D könnte das chilenische Modell übernehmen und dabei so variieren, dass die niedrige Geburtenrate auf der einen und die Massenzuwanderung durch unqualifizierte Erwachsene auf der anderen Seite berücksichtigt und damit die Folgen einigermaßen tragbar würden. Aber was meinen Sie wohl, was passiert, sobald die Steuereinnahmen stark sinken und damit eine Quelle versiegt, die unsere Politiker für einen ewigen Zustand gehalten haben? Dann lautet der erste Satz “Wir schaffen das!” (auf deutsch: erhöhte Steuersätze und Abgaben), der zweite “Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen” (auf dt: erhöhte Steuersätze und Abgaben, Streichung vieler Leistungen z.B. der Krankenkassen, für die schon länger hier Lebenden) und der dritte “Um den sozialen Zusammenhalt in D zu retten und größere Verwerfungen bei der Aufnahme einer fast durchgängig unqualifizierten Bestandserhaltungsmigration zu vermeiden, werden die Gelder, die die Leute asozialerweise für ihre eigene Versorgung statt für Eurorettungen, Windräder und die Umsetzung des Völkerrechts angelegt haben, in diese weit wichtigeren Kanäle für “alle” umgeleitet.” Wahrscheinlich erweist sich das chilenische Modell als sinnvoll und zukunftsreich - für Chile, Australien und weitere Länder, deren Staaten nicht mehr und mehr zu Umverteilungsbürokratien degenerieren. Mit einem ideologisierten Klauhannes wie dem dt. Staat und seinen relevanteren Politikern (Angela Merkel, Anton Hofreiter, Claudia Roth, Robert Habeck etc. etc.) funktioniert das nicht.
Herr Gebel lässt leider Argumente, die gegen seine These der privaten sozialen Absicherung sprechen, bequem außer acht: Die USA hatten bis zu Obama-Care keine Krankenversicherung und Millionen Amerikaner konnten sich eine private Versicherung nicht leisten. Wenn Herr Gebel private Vorsorge fordert, dann muss er gleichzeitig auch einen hohen Mindestlohn fordern, um überhaupt die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Vorsorge zu schaffen. Das Beispiel mit der Gehirn-OP ist ja sehr rührend, aber völlig realitätsfern. Was ist, wenn das Geld nicht zusammenkommt? Hat der kurzsichtige Autor überhaupt eine Ahnung davon, wie schrecklich die Angst für einen Menschen ist, der dem Tod ins Auge blickt, weil ihm das Geld fehlt – ohne dass er in irgendeiner Weise faul oder verantwortungslos gewesen wäre? Ich hatte eine solch lebensnotwendige OP mit 21 und meine Familie hätte sie nicht bezahlen können. Kranken- und Rentenversicherung machen durchaus Sinn, um Menschen gerecht zu werden, die trotz guten Willens nicht arbeiten können und keine Familie haben, die sie auffängt. An allen anderen sozialen Wohltaten kann man den Hebel ansetzen. Inklusive strenger Sanktionen bis hin zu Ausschlüssen bei Missbrauch, würde das reichen, um den Sozialstaat klein, aber fair zu halten. Trotz mancher guter Aspekte ist der Artikel leider qualitativ sehr mangelhaft.
Werter Herr Gebel, Sie schreiben: “Denn es mobilisiert das Beste im Menschen. Dazu gehört die Übernahme von Verantwortung für sich und Andere, echte Anteilnahme, die Stärkung von Familie und kleinen Gemeinschaften, Ideen- und Erfindungsreichtum zur Überwindung von Schwierigkeiten, freiwillige Solidarität und im Gegenzug Dankbarkeit sowie nicht zuletzt Stolz und Zufriedenheit, sein Leben aus eigener Kraft zu meistern.” GENAU DAS bezweifele ich…........ Wenn es denn so wäre, müßten schon seit Langem die Reichen dieser Welt zu Bescheidenheit gefunden haben. Und mal ein Beispiel aus vergangenen DDR-Zeiten: Da wurde die Eigenproduktion von Lebensmitteln staatlich durch hohe Aufkaufpreise subventioniert, um diese dann verbilligt dem Volk anzubieten. Was passierte? Der Kleingärtner verkaufte beim KONSUM hinten an der Rampe seine Stachelbeeren für 3 Mark dem Staat, um sie vorne im Laden für eine Mark zu kaufen. Die schleppte er dann nach hinten, um sie für drei Mark ..... und sie dann für eine Mark vorne ... .... Sie verstehen? Will sagen, dass “der Mensch” per se den persönlichen Vorteil sucht, wenn ihm nicht ein paar Andere mit Übersicht und Selbstlosigkeit das erschweren.
