Stefan Frank / 12.07.2022 / 06:05 / Foto: JoJan/Xavier Tricot / 83 / Seite ausdrucken

Die Terrorolympiade 1972 – München feiert

Die Stadt München feiert das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele 1972. Während jener Spiele ermordeten palästinensische Terroristen elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft bestialisch. Veranstaltungen und Berichterstattung sind von unerschütterlich nachhaltiger Heiterkeit geprägt.

Was assoziieren Sie mit den Olympischen Spielen von München 1972? Fröhliche Erinnerungen? Nachhaltigkeit? Den Bau der U-Bahn? Das sind Begriffe, die derzeit die Berichte über die Feiern zum 50. Jubiläum der Spiele prägen, die am 1. Juli offiziell mit einer Eröffnungsfeier begonnen haben. „München feiert 50 Jahre Olympische Spiele mit einem ganzjährigen Jubiläumsprogramm: Das Highlight ist das Festival des Spiels, des Sports und der Kunst vom 1. bis 9. Juli rund um den Olympiasee“, heißt es auf der Website der Stadt München. Bei der sicherlich ziemlich woken Eröffnungsfeier waren „Medaillengewinner*innen von 1972“, „aktuelle Sportler*innen“ und „rund 5.000 Zuschauer*innen“, erfährt man.

Die Idee zu den Feierlichkeiten hatte das Kulturreferat der Stadt München, organisiert werden sie von einer Werbeagentur, die dabei „verschiedene, auch neue Formen und Ansätze des Gedenkens“ integrieren möchte. Während jener Olympischen Spiele nämlich, am 5. September 1972, ermordeten palästinensische Terroristen elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft. Zudem wurde der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer bei der missglückten Geiselbefreiung am Olympia-Flughafen Fürstenfeldbruck getötet. Die Täter hatten einige der Geiseln offenbar gefoltert und verstümmelt. „Sie haben ihn durch seine Unterwäsche die Genitalien abgeschnitten und ihn dann missbraucht“, sagt Ilana Romano, die Witwe des Gewichthebers Yossef Romano. „Können Sie sich vorstellen, wie die anderen neun gefesselt danebensitzen? Sie haben das mit angesehen.“ Die Fatah von Mahmud Abbas lobt das Massaker noch heute als eine „Qualitätsoperation“.  Es stimmt, was der Bayerische Rundfunk schreibt: „Jeder verbindet seine ganz persönliche Geschichte mit München ’72.“

Die Stadt München feiert derzeit das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele 1972 mit einem bunten Unterhaltungsprogramm. Das Jubiläumsmotto: „Auf dem Weg in die Zukunft 1972 - 2022 - 2072“. Bei der Eröffnungsfeier schwelgten Zeitzeugen in „fröhlichen Erinnerungen", berichtete der Bayerische Rundfunk (BR). IOC-Präsident Thomas Bach habe „nur positive Worte über die Olympischen Spiele in München“ gefunden, sie ein „unvergessliches Erlebnis“ genannt und „auch das nachhaltige Konzept“ gelobt. 

Miriam Welte, die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), sagte: „Ich bin immer wieder fasziniert, wie viel Gutes aus diesen Olympischen Spielen 1972 für den Sport in Deutschland entstanden ist und wie viel Begeisterung in der Bevölkerung damals für den Sport, die Olympischen Spiele und die Olympische Idee geweckt worden ist.“ 

Ein Lob der „Nachhaltigkeit“

Der BR-Journalist resümiert„Die Bilder von den Spielen 1972 machen Lust auf das größte Sportevent in München seit damals, die European Championships. Sie starten am 11. August.“

Die Süddeutsche Zeitung lobt die Olympischen Spiele 1972 für ihre „Nachhaltigkeit“. Unter der Überschrift „Bis heute blühen die Wiesen aus der ersten Ansaat“ schreibt die SZ-Autorin Laura Weißmüller, die „Münchner Spiele“ seien ihrer „Zeit weit voraus“ gewesen. Mit ihrer „Einheit von Architektur und Landschaft“ hätten sie „eine grüne Philosophie vorweggenommen“. „Warum“, fragt sie, „gelang in München vor mehr als einem halben Jahrhundert etwas, was man heute nicht mehr hinbekommt, obwohl die Welt es dringender bräuchte als damals?“ Damit meint sie nicht den Mord an Juden, sondern die „Olympiastätte, wie es sie nachhaltiger nicht mehr geben sollte in der Geschichte der Olympischen Spiele“.

