Die unter dem Überbegriff „Geschlechtergerechtigkeit“ versammelten diversen Identitätsgruppen sehen sich einerseits als Opfer eines unterdrückerischen, hierarchischen Systems, andererseits als kulturelle Vorkämpfer für grenzenlose Freiheit und Selbstbestimmung. Das Hamburger Kampnagel, „internationales Zentrum für schöne Künste in einer globalisierten Welt“, wartet auf seiner Webseite mit einer langen „Förder*innenliste“ von (staatlichen) Institutionen auf. Hier wird die Kampfansage an Binarität und Heteronormativität zum kulturellen Imperativ stilisiert und das Feindbild der gefühlt intersektional Diskriminierten klar formuliert:
„Queerness [heißt] auch, nicht nur Heteronormativität infrage zu stellen, sondern auch andere Normen unserer Gesellschaft. An dieser Stelle kommt die Figur des 'weißen, heterosexuellen, nicht-behinderten, bio- deutschen cis-Mannes' ins Spiel...“ Es gehe darum, zu verstehen, „dass diese Figur in unserer Gesellschaft oft als Norm angenommen wird – sei es in den Medien, in der medizinischen Forschung, in der Schule, etc. – während alles andere als Extrafall gilt.“ An einer solchen Norm möchte man sich nicht messen lassen. Im Zuge der Gleichberechtigung, die für alle gilt, wird „diese Norm in queerer Praxis auseinandergenommen und hinterfragt.“ Ein neuer Kampfbegriff ist in der Welt: „verqueeren“.
In der Praxis des „Verqueerens“ zeigt sich der tyrannische Charakter dieser Aktionisten. Qua Guerillataktik treiben sie die eigene „Befreiung“ durch Querstellen, also Sabotage, durch Indoktrinierung, Bevormundung, Rechthaberei und den Ruf nach Regulierung von allem und jedem voran. Politisch unliebsame, ob tatsächliche oder nur „gefühlte“ Gegner, werden nicht nur mundtot gemacht. Pranger, Rufmord, virtuelle Bücherverbrennung und Todesanzeigen, zum Beispiel wegen (unterstellter) Transfeindlichkeit, zielen eher auf Existenzvernichtung von Kritikern denn auf demokratischen Diskurs. Zugleich wird versucht, medizinische und rechtliche Hürden für die „sexuelle Selbstbestimmung" abzubauen. „Weltweit unternehmen Transgender-Aktivisten derzeit Anstrengungen, die Trennung von Geschlecht und Körper in nationalen Gesetzen zu verankern.“
Platzhalter für alle Zukünftigen
Queer sein bedeutet „Aushebeln von Hierarchien und Machtstrukturen“ (Kampnagel). Die Queertheorie fokussiert strategisch auf weltweiten Umsturz: „Es ist ein globales Politikum geworden, wie wir der Frage der sexuellen Rechte und der geschlechtsspezifischen 'Identität' im 21. Jahrhundert begegnen wollen.“ Die Gefahr der Zerstörung gewachsener sozialer Ordnungen nehmen sie nicht nur billigend in Kauf, sondern streben sie an. Die zunehmende Verwirrung und Zermürbung ihrer Gegner befördert derweil die weitere Destabilisierung ganzer Gesellschaftssysteme und spielt auch der Machtkonzentration auf eine globale Machtelite mit wenigen Megakonzernen in die Hände.
Im öffentlichen Raum erscheinen die verschiedenen sexuell fokussierten Identitätsgruppen allenfalls als amorpher Schwarm mit diffusen Rändern, wenn sie überhaupt zusammen wahrgenommen werden. Sie formen temporär wechselnde Allianzen, geben sich weltoffen und lassen bewusst unklar, wer noch dazukommt, wie eine Netzseite des Deutschen Kinderhilfe e.V. zeichensprachlich deutlich macht: Was ist LGBTQI+? Das Pluszeichen an dieser Stelle geht als Platzhalter für alle Zukünftigen aufgrund seiner dynamischen Richtung hier noch über das Sternchen hinaus.
