Sie schreiben eingangs von einem Plan, den ein Herrscher gegen seine Bürger durchsetzen wolle. Im Falle von Merkel scheint es aber gar keinen Plan zu geben (außer dem Plan, auf dem Chefsessel zu bleiben).
“Wer allen das Gleiche gibt, gibt niemandem das Richtige. Außerdem sah er die Gefahr der „Klonbildung“: Wenn man gleich ausbildet, kommt am Ende weitgehend dasselbe heraus. So muss man sich über die Gleichschaltung heute nicht wundern.” Dieser Satz bringt vieles auf den Punkt. Danke Frau Heinisch für diese interessanten Ausführungen. Ergänzen möchte ich, dass Menschen die ein Studium abschliessen , wenn sie es den auch tun, meistens schon fast dreissig Jahr alt sind. Die Ausbildung ist rein Theoretisch und jegliche Praxis fehlt. Deshalb finden viele Studienabgänger schwer einen Job. Zudem hat man in diesem Alter viel mehr Angst, ein Risiko ein zu gehen, also beispielsweise sich selbständig zu machen, mit allen Konsequenzen der Haftung und Verlust. Anders im dualen Ausbildungssystem einer Berufslehre, die Praxis und Schule vereint und verschiedene schulische Stufen inkl. Berufsmatura anbietet. Menschen, mit solcher Ausbildung sind um die zwanzig wenn sie fertig sind und finden, dank der praktischen Erfahrung sofort einen Job. Nach weiteren zwei Jahren Berufserfahrung ist das erste Arbeitszeugnis, fällig. Dieses ist dann schon fast wichtiger als die Ausbildung und deren Noten. Weil die Leute jung sind, haben viele den Mut, sich selbständig zu machen und schaffen das , weil eine ganz andere Dynamik zum eigenen Antrieb vorhanden ist. Im Übrigen kann man auch ein mittleres eigenständiges Unternehmen herbei ziehen um zu sehen, nach welchen Kriterien das geführt wird. Ein erfolgreicher Inhaber hat seine Nase im Wind und sucht nach möglichen Absatz quellen und Produkten. Dann sucht er nach geeigneten Menschen für sein Unternehmen, welche er in allererster Linie nach deren Fähigkeiten aussucht um sie optimal auf eine zu besetzende Stelle zu bringen. Es weiss, dass ein Buchalter andere Fähigkeiten hat als ein Verkäufer. Er trägt auch das ganze Risko selber. Ein soziales Gefüge, so ein Unternehmen. Ihre Denkansätze sind sehr gut Frau Heinisch Danke. b.schaller
Die sprachliche-narrative Intelligenz braucht man nicht, um Dinge herzustellen, sondern um zu herrschen. Gute Naturwissenschaftler, die zum Mars fliegen können, können damit noch längst keine Abteilung leiten. Einstein hatte keine Angestellten. Ebenso ist die Attitüde der philanthropischen Gutsbesitzerin, die “Gutes” tut, etwas, das die Herzen der Untertanen begeistert. Das machen deshalb Politiker und -rinnen, aber eben auch Showstars (Bono!) und -sternchen. Das Volk läuft den Falschen hinterher.
Liebe Frau Heinisch! Vielen Dank für Ihre offenen Worte - Die Humboldtschen Reformen, seine indirekte “Erfindung” des Abiturs, sie alle sind in den letzten 40 Jahren konterkariert worden - verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit und spätestens mit Bologna und der Wiedereinführung des anachronistischen “Baccalaureus” (vulgo:“Bätschi!-lor”) und der Zerstörung des Hochschuldiploms und des Magisters wurde “das Kind mit dem Bade” ausgeschüttet. Und natürlich liegt das daran, dass in unserem System einer Parteienkratie - in dem nicht die Besten (Aristokratie!) oder wie es Cicero nannte, die “civis optimum” die Geschicke lenken, sondern über “Aufstellungsparteitage” und Wahllisten der widerwärtigste Abschaum menschlicher Ausprägung (ohne Prinzipien, ohne Ehre, ohne Verstand, ohne Verantwortungsübernahme etc..pp ) nach oben gespült wird - Heuchler, Wirrköpfe und lebensferne Soziopathen! - Insofern stimme ich Ihnen zu, dass der Fehler im System liegt….