Auch der BR beantwortet die selbstgestellte Frage „Was ist geblieben von 1972?“ Mit einem Lob der „Nachhaltigkeit“. Es sei „festzustellen, dass die Nachhaltigkeit der heiteren Spiele von 1972 trotz des tragischen Attentats auf die israelische Mannschaft nirgendwo auch nur annähernd so eindrucksvoll ist wie in München“.

Die Nachhaltigkeit der heiteren Spiele trotzte dem tragischen Attentat. Es bestand also eine gewisse Gefahr, dass das tragische Attentat auf irgendeine Weise schädlich sein könnte für die Nachhaltigkeit der heiteren Spiele, aber diese Befürchtung erwies sich gottlob als unbegründet.

„Tragischer Tod elf israelischer Athleten“

Die Berichterstattung über das 50. Jubiläum von Olympia 1972 ist denn auch von unerschütterlich nachhaltiger Heiterkeit geprägt. Lokale und regionale Medien wetteifern, drollige Anekdoten und Trivialitäten zu berichten. 

Der Bayerische Rundfunk erinnert etwa an den „Dirnenkrieg“ im Frühjahr 1972: Nachdem der Stadtrat Prostitution in der Münchner Innenstadt verboten habe, sei es „zu Tumulten im Sperrbezirk“ gekommen. Von „19 bis 3 Uhr morgens“ hätten „bis zu 40 Polizisten“ vor den Türen von Bordellen gestanden und „eine Art ‚Keuschheitsgürtel‘ zwischen den Frauen darin und der davor wartenden Menge gebildet“. Ein würdiger Eintrag in einer noch zu schreibenden Enzyklopädie des unnützen Wissens.

Die Münchner Abendzeitung wiederum hat eine damalige Schülerin befragt, die als Tänzerin an der Eröffnungsfeier 1972 teilnahm:„Eigentlich wurde mehr marschiert als getanzt, das fanden wir schon ein bisserl fad — trotzdem haben wir natürlich eifrig trainiert. Es war ja eine Ehre, überhaupt mitmachen zu dürfen!“ 

Der Leser erfährt, dass die Mädchen „einen Rock und ein Oberteil in Gelb“ getragen hätten, „die Buben waren hellblau gekleidet“. Vielen Menschen im In- und Ausland brennt sicherlich die Frage auf den Nägeln, wer diese Kleidung bezahlt hat. Die Antwort: „Wer nun glaubt, dass wir diese Kleidung umsonst bekommen haben, täuscht sich! Unsere Eltern mussten 40 Mark zahlen – wer sich das nicht leisten konnte, durfte nicht mitmachen. Das ist doch schäbig!“

Man könnte es auch tragisch nennen. Von dem „tragischen Tod elf israelischer Athleten“ spricht Daniel Staffen-Quandt, Chefredakteur des Evangelischen Pressedienste (epd) Landesdienst Bayern. Er hat den damaligen Olympiateilnehmer Günter Wolf interviewt. Wolf praktizierte damals den deutschen Volkssport Nummer eins, Wasserball. „Bis heute“ ärgere sich Günter Wolf, dass er am 26. August 1972 nicht an der Eröffnungsfeier im neuen Olympiastadion teilgenommen habe, erfahren wir. Die „Stimmung im Olympischen Dorf, in der ganzen bayerischen Landeshauptstadt“ sei nämlich „phänomenal“ gewesen. 

Dann kommt der epd-Journalist auf den „tragischen Tod elf israelischer Athleten“ zu sprechen, die offenbar bei einem Gletscherunglück ums Leben kamen oder von einem Bierkutscher überfahren wurden. Dadurch, krittelt sein Gesprächspartner, hätten die Spiele „ihre Unbeschwertheit, ihre Unschuld" verloren. Aber, so der Journalist über Wolf, „dass die Spiele nach einem Tag Pause weitergingen, hält er auch heute noch für richtig.“ Aus Gründen der persönlichen Sicherheit sei Wolf indessen schon einen Tag vor der Abschlussfeier abgereist: „Ich hatte Angst, dass noch mehr passiert.“

Oberbürgermeister Dieter Reiter strahlt im Originalkleid

Zurück zur Eröffnungsfeier 2022. „Der Galaabend in der Olympiahalle war die zentrale Veranstaltung der Feierlichkeiten zum Olympia-Jubiläum“, berichtet der BR. 

„Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter strahlte mit Hostessen von 1972 in ihren Originalkleidern von damals in die Kameras, Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth sowie Speerwurf-Olympiasieger Klaus Wolfermann ließen ihre olympischen Erinnerungen nochmal aufleben, und auch IOC-Präsident Thomas Bach gab sich die Ehre, um das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele zu zelebrieren. Mit Originalbildern von damals wurden die Feierlichkeiten eröffnet. Zeitzeugen teilten in kurzen Videos ihre Erinnerungen an die Spiele.“

Da sei etwa der „Eisverkäufer, der sich noch lebhaft an Grace Kelly erinnert“. Oder das Pärchen, dass erst durch die Arbeit als Freiwillige bei Olympia überhaupt zusammengekommen sei. Marion Schöne, Geschäftsführerin Olympiapark München, sagte:

„Im Olympiapark trifft eine große Vergangenheit auf eine lebendige Gegenwart. Das friedliche Beisammensein von Menschen steht wie vor fünf Jahrzehnten bei all unserem Tun im Fokus. Die Spiele 1972 präsentierten sich heiter, weltoffen und gastfreundlich, bis zum schrecklichen Attentat am 5. September, dem 11 Athleten und Betreuer sowie ein deutscher Polizeibeamter zum Opfer fielen. Die Erinnerungen und Erlebnisse der Olympischen Spiele sind unser Vermächtnis, das wir innovativ in die Zukunft führen.

Wer die Opfer und wer die Täter des schrecklichen Attentats waren, ist offenbar unbekannt. Klar, dass man sich an solche Details nach 50 Jahren nicht genauso lebhaft erinnert wie an, sagen wir: Grace Kelly.

Stadt München lässt PR-Firma antworten 

Ich schreibe eine E-Mail an die Pressestelle der Stadt München und frage, ob es wirklich angemessen ist, das Jubiläum der Olympischen Spiele 1972 zu feiern und ob mit dem Bürgermeister von Münchens israelischer Partnerstadt Be’er Sheva darüber gesprochen wurde. Die Antwort kommt überraschenderweise nicht von der Presseabteilung der Stadt München, sondern von einem Organisationsteam der Fa-Ro Marketing GmbH. Die PR-Firma wurde vom Kulturreferat der Stadt München mit der Organisation der Jubiläumsfeier beauftragt, erfahre ich. In der E-Mail heißt es:

„Was wir herausstellen möchten, ist, dass bereits in den Stadtratsbeschlüssen zur Umsetzung des Festivals das Attentat eine wesentliche Rolle gespielt hatte. So wurden sowohl die heiteren als auch die tragischen Spiele stets in den Mittelpunkt gestellt, als wesentliche Geschehnisse, die nicht voneinander zu trennen sind. Diesen Ansatz haben die Verantwortlichen der Programmplanung während des gesamten Jahres beherzigt und im Veranstaltungsprogramm zur Geltung gebracht.“

So hätten „bereits seit Januar“ Gedenkveranstaltungen zu den Opfern des Attentats in München, dem Landkreis und in Fürstenfeldbruck stattgefunden.

„Ebenso wurden die Gedenkveranstaltungen bei allen Pressekonferenzen und Pressemitteilungen kommuniziert. Den Veranstaltern geht es dabei um verschiedene, auch neue Formen und Ansätze des Gedenkens, die in Gesprächen im Vorfeld und laufend zum Veranstaltungsjahr erörtert und festgelegt wurden.“

Neue (!) Formen und Ansätze des Gedenkens, also – man ahnte schon, dass es nicht die hergebrachten sind. Die Werbeagentur ist „der festen Überzeugung, dass die Balance zwischen Erinnern an die heiteren und Erinnern an die tragischen Spiele während des gesamten Jahres einen würdigen Platz gefunden hat.“

Man kann sich einen Seiltänzer auf dem Drahtseil im Zirkus vorstellen: An der einen Seite seiner Balancierstange hängen die heiteren Spiele, an der anderen die tragischen. Und das ohne Netz und doppelten Boden. Was ist mit den künstlerischen und gesellschaftlich-partizipatorischen Entwicklungen, werden die aufgegriffen?

