Cora Stephan / 04.05.2023 / 10:00 / Foto: www.grüne.de / 66 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: Vom Unterlaufen des Unterwanderns

Die Grünen waren die wohl erfolgreichste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Nachkriegszeit, hier hatten sie ihre Chance, all die Taxifahrer und Studienabbrecher. Und die machen heute im Bundestag Gesetze.

Wir ein wenig Älteren erinnern uns noch an die Zeit, als revolutionäre rote Garden in Deutschland das System unterwandern wollten. Nun, die Gardisten von damals sind nun ebenfalls älter geworden und wandern nicht mehr, weil sie angekommen sind. Ganz oben. In der Regierung nämlich.

Der Bundespräsident stand einst der SED nahe – beziehungsweise arbeitete für eine Zeitschrift, die im Pahl-Rugenstein-Verlag erschien, der mit Geldern aus der DDR finanziert wurde. Der Bundeskanzler war ein gern gesehener Gast in der DDR. Zwischen September 1983 und Juni 1988 weilte er laut Stasibericht neunmal zu offiziellen Gesprächen bei FDJ und SED, er war vom Zwangsumtausch befreit und wurde an der Grenze stets bevorzugt abgefertigt.

Doch das alles sind Kleinigkeiten im Vergleich mit den Grünen. Die paar biederen Umweltfreunde, die im Jahre des Heils 1980 dabei waren, als sich die „Grünen“ gründeten, waren bald an den Rand gedrängt. Die alten intrigengeschulten Kämpen der Studentenbewegung beziehungsweise der auf 1968 folgenden linksdogmatischen Sekten übernahmen mit Geduld und langem Atem die Macht. Und das taten sie, wie man am Beispiel von Joschka Fischer sehen kann, auf Samtpfoten. Weder die Maoisten der KPD-A-Null noch die Jakobiner vom Kommunistischen Bund Westdeutschland KBW noch die Putztruppe aus Sponti-Frankfurt waren dabei sonderlich an Umwelt und Natur, an Bienchen und Vögelchen interessiert, sondern an dem Instrument, das sie mit der neuen Partei in der Hand hatten. Dafür kann man schon mal mit dem Zeitgeist kokettieren.

Dem „Schutz“ des „Klimas“ ist nun alles untergeordnet

Die Grünen waren die wohl erfolgreichste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Nachkriegszeit, hier hatten sie ihre Chance, all die Taxifahrer und Studienabbrecher, „Zivilversager“, wie böse Menschen sie nannten. Die Journalisten hofierten sie, die „bunte“ Truppe, die mit Stricknadeln und Norwegerpullover in den Bonner Bundestag einzog und fortan für ihre „Flügelkämpfe“ bekannt wurde.

Heute ist Robert Habeck zwar notorisch unrasiert, aber wenigstens sind Norwegerpullover aus der Mode. Ob Ricarda Lang stricken kann, wissen wir nicht. Vor allem aber scheint nur zweierlei aus den Flegeljahren der Grünen übrig geblieben zu sein: die Ablehnung der Kernkraft – und die Behauptung, die Partei sei anders als die anderen, sie vertrete nämlich keine Interessen, sondern die großen Menschheitsanliegen, also etwa die Rettung der Welt. Darunter machen sie es nicht, bekanntlich macht das unangreifbar.

Dem „Schutz“ des „Klimas“ ist nun alles untergeordnet, bei „Erneuerbaren“ braucht es keine einst so vehement geforderte Technikfolgenabschätzung, egal, ob Insekten oder Vögel an den Rotoren verenden oder der Boden durch die Fundamente der Windmühlen versiegelt wird – es gibt größere Ziele.

Wie wir jetzt wissen: Das größere Ziel ist das Wohlergehen eines Familienclans, der das Wirtschaftsministerium unter Mitarbeit von Robert Habeck leitet – die Familie Graichen samt Trauzeugen. Und die arbeiten mit anderem grünen Urgestein bereits seit über zwanzig Jahren an ihrer „Energiewende“, koste es die Bürger, was es wolle.

Schlupflöcher suchen, Sand ins Getriebe werfen

Eine wahrhaftig geglückte Unterwanderung. Mittlerweile fällt sogar dem einen oder anderen sonst staatstragenden Medium auf, dass diese Art der Vetternwirtschaft übel riecht – zumal noch ganz andere wirtschaftliche Interessen bei den Klimafreunden mitzuspielen scheinen, wie Beatrix von Storch kürzlich dem Bundestag mitzuteilen versuchte.

