Wolfgang Röhl / 01.08.2021 / 06:00 / Foto: Jorge Royan / 64 / Seite ausdrucken

Die sexuelle Revolution entlässt ihre Enkel

Eine ARTE-Hommage an den legendären Softporno „Emmanuelle“ von 1974 erinnert auch daran, wie spießig das erotische Klima inzwischen geworden ist. Das „gesunde Volksempfinden“ der muffigen Fünfziger firmiert jetzt unter #metoo.

Eine konventionelle Sexbombe war sie nicht. Kein Kurvenstar wie Marilyn Monroe, Sophia Loren, Jayne Mansfield, Anita Ekberg oder die Lollo. Weder besaß sie den Schmollmund einer Brigitte Bardot noch deren meterlange Mähne. Nicht mal ein echtes Vollweib war sie, wie Silvana Mangano es im neorealistischen Italo-Klassiker „Bitterer Reis“ von 1950 verkörpert, wo sie mit strammen Hot-Pants in den Nassreisfeldern der Po-Ebene steht.

Und doch war diese Emmanuelle, die ab 1974 die Kinos füllte, ein Knaller. Kurzhaarig, blauäugig, Perlenkette über den perfekt geformten, nicht sehr voluminösen Brüsten, lässig eingeschmiegt in den Rattansessel einer exotischen Location, so wurde sie für Millionen der feuchte Traum gepflegter Erotik.

Auch für Frauen übrigens, die vor Pariser Kinos genauso Schlange standen wie Männer. Masturbationsszenen im Flieger und eine Portion Liebe unter Frauen bedienten auch weibliche Voyeure. Alles ästhetisch inszeniert und gefilmt, kein stumpfes Gerammel fürs Bahnhofskino. Emmanuelle, dargestellt von der 23-jährigen Holländerin Silvia Kristel, zog den Sexfilm aus der Schmuddelecke klitorisker Grotesken wie „Deep Throat“ oder „The Devil in Miss Jones“.

Erst recht hob der vergleichsweise aufwendig produzierte Softporno, der in Bangkoks Diplomatenmilieu spielen sollte, sich von biederer Sexualerziehung à la Oswalt Kolle oder billig abgenudelten Schulmädchen-Reports („Was Eltern nicht für möglich halten“) ab. Das alpine Arsch- und Tittenkomödchen eines Regisseurs mit dem wunderbaren Echtnamen Alois Brummer kam im Erscheinungsjahr von „Emmanuelle“ unter dem Titel „Beim Jodeln juckt die Lederhose“ in die Kinos.

So weit auseinander lagen die Welten damals, sexmäßig.

Heute würde Frau Silvia aus Holland Scheiße-Orkane triggern

Eine Dokumentation der Emmanuelle-Welle (es gab eine vierteilige Serie mit der Kristel; Dutzende Plagiate wie „Black Emmanuelle“ oder „Emmanuelle bei den Kannibalen“ folgten) hat der französisch-deutsche Kultursender Arte kürzlich ausgestrahlt. Im Großen und Ganzen eine verblüffend wohlwollende Betrachtung. Die Filme, hieß es darin, hätten auf eine Weise sexualbefreiend gewirkt.

Was mochte in den ansonsten eher zeitgeisty und feministisch gepolten Kanal gefahren sein? War es der Umstand, dass die „Königin des Softpornos“ (Arte) immer als Französin wahrgenommen wurde? In der Tat, Silvia Kristel jettete jahrelang um den Globus, überall empfangen wie ein Popstar. Fotografenpulks umzingelten die Air France-Maschine, der sie entstieg wie eine Botschafterin der Grande Nation.

Und heute? Heute würde Frau Silvia aus Holland Scheiße-Orkane triggern. Sämtliche Stokowskis wären von der Leine, würde sie in einer Talkshow auftreten. Die Feministas aller Medien würden kräftig Krawall machen, daran änderte das pseudolesbische Gefummel in den Filmen rein gar nichts. Allein die Tatsache, dass Männer – womöglich auch noch alte und weiße – sich an ihren Darbietungen ergötzen könnten, würde der Silvia heutzutage derart um die Ohren gehauen, dass kein Sender sie einladen könnte, ohne in Hatemails zu ersaufen.

