Ja, das hat mich auch schon oft geärgert. Wenn in Israel ein Fahrrad umfällt,hat man gute Chancen, dass darüber drei Minuten in der Tagesschau berichtetwird. Ich würde einmal grob schätzen, dass die Hälfte der Nachrichten die über-wiegende Mehrheit der Zuschauer nicht im Geringsten interessiert, weil sie eigentlich keinerlei Nachrichtenwert haben.
Die Einlassung von Herrn Gniffke ist an - vermutlich bewusst selbstauferlegter - Borniertheit nicht zu überbieten. Denn die Diskussion um die Richtigkeit der Entscheidung vom September 2015 findet ja in der Gesellschaft statt, hat mithin „gesellschaftliche Relevanz“. Damit hat auch jede Straftat, die mit der Grenzöffnung in Beziehung steht, „gesellschaftliche Relevanz“, da sie in der Gesellschaft zu Diskussionen führt. Eine Diskussion über die Beziehung der Rassen in den USA kann ich dagegen in der deutschen Gesellschaft nicht erkennen. Das ist eher ein typisches Medienthema, d.h. womit sich Journalisten und solche, die sich dafür halten, unter sich in ihrer eigenen Blase beschäftigen, was aber für den Großteil der Menschen in Deutschland nur von peripherem Interesse ist.
Dass die sich noch nicht mal mal schämen. Unglaublich das alles.
Die journalistische Qualität der Tagesschau erreicht täglich neue Tiefststände. Die Berichte sind aber auch gleichzeitig entlarvend. So beschäftigte sich die gestrige TS mit Trumps angeblicher Bezeichnung einiger Länder als „Dreckslöcher“. Guter Journalismus wäre es gewesen, über die Behauptung zu berichten, sowie über Trumps Dementi. Alles weitere hätten man getrost dem Zuschauer überlassen können, insbesondere die moralische Einordnung. Aber nein, das wäre kein ÖR 2018. Daher musste sogleich ein UNO Funktionär zitiert werden, der zwar auch keine Ahnung hatte was Trump genau gesagt hat oder nicht, der sich aber felsenfest sicher war, dass es auf alle Fälle rassistisch war. Und damit nicht genug, obzwar die TS nur 15 Minuten lang ist, verwendete man weitere wertvolle Sendeminuten dazu, über das zu berichten, was andere Medienhäuser (natürlich allen voran CNN) darüber berichtet haben. Das Entlarvende daran ist, dass es die nabelschauende Echoverkammerung der sich seriös wähnenden „Leitmedien“ verrät: entscheidend ist nicht das Faktum bzw. Nichtfaktum, sondern nur was die „richtigen Leute“ darüber sagen. Womit im Ergebnis das Motto der TS lauten müsste: „Nachrichten sind passé, einzig die Meinung zählt“.
Übrigens, der Anteil der schwarzen Bevölkerung in den USA beträgt 12 bis 13% im Moment. Die 6% auf die man sich bezieht sind nur die männlichen, durch diesen faulen statistischen Trick wirkt die Zahl doppelt so hoch als sie bezogen auf den Bevölkerungsanteil eigentlich wäre. Frauen spielen in der Statistik fast keine Rolle, trotzdem werden sie hier nur bei den weißen mitgezählt. Das sollte dringend noch in dem Text erwähnt werden.
Das Problem kann doch nur gelöst werden, indem der Rundfunkbeitrag endlich abgeschafft wird. Dann sind Gniffke & Co. gezwungen, für ihre Art „Nachrichten“ auch zahlende Kunden zu finden. Ehe es allerdings soweit kommt, muss eine Regierung gewählt sein, die genau das auf ihre Agenda setzt. Mir fallen auf die Schnelle nur 2 Parteien ein, die das vorhaben. Oder eine der jetzt regierenden übernimmt diese Forderung aus populistischen Gründen, um nicht im Orkus der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden (Österreich lässt grüßen - der Wandel der ÖVP kam nicht von ungefähr!).
Meines Wissens und das des Internets machen Schwarze etwa 13% an der Gesamtbevölkerung aus und nicht 6% wie von der Tageschau beschrieben.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.