Gunter Weißgerber / 08.04.2023 / 12:00 / Foto: Henyk M. Broder / 89 / Seite ausdrucken

Die sozialen Folgen des Wärmepumpendiktats

Durch die eiskalte kalte Wärmepumpenenteignung rutschen die Hauspreise in den Habeckschen grünen Keller. Zuschlagen werden nationale und internationale (grüne) Immobilientycoons. Das Grundvermögen der Deutschen dürfte binnen weniger Jahre noch vorhanden sein, aber in anderen Händen. Frei nach Habeck: Es ist noch da, nur woanders. 

In meinen gestrigen Artikel skizzierte ich die siamesischen Zwillinge Wärmepumpe/Fußbodenheizung. Wärmepumpen sind nur effektiv und umweltschonend, wenn sie mittels Fußbodenheizungen unser Leben in den vier Wänden wohnlich machen können. Fehlen die Fußbodenheizungen, wird das Wunder „Wärmepumpe“ zum finanziell-ökologischen Stromdesaster, sowohl für die Betreiber der Wärmepumpen als auch für die (inzwischen grünlackierte) Energiewirtschaft. Statt Strom zu sparen, wird der Bedarf an Elektroenergie, bildlich gesprochen, ins Unendliche davonschießen. Mehr Strom für die E-Mobilität, mehr Strom für die Wärmepumpenrepublik. Und das alles bei volatilen elektrischen Rahmenbedingungen. Stichworte sind dabei Ersatz der Grundlastsicherung per Kohle- und Atomstrom durch die grünen diskontinuierlichen Helfer Sonnenschein- und Windweh-Kapazitäten. Mir fehlt die Phantasie, die Republik mittelfristig ohne Zusammenbruch zu denken. Athena hilf! Hinweis für unkundige Thebaner:

„Athene (altgriechisch Ἀθήνη Athḗnē) oder Athena (Ἀθηνᾶ Athēná) ist eine Göttin der griechischen Mythologie. Sie ist die Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes, der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit sowie Schutzgöttin und Namensgeberin der griechischen Stadt Athen“.

Kommen Wärmepumpen ökologisch nicht ohne Fußbodenheizungen aus, so gilt für Fußbodenheizungen das Gegenteil. Die können auch mittels Gasthermen oder Ölbrennern sparsam betrieben werden. 

Nur noch Ur-Oma und Ur-Opa dürfen ihr Häuschen behalten

Das wussten schon die alten Römer mit ihren Hypokausten. 2000 Jahre später betreiben wir deren Fußbodenheizungen moderner. Gas- oder Ölheizungen haben das römische Brennholz für die warmen Fußböden längst ersetzt. Das Ergebnis ist dasselbe. Wohlige Wärme, günstiger und bequemer erreicht als mit Öfen/Kaminen oder Wandheizkörpern.

Die Transformations-Bundesregierung lässt kein Auge trocken. Nur noch Ur-Oma und Ur-Opa dürfen ihr Häuschen behalten, wie Fritz Vahrenholt richtig diagnostiziert. Ab dem 1. Januar 2024 soll der Einbau einer Öl- und Gasheizung nicht mehr möglich sein. Im Fall eines Verkaufs oder der Vererbung sollen Einbau von Wärmepumpen und Volldämmungen zwingend vorgeschrieben werden. Die Republik soll in ein Wärmepumpenlager verwandelt werden. Wärmepumpen sind in der Tat genial – doch halt nur als Zwilling der Fußbodenheizung! 

Der generelle Zwangsumstieg auf Wärmepumpen hat nicht nur absurde Folgen für Ökonomie und Ökologie. Es droht eine noch nie dagewesene Immobilienumverteilung von Überallunten nach Grünoben. Millionen Haushalte, die sich ihr Haus / ihre Wohnung auch als Altersversorgung erarbeiteten, sind gezwungen, wirklich teure Wärmepumpen, teure Fußbodenheizungen und teure Dämmungen zusätzlich zu finanzieren. Der Kreditbedarf wird die meisten Haushalte in Deutschland unrettbar überfordern. Viele Häuser und Wohnungen sind ohnehin mit Hypotheken belastet. Auf diesen Hypothekenberg kommt das Habecksche Matterhorn noch oben drauf! Diese Bundesregierung ist offenbar willens einen Krieg gegen das eigene Volk zu führen!  