„Ein aufgeblasener Boutique-Porno"

„‚emanuela‘ ist das produkt einer korrupten männerfantasie. wenige klischees über frauen fehlen. ausserdem ist der film nicht nur sexistisch – frauen sind in der tat nur objekt – sondern auch rassistisch […] dass die handlung in fernost spielt, ist sicher kein zufall. mit der eintrittskarte kaufen wir einen werbeprospekt für die immer beliebter werdenden (herren)-reisen in die freie weite welt eines entwicklungslandes im fernen osten, wo frauen ständig verfügbar sind“

... zürnte die feministische Filmzeitschrift Frauen und Film anno 1974. Aus demselben Jahr datiert ein Bannstrahl vom deutschen katholischen Filmdienst:

„Dieser als ‚Filmhit aus Frankreich‘ angekündigte Film ist nichts weiter als ein mit kunstgewerblichem Ästhetizismus und pseudo-philosophischen Sprüchen (‚Liebe ist die Sucht nach der körperlichen Lust‘) aufgeblasener Boutique-Porno. Mit schönen Aufnahmen versucht er ständig, von seiner Verlogenheit und Dummheit abzulenken.“

Ein halbes Jahrhundert nach der einst großmäulig ausgerufenen „sexuellen Revolution“, sind deren Errungenschaften größtenteils abgewickelt. Nicht klerikale Prüderie ist dafür verantwortlich, sondern die Aktivitäten neuer Betschwestern und ihrer vielen Ordensbrüder. Keine frivole Reklame, die nicht sogleich als schwere Verletzung von Frauenrechten gebrandmarkt wird. Jedes noch so harmlose Kompliment kann jetzt fatal sein für die Karriere, die Reputation, das soziale Leben. Keine verrückte Verdächtigung mehr, die nicht irgendwann zu dem gerinnt, was im Adenauer-Deutschland „gesundes Volksempfinden“ hieß. Adolf Süsterhenn lebt, er heißt jetzt bloß anders.

Vom Dirndl erzählt und verpetzt

Der Prozess, überkommenes Sexualverhalten zu igittisieren, hat sich relativ lange hingezogen. Alice Schwarzer startete ihre „PorNO“-Kampagne schon 1987, ohne dass die angestrebte Wirkung groß über den überschaubaren Kreis der Emma-Leserschaft hinausgekommen wäre. Erst ein Vorfall aus dem Jahr 2013 zündete eine neue Stufe der Frau-Mann-Rakete.

Im Stern-Artikel „Der Herrenwitz“ über die Labertasche Rainer Brüderle verpetzte eine Redakteurin des Magazins den weinseligen Liberalen, der ihr off the records was vom Dirndl erzählt hatte. Das Stück, vor einer für die FDP existenziell wichtigen Bundestagswahl in medienüblicher Heckenschützenmanier rausgehauen, fachte nebenbei sämtliche latent vorhandenen Empörungsgelüste an.

Unter dem Hashtag #aufschrei wurden prompt alle nur möglichen Vorwürfe von sexuellen Belästigungen oder anzüglichen Bemerkungen in die Welt gepostet. Die Sexismus-Debatte war geboren. Folgte #metoo, die anonyme Anschwärzerplattform der Dauerbeleidigten. Seither ist kein bekennender Maskuliner mehr sicher. Wer mit gewissen Frauen allein in den Fahrstuhl steigt, ist selber schuld. Das Klima unablässiger Verdächtigung und Denunziation, welches manche Beobachter seit ungefähr 2015 ausmachen, als Merkels Grenzöffnung das Land spaltete, diese giftige Stimmung ist in Wahrheit mindestens zwei Jahre älter.

Unaustreibbar scheinende Besessenheit

Sie wissen, was Catcalling ist? Die Übeltat wurde in Amerika ersonnen, wo jeder, wirklich jeder ideologische Quark der westlichen Welt seinen Ursprung hat. Der Katzenruf kommt für US-Feministinnen gleich nach Gruppenvergewaltigung. Er bezeichnet zum Beispiel anzügliches Pfeifen, wie es in mediterranen Ländern noch manchmal zu hören ist, wenn eine attraktive Frau an, sagen wir, Bauarbeitern vorbeigeht. Eigentlich kennt man das nur aus nächtlichen TV-Wiederholungen von italienischen Filmen der 1960er Jahre. Doch keine Petitesse ist winzig genug, um damit nicht ein Riesenfass aufzumachen, geht es um Heterosex und weiße Männer. Das Ganze gleicht einer Besessenheit, die unaustreibbar scheint.

