Was ist jetzt die Lösung? Alle Kinder von dämlichen Eltern, ob erfolglose Einwanderer, Hartzer in dritter Generation oder alle Kinder afrikanischer failed states werden von wohlhabenden europäischen Familien zwangsadoptiert? Und wieso haben die Kinder fast ausschließlich der muslimischen Einwanderer fast nie vom täglichen Umfeld der Schule auch nur ein ganz kleines bisschen profitiert? In meinem Gymnasium waren Deutsche, Spanier, deren Eltern noch Bauern gewesen waren, Griechen, Italiener, Vietnamesen. Aber kein einziger Türke oder Araber. Auch nicht bei Gemeinschaftsveranstaltungen mit anderen Gymnasien. Und bevor die Schulen in Neukölln auf das Niveau von Baumschulen abgestürzt sind, und das Abi verschenkt wurde, auch nicht an der Uni. Ist vielleicht die Lösung, nur bestimmte Migrantenkinder adoptieren zu lassen? Weil Muslime es ja wie immer viel schwerer haben als alle anderen? Und wieso hat eine türkische Freundin von mir als einzige Türkin in ihrer Strasse studiert? Ihre Eltern waren im Gegensatz zu den anderen, die völlig desinteressiert an allem waren, immer offen und neugierig. Sie kamen mir intelligenter vor. Trotz genau gleicher Herkunft. Bussing war ja schon mal eine tolle Idee der Linken, den Mittelstand aufzumischen. Sollen jetzt Busse Kinder aus Berlin-Wedding nach Zehlendorf zum Abendbrot fahren? Kleiner Hinweis: in unserer Siedlung geht es allen Kindern prächtig, sie absolvieren alle die kleine, dörfliche Grundschule, alle Eltern wohnen in den gleichen Häusern. Aber nur das einzige Akademikerpaar hat ein Kind, das aufs Gymnasium geht. Waren die Bücher im Wohnzimmer zuständig? Das gelegentliche Auflegen von “La Traviata”? Ich kenne die Kinder hier sehr gut. Alle sind Kopien ihrer Eltern, Aussehen, Gestik, Mimik, Charakter. Einzig die Intelligenz wird nicht vererbt? Gibt es eigentlich den Phänotyp oder ist der auch ein soziales Konstrukt? Ich denke, es ist linke Ideologie einzig und allein sexuelle Orientierung und Intelligenz dem Umfeld zuzuschreiben. Ich wäre lieber blond als rothaarig gewesen, hätte mich da nicht eine blonde Familie adoptieren müssen? Dass akademische Eltern auch dämliche Kinder haben können, die also nicht vom Umfeld auf eine höhere Intelligenzstufe gehoben wurden, zeigt eine Reihe Politiker eindrucksvoll. Claudia Roths Vater z.B. war Zahnarzt. Meine Theorie durch Erfahrung statt Statistik: dämliche Eltern werden in der Regel kein besonders intelligentes Kind haben, aber Intelligenz ist nicht immer ein Garant für ein schlaues Kind. Manchmal überspringt Intelligenz eine Generation. Allerdings werden wir das bei den Achtundsechzigern in den meisten Fällen nie erfahren.
Obwohl sich da die Geister streiten…, Ihre Sicht der Dinge wird von über der Hälfte der Molekularbiologen nicht geteilt.
“Wir leugnen genetische Unterschiede zwischen Menschen keineswegs - doch genetische Unterschiede zwischen Gruppen lassen sich aus dem Erblichkeitsmodell nun mal nicht ableiten.” Mit Verlaub: Dann ließe sich ja etwa auch die Hautfarbe oder Körpergröße bestimmter Gruppen nicht aus einem “Erblichkeitsmodell” ableiten. Wer behauptet, dass Eigenschaften eines Individuums vererbt werden können, bei deren phänotypischer Ausbildung sowohl die Gene als auch Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, der kann schlecht leugnen, dass dies auch für Gruppen von Menschen der Fall sein kann. Es sei denn selbstverständlich, man leugnet, dass Gruppen von Menschen aus Menschen bestehen.