Die Folgen liegen auf der Hand. Wer sich die Transformierung seines Hauses/ seiner Wohnung nicht leisten kann, wird verkaufen müssen. Der Immobilienmarkt wird plötzlich überschwemmt werden. Vor der Ära der Transformation geschätzte Verkaufswerte rutschen in den Habeckschen grünen Keller. Zuschlagen werden nationale und internationale  Immobilientycoons. Das Grundvermögen der Deutschen dürfte binnen weniger Jahre noch vorhanden aber in anderen Händen sein. Nach Habeck: Es ist noch da, nur woanders. 

Eine historische Schande

Die Sozialdemokraten machen das alles handfest mit. Eine historische Schande. Merz weiß wenigstens warum. BlackRock verwaltet jede Menge Immobilien weltweit. Und grün lackiert sind sie auch. 

Viele Menschen fragen sich, wie konnte das alles passieren? Inzwischen besitzen die Grünen den medialen Mainstream, die politische Klasse (fast alle Parteien tragen grüne Höschen unterm Parteikleidchen) und die Gerichte. Mit dem bundesverfassungsgerichtlich beschiedenen Klimaschutzgesetz als Vorschaltgesetz zum Grundgesetz leben wir seit 2021 nicht mehr in der Bundesrepublik Deutschland, sondern in der Klimaschutzbundesrepublik Deutschland. 

Die Namensänderung ist eine Frage von Strategie und Taktik der Klimagenossen und damit eine Frage der Zeit. Die Analogie zur sozialistischen Verfassung der DDR ist augenfällig. Das Leben in der DDR war unter dem Diktum des Sozialismus geregelt, das Leben in der Bundesrepublik wird jetzt unter dem Diktum der Klimasekte reguliert. 1989 im Herbst war einer der wichtigsten Erfolge in der Friedlichen Revolution die der SED abgerungene Streichung des sozialistischen Verfassungsvorbehalts. Erst damit konnte von einer entstehenden freien und pluralen Demokratie in der DDR gesprochen werden. Ergo, der Klimavorbehalt nach dem Bundesverfassungsgericht muss zwingend wieder fallen, soll diese Republik nicht nur den Worten nach wieder frei und plural werden!

Ein weiteres Problem gibt es auf dem Weg zurück in eine selbstbestimmte Republik. Fast alle Parteien sind grünlackiert, haben sich der Sekte völlig ausgeliefert. Egal wie Wahlen ausgehen, die empfundene Verteilung der Parteien innerhalb einer immer gleich wirkenden Bundesregierung gleicht der Nationalen Front der DDR. Im Bundestag sitzen fast nur noch Grüne, unabhängig ihrer tatsächlichen Parteimitgliedschaft. Sie besitzen die Köpfe, was braucht man da noch eine gesetzliche Festlegung. 

Den ersten Teil dieses Beitrages finden Sie hier.

 

Gunter Weißgerber war Gründungsmitglied der Leipziger SDP. Für die SDP/SPD sprach er regelmäßige als Redner der Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90. Gunter Weißgerber war von 1990 bis 2009 Bundestagsabgeordneter und in dieser Zeit 15 Jahre Vorsitzender der sächsischen Landesgruppe der SPD-Bundestagsfraktion (1990 bis 2005). Den Deutschen Bundestag verließ er 2009 aus freier Entscheidung. 2019 trat er aus der SPD aus. Die Gründe dafür erläutert er hier. Er sieht sich, wie schon mal bis 1989, wieder als “Sozialdemokrat ohne Parteibuch”. Weißgerber ist studierter Ingenieur für Tiefbohr-Technologie. Er ist derzeit Unternehmensberater und Publizist.

Foto: Henyk M. Broder

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Leserpost

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Thomin Weller / 08.04.2023

Der Autor hat einen wichtigen Punkt übersehen. Das für Menschen individuell angenehme Raumklima wird seit über 30 Jahren beforscht. Was bringt eine Fußbodenheizung wenn ein Teppich auf diese gelegt wird? Ein Teppich kann, je nach Anwendungsfall dringen nötig sein z.B. als Feuchtigkeitspuffer. Eine Fußbodenheizung erzeugt häufig ein schlechtes Raumklima. Ohne Vollklimaanlage d.h. die Temperatur und Luftfeuchtigkeit wird geregelt, wird das alles nichts. Und das hat die grüne Pest, Graichen Clan niemals im Kompass. Erst recht nicht wenn Wohnräume voll isoliert sind und eine Außentemperatur von ca. 27-35°C und >75% rel Luftfeuchtigkeit. In solchen Räumen kann man eher sterben als leben.

