Das Leben kann so übersichtlich sein, wenn man es in Klischees einteilt. Vielleicht besteht die klitzekleine Möglichkeit, daß Sie und Ihr ‘american girlfriend’ sich selbst unbewußt diesen Männertypen aussuchen? Wünschte ich hätte als deutsche Kartoffel einmal so einen ‘Ordentlichen’ kennengelernt, der mir nachts, nach einem gemeinsam verbrachten Abend ein Taxi bestellt, damit ich in Ruhe schlafen kann! Wenn ein Mann, den Sie begehren und vice versa sie nachts mit dem Taxi allein in Ihr Heim schickt, der, statt sich nach Ihnen zu verzehren, zwischendurch in Indien wandern geht oder in Thailand herum schwimmt -, ohne Sie- , ist er einfach nicht ‘h e i ß’ und Sie sind keinesfalls eine Schlampe, sondern nur ein bißchen ungeschickt. Mit d e m deutschen Mann hat das nichts zu tun und auch nichts mit Hitler, Rassenkunde und deutschen Maschinenherstellern. Das sind schlimme Kleinmädchenträume. Man kann nicht alles haben, keinen zügellosen, koketten, italienischen Sexualprotz, treu und mit bürgerlicher Versorgungsmentalität und keine eierlegende Wollmilchsau. Sie haben das Problem doch optimal gelöst. Sie bekommen ihr Kind wann und von wem sie wollen und haben dabei noch nicht einmal einen Mann vom Wandern in Indien abhalten müssen. Masel tov!
Liebe Autorin, vielleicht liegt es daran, dass Sie nur in einer bestimmten großstädtischen Atmosphäre in einer bestimmten Altersklasse unterwegs waren. Ich glaube ein gutes Drittel ist gaaanz anders. Wir nennen Sie die Dinosaurier. Ich bin so einer, wie meine Frau mit einem Lächeln und einem Bedauern allgemein zu Kenntnis gibt. Mein Appell: Suchen Sie weiter! Alleine die suche macht Spaß. Ihr Dinosaurier
“Deutsche Männer”, so, so. Jetzt wissen wir Bescheid, wie sie ticken - alle. Im Urlaub “charmant, witzig und sogar geil”, ansonsten eher so la la. Ein alles andere als tiefschürfender Beitrag, der unfreiwillig die Untiefen der Blogger-Kultur belegt. Darf ich es als deutsche Mann “sehr direkt” und einer US-Amerikanerin auf englisch sagen? Bullshit, honey!
Naja, Frau Orfa, ER hat es nicht leicht. Seine Domestizierung führte durch ein Elternhaus, dass 1968 noch live erlebte. Sicher ist Mama keine Nutte ( jaja, netiquette ) und Papa kein daueralkoholisierter Knacki ( mitunter auch Berufspolitiker ). Sein antiautoritär eingeimpfter Glaubenssatz: krieche jedem, der über dir steht in den Arsch; nach unten bitte treten, hat er geradezu eingesogen. Das everybodys darling zugleich, zumindest in Deutschland, auch everybodys Arschloch ist, kann man ihm schwer vermitteln. Die intellektuelle Geschmeidigkeit fehlt. Er bevorzugt die Grünen. Nicht umsonst ist er ein guter Radfahrer. Da er im dunklen ängstigt, trägt er viele Tattoos. Die Haare sind ihm schon mit drei Jahren ausgegangen. Liegt am Fahrradhelm. Damit er nicht immer der erste ist, fährt er gern Motorrad amerikanischer Provenienz. Überfordert ihn emotional nicht, da nicht so schnell und agil. Er hat eine Versicherungsagentur, ist Außendienstler im Angestelltenverhältnis ( fest; natürlich ), und wenn er nicht grad ein Weizenbier auf der Pfote hat, spielt er so geistreiche Sportarten wie Fußball. Manchmal spielt er auch nicht; eigentlich geht er nur ins Stadion, weil seine homoerotischen Kumpel da auch hingehen. Und zum Sport: er trägt Sportbekleidung. Und Flip - Flops. Und er ist für Einwanderung, sieht Israel kritisch und hält Burka - Trägerinnen grundsätzlich die Tür bei Karstadt auf. Welches Problem haben Sie ? Bei einem derart herausragendem Angebot an die Damenwelt.
Das größte Risiko im Leben eines Mannes in heutiger Zeit ist eine Frau! .... ist halt so! Früher war das mal anders. Die AWM (alte weiße Männer) waren noch geprägt von “Einer trage des anderen Last” (Brief des Paulus an die Galater). Das galt auch für die Beziehungen von Mann & Frau. In der heutigen Zeit gilt zunehmend: ““I swear—by my life and my love of it—that I will never live for the sake of another man/woman, nor ask another man/woman to live for mine.” (John Galt, Atlas Shrugged von Ayn Rand). Finanzielle Stabilität und Sicherheit sind für die deutschen Männer durchaus wichtige Werte, ungleich wichtiger ist aber deren persönliche Freiheit! Und liebe Orit, wiegt SEX in einer festen Beziehung wirklich jene (männliche) Freiheit auf, wenn heutige Frauen Familien ohne “ihre” Männer gründen (können)? Scheidungsrate in Deutschland ca. 38%. Womit wir wieder beim Risiko wären! Übrigens,- amerikanische Männer sind auch nicht anders. Siehe MGTOW-Bewegung!
‘Er ist so praktisch und ordentlich’ hat das weibliche US-Gegenstück und ergänzen sich wie Jin und Jang. Schlampe ist ein Lehnwort aus dem Amerikanischen, das bei uns seinen sexuellen Kontext verliert, sobald mann das Original erlebt hat: Dr. Jekyll und Mrs. Hyde als topologisches statt chronologisches Narrativ. Sehr ungewöhnlich.
Ach, Orit, warum haben Sie das nicht vor 40 Jahren geschrieben? Was, da gab es noch kein Internet? Sie waren da noch gar nicht geboren? Was für ein Pech! Wir hätten stundenlang über Thomas Mann diskutieren können.
Bin ich froh, dass ich kein Mann bin.
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