Manche Turnerinnen und Sprinterinnen wollen nicht mehr im bequemen knappen Dress bei Wettkämpfen antreten, weil sich irgendwelche Sabberheinis an ihrem Anblick erregen könnten. Ob ein Ganzkörperanzug davor schützt? Könnte sein, dass es sich da wie mit dem „N-Wort“ verhält. Wer das Vermeidungskürzel liest, komplettiert es im Kopf ganz automatisch.

Blick zurück gefällig? „Kaum ein Leserbrief in den letzten Monaten, der nicht bis in die Schriftzüge aufgewühlt ist von der neuen Problematisierung“, schrieb der Lyriker und Konkret-Redakteur Peter Rühmkorf im Mai 1969. Sein fulminanter Essay „Die Linken und die Lust“ behandelte die, von manchen Lesern monierte, Garnierung des damals wichtigsten linken Transmissionsriemens mit Centerfolds à la Playboy (bei Konkret „Klappies“ genannt).

Konkret: Erfolg mit Nackedei-Konzept

Deren Gegner erzeugten allerdings „sehr natürliche Abwehrreaktionen gegenüber einem Linkspuritanismus, bei dem die Frage nach dem Lustprinzip schon selbstquälerische Züge angenommen hat“. So der im späteren Leben mit Preisen überhäufte Ausnahmepoet Rühmkorf, der seiner Lust auf das weibliche Geschlecht selten Zügel anlegte. Seine treue Ehefrau Eva wurde, irgendwie folgerichtig, Deutschlands erste „Gleichstellungsbeauftragte“

Die Debatte um den Sex hat, wie man sieht, einen Bart. Und auch eine Pointe. Konkret war mit der Mischung aus Sex und linker Politik jahrelang sehr erfolgreich. Sie verkaufte bis zu 170.000 Hefte pro Ausgabe, erreichte praktisch alle, die sich damals in weitestem Sinn zur APO zählten, zur außerparlamentarischen Opposition. Auf dem Cover erschien allerdings erst 1969 eine nackte Brust. Als Jahre später verkniffene Linksradikale das Blatt usurpierten und die Sexthemen tilgten, ging Konkret ein.

Ihr vorausgegangener Erfolg mit dem Nackedei-Konzept war nicht gerade ein Mirakel gewesen. Linke hatten nach langer Durststrecke in einem auch sexuell verdrucksten Land ebenso erotischen Nachholbedarf wie Rechte oder Mittige. Überhaupt ging es bei der sogenannten Studentenbewegung weniger um Sozialismus, die Herrschenden, die Springerpresse, Vietnam oder Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt. Vielmehr ging es um die persönliche, höchsteigene Befreiung.

Kein Hotelzimmer ohne Trauschein

Nämlich vom Joch des herrschenden Muckertums. Das Twens für den Sex zum Beispiel auf die Hinterbank eines VW-Käfers zwang (eine Tortur, wenn ich mich richtig erinnere), weil man kein Hotelzimmer ohne Trauschein kriegte. Das und vieles mehr fanden die Jungen damals repressiv. Der Schah und sein Persien war den meisten ziemlich fern. Die Umbruchstimmung ab ungefähr 1964, welche in der vielfach gefakten Legende namens Achtundsechzig verkapselt ist, sie hatte vor allem private Treiber. Der Slogan jener Tage „Das Private ist politisch“ funktionierte auch andersrum.

Schweden war zu dieser Zeit das Hoffnungsland der westdeutschen Linken. Man pilgerte zu den Genossen im Norden, träumte davon, deren vermeintlich mustergültige Gesellschaft ins Bundesrepublikanische zu übertragen. Natürlich zog Schweden die Deutschen auch noch aus ganz anderen Gründen an.

„Schwedenfilme“ (Spiegel) waren für Nacktszenen berühmt, wie sie Ulla Jacobsson in „Sie tanzte nur einen Sommer“ aufführte. Der Schwedenfilm bestände im Prinzip aus „Nacktbaden plus Sozialkritik“, urteilte ein Münchener Kritiker. Berüchtigt waren hammerharte Schwedenromane wie „491“, worin vergewaltigte Mädchen über die Reling reihern, Halbstarke total von der Rolle sind und es zum Sex mit einem Schäferhund kommt. Und wenn man einen schnarchlangweiligen Ingmar-Bergman-Film (ein Pleonasmus, klar) wie „Das Schweigen“ einige Zeit durchstand, konnte man verschattete Kopulationsanstrengungen wahrnehmen.