Was? Wie? Also äh… Die Autoren Karl-Friedrich Fischbach und Martin Niggeschmidt mögen ja Recht haben, aber damit ich verstehen kann, in welcher Weise sie Recht haben, bräuchte ich längere und detailliertere Ausführungen. Am Ende müssten die Autoren schließlich folgende Frage beantworten, denn um die geht es ja: Ist es realistisch, anzunehmen, dass die jetzigen muslimischen Einwanderer, die ja als Gruppe im Moment schulisch unterdurchschnittlich abschneiden, bald überdurchschnittliche oder jedenfalls durchschnittliche schulische und nachschulische akademische Leistungen erbringen, und zwar als Gruppe? Und wenn dies nur unter bestimmten Bedingungen anzunehmen ist: welche Bedingungen bräuchte es, dies zu erreichen, sind diese Bedingungen realistischerweise herzustellen, und wenn ja: unter welchen finanziellen und sozialen Kosten? Welchen Beitrag kann die Intelligenzforschung zu diesen Fragen geben?
Ich habe gestern den Text von Sarrazin gelesen, heute den von Ihnen. Voraussetzend, dass ich nicht völlig “schwer von Capé” bin - ich habe ein naturwissenschaftliches Fach studiert und arbeite seit 30 Jahren als Arzt, weswegen mir auch Vererbung und Statistik nicht absolut fremd sind - stelle ich fest, dass ich der Sarrazinschen Argumentation problemlos folgen konnte. Nach der Lektüre Ihres Textes hingegen, fühlte ich mich am Ende dumm. Beim zweiten Lesen achtete ich darauf, wo mein Verständnis scheiterte, mit der resultierenden Erkenntnis, dass es Ihren Begriffen an Griffigkeit fehlt, was bei meinen Bemühungen, Ihnen zu folgen, wiederholt “division by zero errors” auslöst. Ich meine, dass jemand, der etwas sagen möchte, sich um Klarheit und Verständlichkeit bemüht, wohingegen einer, der etwas behaupten möchte, mit subjektiven Schöpfungen vernebelt und verwirrt.
Was auch immer Sie damit beweisen wollen. Es ist nicht verständlich dargestellt. Natürlich sind Umstände denkbar, daß jemand mit hohen ererbten Intelligenzanlagen diese nicht ausbilden kann z.B. bei aufwachsen ohne menschliche Kontakte. Ein debiles Kind wird jedoch in dieser Welt kein Einstein. Und doch ist Intelligenz zu einem erheblichen Teil erblich und gibt damit einen Rahmen der Bildungsfähigkeit vor. Daß es dabei statistische Schwankungen gibt ist unstrittig, ändert aber über große Gruppen nichts an der Tebdez. Wenn man Herrn Sarrazins Argumentation analysiert so wird man sehen, daß Vererbung von Intelligenz nur ein kleiner Stein von vielen ist, der das Boot unserer Gesellschaft in die Gefahr des Untergangs bringt. Selbst wenn also Intelligenz nie vererbt würde, was jeder Erfahrung wiederspricht, so ändert das nichts daran, daß er insgesamt recht hat.
Gut. Jetzt ist mir aber noch immer nicht klar was im Fall der Einwanderer aus den “verdächtigen” Regionen diesbezüglich zu tun ist. Wenn ich mir die Bildungsleistung der Migranten in Verbindung mit den Aussagen hier zur “besser situierten Schicht” ansehe komme ich zum Schluß, dass es kaum eine paktische Rolle spielt ob Intelligenz vererbt wird oder nicht. In der Praxis bekommen wir die Migranten nicht massenhaft in die besser situierte Schicht ehoben, zumindest nicht über das Sozialsystem. Da aber eine hohe Bildungsleistung regelmäßig gleichzeitig eine Voraussetzung ist um der Unterschicht zu entkommen und die Bedingung für die hohe Bildungsleistung die Zugehörigkeit zur besser situierten Schicht ist, beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Die Migranten werden in dem Fall noch einige Generationen lang von der Gesellschaft versorgt werden müssen. In dem Fall hatte Sarrazin dann am Ende doch wieder Recht, diese Leute werden über Generationen eine Last für den Sozialstaat sein, er hatte es dann nur (bedingt) falsch hergeleitet. Es dürfte unsere Enkel wohl wenig interessieren ob sie nun, auf Grund biologischer oder soziologischer Weitergabe von Eigenschaften an die nächste Generation, für die Willkommenskultur ihrer Großeltern zahlen müssen. Die Autoren der obigen Gegenrede versuchen Sarazzins Beitrag zur Debatte zu delegitimieren ohne seine Kernthesen praxisrelevant zu widerlegen. Mir stellt sich hier sofort wieder die Frage wieso sie das tun. Geht es hier wirklich nur um akademische Wortklauberei oder ist es ein Beitrag zur gesinnungsethischen Gesellschaftstransformation?
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