Vielleicht auch noch: “Ja, Sie haben das nicht gesagt - aber gemeint!” Grüne Gedankenpolizei…Danke für den Hinweis, Frau Stockmann. Allerdings geht die Sonne nicht wirklich unter, auch wenn wir das so sagen. Da geht eher die Hybris unter.
Mit der Sprache der Grünen könnte ich leben. Mal den Kopf schütteln, mal lachen. Okay, Banane. Was die Grünen allerdings tatsächlich so gefährlich macht in meinen Augen, ist nicht die Sprache, sondern dass sie es mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke (“Wer braucht Kraftwerke? Strom kommt aus der Steckdose!”) und mit Enteignungen (“Wer für Bundesstraßen enteignen kann, kann das auch für den Hirnchirurgen!”) nicht nur liebäugeln, sondern es durchaus ernst meinen.
@C.S. Merten “So viele seiner Art gibt es nämlich nicht mehr” Mir ist tatsächlich leider kein einziger weiterer “seiner Art” bekannt. Es gibt viele gute, aus vergangenen Zeiten bekannte bissige Satiriker und Kabarettisten, die sich aber nicht äußern. Ich mag ihnen das nicht verübeln. Wer ist schon dazu geboren, mutig “das Maul aufzumachen”? Jedenfalls nicht der, der andere dazu auffordert ohne selber etwas zu riskieren. Mein Mut hält sich in allerbescheidensten Grenzen, denn ich habe keinen Arbeitgeber, der mir Probleme machen könnte.
Sprache schafft gar nichts! Sprache ist im Guten der klägliche Versuch, die Wirklichkeit zu beschreiben, im schlimmsten Fall wird sie von Habeck mißbraucht!
Es ist ein alter Hut, dass totalitäre Ideologien versuchen durch Sprachreglementierung das Denken zu beherrschen. Die Grünen reihen sich in eine lange Tradition ein. Es ist aber ebenso eine Tatsache, dass alle diese Versuche stets und immer gescheitert sind. Das Denken lässt sich nämlich nicht in Wortkäfige sperren, und alle totalitären Denksysteme scheitern schlussendlich an der Fäulnis ihrer eigenen Widersprüchlichkeit, deren Thematisierung zu unterdrücken versucht wird. Selbst wenn die Verwendung des Wortes „nackt“ unter Strafe verboten wird, ist der entsprechende Zustand des Kaisers doch den meisten Klarsichtigen offensichtlich.
Niemand gibt uns unsere gestohlene Vernunft so schön zurück wie Bernd Zeller : “Ganz Berlin haßt die andere Hälfte” ist da an einem gezeichneten Laternenmast irgendwo in seiner “Zeller Zeitung” zu lesen und wer jemals in die Kommentarspalten des “Tagesspiegels” gesehen hat, dem leuchtet sofort ein, worin die tiefe Weisheit dieses Paradoxons liegt. Fünf Wörter braucht Zeller, um dieses ganze Greta- oder Antifanten-Gehabe ad absurdum zu führen. “Sind Deutschkurse noch zeitgemäß?” fragt die heutige Ausgabe und gibt folgende Antwort: “Immer mehr Zuwanderer scheitern an den zu hohen Anforderungen in den ihnen auferlegten Deutschkursen, was nicht nur mit der komplizierten deutsche Sprache zu tun hat, auch mit dem auferlegten Zwang, der Frust und Abneigung auslöst. Darum muss die prinzipielle Sinnhaftigkeit dieser Institution hinterfragt werden. Lohnt sich Deutsch hier überhaupt noch? Natürlich nicht, Deutsch ist das Bargeld unter den Sprachen: noch da, aber schon überflüssig. Die Zeit in den Kursen und das Engagement der Helfer wären besser anderweitig einzusetzen.” Mir jedenfalls geht es so: Wenn ich nach der “Zeller Zeitung” in die Tagespresse sehe, weiß ich oft nicht, ob ich noch bei Bernd Zeller oder schon bei Andrea Dernbach bin. Bei Zeller ist’s freilich bitterer Spaß, bei Dernbach indes bitterer Ernst. Uns allen aber sei unbedingt auferlegt, diesen luciden Mann täglich zu lesen, wo möglich zu kaufen, aber immer zu unterstützen. So viele seiner Art gibt es nämlich nicht mehr.
Das ” Grüne Reich ” schwadroniert zwar immer von ” gemeinsamer Zukunft “, meint aber ausgeklügelte Apartheid.
“Die Sprache des grünen Reiches” übersetzen wir mal ins Lateinische: “Lingua viridis imperii” Victor Klemperer könnte es nur gutheißen. Auch Vera Lengsfeld dürfte ein dejavue-Erlebnis haben, wenn sie im Comicband die Zeichnung mit dem Fahndungsplakat an der Litfaßsäule sieht. Daran steht: “Gesucht. Hier könnte ihr Fahndungsfoto stehen”. Im Hintergrund sagt einer zum anderen: “Reg dich ab, das ist Kunst und betrifft nur die, die zu recht gemeint sind”. Es ist bemerkenswert, wie weit es in Deutschland schon wieder ist.
Bernd Zellers meist schemenhaft-flächige Zeichnungen sind das beste Substrat für die Brillanz und Luzidität seiner Kommentare: keiner erdolcht den totalitären Wahn eleganter und müheloser als er. Wenn die Merkel-Rothsche Staatssicherheit wieder mit dem Befüllen der Lager anfängt, könnte Zeller sich leicht in exponierter Position - z.B. als “Wandzeitungsredakteur” - wiederfinden.
Eine der besten Karikaturen ist für mich die von der Verleihung des Hans-Joachim-Friedrichs-Preises, wo Bernd Zeller unsere Oberlehrerin Reschke sagen lässt: “Wir machen uns nicht mit einer guten Sache gemein. Wir sind die gute Sache.” Ein Volltreffer.
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