Ich wohne in einem kleinen Ort im Münchner Umland. Leider kann man als Ureinwohner den Woken nicht mehr die Wadln vieri richten, so wie das früher der Fall war. Die zugezogenen Preißn mit ihrer Lebensart haben schon das Ruder übernommen und verdeutlichen dem Landmenschen jeden Tag, dass er bekehrt werden muss. Auf bayerisch - sie bringen ihre Lebensgewohnheiten aus ihren Heimatbundesländern mit, aus denen sie geflüchtet sind und wollen sich und ihre Lebensgewohnheiten nicht ändern - natürlich nicht. Die bayerisch sprechenden und denkenden Natives werden immer weniger, die Wahnsinnigen immer mehr. Kann man nur hoffen, dass trotzdem mal ab und zu der verbale Watschnbaum umfällt und sich die Ureinwohner untereinander solidarisch zeigen…
Co-Working-Spaces in den Städten sind aufgeblasene »Hypes«, die nur funktionieren, wenn die Kommunen oder Städte Geld zuschiessen. Da wird viel versprochen, aber nichts gehalten, denn der angebliche »kreative Austausch« findet nicht statt. Wie denn auch — mit 3 Fortschrittsgläubigen auf 200 m² Fläche, die nach ein paar Monaten wieder weg sind, weil heisse Luft keine Gewinne erzielt. Einzige Profiteure sind die Angestellten der Betreiber dieser Einrichtungen. Wie soll das dann »auf dem Dorf« funktionieren? Eine Frage noch: Gibt es eigentlich einen kurzen, knackigen deutschen Begriff für »woke«? Ich kann mit dem Dreck immer noch nichts anfangen…
Als jemand, der beide Seiten kennt, Großstadt und Landidyll kann ich auch beide Seiten verstehen. Es hat durchaus etwas Skurriles, wenn die dörflichen Ureinwohner, ihre Dorfnachbarn, nach über 30 Jahren noch immer abschätzig, als die “Neuen” aus der “Siedlung” bezeichneten und sie nach Möglichkeit mieden und ihnen das Mitmachen im örtlichen Schützenverein und dem Dorfstammtisch madig zu machen versuchten. Und all das, obwohl die Kinder der “Neuen” längst mit den eingeborenen Kindern die Schulbank gedrückt hatten, im Kindergarten gewesen waren, genauso gut “plattdeutsch” sprachen und verstanden und nirgendwo versuchten sich abzugrenzen, oder irgendetwas anders zu machen, als die Ureinwohner. Und das in einem 300 Seelen-Dorf einschließlich der “Neuen”. Allerdings waren die “Neuen” auch keine durchgeknallten woken Vollspacken mit selbstgerechtem Sendungsbewusstsein und missionarischem Eifer, wie es heute wohl immer öfter der Fall ist. Als Bewohner einer westdeutschen Großstadt würde ich, genau wie viele meiner Bekannten, auch lieber heute als morgen aufs Land ziehen, wäre es mir beruflich nur möglich. Nur habe ich und keiner meiner großstädtischen Freunde irgendetwas mit Wokeness am Hut, oder würden etwas am Dorfleben verändern wollen, ganz im Gegenteil. Neben der unbestreitbar schönen Natur und Ruhe würden wir alle gerne mal wieder irgendwo leben, wo man noch Deutsch spricht und selbst nachts noch unbewaffnet mit dem Hund spazieren gehen kann… Denn das sind die wahren Hauptgründe, warum immer mehr Städter aufs Land flüchten. Auch wenn die Woken das so nie zugeben würden. Denn auch Malte-Leon und Aishe-Marie bekommen “aufs Maul”, wenn sie Ahmad und Mammadou-Alfa zum falschen Zeitpunkt über den Weg laufen.
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