Unerhörte Freizügigkeit in Knäckecountry

Kurz, Knäckecountry an und für sich stand im Ruf unerhörter Freizügigkeit. Ein bedeutender Journalist, der gerade eine Autobiografie vorgelegt hat, begann als Jungspund eine Schwedenreportage für Konkret mit den erwartungsfrohen Zeilen: „Mein Kilometerzähler zeigt Sex-Sex-Sex-Sex, als ich in Stockholm…“

(Disclaimer: Auch ich war damals natürlich in Schweden. Mehrfach. Viel lief da leider nicht. Vermutlich lag das an mir. Oder man hatte mich falsch informiert, um einen Satz von Humphrey Bogart aus „Casablanca“ zu zitieren.)

Vor Jahren erzählte mir ein Kollege, im ehedem superliberalen Schweden sei es durch die #metoo-Hysterie so weit gekommen, dass Menschen nun vor dem Sex „klar und erkennbar“ ihr Einverständnis zum sündigen Treiben bekunden müssten. Aber wie genau? Mit großem Schwedenehrenwort? Schriftlich? Mein Kollege meinte, darüber würde amtlicherseits nachgedacht. Vielleicht eine spezielle App?

Ehrlich, ich hielt das für einen Witz. Aber der Witz von heute, das beweist die sexuelle Gegenrevolution immer wieder schlagend, ist der Ernst von morgen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karl-Heinz Vonderstein / 01.08.2021

Mit den Turnerinnen, die jetzt Ganzkörperkleidung beim turnen tragen, sehe ich es so, erst jetzt gucke ich, ohne es zu wollen, mit sexualisierten Blicken auf die jeweilige Turnerin. Wenn man öffentlich bzw. medial auf etwas aufmerksam macht, das man verurteilt und kritisiert und es entschlossen und auch emotional tut, rückt das vermutlich erst jetzt in den Focus, was man verurteilt und kritisiert. Man kann ja als lüsterner weißer alter Mann weiter Leichtathletik, Schwimmen, Beachvolleyball, Volleyball oder Tennis gucken und da den Teilnehmerinnen zugucken. Solange es noch geht und Spaß macht.  

K.Lehmann / 01.08.2021

Naja, gut, die Sache mit den VW Käfer. Er stand am Wochenende im Schlafzimmer der zimmerlosen Junggesellen, der Havelchaussee in Berlin. Das es eng war in der Kiste war bekannt, aber dafür hatte man ja in dem Käfer 2 Griffe eingebaut, bewiesen diese sich doch als hervorragende Fußfesseln.

Hans Reinhardt / 01.08.2021

Zur Ausübung von politisch korrektem Sex bedarf es heutzutage eines Mindestabstandes von 1,5 m zwischen den beteiligten Parteien oder (wahlweise?) eines Männerüberschusses von 3 Asylbewerbern. Wenn dann noch jeder eine Maske dabei trägt, dann kann nichts mehr passieren und Gesetzgeber sowie Feministinnen sind zufrieden.

Lutz Peter / 01.08.2021

Also, wenn ich eine Werbung für ein Produkt sehe, welches verhindert das man es sieht, wenn ich Pipi im Höschen habe und danach der Hintern eine Treppe nach oben läuft, das Produkt sieht man ja nicht mehr, dann überlege ich immer was für Typen jetzt vor dem Fernseher hocken…, von wegen nicht sexistisch ;o))

