Schulz wird wohl kaum den Steinbrück im Porzellanladen geben. Das wäre durchschaubar und würde die SPD einstellig machen. Vielmehr wird er mit rustikaler Sprache alle GroKo-Gegner mehr oder weniger charmant wegbeißen und den Weg für die Kanzlerin freimachen. Schulz selbst muß auch keine Rücksicht nehmen, denn sein Bekanntheitsgrad war und ist immer noch relativ gering. Seine Gegner sollten sich in acht nehmen, denn Schulz muß nicht gewinnen, er muß nur funktionieren.
Als einfältiger, einfacher Mensch dachte ich immer, dass es wenigsten bei Wahlen um politische Inhalte gehen würde und nicht um eine möglichst lückenlose Versorgung mit politischen Ämtern-
Die SPD ist nicht nur verliebt in das Verlieren, die SPD ist auch verliebt in das Regieren, egal um welchen Preis! Herr Gabriel ist der lebende und aktuellste Beweis, dass Politiker in dieser Demokratie nicht das Volk vertreten, sondern nur ihre eigenen machtpolitischen Interessen. Nicht das Volk hat sich von der Politik entfernt, sondern die Politik vom Volk. Beweis ist folgender Artikel vom 25.01.2017 bei T-online Nachrichten/Aktuelles: “Der scheidende SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert. In einer ersten Stellungnahme nach Bekanntwerden seines Abtritts erklärte Gabriel, die Politik Merkels und von Finanzminister Wolfgang Schäuble habe “entscheidend zu den immer tieferen Krisen in der EU seit 2008, zur Isolierung einer dominanten deutschen Außenpolitik und ... zur hohen Arbeitslosigkeit außerhalb von Deutschland beigetragen”. “Kein deutscher Bundeskanzler vor ihr hätte eine so große wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung riskiert” ENDE Was geht denn jetzt ab bei Herrn Gabriel! Erst in der “GROKO” alles mittragen, mitregieren um jeden Preis, Andersdenkende beschimpfen, feiern lassen für einen erbärmlichen Brutto-Mindestlohn eine Mietpreisbremse die nichts bewirkt und jetzt auf einmal Tatsachen ausplaudern, die schon lange im Internet kontrovers von kritischen Bürgern dieser Republik diskutiert werden. Hat Herr Gabriel, sein Gewissen wiedergefunden, den Pakt mit dem Teufel aufgelöst? Wenn das seine Meinung war, warum hat er nicht schon vorher seine Stimme erhoben. Aus politischem Kalkül? Aus Feigheit? Aus Angst vor dem Ende der Karriere? Aus Fraktionsgehorsam? Oder weil schon eine andere diese Erkenntnis hatten und er aus eigenbrötlerischer Gewissenstreue dem nicht zustimmen konnten? Herr Gabriel, ihre Erkenntnis zur Wahrhaftigkeit in der Politik kommt zu spät! Bernd Koeppe
Da rot-rot-grün sowieso nur eine theoretische Option für Sozialromantiker und Salonsozialisten bleiben wird, ist die Nominierung eines SPD-Kanzlerkandidaten nicht mehr als die Ankündigung, wer der nächste Vizekanzler unter Merkel sein soll. Die Aussicht vor der Wahl schon als Verlierer festzustehen war für Gabriel also nicht eben verlockend, da hat er sich fast so schnell verabschiedet, wie der Kapitän der “Costa Concordia” ins Rettungsboot gefallen ist.
Vielleicht war das auch alles Kalkül. Als Außenminister muss man sich schon erheblich anstrengen, um sich den Ruf zu ruinieren. Selbst mittelmäßige Politiker haben sich in dem Amt ein populäres Image aufgebaut. Und im Falle einer temporären geistige Umnachtung kann man selbst dann noch Bundespräsident werden, wenn man zuvor den Führer der freien Welt als “Hassprediger” beschimpft hat. Wenn Frau Merkel sich in der kommenden Legislaturperiode entgültig verbraucht hat, ist die Chance für einen Wechsel nicht ganz abwegig. Martin Schulz ist dann nicht mehr als der nützliche Idiot gewesen, den man aus Brüssel nach Berlin geholt hat, um dort eine Wahl zu verlieren. Da er auch zuvor wenig geleistet hat (außer dass er sich als Bürgermeister mal ein Spaßbad hat aufschwatzen lassen, das dann sofort pleite war und den Haushalt der Stadt über Jahre belastet hat), wird er in fünf Jahren kein zweites Mal antreten dürfen. Das wäre dann Gabriel Chance.
Nachdem Martin Schulz schon Europa mit an die Wand gefahren hat, ist nun die SPD dran. Glück auf!
Ihr letzter Satz bringt es auf den Punkt ! Alle anderen Sätze sind schmückendes Beiwerk und damit eigentlich entbehrlich. Nicht das ich mir eine weitere Amtszeit unter dieser Kanzlerin wünsche - aber weit und breit sind realistische Alternativen nicht in Sicht. Dabei ist es so wichtig, endlich wieder jemanden an der Spitze zu haben, der Recht und Demokratie achtet und nicht nur Lippenbekenntnisse dazu abgibt. Wir brauchen eine Person als Regierungschef, der die großen E’s (Europa, Euro, Energiewende, Einwanderung, Erziehung[Bildung] und Emanzipation) endlich mit Verstand, Augenmaß und Verantwortungsbewußtsein angeht. Eine Person, die strategisch denkt und handelt und nicht nur in 4-Jahreszyklen denkt. Wo ist diese Person ? Das ist das traurige, ja das fatale an der Situation - sie ist weit und breit nicht in Sicht !
Der Pandabär verlässt das sinkende Schiff. Mull Schmerzlos übernimmt. Und hofft auf einen flotten Dreier. Also realistisch: Schwarz-Rot-Grün. Welches Land hat diese Farben? Tukatuka?
Leider springen die CDU-PArteivosritzenden und Kanzler ja nur höchst widerwillig. Ob es für CDU/FDP/GRÜNINNEN reichen wird ist längst nicht ausgemacht. Vielleicht hat der Herr Schulz ja am Ende genug Rückrat um sich einer neuen GRoKo zu versagen.
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