Die Stimme der Provinz: Vollgas für die Freiheit

Das eigene Auto ist so viel mehr als ein bloßes Transportmittel, um von A nach B zu kommen. Es ist Unabhängigkeit der Bürger von anderen Menschen und nicht zuletzt von einem übergriffigen Staat.

Ich will Spaß, ich geb‘ Gas? Das war einmal. Uns soll der Spaß noch gründlich vergehen! Die hohen Spritpreise an den Tankstellen arbeiten schon mal vor. Auch das sonntägliche Fahrverbot ist dank Frau Esken von der SPD wieder im Gerede – wobei sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch uneinsichtig zeigt. Wehe ihnen! Frau Esken schließt auch „schärfere Maßnahmen“ nicht aus. Ja, so macht Politik „gestalten“ Spaß! Scharf, schärfer, am schärfsten. Bald gilt nur noch das alte Fahrradfahrermotto: nach oben buckeln, nach unten treten.

Ja, Deutschland wird bucklich. Die weltweit führende Position, was Kernkraft betrifft, haben wir schon länger aufgegeben. Was die Autoindustrie betrifft, waren wir ebenfalls einst weit vorn. Doch auch das wird nun abgewickelt – und die Branche wehrt sich noch nicht einmal! Hat da noch niemand einmal durchgerechnet, dass die vollidiotische Energie„wende“ einer umfassenden Elektromotorisierung im Wege stehen dürfte? „Verbrenner“motoren aber sollen in einigen Jahren nicht mehr neu zugelassen werden. Interessanterweise unterschiedslos, also egal, was die Dinger verbrennen, außer Benzin und Diesel. Technikoffen? Nix da! Das Vertrauen in deutschen Erfindergeist ist ebenfalls ausgesetzt. Kurz: dem automobilen Individualverkehr geht es an den Kragen.

Braucht man in der Stadt ein Auto?

Als ein kluger Facebookfreund das Leben ohne Auto kürzlich völlig in Ordnung fand, erntete er kräftigen Gegenwind. Dabei hat er einerseits recht: in einer geräumigen bis großen Stadt ist ein Auto nicht nur selten nötig, es macht auch noch Stress. Wer keine Garage sein eigen nennt, verschwendet Zeit bei der Parkplatzsuche und muss viel Geld für das Recht auf „Anwohnerparken“ bezahlen. Wer es in seinem Kiez nur wenige Schritte zum Supermarkt hat, kann auch zu Fuß einkaufen gehen. Oder mit dem Fahrrad, dem Lastenfahrrad – ist ja der letzte Schrei. Die Getränkekisten liefert der unterbezahlte Bote. Und für alle anderen zu bewältigenden Strecken gibt es den öffentlichen Nahverkehr. Immer wieder beliebt: dicht gedrängt in der Straßen- oder U-Bahn stehen, abends und für junge Mädchen ein besonderes Vergnügen wg. all der bereichernden „erlebnisorientierten“ Jungmänner. Im Ernst: ich verstehe, wenn man als Städter ein Auto unnötig findet. Wir Landbewohner aber brauchen eins. Und vor allem: wir wollen eins! Trecker allein genügt uns nicht. Aber eins nach dem anderen.

Auf dem Land sind längere Strecken zu bewältigen, sei es zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen. Auch wenn sich bei uns die Fahrer von UPS, Hermes, DHL und anderen die Klinke in die Hand geben: es gibt immer noch etwas, das sich nicht liefern lässt. Die Freunde und Verwandten im nächsten Dorf, etwa. Wie es mit dem öffentlichen Nahverkehr bestellt ist, weiß mittlerweile jeder, der mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs war. Das ist nur was für Abenteuerlustige, die in vollen Zügen genießen und dank dieser oder jener Verspätung Bahnsteigexperten werden wollen. Nein, danke: der öffentliche Nahverkehr ist in der Provinz keine Alternative zum Auto.

Zur Not auf Pferden

Nun schert das mittlerweile keinen Politiker mehr, ob das ideologisch für richtig Befundene auch realistisch und realisierbar ist. Das betrifft die Energie„wende“ ebenso wie die nun wieder so beliebte Verkehrs„wende“. Wahrscheinlich können wir froh sein, dass hier bei uns so viele Pferde weiden, darauf könnte man zur Not zurückgreifen. Doch geht es überhaupt um Praktikabilität? Was unsere Politiker nicht schert, sollte uns auch nicht scheren. Ob es praktisch ist oder nicht – Autofahren ist Freude. Ist Freiheit. Bedeutet Unabhängigkeit von Fahrplänen und anderen Menschen und der Virenlast, die sie womöglich mit sich herumtragen. Im Auto bleibt mir die Menschheit vom Leibe – ohne dass ich im Lockdown verzwergen und verzweifeln müsste.

Ich weiß Don Alphonso auf meiner Seite, der ein schlagendes Argument hat, das jedem einleuchten wird, der aus der Landwirtschaft kommt (wie, aufgemerkt! Robert Habeck): Es gab in Italien stets „die Wahl aus drei Optionen. Daheim bleiben und höchstens so weit zu kommen, wie einen die Beine trugen. Darauf hoffen, dass die Politik einem irgendein Verkehrsmittel gäbe. Oder immer und überall hinfahren zu können, solange sich die Räder drehten, die Motoren brüllten und (…) es vor Ort auch eine Tankstelle mitsamt Pächter gibt. In Italien hat sich die Pflicht, auf der vom Grundherren gemieteten Scholle zu bleiben, sehr lang gehalten. Da war das Auto, wie schon davor das Rad mit seiner begrenzten Reichweite, eine Erlösung…“

So ist es: das Auto hat die Menschen aus der Knechtschaft befreit. Wer es uns nehmen will, möchte uns in den ewigen Lockdown schicken. Nicht mit uns. Nicht hier, in der Provinz!