Dass privates Ansparen für das Alter auch schiefgehen kann zeigt deutlich: Die Direktversicherung. Vom Gesetzgeber versprochen war: Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen regelmäßig ein und das Ganze wird pauschal versteuert und steht dem Arbeitnehmer aber erst mit Beginn der Altersrente 60, ohne Abzüge zur Verfügung. Nebenbei kann man auch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld zusätzlich einzahlen, um aufzustocken. Und dann kommt 2005 eine SPD/Grünen-Regierung daher und beschließen ein sog. Modernisierungsgesetz. Dieses legt fest, dass auch VERTRÄGE die vor diesem Datum abgeschlossen wurden, rückwirkend darunter fallen. Somit muss man nun, aufgeteilt auf 10 Jahre, fast 20% seines Ersparten für die Kranken- und Pflegeversicherung zuzahlen. Der Betrag ist deshalb so hoch, da eine Doppelverbeitragung stattfindet; bedeutet, man muss den Anteil des Arbeitgebers auch noch mitbezahlen. Beamte und Selbständige sind übrigens nicht davon betroffen! Betrug in Reinkultur und alle, selbst höchste Gerichte haben keine Einwände dagegen!
Dass private Unternehmen immer effizienter und effektiver arbeiten können als Staatsbetriebe steht ausser Frage.Die Effizienz macht sich i.d.Regel aber nicht dort bemerkbar ,wo sie versprochen wird. Was bspw. beim Berliner Fuhrpark /British Rail u.v.a gelang , ist auch in einem privaten Sozialkonstrukt eher wahrscheinlich.Die exorbitanten Kosten entfallen nicht, sie ändern lediglich die Richtung.Der Bedürftige heisst jetzt Aktionär , Vorstandsetage und Manager.Deren Bedürftigkeit nimmt im Zuge von Anreizen privater Effizienz meist zu, so dass die vorausgesagten höheren Netto-Einkünfte Beschäftigter entfallen.Im Gegenteil, auch ihnen widerfährt eine Richtungsänderung-sie sinken. Ideen- und Erfindungsreichtum zur Überwindung von Schwierigkeiten werden in Deutschland eher verhindert denn gefördert und kommt nicht ausschliesslich von staatlicher Seite ,sondern auch von denen ,die am lautesten nach Eigenverantwortung rufen.Auch Konkurrenz wird mitnichten nur als Belebung der Wettbewerbsfähigkeit gesehen, der man mit Innovation zu begegnen hat. Ein Beispiel von «unten» : In den neunziger Jahren erwarb ein arbeitsloser Bekannter im Zuge der US Base Auflösungen in D einen Van und baute ihn zu einem mobilen Imbiss um, mit dem er zur Mittagszeit etc. diverse Gewerbegebiete anfuhr.Die Idee war erfolgreich, seine Eigenverantwortung jedoch von kurzer Dauer; er musste den Betrieb auf Grund einer fehlenden Toilette einstellen.Offen bleibt die Frage was zuerst war: staatliche Paragraphenreiterei oder unliebsame Konkurrenz? Was im Kleinen möglich, ist im Grossen Gewissheit, davon bin ich überzeugt.
