Um die eigentlich wesentliche Frage kümmert sich wieder niemand : Geraten bei einer Umarmung Feinstaubpartikel in die Luft, deren Anzahl dringend begrenzt werden müßte ?
Dass Herr Broder sich allerorts oeffentlich von einer freundlichen Umarmung distanziert,ist taktlos. Schlimmer jedoch ist, dass er sich zu solcher Taktlosigkeit gezwungen fuehlt.
Ach bitte. Welcher Mann würde sich wehren, wenn ihn eine lächelnde, ihm wohlgesonnene Frau, umarmt. Vor allem wir alten weißen Männer würden das nicht tun. Und ein schwarzhaariger, junger Franzose oder Italiener würde das auch nicht tun. Das ist doch eine Frage des Respekts, der Achtung vor der Frau als Frau, des Taktes. Meine Güte, des guten Geschmacks, des Normalseins. Höchstens ein verbiesterter deutscher Grüne würde sich wahrscheinlich wehren. Ein Sockenhäkler. Sorry für den Machospruch. Aber ist doch wahr ...
Es spricht so was für Sie, lieber Herr Broder, dass Sie eine lesbische Frau zu solch spontaner Zuneigung verführen können - ich bin blass vor Neid, ganz ehrlich. Zum Beispiel hat Somuncu mit mehreren Heiratsanträgen die Anne Will versucht herum zu kriegen - der Biss ging in Granit bei der, gucksdu youtube, “Somuncu zeigt Will Stanbul” - lohnt sich anzugucken, herrlich. Allah iz maladirk.
Was mir wirklich am Umarmungs-Gate Bauchschmerzen bereitet hat: es tauchte, sicher gut gemeint als eine Art Gegenschlag, in den sozialen Medien ein Bild auf, welches Sonne-Mond-Claudia Roth mit Stern-Jörges zeigt. Dieser Kollateralschaden hätte nicht sein müssen.
“Vorsatz für 2019: wütende weiße Männer in den Arm nehmen und ihnen sagen, dass sie immer noch tolle Hechte sind”, twitterte die öffentliche-rechtliche Haltungsjournalisten Anja Reschke noch vor kurzem. Und kaum macht es jemand, ist es auch wieder nicht recht. Und wer ist schuld? Klar, der alte weiße Mann mal wieder. Life’s a Bitch.
Ich kenne Herrn Broder - leider - nicht persönlich. Aber das Bild, dass ich mir durch die mir zugänglichen Medien mache, ist ein älterer Herr, der einen gewissen Schalk im Blick hat, der einen gewissen Grad an Humor gepaart mit ein wenig Zynismus ausdrückt. Zudem habe ich den Eindruck, dass er eine “gute Kinderstube” hatte und auch über die gewisse Galanterie verfügt, die ein echter Kavalier der alten Schule beherrscht, nämlich solche Gesten wie Türaufhalten, in den Mantel helfen, freundlich Grüßen etc. völlig natürlicvh und nebensächlich aussehen lässt und nicht so gekünstelt, wie es heute von manchen Möchtegernkavalieren übertrieben als Show dargestellt wird. Ich helfe auch schon einmal einem älteren Herrn in seinen Mantel, denn jeder, der nicht mehr über die jugendliche Flexibilität seines Körpers verfügt, weiß, wie schwierig es manchmal ist, wenn mann versucht, einen schweren Wintermantel über sein Jackett anzuziehen. Übrigens habe ich dabei immer dankende Blicke geerntet. Was Berührungen und deren Wahrnehmung angeht, jedenfalls haben das Befragungen ergeben, so gibt es signifikannte Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die häufig zu Missverständnissen führen. So ist die lockere Umarmung oder das Einhaken für die Frau mehrheitlich eine freundschaftliche Geste, während das Hand in Hand gehen emotial für diese schon etwas initimer ist. Genau andersherum empfinden es die meisten Männer, so dass das dann zu Fehlinterpretationen führen kann. Zurück zur Rede: Hier hat Herr Broder seine doch deutliche Kritik sehr humorvoll aber unmissverständlich verpackt. Dadurch hat er niemanden vor den Kopf gestoßen und vielleicht dan ein oder anderen zum Nachdenken gebracht. Außerdem hat er sich - in den Augen vieler - auch noch dazu nicht der anonymisierten oder sondtigen Medien bedient, sondern seine Gedanken offen in der “Höhle des Löwen” vorgebracht. Dieses wurde von Frau Dr. Weidel durch diese Geste anerkannt. Das ist alte Schule - links aber völlig unbekannt!
Ich möchte nur an das nette Video von Orit Arfa erinnern. To hug a jew. Vor ein paar Monaten hier auf Achse.
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