Da hilft nur eins: Die Unterwanderung muss unterwandert werden. Nicht nur der ruchbar gewordene Filz, vor allem die „Wärmewende“ des Robert Habeck hat die Grünen auch bei sonst Wohlmeinenden Sympathien gekostet, einigen Umfragen zufolge liegt nun sogar die Schwefelpartei AfD mit 16 Prozentpunkten gleichauf mit den Grünen.

Kein Wunder – wenn selbst die einst als nachhaltig angepriesenen Pelletheizungen nun verpönt sind, wenn jeder sich eine Wärmepumpe vors Haus stellen soll, eine Rieseninvestition, die noch nicht einmal einheimischer Wirtschaft zugute kommt, seit Viessmann die entsprechende Sparte an die USA verkauft hat – ach, schweigen wir von all den Denk- und Planungsfehlern dieser Regierung, in Sonderheit ihres Wirtschaftsministers. Das klappt nicht, und die das noch nicht wissen, ahnen es bereits.

Dagegen hilft nur: die Unterwanderung unterlaufen. Schlupflöcher suchen, Sand ins Getriebe werfen. Also etwa eine neue Gasheizung in Holland kaufen und schwarz montieren. Immer daran denken: Der Staat kann seine Nase nicht in jeden Heizungskeller stecken.

Foto: www.gruene.de

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Leserpost

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Albert Pflüger / 04.05.2023

Es gibt ja noch den Schornsteinfeger, der die Heizungen jährlich überprüft. Schwarzinstallationen holländischer Gasheizungen könnten da auffallen. Hobbybastler sollten darüberhinaus die Finger von Gasanlagen lassen, aus wohl jedermann einsichtigen Gründen. Vorsichtige sollten ihre intakte Gasheizung mit nur noch kurzer Restlaufzeit vorzeitig gegen eine neue tauschen, so machen es die professionellen Hausverwalter derzeit.

Burkhard Mundt / 04.05.2023

Die “Schwefe!partei” AfD ist die einzige Partei, die den Schwefelgestank der Grünen wahrnimmt und die Alarmglocken läutet.

Anna Scheufele / 04.05.2023

Das Ausweichen nach Holland wird sicherlich auch nicht klappen: Die Schornsteinfger wurden zu den neuen Bockwarten gemacht! (Thema Feuerschau).

Thomas Szabó / 04.05.2023

Ich plädiere weiterhin auf Artikel 20 Absatz 4, Widerstandsrecht, Grundgesetz. Der Widerstand muss systematisch organisiert werden. Wenn 1 Dorf kollektiv “nein” sagt, dann können weder der Bürgermeister noch der Dorfpolizist die “Wärmewende” durchsetzen. Wenn 1 Dorf umfällt, dann fallen auch die umgebenden Dörfer wie Dominosteine um. Ebenso müssen wir in den Städten vorgehen. Ob Art. 20 Abs. 4 GG hier greift ist Auslegungssache. Die Auslegung ist die Sache des Souveräns, des Volkes, also unsere.

Frank Mora / 04.05.2023

Holland ist gefährlich. Die haben L-Gas wie der Nordwesten Deutschlands. Der Rest hat H-Gas mit höherem Brennwert. Holländische Heizungen müssen erst umgebaut werden.

Josef Fischer / 04.05.2023

Sorry, aber naiver geht es jetzt wirklich nicht mehr: Der Staat steckt sehr wohl seine Nase in jeden Heizungskeller, und zwar jährlich mit dem Schornsteinfeger. Den muss ich sogar selber teuer bezahlen, und der merkt natürlich sofort, wenn eine andere Heizung als im letzten Jahr am Werk ist.

Peter Krämer / 04.05.2023

Das Problem sind nicht die Grünen, die liefern, was von technikfernen Ideologen zu erwarten war. Erst der Totalausfall des ehemals bürgerlichen Lagers sichert zusammen mit den völlig einseitigen Staatsmedien die Unterwanderung unserer Energiepolitik. Der Bürger wird wieder einmal erst aufwachen, wenn es zu spät ist.

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