Verschwörungstheorien sind kein Privileg der Regierten, sondern auch in der Politik verbreitet. Gerade erleben wir, wie die etablierte Politik, gestützt von den Medien. sich einer gigantischen Verschwörungstheorie hingibt: Weite Teile der Bevölkerung, ja ganze Bundesländer bilden angeblich eine einzige nazionalsozialistische, revanchistische, rassistische Naziverschwörung. Teil dieser Verschwörung ist, wer Merkel kritisiert, wer die Einhaltung von Gesetzen und Verträgen fordert, wer eine klug moderierte und demokratisch legitimierte Einwanderung befürwortet, wer seine Heimat liebt, wer die innere Sicherheit durch den Staat gewährleistet sehen möchte und wer das frenetische “Volkstod” Skandieren der “Anti"fa widerlich findet, weil er weiß, wie solche ethnisch motivierten Massenhysterien enden. Jeder Widerspruch wird - ganz wie bei den Hexenprozessen - als Beweis für die Gültigkeit der Verschwörungshypothese gewertet. Die Politik vertraut dem Souverän nicht mehr, belauert ihn argwöhnisch, hat innerlich (und offen) den Vertrag mit den Regierten gekündigt, fühlt sich ihrem Wohl und Wehe nicht mehr verpflichtet, folgt der eigenen abseitigen Ideologie, erstarrt zunehmend in Verknöcherung, verfällt in eine Bunkermentalität und sucht ihr Heil in Autorität, Repression und Paternalismus.
Man könnte es auch verkürzt sagen, wenn eine Nuss eine Nuss ausbildet ....
Oh - mit Humdboldt, C. P. Snow undMargarete Thatcher gegen Einstein und das System der staatlichen Bildung. Viel Holz. - Ever heard of Kant, Hegel, Goethe, Wittgenstein, Heidegger und Habermas, Ms. Heinisch? Die Lösung für Ihre und C.P. Swows Probleme liegt in der Formel beschlossen, dass die Vernunft sehr wohl eine Einheit darstelle. Man muss alle drei Kritiken von Kant “zusammensehen” (Hans-Georg Gadamer), dann versteht man, dass Snows Überlegungen zwar a) ein Spannungsverhältnis richtig abbilden. Dass sie aber b) in die falsche Richtung zeigen, wenn man sie als philosophisch gewichtige (=systematisch relevante) Zeitdiagnosen liest. Das sind sie nicht. Die kürzeste und fasslichste Schrift zu diesem Themenfeld stammt von Gottfried Gabriel und umfasst kaum dreißig (!) sowohl brilliante als auch vergnügliche (!) Seiten und ist in der Reihe der Jenaer Universitätsreden erschienen und für winzigs Geld bei ZVAB zu erstehen: “Ästhetischer ‘Witz’ und logischer ‘Scharfsinn’ - Zum Verhältnis wissenschaftlicher und ästhetischer Weltauffassung”. Sehr sehr empfehlenswert für vermutlich alle, die bis hierher gelesen haben.
Ich habe es immer wieder bei promovierten Physikern erlebt. Sie können sehr abstrakt denken, Dinge von der Ebene der Atome und ihrer Wechselwirkungen her beschreiben. Damit versuchen sie aber auch, recht profane technische Alltagprobleme zu lösen, was ihnen aber aufgrund fehlender technischer Praxis oft nicht gelingt. Dann reagieren sie irgendwie beleidigt, erklären das Problem für irrelevant, durch sie gelöst (was es aber nicht ist), suchen einen Schuldigen, oder lassen es liegen und wenden sich einfach der nächsten Sache zu. Typisch dabei ist das grundsätzliche Gefühl der intellektuellen Überlegenheit, welches nicht beschädigt werden darf, sowie die Unfähigkeit, eigene Irrtümer einzugestehen und pragmatisch zu reagieren, zum Beispiel, indem man Hilfe von Praktikern hinzuzieht. Ich sage nicht, dass Alle so sind, einige aber ganz bestimmt. Und Eine ganz sicher.
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