, weil auf Autoritäten zurückgeführten Meinungen werden. So kann eine objektiv falsche Weltsicht, eine Ideologie, entstehen. (Vanselow, Dummer – Smoch, a. a. O. . 95).

Die Gutsherrin und die Armen

Die öffentliche Bildung der gesamten westlichen Welt beruht auf den Humboldtschen Bildungsreformen, die zu seiner Zeit die für den Adel geltenden Ideale auf die gesamten Bildungseinrichtungen übertrug und so zu einer Verfestigung dieser einseitigen, Ideologien fördernden Begabungsstruktur beitrug. Durch die einseitig auf ein sehr eng begrenztes Ideal der „Schöngeistigkeit“ ausgerichtete Bildung wird die Vielfalt menschlichen Denkens und Könnens nicht abgerufen oder gar gefördert. 

Dabei ist es fast drollig, zu beobachten, dass sowohl das Herrschaftsdenken vormaliger Zeit kopiert wird wie auch das mildtätige Wirken der in der Wohlfahrt tätigen Damen. Wenn ich manche PolitikerInnen aus gutbürgerlichem Hause sehe, die sich für sämtliche Armen in der ganzen Welt einsetzen, so kommt mir das Bild der Gutsherrin in den Sinn, die mit dem Korb zu den Hütten der Armen geht, Brot, Obst und gute Ratschläge verteilt und erwartet, dass die Bedachten dankbar ihren Weisheiten lauschen.

Das ganze Verhalten ist strukturell identisch, wurde lediglich institutionalisiert, was den „Vorteil“ hat, dass der eine sich gut vorkommt und der andere dafür zahlt. Die ursprünglich persönliche Gabe und Zuwendung wurde entpersonalisiert. So wurden aus Menschen Nummern und Akten. Durch die Übertragung persönlicher Verantwortung auf eine Gruppe wird der Einzelne zudem nicht besser, sondern verliert neben der Verantwortung für sein Handeln die direkte Rückkoppelung bei Fehlentscheidungen und damit Erkenntnismöglichkeiten.

Vielleicht wäre es klüger gewesen, Humboldt zu folgen, der – was die meisten nicht wissen – Gegner eines allgemeinen staatlichen Bildungswesens war. Humboldt war der Ansicht, dass ein solches Bildungssystem niemals den vielfältigen Talenten und Begabungen gerecht werden könnte. Wer allen das Gleiche gibt, gibt niemandem das Richtige. Außerdem sah er die Gefahr der „Klonbildung“: Wenn man gleich ausbildet, kommt am Ende weitgehend dasselbe heraus. So muss man sich über die Gleichschaltung heute nicht wundern.

Quod erat demonstrandum. 

Foto: Bundesregierung.de

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netiquette:

Thomas Raffelsieper / 06.09.2018

Herrschaft durch gleichgeschaltetes “Denken”, im Prinzip weiß das jeder “Depp auf der Straße”, kann es nur nicht in Worte fassen, weil er ja denkt. Jeder Zeitarbeiter kennt das, wenn er monatlich 2/3 seines erwirtschafteten Lohnes und Rentenansprüche an seine Zeitarbeitslohnsklavenbesitzer abtreten muss, die dafür nicht arbeiten. Er denkt, daß ER verrückt ist, weil die heilige Obrigkeit diese Ausbeutung in Gesetze fasst. Oder die katholische Familie mit 4 Kindern, die von einem katholischen “Mitbruder” der die Tafel im Ort managed auf die Straße gesetzt wird, um afganische Fahnenflüchtlinge zu versorgen. Diese und viele andere Menschen erkennen, daß sie für privilegierte Bildungsbürger und ideeller “Schöngeistigkeit” geopfert werden und den Preis dafür bezahlen.  Verachtung von Menschen ist Sünde, aber bei Menschen die freiwillig aufhören zu denken bin ich Sünder.

