Cora Stephan / 10.08.2023 / 14:00 / Foto: Pixabay / 23 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: Hinterm Horizont gehts nicht weiter

Die Strategie, die selbstgeschaffenen Probleme unbegrenzter Zuwanderung einfach in die Provinz auszulagern, wird nicht mehr lange funktionieren. Die Landräte schlagen Alarm.

Bereits im Juli dieses Jahres liegen wir bei einem Rekord von rund 190 000 Asylanträgen, wobei die illegal Eingeschleusten natürlich nicht berücksichtigt sind. Und schweigen wir vom neuen „Chancen-Aufenthaltsrecht“, dessen sich nun auch Illegale bedienen dürfen.

Wer auch immer bei uns „Schutz“ sucht oder irgendetwas anderes, soll sich eingeladen fühlen. Soeben hat das Außenministerium ein neuerliches großes Willkommen für Afghanen angekündigt, monatlich 1000 dürfen kommen, deren Auswahl allerdings teils obskuren NGOs überlassen ist. Ist ja auch egal, wer da kommen will, worüber uns der Fall „Mohammad G.“ belehrt.

Obwohl die Beamten der Visastelle in Islamabad im April dieses Jahres gehörige Zweifel an der Identität dieses Mannes angemeldet hatten, der einen gefälschten Pass vorgelegt und offenkundig falsche Angaben zu seinem Alter gemacht hatte, bestand das Außenministerium auf seiner Einreise. Nun ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Rechtsbeugung gegen die Verantwortlichen im AA. Also auch gegen Annalena Baerbock? Sie verwahrte sich gegen jegliche Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf afghanische Ausreisewillige und schrieb in einem Vermerk: „Hier hart bleiben, ggfs. weiter bis zur Ebene BMin (Bundesinnenministerin Faeser) eskalieren, ggfs. öffentlich.“

„Ich bin doch nicht der einzige“

Nun, gewiss sind nicht alle Männer, auf die wir uns freuen dürfen, solche wie Adnan Q., seit 2015 in Deutschland, der sich für 6500 Euro eine dreizehnjährige Braut kaufen wollte, die sich allerdings der Heirat entzog. Jetzt will der 26-Jährige sein Geld zurück. Auf moralische Vorhaltungen antwortete der Mann, der in Hessen lebt: „Ich bin doch nicht der einzige.“

Wir dürfen also doch einen gruppenbezogenen Verdacht haben? Schöne Aussichten. Noch schönere Aussichten: Wo sollen eigentlich all die freundlich Eingeladenen unterkommen, in der Mehrzahl junge Männer? In den Städten ist kaum noch Raum vorhanden für Jungmänner. Da muss man also woanders Platz schaffen. Der Fall Upahl ist bekannt: Das Dorf mit 500 Einwohnern in Nordwestmecklenburg soll bis zu 400 Flüchtlinge willkommen heißen. Trotz vehementen Protestes der Einwohner wird nun mit dem Bau einer Containersiedlung begonnen.

Rassistische Ausländerfeindlichkeit, tönt es beim NDR oder, na klar, bei der Amadeu-Antonio-Stiftung. Man weiß doch, dass die jungen Männer überall aushelfen, wo Not am Mann ist, im Schweinestall oder beim Einkaufen für gehbehinderte Senioren. Doch die Erfahrung seit 2015 lehrt etwas anderes – und das hat sich mittlerweile bis nach Nordwestmecklenburg herumgesprochen.

Auch im südthüringischen Schleusingen im Landkreis Hildburghausen gab es Proteste gegen den Plan, Flüchtlinge in einem ehemaligen Krankenhaus unterzubringen. Nur in Oeventrop (NRW) ging die Sache anders aus. Dort sollte ein ehemaliges Kloster für 450 Flüchtlinge hergerichtet werden. Dem Eigentümer erschien das wie ein Lottogewinn: Mehrere Millionen Euro Miete für das bisher nicht bewohnbare Gebäude sollten fließen – pro Jahr. Der geballte Bürgerprotest aber führte dazu, dass der Eigentümer von dem Plan zurücktrat.