Abschaffung des Allgemeinen
Vor diesem Hintergrund muss man denn auch die aktuellen Zankäpfel verstehen, die sich nur scheinbar ausschließlich auf sprachliche Aspekte beziehen. Das sind der Versuch von Medien und ÖR, das geschriebene und gesprochene Gendersternchen gängig zu machen, sowie der des Duden, das generische Maskulinum abzuschaffen. Das Sternchen soll die „Genderlücke“ sichtbar und hörbar machen, ja die Vielfalt an sich. Es soll zukünftig im Sprachgebrauch das generische Maskulinum ersetzen. In diesem Zusammenhang geben sich die zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien als Speerspitze im „Kampf für Geschlechtergerechtigkeit“ von oben nach unten gegen die Sprachgemeinschaft. Damit ignorieren sie ein zentrales Gebot ihres Auftrags: die Verpflichtung zur politischen Neutralität. Nicht nur zur besten Sendezeit in den Nachrichtenformaten von ARD, ZDF, DLF hört man die gesprochene „Geschlechterlücke“. Dies soll die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf die sattsam bekannte Tatsache lenken, dass es außer Männern auch noch Frauen gibt, sowie zahlreiche weitere „Opfer“ von allerlei Ungerechtigkeiten.
Das generische Maskulinum ist (wie die beiden anderen generischen Formen Femininum und Neutrum auch) so bedeutungsoffen, dass nicht entschieden werden kann (oder muss), welche weiteren Eigenschaften etwas Bezeichnetem zukommen, außer dem einen Verweis infolge von Beobachtung und Unterscheidung: Fahrer fahren, Studenten studieren, Käufer kaufen und so weiter. Diese Bedeutungsoffenheit ist zunächst schon allein „sprachökonomisch“ angebracht. Die Begriffe bieten viel „Signal“ (Informationsgehalt). Sprecher, die sich gegendert, also ideologisch, ausdrücken, machen diese sinnvolle Uneindeutigkeit gewaltsam zunichte, indem sie einem Wort Zeichen und Symbole beimengen, die auf irrelevante Inhalte verweisen. Dadurch verwischen sie den Informationsgehalt und überfrachten die Sprache mit „Rauschen“.
Der DLF bietet seine Bühne gern dem Duden für dessen Rollenwechsel vom Beobachter der allgemeinen Sprachentwicklung zum Propagandisten einer politisch gewünschten Pseudosprache. Der Duden lässt seine Redaktionsleiterin über den Umbau seines Online-Nachschlagewerks kurzerhand behaupten, die männlichen Formen seien „nie geschlechtsneutral“ gewesen: „Wir präzisieren im Rahmen unserer kontinuierlichen redaktionellen Arbeit an unseren Inhalten lediglich die Bedeutungsangaben.“ Danach ist ein Eigentürmer nicht mehr eine Person, die etwas besitzt, Geschlecht unbekannt, sondern eine „männliche Person, die eine Sache als Eigentum hat“. Wenngleich diese Aussage sachlich falsch ist, und die Sprachgemeinschaft erwiesenermaßen weder so spricht, noch das generische Maskulinum so auffasst, behauptet die Chefredakteurin immer noch: „Beim Duden bilden wir die Regeln ab, die die Sprachgemeinschaft macht. Wir beobachten, welche Formen sich herausbilden, und das beschreiben wir.“
In dieser Atmosphäre fühlen Bürger sich zunehmend verunsichert, da sie von solchen Normierungsmaßnahmen an ihrer Sprache stark betroffen, aber nicht an ihnen beteiligt sind. Ihre individuelle Entscheidung, solche Bevormundung, ja Kolonialisierung des Geistes, lieber zähneknirschend zu ertragen, als durch individuelle Gegenwehr „Exkommunikation“ zu riskieren, verbucht die Genderlobby dann als „zunehmende Verbreitung“ der Gendersprache. Dabei handelt es sich lediglich um ein von Politik und Verwaltungen selbst konstruiertes Potemkinsches Dorf. Es soll eine soziale Wirklichkeit vorgaukeln, die es so nicht gibt.
