Zwar wohne ich nicht im Dorf aber seit 10 Jahren auf dem Land in einer Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern. Die Migrantendichte ist hier mittlerweile höher als in Gelsenkirchen. Grund, jedes noch so heruntergewohnte Haus findet zu einem Superpreis einen Käufer der dann aber nicht viel renoviert, sondern sich stattdessen um die Reproduktion kümmert. Auf der einzigen vierspurigen Straße (3 km lang) finden die beliebten Bolidenrennen statt. Die Teilnehmer kommen aus der nächsten größeren Stadt ca. 20km entfernt. Und vor dem Bahnhof bieten die Drogenfachhändler ihr Sortiment an. Die Polizei hat angeblich die Probleme im Blick. Im Krankenhaus sind noch einige Schwestern jenseits der 40 in der Region aufgewachsen. Der Rest incl. Ärzte stammt aus aller Welt. Vor Corona brauchte man ab 20.00 Uhr nicht mehr auf die Straße, weil man sich in Ankara oder Bagdad wähnte. Jetzt sind, wenigstens offiziell, nicht nur Friseure sondern auch die Shisabars geschlossen. Leider alles andere auch. Dass ein Landstrich in 10 Jahren so auf den Hund kommen kann, hätte ich niemals zu träumen gewagt.
Das Landleben wird auch immer schwieriger. Vor allem für Ältere. Kein Arzt weit und breit, keine Einkaufsmöglichkeiten im Dorf, und ein schlechter öffentlicher Nahverkehrsanschluss. Dazu kommen oft noch diese riesigen Windmühlen aus rostfreien Stahl, die die heimische Vogelwelt schreddert und die Landschaft verunstaltet. Das schöne ist, man ist noch unter sich und die Migrantenvielfalt ist auf dem Lande noch nicht so ausgeprägt. Drogendealer und kriminelles Gesindel hat sich dort meist noch nicht niedergelassen. Dort muss man sich noch anpassen, sprich für Migranten integrieren, sonst gehört man nicht zu der Dorfgemeinschaft dazu. Und das kann wichtig werden, da man sich gegenseitig hilft, wenn Not am Mann, b.z.w. Frau ist. Und manchmal wird auch die Dorfstraße für Anwohner zur Hölle, wenn der LKW- Verkehr darüber geführt wird, weil die nächstgelegene Autobahnbrücke marode und für den LKW-Verkehr gesperrt wurde. Dörfliche Idylle kann auch manchmal zur Hölle werden. Für Leute die gerne in der Natur sind und Gärten lieben kann es aber auch das Paradies sein, je nachdem wie man gestrickt ist!
Habe lange genug auf dem Land gelebt und kann nur sagen: Das Landleben ist scheiße. In Wahrheit gehts ja auch gar nicht darum, dort zu leben, sondern darum, dort zu wohnen, was nichts miteinander zu tun hat. Ich denke da an die “Neubaugebiete” an den Ortsrändern, die, zumindest bei uns hier, nicht nur mit ihren sogenannten Vorgartenbepflanzungen dezent an Friedhöfe erinnern. Auf dem Land leben, heisst, Mitglied einer Gemeinschaft zu werden, die einem nicht haben will, weil man fremd ist. Das Dorf konnte über Jahrhunderte nur dadurch bestehen, dass es sich gegen jeden gewehrt hat, der nicht einheimisch war. Und einheimisch zu werden, war eine Aufgabe, die in 1-2 Generationen nicht zu lösen war. Ich denke da an einen Freund, der in einem Großdorf bei uns in der Nähe aufgewachsen ist (allerdings im Neubaugebiet), dort den Kindergarten und die Grundschule besucht hat. Als er dann ein Haus im Dorf kaufte von der katholischen Gemeinde, erfuhr der Pfarrer Anfeindungen: Er habe das Dorf verraten, ein einen Auswärtigen ein Heiligtum verkauft (in dem Haus wurde der Gesangsverein gegründet = Kultstätte). Kurzum: Wer aufs Land zieht, sollte sich klarwerden, dass weder er selbst, noch seine Kinder und vermutlich nur mit Mühe seine Enkel Teil der Gemeinschaft werden können. Jedenfalls nicht, wenn es hart auf hart kommt. Solange die Zugezogenen Kuchen für den Weihnachtsbazar backen, ist das schon okay. Aber wehe, sie bewerben sich um den Vorsitz der freiwilligen Feuerwehr. Kurzum: Das Dorf ist so intolerant wie es das schlimmste Klischee nicht zum Ausdruck bringen kann.