Auch anderswo möchte man die Turnhallen wieder für das nutzen, wozu sie gedacht waren – mal abgesehen davon, dass die Matratze in der Turnhalle gewiss nicht das ist, wovon Migranten geträumt haben.

Die Strategie, das selbstgeschaffene Problem einfach in die Provinz auszulagern, wird nicht mehr lange funktionieren. Die Landräte schlagen Alarm – der von der Innenministerin souverän ignoriert wird. „Humanität kennt keine Grenzen, aber Wohnflächen und die Ressourcen. Ich bin mehr als erschüttert über so eine verfehlte Politik“, erklärt Tino Schomann, Landrat von Nordwestmecklenburg. Selbst ein grüner Landrat aus Bayern, Jens Marco Scherf, schließt sich dem Protest an. Doch in Berlin ist man schwerhörig. Und Nancy Faeser bleibt uns wohl leider erhalten: In Hessen will sie niemand.

 

Cora Stephan, geb. 1951, ist Publizistin und Schriftstellerin. Sie veröffentlichte Beiträge in zahlreichen Medien, darunter beim NDR. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Soeben ist ihr neuer Roman „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“ erschienen.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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W. Renner / 10.08.2023

Ach so, weil in Dummland ja angeblich Gewaltenteilung herrscht, soll die Justiz bis zum Minister eskalieren. So, wie die Gauleitung einst zum Führer eskalierte. Eine Farce von degeneriertem Rechtsstaat.

Karsten Dörre / 10.08.2023

“Man weiß doch, dass die jungen Männer überall aushelfen, wo Not am Mann ist, im Schweinestall oder beim Einkaufen für gehbehinderte Senioren.” - Das ist gelungene Prosa. Falls ich mal als Wirtschafts- oder politischer Flüchtling ins gelobte China migrieren muss, werde ich dort Solar- und Windanlagen für Deutschland herstellen, damit es Deutschland besser geht. Und nach Feierabend in eine der Garagenmanufakturen (deutsch: Startup) arbeiten, die einmalwaschbare T-Shirts klöppeln und per Internet in Deutschland verkaufen.

F.Lux / 10.08.2023

Ich kann das bestätigen!Ich kenne auch keinen der Nancy hier will.

Thomin Weller / 10.08.2023

Soweit das Auge reicht, selbst hinter dem Horizont geht es mit der politischen Pest weiter. Alle Rathäuser wurden Profit Center, der Bürger entmenschlicht, so ca. 1996 von SPD und DGB mit Bertelsmann beschlossen. Die Stadtsoziologen und ihre irres NPM Konzept ““New Public Management” bezeichnet ein Bündel verwaltungspolitischer Reformstrategien, die überwiegend von einer betriebswirtschaftlichen Interpretation des Verwaltungshandelns geleitet werden.” Und Gemeinden die keine Spezialausbildung haben wie der ESF angezapft wird, entsprechende Doppig Software, haben wohl verloren. Siehe auch “Übersicht Die ESF Plus-Förderprogramme in den Bundesländern berücksichtigen darüber hinaus die arbeitsmarktlichen Besonderheiten in der Region.” Also ordentlich viele Bullshitjobs in einer gGmbH generieren, die 1Euro Sklaven kommen vom Jobcenter,  und den EU Geldregen auffangen. Damit gerät man aber auch in die totale Abhängigkeit.

Paul Ehrlich / 10.08.2023

Der UN Migrationspakt muss umgesetzt werden! Wurde noch vom Scheusal aus der Uckermark beschlossen. Europa wird geflutet mit Invasoren ohne Ende. Hier werden Tatsachen geschaffen. Kommunalpolitiker werden erpresst. Die, die noch ein Gewissen haben, treten zurück. Die Anderen ziehen mit,zum Schaden der Alteingesessenen. Jene dürfen sich nicht mehr sicher fühlen, nur so kann man sich noch wehren.