Ich meine, dass es ziemlich egal ist, ob eine Versicherung privat, genossenschaftlich oder kollektivistisch betrieben wird. Die Missbrauchsgefahr ist immer gegeben, wenn es um Geld geht. Wichtig ist, dass Kontrolle stattfindet, dass die Verantwortung nicht verwischt wird, dass Verantwortliche bei Fehlern oder Missbrauch wirklich zur Verantwortung gezogen werden, keine falschen Prämissen und Anreize gesetzt werden und das verschiedene Systeme gegeneinander konkurrieren. Das Problem der derzeitig kollektivistisch betriebenen Versicherungen ist, dass genau diese wichtigen Aspekte durch die Politik weitgehend ausgeklammert wurden, was nichts anderes heißt, als dass wir eine alternative Politik brauchen, der vor allem die Möglichkeit genommen wird, Versicherungsleistungen nach ihren Prämissen zu verteilen. Krassestes Beispiel ist das Anlocken von hunderttausenden nicht versicherten, sexuell hochpotenten, jungen Männern aus Vorderasien und Afrika durch die Vergabe von Versicherungsleistungen, die wahrscheinlich zum weit überwiegenden Anteil niemals von diesem Klientel wieder eingebracht werden. Ehrlicher wäre es gewesen, wenn eine Zuwanderungsversicherung gegründet worden wäre, in die erst einmal alle Anhänger der Willkommenskultur eingezahlt hätten, statt Geld für Jubelveranstaltungen, Teddybärchen usw. auszugeben. Beteiligen könnten sich z.B. gewisse Künstler, indem sie einen Teil ihrer Gagen zur Verfügung stellen. Die gegenwärtige Praxis betrachte ich als eine Art Diebstahl, aber wie beschrieben, es findet keine Rechenschaft, keine Kontrolle statt, niemand wird zur Verantwortung gezogen.
Meiner Meinung nach braucht keiner eine Amerikanisierung unseres Systems, das lediglich dazu führen würde das die Ärmsten sich keine Gesundheit oder den Lebensunterhalt leisten können. Die Ärmsten kommen doch zustande weil Betriebe keine vernünftigen Löhne mehr zahlen möchten oder Menschen nur einstellen die einen Zuschuß mitbringen, damit sie eben nur noch wenig Geld zahlen müssen. Der Mindestlohn der hierzulande eingeführt wurde ist, unabhängig von der niedrigen Ansetzung, mit zuvielen Ausnahmen versehen, das im Grunde kaum jemand den minimalen Lohn bekommt. Nicht die Menschen im System von heute sind der Kostenfaktor, die Betriebe sind das Problem, weil sie immer mehr Gewinn machen wollen oder müssen, besonders solche die am Aktienmarkt sind müssen zuviel Anteilseigner bedienen und sind dazu gezwungen Einsparungen bei Bediensteten zu machen. Daher sollten wir mehr eigenverantwortliche Betriebe haben, die Mitarbeiter ihrer Qualifikation oder ihrer Leistungsbereitschaft wegen einstellen, natürlich zu lebenserhaltenden Löhnen.
Ich bin enttäuscht! Nach dem gestrigen Artikel war ich auf diesen zweiten Teil sehr gespannt. Das ist überwiegend liberaler Kaffeesatz von gestern. Es scheint Ihnen völlig entgangen zu sein, wieviel Mist die FDP in den wenigen Jahren ihrer Regierungsbeteiligung in die politischen Programme eingebracht hat. Schon alleine die kühne Vision “Kapitalgedeckte Altersvorsorge” - es müsste eigentlich jedem Hauptschüler klar sein, dass sich dafür jemand ständig höher verschulden muss. Und dieses scheinbar so unschuldige “jemand” ist auch gleich das Problem, im Zweifel sind das nämlich wir alle, die Staatsbürger. Siehe Japan! Da wäre es doch viel cleverer, die Renten prinzipiell auf Pump auszuzahlen und dann in geeigneten Intervallen gleich in den Bankbilanzen abzuschreiben. Ohne auf weiteres einzugehen, halte ich obigen Text für den schlechtesten, den der hochgeachtete Autor bisher hier vorgestellt hat.
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