Instrumentalisierung von Umfragen für Propaganda
Befragungen zur Akzeptanz von Gendersprache gibt es schon seit den Anfängen der Frauenbewegung. Zuletzt führte Infratest dimap 2020 eine Umfrage für die Welt am Sonntag durch. Wie in allen anderen Umfragen des letzten halben Jahrhunderts sprachen sich auch hier die Teilnehmer mehrheitlich gegen die Gendersprache aus. Allerdings war es diesmal eine knappere Mehrheit als bislang, was an der zweifelhaften Fragestellung gelegen haben könnte. Die Teilnehmer konnten sich lediglich zwischen zwei konkreten Genderformen entscheiden. Formen mit dem Binnen-I, bei denen die Lücke durch eine kurze Pause hörbar gemacht wird, und dem substantivierten Partizip wie in „Studierende“.
Die Fragestellung lautete: „Wie stehen Sie zur Nutzung einer solchen Gendersprache in Presse, Radio und Fernsehen sowie bei öffentlichen Anlässen?“ Durch diese Formulierung wurde gleichsam das Standardhochdeutsche mit seinen drei generischen Formen dem Genderdiskurs entzogen. Dabei repräsentiert es ja gerade durch seine generischen Formen die Urform „geschlechtsneutraler“ Sprache. In dem Begleittext zur oben genannten Infratest dimap-Umfrage wird auf die abgefragten Möglichkeiten, die eindeutig aus dem genderfeministischen Baukasten stammen, als „genderneutrale Sprache“ Bezug genommen. Dieser Begriff besorgt augenblicklich eine Diskursverschiebung. Das verketzerte Geschlecht wird neutralisiert. Dadurch wird einmal mehr die Polarisierung zwischen Männern und Frauen, Alten und Jungen, Fortschrittlichen und Rückwärtsgewandten, Linken und Rechten, Machtausübenden und Machtunterworfenen verstärkt.
Weiter heißt es zusammenfassend: „Gegenüber der Verwendung einer genderneutralen Sprache in Medien und Öffentlichkeit bestehen bei den Deutschen Vorbehalte.“ Ein Zeugnis der Rückständigkeit wird hier ausgestellt, und: „Offener gegenüber einer genderneutralen Sprache zeigen sich die jüngeren Bürgerinnen und Bürger...“ Zum Schluss: „In den politischen Lagern bestehen Vorbehalte bei den Anhängerschaften von AfD (64 Prozent), FDP (76 Prozent) und CDU (64 Prozent). Aber auch unter den SPD-Anhängern überwiegt die Ablehnung (42:54 Prozent). Dagegen sind in den Reihen von Grünen- und Linken- Wählern jeweils die Fürsprecher einer genderneutralen Sprache in der Mehrheit. Aber auch von ihnen stehen jeweils etwa vier von zehn ihrer Verwendung ablehnend gegenüber.“ Man beachte die beiläufige Skandalisierung der bisher von der Mehrheit der Sprachgemeinschaft anerkannten Standardsprache durch Kopplung an die verfemte AfD und deren Listung an erster Stelle der genannten Parteien. Weder alphabetisch, noch vom Zahlenergebnis her, noch vom Alter und Standing der Parteien ergibt diese Rangfolge Sinn. Sie dient lediglich der Aufmerksamkeitslenkung: Standardhochdeutsch und generisches Maskulinum sind rechts und gefährlich, Gendersprache ist gut, jung und zukünftig.
Der genderfeministische Sprachgebrauch tendiert mal zur Betonung der Geschlechter im Sinne der ursprünglichen Absicht, „Frauen sichtbar zu machen“, dann zur (Re-) Neutralisierung der Geschlechter im Sinne der Vielfaltsideologie. „Non-binäre“ fühlen sich weder durch Doppelnennungen noch Binnen-I oder Unterstrich angemessen gewürdigt. Immer wieder treten neue Opferidentitätsgruppen aus dem intersektionalen Spektrum hervor, und es entstehen neue Opferhierarchien. Für all jene ist der gemeinsame Feind das generische Maskulinum. Die Genderlobby arbeitet unversöhnlich darauf hin, es dem Sprachgebrauch auszutreiben. Durch Dauerbeschuss bringt sie es auf immer absurdere Weise in Verruf.