Thomas Szabó / 10.08.2023

Man sollte jedem Migrationsbefürworter einen Migranten in die Wohnung einquartieren.

Thomas Szabó / 10.08.2023

Die zeitgenössischen linken Ideologien propagieren & praktizieren eine simple Umkehrung des klassischen Rassismus, Nationalismus, Chauvinismus, Faschismus. Ihr eliminatorischer Rassenhass richtet sich nicht gegen andere Völker, sondern gegen das eigene Volk. Die klassischen Rassisten hassen andere Völker. Die Linken hassen das eigene Volk und halten sich deshalb für Antirassisten. (Das linke Weltbild ist genauso primitiv wie es sich anhört!) Ihr “umgekehrter Rassismus” ist auch Rassismus. Die negativen Eigenschaften die der Nationalsozialismus anderen Völkern & Kulturen auferlegte, legen die Linken dem eigenen Volk, der eigenen Kultur auf. Der “Jude mit der Hakennase” ist nun die harmlose deutsche Oma, genannt “Nazi”. Sie wenden mit voller Absicht kulturfremde, nicht-integrierbare, feindlich gesinnte, aggressive Migranten als Waffe und neues Wahlvolk gegen das eigene Volk an. Wann traut sich endlich wer die Wahrheit auszusprechen und die Linken pauschal als das zu bezeichnen was sie sind: autoaggressive Rassisten, Landesverräter, Kolonialisten, Schreibtischtäter, Möchtegern-Völkermörder, Faschisten, Terroristen, Schlepper, Mörder, Vergewaltiger. Das kann man nicht höflicher formulieren! Die linken Schreibtischtäter kalkulieren die Morde & Vergewaltigungen in ihr Konzept als “Kollateralschaden” mit. Wer unkontrolliert Vergewaltiger ins Land holt ist de facto ein Vergewaltiger! Wer Messerstecher importiert ist de facto ein Messerstecher! Politische Schreibtischtäter gehören genauso zur Verantwortung gezogen wie die ausführenden Täter! Wer uns einen Terroristen als “kulturelle Bereicherung” aufgeschwatzt hat, der gehört auch wegen Terrorismus angeklagt!

Gudrun Meyer / 10.08.2023

Der Fall Mohammad G. wirft durchaus Fragen auf. Warum ist das Außenministerium bis hinauf zur peinlichen Außenministernden (und ihres Führungskaders?) so wild entschlossen, einen sehr dubiosen, jungen Mann nach Deutschland zu schleusen, der seine Vorgeschichte möglichst vollständig verdeckt, so dass es unmöglich ist, ihn für einen “politisch Verfolgten” zu halten? Welche Aufgabe in welchem grünen Plan soll gerade dieser Mann ohne Lebenslauf, ohne Alter, ohne Identität ausführen? Warum ist es nötig, ihn einerseits unter Bruch einer Reihe von Gesetzen ins Land zu bringen und andererseits mit keinem Wort zu erwähnen, was das Besondere an ihm ist? - Mohammad G. braucht nicht selbst etwas Besonderes zu sein, aber ganz sicher soll er eine Aufgabe erfüllen, die es dem Außen- und Innenministerium erleichtert, noch größere Scharen von Afghanen in ein Land zu bringen, in das sie noch sehr viel weniger passen als türkische oder iranische Einwanderer. Vielleicht geht es auch nicht unmittelbar um die Aufnahme weiterer Kulturbringer, sondern um einen anderen Aspekt der Großen Transformation. Wie auch immer, was die Berliner Obrigkeit plant, ist nie gut für ihre Untertanen, und wenn sie mit einer Mischung von Geheimnistuerei und offen-trotziger Gesetzesverachtung auf einem Vorhaben besteht, verlasse ich mich lieber gleich auf eine Absicht, die kein geistig gesunder Mensch befürworten würde.

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