„Natürlich werden bei diesem Jubiläum auch die sportlichen Leistungen, besonders aber auch die künstlerischen und gesellschaftlich-partizipatorischen Entwicklungen aufgegriffen, die die XX. Olympiade hervorgebracht hat. Für München war die Olympiade mit U-Bahn-Bau und Stadtteilentwicklungen ein Aufbruch zu der Großstadt, wie wir die Landeshauptstadt heute kennen und wie sie in der Welt wahrgenommen wird.“

Hitler baute bekanntlich die Autobahnen, und den Olympischen Spielen 1972 verdankt München seine U-Bahn; es war nicht alles schlecht.

Schweigeminute ein „Hohn"

Ich rufe die Münchener Jüdin Yehudit de Toledo-Gruber (geb. 1944) an. Sie war die Initiatorin der Straßenbahn „Schalom München“ aus Anlass des letztjährigen Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Wann hat sie erfahren, dass die Stadt München plant, das 50-jährige Jubiläum der Olympischen Spiele von 1972 zu feiern? Das sei noch gar nicht lange her, antwortet sie:

„Das habe ich letzte Woche über den Bayerischen Rundfunk gehört. Daraufhin habe ich die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung gekauft, um mehr darüber zu erfahren. Da war ein ganzseitiger Bericht. Was ich da las, konnte ich gar nicht glauben – diese schwärmerische Begeisterung, dieser Enthusiasmus und kein Wort über die schrecklichen Attentate."

Ist es ein pietätvoller Umgang mit den Ermordeten, eine Schweigeminute für sie in eine Feier einzubetten, wie es die Verantwortlichen in München getan haben? Frau de Toledo-Gruber findet das „lächerlich“:

„Was sich da während des Attentates abgespielt hat, ist mit nur einer Schweigeminute überhaupt nicht abgetan – das ist für mich ein Hohn. Mich wundert, dass sich heutige Politiker und maßgebliche Persönlichkeiten des Kulturreferates der Stadt München und des Stadtmuseums München auf diese gesamten Feierlichkeiten eingelassen haben, statt viel mehr Rahmen zu lassen für das Erinnern an diese schrecklichen Attentate. Das ist für mich unpassend und peinlich.“

Die Morde an den israelischen Athleten seien weitgehend in den Hintergrund getreten und von der Bevölkerung vergessen, glaubt sie: „Sie werden zugefeiert – und das ist schon sehr traurig und bezeichnend.“

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Gudrun Meyer / 12.07.2022

Terroristische Morde zählen nur dann, wenn rechtsextreme Täter sie begangen haben. Man kann zwar den politischen Islam aus guten Gründen rechtsextrem nennen (Hamed Abdel-Samad und weitere inner-muslimische Islamkritiker tun das auch, da ist man in wirklich guter Gesellschaft), und der extrem aggressive Nationalismus der palästinensischen Massenmörder in München steht dem Rechtsextremismus vielleicht auch nicht so fern. Aber die Identitätslinke, und damit das polit. Berlin und seine Journaille, bewertet arabischen Terrorismus als etwas, das niemals rechtsextrem sein kann. Auch ein Gleichklang von Verfolgungswahn und Rechtsextremismus, wie man ihn im Fall Tobias Rathjen annimmt, wird ausdrücklich für unmöglich erklärt, wenn die Terroristen arabische Islamisten oder Nationalisten sind. Vielleicht kommt man in 30 Jahren auch dahinter, wie toll sich doch der September 2001 für die New Yorker Kultur und Infrastruktur ausgeprägt habe. Die bösartig-linksidentitäre Ideologie gibt es ja nicht nur in Deutschland.

Detlef Rogge / 12.07.2022

Damals, 12. Klasse. Diskussion unter den Mitschülern über das Ereignis. Es gab einige, die Ziele und Mittel der palästinensischen Mörderbande bejahten. Wie man auf die Idee kommen kann, die Spiele in München nach 50 Jahren zu würdigen, bleibt mir ein Rätsel. So dumm kann man eigentlich nicht sein.

Gerhard Doering / 12.07.2022

Was sagt eigentlich der Zentralrat der Juden dazu? Oder hat der sich eingeschlossen aus Angst vor den vielen Nazis?