Bullies auf dem Schulhof der Demokratie und „der neue Mensch“
Seit der Streichung des generischen Maskulinums aus seiner Online-Ausgabe arbeitet der Duden also nicht mehr deskriptiv, sondern interventionistisch, indem er versucht, eine soziale Wunschwirklichkeit zu fabrizieren. In diesem Sinne, so könnte man meinen, habe auch bei den ÖR ein grundlegender Wandel stattgefunden, in dessen Verlauf Bildungsauftrag, Informationspflicht, Pflicht zur Ausgewogenheit und Neutralitätsgebot aufgegeben wurden. Beobachtbar ist aber im Gegenteil, dass die ÖR allen Massenprotesten zum Trotz den Bildungsauftrag im Sinne der elitären Machtausübung nun umso ernster nehmen. Sie verstärken ihre volkserzieherischen Anstrengungen noch, je mehr sich herausstellt, dass Bürger die ihnen verbliebenen demokratischen Freiräume nutzen, um sich der Sprachdoktrin zu entziehen oder gar zu widersetzen.
Die Manipulationstechniken von Machteliten zielen „auf weit mehr als nur auf politische Meinungen. Sie zielen auf [...] Formung aller Aspekte, die unser politisches, gesellschaftliches und kulturelles Leben betreffen sowie auch unsere individuellen Lebensformen. Sie zielen gewissermaßen auf die Schaffung eines „neuen Menschen“, dessen gesellschaftliches Leben in der Rolle des politisch apathischen Konsumenten aufgeht.“ (1) Der Bundesfinanzminister Olaf Scholz demonstrierte beim SPD-Debattencamp 12/20, wie perfekt er die Manipulation durch Sprache beherrscht.
Den politisch erwünschten Rollenwechsel der Geschlechter propagierte er gekonnt beiläufig: „...wenn jemand eine tolle Arbeit machen will, als Altenpfleger oder Handwerkerin....“ Durch den Gebrauch respektive das Weglassen eines einzigen Suffixes kodierte er das biologische Geschlecht geradezu in die Berufs- und Funktionsbezeichnungen hinein. So unternimmt es ja auch der Duden mit seinem Online-Werk.
Der (elitäre) Mitläufer als beständige Sozialfigur
Man trifft auf allen Ebenen des sozialen Raums Fürsprecher der Gendersprache. Kader der genderfeministischen Ideologie ebenso wie Mitläufer. Selbst die klügsten Zeitgenossen bedienen sich der Gendersprache. Manche sogar widerwillig, aber sie tun es, „weil man das ja jetzt so macht“. Ich habe mich oft gefragt, wie es kommt, dass die Gendersprache überhaupt so viel Land gewinnen, und wie es geschehen konnte, dass sich so viele kluge Leute dieser Spracherziehung kampflos ergeben. Ich hatte gedacht, Klugheit und genderfeministische Sprache schlössen sich gegenseitig aus. Aber ob man so spricht oder nicht, hat wohl weniger mit Klugheit oder Dummheit zu tun, sondern mit Status und Sozialverhalten. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass gerade Intellektuelle oder Menschen, die gerne zu diesem Sozialtyp gehören würden, sich dieser abgehobenen Sondersprache bedienen. Sie manifestieren damit ihre Zugehörigkeit zu einer Machtelite, deren Ausdrucksweisen ein Distinktionsmerkmal sind. Es trägt zur Vergewisserung und Sicherung ihres Status in der Hackordnung bei.