Frank Bitterhof / 08.04.2023

Herr Habeck würde wahrscheinlich sagen, dass wir uns alle nicht so aufregen sollen, es ist doch nur eine Kombinationspflicht mit 65% erneuerbaren Energien ab 01.01.2024 (die aber gleichzeitig ein Verbot neuer und reiner Brennwertkessel ab 01.01.2024 darstellt). Was bei der Diskussion andauernd verschwiegen und deshalb ohrenbetäubend unüberhörbar wird, ist die Tatsache, dass eine Alternative zu Wärmepumpen für Ölheizungsbesitzer schon längst existiert und sich “PELLETHEIZUNG” nennt. Halte das für zukunftsweisend, muss aber mit Erstaunen zu Kenntnis nehmen, dass diese seit 01.01.2023 nur noch gefördert wird, wenn sie mit 65% erneuerbaren Energien kombiniert wird - Was soll das? Und ab dem 01.01.2025 muss jede neue Heizung mit Messtechnik zur Verbrauchserfassung ausgestattet werden - Geht’s noch? Die Wärmepumpe ist ein trojanisches Pferd, der Betrieb dürfte nur sinnvoll sein, wenn diese mit Solarstrom gefüttert wird und hier schließt sich der Kreis. In der Lesefassung des Koalitionsvertrags ist nachzulesen, dass auf jedem deutschen Eigenheim eine Solaranlage “die Regel” wird. Und deshalb gibt’s augenscheinlich die Förderung für Pelletheizungen nur noch, wenn auch ne Solaranlage aufs Dach kommt.

W. Renner / 08.04.2023

„Die Sozialdemokraten machen das alles mit“ seit wann waren denn ausgerechnet die Sozen die Beschützer der Immobilienbesitzer. Und falls der Autor noch nie deren Parteiprogramm gelesen hat: Die SPD hat immer noch den demokratischen Sozialismus (ein Widerspruch in sich) als Ziel in ihrem Parteiprogramm verankert.

Moritz Ramtal / 08.04.2023

Die Dystopie wird nun auch für vegane Wohlstandstöchter und ungebildete Mittelschichtler mit formalem Bildungsabschluss greifbar. Ist nur wie immer schon zu spät.

Werner Hauck / 08.04.2023

Liebe Leser! Es gibt sie noch - die “Montagsdemonstrationen”. Einfach kundig, machen, mitspazieren und neues Thema beitragen. Z.B. jeden Montag seit 2 Jahren: Bayreuth, 19 Uhr Opernplatz.

Uwe Manzke / 08.04.2023

Ich möchte jetzt mal sachlich eine Lanze brechen: Wie wir bisher unsere Häuser heizen und insbesondere Warmwasser aufbereiten ist Schwachsinn und in zumeist mässig isolierten Häusern eine enorme Energieverschwendung hoch 3. Dies war nur tragbar durch verbilligte Gas-Energie aus Russland. Sich so ein Fussabdruck rauszunehmen steht uns eigentlich nicht zu !!! Die meisten haben Jahrzehnte lang in dieser Hinsicht nichts investiert und stehen nun vor einer gewaltigen Inbestition, die eigentlich nach und nach hätte getätigt werden müssen (uns dann auch tragbar gewesen wäre ...). Abschreibungsmäßig sieht der Gesetzgeber 2% pro Jahr genau für solche Zwecke vor, was gar nicht so unrealistisch ist. Alle die jetzt meckern, sind Aussitzer die von einfacher Mathematik keine Ahnung haben. Ich sitze hier in einem 50 Jahre alten Haus, welches Top-Isoliert wurde und nach und nach mit Fussbodenheizimg versehen wurde. Ich hab keine Probleme und kann das gros der Kommentare hier nicht nachvollziehen ....

Fred Burig / 08.04.2023

@Renate Weiß:”.... Eine Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Luft Wärme, um damit Luft zu erwärmen. ” Ja, das macht sie im “Durchschnitt” auch recht gut! Nur dass es ab minus 15 Grad Celsius Außentemperatur nicht mehr all zu viel Wärme (aus verfahrenstechnischen Gründen ) zu “entziehen” gibt - trotz “moderner” Wärmeträgermittel, ist wohl der Haken an der Sache. Da glaube ich, muss wohl immer zusätzlich mehr oder weniger elektrisch “nachgeholfen” werden, wenn eine ausreichende Vorlauftemperatur erzielt werden soll. Wie sich dies im Gesamtenergieverbrauch und den damit verbundenen Kosten niederschlägt, ist dann der “Erkenntnisgewinn” – der nicht selten die Sehnsucht nach der alten Gasheizung aufkommen lässt! MfG

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