Bernd Ackermann / 12.07.2022

In vier Jahren feiert Berlin 90 Jahre Olympische Spiele der Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Vielfalt. In Original-Klamotten der damaligen Zeit. Kann man am 7. August zusammen mit dem al-Quds-Tag feiern, ist ja auch ein hoher Feiertag in der Stadt.

Kurt Schrader / 12.07.2022

Das, was von den Olympischen Spielen 1972 in München wirklich in Erinnerung geblieben ist, ist das Attentat der Mörderbande aus Palästina auf die israelische Olympiamannschaft…. … und so wird es auch in Zukunft sein - (mit einer gewissen Genugtuung - die die Trauer um die Opfer nicht mindert - , dass der Mossad später „gerechte Rache”  genommen hat…) Dass die Deutschen ein besonderes Problem mit der Wirklichkeit haben, zeigen (und beweisen) sie immer wieder….. Das war in den „30er und ersten 40er Jahren” nicht anders als jetzt… Diese eiserne Borniertheit, mit der die Deutschen aus Deutschland heraus das Weltklima retten wollen, ist die selbe, mit der sie damals aus Deutschland heraus die Welt für tausend Jahre „umgestalten” wollten…. … und was sie da jetzt in München treiben ist nur ein kleiner Abklatsch eben dieser Borniertheit….. … da kann eigentlich nur der Psychiater helfen….

Frank Müller / 12.07.2022

Prägend für die Spiele 72 war die feige Ermordung von elf jüdischen Sportlern durch terroristische Fanatiker. Nichts anderes! Die Spiele hätten damals abgebrochen werden müssen! Bei jeder olympischen Veranstaltung sollten zur Eröffnung die Namen der Ermordeten in einer Gedenkfeier verlesen werden, könnte aber ein paar Araber brüskieren und wird daher nicht geschehen. Das waren Spiele der Schande!

j. heini / 12.07.2022

Wir feiern, dass D und München vor 50 Jahren in der Lage waren, die Olympiade auszurichten? Mal abgesehen davon, dass es dieses grauenvolle Attentat gab, wie billig ist das denn? Feiern einer technischen und vor allem organisatorischen Leistung… Weil sie sich “mit dem Wissen” von Heute nicht wiederholen liesse? Kein Gedenken an die Opfer des Attentats? Weil es keine Zugsreisten waren? Ich habe mir sagen lassen, dass inzwischen Firmen, die Allerweltszubehör verkaufen, von Kunden gefragt werden, ob in der Kette von der Erzeugung bis zum Verkauf an irgendeiner Stelle Juden beteiligt sind.

Helmut Driesel / 12.07.2022

  Alles Schlimme wird hier “zugefeiert”, haben Sie das nicht gewusst? Das ist Staatsräson. Dafür gibt es ja den Christopher-Street-Day und sowas. Die Katholiken haben dafür Rosenkränze gebetet. Die nachhaltige Lehre aus dem Unglück der Israelis war augenscheinlich, dass man sich gut stellen muss mit dem personifizierten Bösen, so bleibt man wenigstens vom groben Unheil verschont. Solange man nicht souverän genug ist, das Menschliche über alles zu stellen. Und davon ist Deutschland weit entfernt. Unsere politische Elite geht bei Fuß und bellt nur, wenn es erlaubt ist. Die letzten Besuche deutscher Politiker in Israel sprachen eine deutliche Sprache. Unser Interesse diesem Land und seinen Bewohnern ist beschränkt auf ein formales Wohlwollen. Ansonsten bleibt uns freundlicherweise vom Halse. Warum ist Israel nicht in der NATO? Weil die Statuten der NATO verlangen, dass ihre Mitglieder grundsätzlich versuchen müssen, Konflikte diplomatisch auszuräumen? Oder weil die NATO einen Krieg mit Arabern scheut? Stattdessen hat man Waffen geliefert, an alle Interessierten. In der Hoffnung, eines Tages als lachender Dritter dazustehen. Hoffentlich ist es kein muslimischer Hochadel, der sich die Technologie für den neuesten Viruskrieg leisten kann. Denn das destruktive Potential haben mittlerweile alle begriffen, auch jene, die humanistisch betrachtet, noch im Mittelalter beheimatet sind.

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