Frank Stricker / 06.09.2018

Ich denke ein anderes Zitat von Heinrich Heine würde die aktuelle Situation noch realistischer abbilden ;  “Denk ich an Deutschland (Merkel) in der Nacht , bin ich um den Schlaf gebracht”.

Stefan Zorn / 06.09.2018

“Raster-Menschen” - Das ist mein selbst kreierter Begriff für das, was dabei raus kommt. - Selbstbewusster, mittelmäßiger Einheitsbrei; mit einfachen Methoden form- und einsetzbar. Sie sind schon überall. - Und sie sind genau das, was Mutti braucht, um die kruden gesellschaftspolitischen Ideen des roten Pastors in die Tat umzusetzen. ...

Martin Landvoigt / 06.09.2018

Ich bin unschlüssig: Ist es nun hilfreich, dem verbalen Denken ein Denken in Bildern gegenüber zu stellen? In gewisser hinsicht schon, dass es öffnet die Vorstellung der Verschiedenartigkeit. Aber es wäre zu kurz gesprungen, wenn man es darauf beließe. Denn gerade Demagogen und ihre Narrative sind eben nicht auf das Sprachliche zu reduzieren, sondern betreiben ein Lügen in Bildern. Die Dimension der Emotion die unweigerlich mehr oder minder das Denken beeinflusst (und nicht nur zum Schlechten), hat einen Gegenspieler in der Abstraktion, die auch dem Formalismus dient. Für mich war es eine große Erkenntnis, dass sich Mathematik und Physik erst dann verstehen lässt, wenn man die Forderung der Anschaulichkeit fallen lässt. In der Abstraktion und Logik kann man gedanklich manche Probleme viel schärfer durchdringen. Abstraktion lasst sich auch nicht mit dem Begriffspaar verbales oder bildhaftes Denken abbilden. Aber auch in der Abstraktion liegt die Gefahr der Lüge und des Irrtums, wenn sie sich von der Überprüfbarkeit löst. Somit gibt es keinen besseren und schlechteren Denkmodus per se, sondern nur unterschiedliche Modi, die sich ergänzen - erst die Kohärenz der Denkweisen kann sich rühmen, Irrtümer zu minimieren. Die Reduktion auf ein eingeschänktes Denkmuster ist aber in jedem Fall problematisch.

Frank Pressler / 06.09.2018

Mm, äh, Frau Heinisch, bei sprachlicher Begabung würden Fern- und Nebenwirkungen des Handelns oder beeinflussende Störfaktoren auf das eigene Handeln nicht mit eingerechnet, bei mathematisch-naturwissenschaftlicher könnten komplexe, dynamische und interaktive Systeme beschrieben werden? Welche entzückende Dame besitzt zwar keinerlei sprachliche Begabung, stellt aber dennoch keine derartige Rechungen über Fern- und Nebenwirkungen an, zeigt kein Verständnis gegenüber komplexen, dynamischen und interaktiven Systemen und ist dennoch promovierte Naturwissenschaftlerin?

Quentin Quencher / 06.09.2018

Auf der Meisterschule (Maler- und Lackierer) wurde in der Vorbereitung auf den Prüfungsteil IV (Berufs- und Arbeitspädagogik: Mitarbeiterführung) immer wieder auf die Wichtigkeit der praktischen Intelligenz hingewiesen und dass man nicht grundsätzlich von intelligent und nichtintelligent sprechen könne, sondern eher von praktischer und theoretischer Intelligenz. Es gibt Menschen, die sehen einfach was zu tun ist, können es aber nicht erklären. Im Handwerk kennt man dieses Phänomen, weshalb gerade dort auf „Geschwätzigkeit“ sensibel reagiert wird.

Rudi Frühwirth / 06.09.2018

Einstein brauchte seine Theorien nicht in Worte zu fassen, er konnte sie mit exakten mathematische Formeln ausdrücken. Leider ist dieser Weg den Gesellschaftswissenschaften und erst recht der Politik verschlossen, und wird es für sehr lange Zeit, vielleicht für immer, sein.

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