Nach dem Soziologen und Sozialphilosophen Pierre Bourdieu ist der Intellektuelle eine Sozialfigur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Intellektuelle ist eine Persönlichkeit, die durch ihr wissenschaftlich oder künstlerisch erworbenes Ansehen als Anwalt des Allgemeinen die politische Öffentlichkeit zur kritischen Intervention gegenüber dem Staat oder den Herrschenden nutzt. Die soziale Ordnung, die sich in diesem Verhältnis ausdrückt, hat sich mit dem Verschwinden des Intellektuellen als Sozialtyp nicht verflüchtigt, sondern geradezu umgekehrt. Nun tritt der Staat selbst mit seinen Verwaltungen als Anwalt eines Pseudo-Allgemeinen seinen Bürgern entgegen, aber nicht mit der Aufforderung zur kritischen Intervention, sondern mit der Forderung zum (Sprach-)gehorsam. Grüß den Gesslerhut, sobald du den Mund aufmachst!
Verengung von Begriffen und Diskursräumen
In jedem Interview, das ich zum Thema führe, wird mir aufs Neue deutlich, dass der rein linguistische Diskurs zu Tode geführt ist, und man trefflicher nur noch von einem Schlagabtausch sprechen sollte. Diejenigen, die die „Revolution von oben“ betreiben, Funktionäre, und Mitläufer, die „nur“ ihrer Arbeit nachgehen, sind offenbar nicht an einem echten Diskurs interessiert, sondern wollen nur den permanenten Streit befeuern. Unlängst hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, in einer Schaltung mit dem obersten Moralapostel der Genderlinguistik zu sein. Nach meinem Empfinden waren seine Hauptstrategien Pauschalisierung, Verbreitung von Fake-News und das Zurschaustellen respektive die Verbreitung von Ekel vor mir als der „Andersdenkenden“. Er sprach mich nicht persönlich an, sondern sprach nur über mich. Vielleicht wollte er mir zu verstehen geben, dass er mich für rechten Abschaum hält, von dem er sich und die Umwelt reinhalten will. Dahingehend diskreditierte er mich fortwährend.
Gut vorbereitet durch seinen Habitus und seine Argumentationsweise, durch mutwilliges Missverstehen und indem er meinen Kollegen und mir die Kompetenz komplett absprach, sowie durch engste Auslegung aller Aussagen, während er sich selbst allwissend gab. Das sind die Rahmenbedingungen für die „Cancel Culture“. Redaktion und Technik unterstützen ihn nach Kräften dabei. Die Skype-Technik hätte es wohl hergegeben, dass alle Gesprächspartner einander hätten sehen können. So geht Konferenzschaltung. Allerdings hatte die Redaktion es so eingerichtet, dass ich weder die Moderatorin noch den mir zugedachten Gesprächspartner, geschweige denn beide zusammen sehen konnte.
Die Atmosphäre der öffentlichen Meinungsäußerung ist schon so vergiftet, dass der zuvor erwähnte Text von Wolfgang Thierse in der F.A.Z. einen veritablen Sturm der Entrüstung im Netz erntete.
„Wieviel Identitätspolitik stärkt die Pluralität einer Gesellschaft, ab wann schlägt sie in Spaltung um? Sehr grundsätzlich gesagt: Ethnische, kulturelle, religiös- weltanschauliche Pluralität, die auch in Deutschland zunimmt, ist keine Idylle, sondern ist voller Streit und Konfliktpotenzial. Wenn Vielfalt friedlich gelebt werden soll, dann muss diese Pluralität mehr sein als das bloße Nebeneinander sich voneinander nicht nur unterscheidender, sondern auch abgrenzender Minderheiten und Identitäten.“
Um diese Einlassungen als „neurechten Sprech“ zu verorten, wie es die Queer-Gemeinde tat, müssen die Maßstäbe für „rechts“ schon bis zur Unkenntlichkeit verschoben sein. Eine zukunftsfähige Demokratie braucht offene Debattenräume für eine humanistische Wende!
Dies ist Teil 2 einer gekürzten Fassung eines Beitrags, der zuerst im soeben erschienen Sammel-Band „Sag, was du denkst! Meinungsfreiheit in Zeiten der Cancel Culture“ (Hrsg. Thilo Spahl) abgedruckt wurde.
Teil 1 finden Sie hier.
Weitere Quelle
(1) Rainer Mausfeld. Warum schweigen die Lämmer? S. 18