Foto: Bain News Service/Library of Congress via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Frank Stricker / 16.06.2022

Es gibt verschiedene Arten Autofahrer auszugrenzen ; In Manhattan kostet z.B. eine Garage zwischen 800 und 1500 Dollar pro Monat ! In Deutschland sind zwar die Garagen bzw. Parkgebühren etwas günstiger, dafür steigen hierzulande die Benzinpreise schneller , als der Rhein bei der Schneeschmelze….......

Peter Woller / 16.06.2022

Statt das die Bürger den Politikern auf die Finger schauen ist es genau umgekehrt. Die Politiker sind mit den Bürgern unzufrieden. Die fahren zu viel Auto, essen zu viel Fleisch, lieben immer noch zu viel hetero. Das alles passt den Politikern nicht. Die Politiker wollen einen neuen, gehorsamen, und formbaren Bürger haben.

Gerhard Küster / 16.06.2022

[Zitat]“Hat da noch niemand einmal durchgerechnet, dass die vollidiotische Energie„wende“ einer umfassenden Elektromotorisierung im Wege stehen dürfte?”[Zitat Ende] Natürlich haben die das. Denn es ist - und war - niemals geplant, dass die Verbrenner 1:1 durch E-Autos ersetzt werden. Irgendein Berliner Politiker hat das kürzlich auf eine Anfrage hin sogar zugegeben. Wer zukünftig E-Autos fahren wird, kann man sich leicht ausrechnen: Es sind die Eigenheimbesitzer mit PV-Paneelen auf dem Dach und eigener Ladestation. Wer in der Innenstadt auf Miete im 4. Stock wohnt, wird kein Auto mehr besitzen, denn: Wo sollte er es laden? Es gibt in Köln ca. 400.000 PKW, es wären also ca. 100.000 Ladestationen dafür nötig. Die wird es niemals geben. Es geht also zurück ins 19. Jahrhundert, auf der einen Seite das besitzende “Bürgertum”, auf der anderen Seite der Plebs, die Habenichtse. Nur sollten sich die Bürgerlichen als Extra vielleicht Panzerscheiben ins E-Auto einsetzen lassen, denn es ist zu befürchten, das ihnen der ein- oder andere Stein hinterhergeworfen wird.

Georg Dobler / 16.06.2022

“Die” träumen tatsächlich davon dass in zwölfeinhalb Jahren keiner mehr einen neuen Benziner oder Diesel kauft. Denken die mit? Was wenn dann einfach die Autos 30 Jahre und länger gefahren werden? Das heisst statt sauberere Technologien zu entwickeln, fährt man Autos die mit den Jahren zu alten Stinkern werden. Kommt dann der Import von gebrauchten Verbrennern aus dem Ausland? Denn ein Tag gefahren heißt ja: gebraucht? Wenn das so kommt gibt es 2 Möglichkeiten: 1: Die Grünen sind nicht mehr an der Macht, das Gesetz wird “ausgesetzt”. 2: Die verbieten dann auch die gebrauchten Verbrenner, dann wird Deutschland ein Radfahrer- und Fußgängerland und sinkt unter das wirtschaftliche und technologische Niveau von Nigeria. Wenige Reiche haben dann Elektro und die Armen Fahrräder. So langsam hoffe ich auf die muslimischen Zuwanderer, die sich diese ganze grüne Sch…. von Gender queer schwul Kinder-geschlechts-wechsel bis Auto abschaffen einfach nicht mehr bieten lassen. Dann müssen “die” das einfach mit Denen “neu aushandeln”. Geliefert wie bestellt, würde Danisch sagen.

Rainer Hanisch / 16.06.2022

“Wie es mit dem öffentlichen Nahverkehr bestellt ist, weiß mittlerweile jeder, der mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs war. ... Nein, danke: der öffentliche Nahverkehr ist in der Provinz keine Alternative zum Auto.” Der Krampf mit dem ÖPNV hat nichts mit dem 9-Euro-Ticket zu tun. In unserer S-Bahn nach Nürnberg macht sich absolut nichts bemerkbar, was auf eine “massenhafte” Nutzung der ÖPNV hindeuten könnte. Keine überfüllten Züge, kein gestresstes Zugpersonal. Wie’s woanders aussieht, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es sehr viele Dörfer gibt, die “Nahverkehr” nur dem Wort nach kennen, wo maximal früh ein (!) Bus während der Schulzeit durch den Ort fährt und mittags zurück. Für die realitätsfremden grünen Städter ist es eben völlig unverständlich, dass sehr viele eben n i c h t   auf Öffentliche ausweichen können! Aber das setzt ja ein gewisses Maß an Intelligenz voraus. Heutzutage immer öfter Mangelware, nicht nur wegen der “giftigen” Covid-Impfungen; das war schon vorher so.

jan blank / 16.06.2022

Kann mir jemand helfen? Je mehr ich mich lesend auf diesem Blog herumtreibe, desto öfter fange ich an, im Netz so etwas wie die Steyr Mannlicher HS 50 anzuschmachten…....und mir dämmert: Der Mensch ist nicht unbegrenzt belastbar.

Moritz Ramtal / 16.06.2022

Wer Auto fährt entzieht sich der kulturellen Bereicherung. Ein 2 wöchiges Fahrverbot für alle würde dem bessergestellen Grünwähler die Hand in Zukunft durchaus zu einem anderen Kreuz führten.

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