Man kann vielen der Leserbriefschreiber nur zustimmen, insbesondere Klaus Klinner. Wir Ü 70er scheinen diese freie Lebensbestimmung immer noch zu mögen, trotz mancher Schwierigkeiten und Nachteile . Zitat eines unbekannten Autors: Du weißt, dass du auf dem Dorf lebst, wenn jemand einfach zwei Anhänger voll mit Steinen in den Hof kippt und dir beim Wegfahren zuruft: Dein Vater weiß Bescheid, den Kasten Bier hole ich mir morgen ab. Dem kann ich nichts hinzuzufügen In diesem Sinne: M. Sondermann
Die linksgrünveganen Weltenretter schaffen es nichtmal sich mit Obst selbst zu versorgen. Das könnten sie bei mir Gratis haben. Sogar Bio. Aber extra dafür aufs Land fahren und selbst pflücken geht gar nicht. Denn schon eher Biohirse aus dem Senegal im Fairtradeladen, da kann man auch die schöne Zeitschrift “Landlust” erwerben und anschließend von der ländlichen Idylle träumen. Gott schütze uns vor diesen Idioten auf dem Land.
Liebe Leute, gibt es denn nur die Extreme entweder Berlin, Hamburg, München oder Leben auf der Lehmbaustelle bei Gülleduft in Kuhkaffhausen? Wer Kinder hat, deren Pubertät noch bevorsteht, setzt ganz andere Prioritäten. Die Perspektive Mamataxi zum Sport, zum Reiten, zur Kunstschule, zu Freundinnen oder pubertierende Jungmannen auf dem Dorfe, die ihre Abende Bierflaschen zerdeppernd im Buswartehäuschen verbringen ist auch nicht so heiter.
Bei uns ist ein Künstler Ehepaar zugezogen, die sich voll auf die Prospekte eines Heilklimatischen Kurorte verlassen haben. Was sie allerdings übersehen haben ist, dass hier die Motorsãgen heulen und die Rasenmäher nicht lautlos über die Grasgrundstücke geschoben werden. Seither herrscht Krieg mit den Nachbarn.
Cora Stephan ihre Überlegung vor dem Landleben zu warnen finde ich super! Diese senile Stadtflucht begann schon bei der 68 Generation einziger Unterschied zu heute damals wollten sie sich als Selbstversorger beweisen und Alle waren blöd die noch in der Stadt wohnten. Ihr angestossenes Projekt der Selbstversorgung ging bei den meisten gründlich in die Hosen. In ihren Kommunen lebend mit Rotwein oder Haschisch zugedröhnten Hirnen und den endlosen Diskussionen über politische Systemwechseln die bis in die Morgenstunden dauern konnten. Merkten sie sehr schnell dass ein Landleben mit Arbeit verbunden ist. Eine Kuh will in den frühen Morgenstunden und abends gemolken werden und von der körperlichen Feldarbeit die sie nicht in der Lage waren fange ich gar nicht an. Bei den jetzigen grün gepämperten Stadtflüchtlingen mit ihren Silicon Valley Ideologien darf es heute schon ein auf dem Reisbrett entworfenes, normiertes Haus in einer Siedlung auf dem Lande sein. Bietet alle Annehmlichkeiten und wieder sind Alle blöd die in der Stadt leben um anschliessend der Landbevölkerung wertvolle Tipps wie „das ihnen die Gülle in der Nase stört“. Oder in der Schweiz stören sie sich am Geräusch der Kuhglocken die die Kühe traditionell auf der Weide tragen. Immer mit dabei die von der Klima Greta verzogenen eigenen Gören.
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