Stephan Bender / 01.08.2021

Sex ist völlig überbewertet. Schon die an ihre Bänke geketteten Rudersklaven des Altertums, die mit ihren Sägen hantierenden Holzfäller des Nordens, sowie Stephensons Dampfmaschine mit ihren Kolben und Zylindern hatten den Rhythmus, Form und Sinn der Bewegungen markiert, die den Sex und damit den gesamten Sinn des Menschen ausmachen. Nachdem die unpersönliche , globalisierte Industrie die Weisheiten des Orients und Okzidents in sich aufgenommenen hatte, schuf sie Fesseln des Mittelalters zu Gürteln der Unkeuschheit um. Sie spannte sie die Kunst ein zur Projektierung von Geschlechtsverkehrszentren, Sexarien, Magnopenen, Megaklitorien, Vaginetten und Pornotheken. Sie setzte hochsterile Taktstraßen in Gang, die Sadomobile, Kohabitatoren, Sodomitale für den Haus- und Gomorrhide für den öffentlichen Gebrauch ausstießen, und gründete gleichzeitig wissenschaftliche Gender-Institute, die um die Befreiung des männlichen oder weiblichen Geschlechts kämpfen sollten. Jetzt mal ganz ehrlich: Da ist es doch kein Wunder, wenn die geschundenen Geschlechtspartner sich ein wenig nach Prüderie sehnen!

Arthur Sonnenschein / 01.08.2021

Die hinter den gesellschaftlichen Entwicklungen liegende sexuelle Dynamik wird zumeist ausgeblendet und sie auszusprechen galt auch schon vor einem halben Jahrhundert als Tabu. Als seinerzeit der „dressierte Mann“ zum Feuilletonthema wurde, fühlten sich bereits Frauen und ihre Stichwortgeber aus Politik und Presse auf den Schlips getreten, weil sie ihre Versorgungsinteressen durch die entstandene Debatte bedroht sahen. In den letzten 3 Jahrzehnten kam noch der Streit innerhalb der Frauen dazu, dessen Grenze zwischen den jungen, fruchtbaren und fleissigen Damen und dem Rest verläuft. Nichtsdestotrotz ist die Perspektive, die der Beitrag einnimmt in die Zeit vor dem Farbfernsehen einzuordnen. Sex ist nämlich (noch) für fast Jeden per Mausklick mit echten Menschen verfügbar. Das versaut die Preise im Wertetausch zwischen Mann/Frau ganz gewaltig, was für den Versorgung suchenden Teil der Bevölkerung immer mehr zum Problem wird. Hieraus folgt die Forderung nach Beschränkungen, die in einem Land der Frührentner und Catladies dann auch nicht weiter verwunderlich ist.

Sabine Schönfelder / 01.08.2021

Das ist wirklich ein unterhaltsamer Artikel über Sexualität, die künstlerisch betrachtet bei Gustave Courbet im „Ursprung der Welt“ ihren ´realistischstenˋ Ausdruck findet. Der Sexualtrieb ist unsere Existenzgrundlage und wahrscheinlich deshalb unser ungezügeltstes Verlangen, schwer zu beherrschen, urmenschlich und von allen Kulturen mehr oder weniger reglementiert. Links und Inhalte (eigentlich ein Paradoxon!) durchliefen eine Konterrevolution. Freiheit, Sozialverhalten, Individualität und Grenzenlosigkeit, das Woodstock-Feeling, wurde dominiert und transformiert VON LINKEN SPIEßERN. Ideologie, Kontrolle und Beschränkung traten an dessen Stellen. Kretschmann, der alte Maoist mit rigoroser Paukermentalität, ist der Klassiker. Ein bürgerlicher Besserwisser, ein ängstlicher und unsicherer Mann, findet Selbstbewußtsein und Aufmerksamkeit im Befehlen und Züchtigen. Er ist der klassische TONANGEBER, poltrig, verbissen, ungelenk. Interessieren Sie seine Vorstellungen von Sex? Geht ruck-zuck, ist lange her,- sonntagmorgens,- Missionarsstellung. Vergessen Sieˋs schnell. Sex ist für die neuen Herrscher etwas UNGEZÜGELTES, schwer BEHERRSCHBARES, auch irgendwie zwielichtig und zu eigeninitiativ! Findet für Besserverdienende in Bums-Flugzeugen mit Minderjährigen oder heimlich im OvalOffice statt, wenn überhaupt. Sex für Jedermann ist unkontrollierbar und gegen den Weltbevökerungs-Reduktionsplan. Sex wird öffentlich nur noch abseits von „Hetero“  gefördert. Sex mit Kindern wurde aus der Agenda getilgt, weil die Empörung, trotz Grünenreklame und „Bento“-Einflüssen zu groß war, n o c h. Sex ist out, auf der gesellschaftspolitischen Ebene. Der Autor zeigt uns unverhohlen welche Vergnügungen der neuen „Prüderie“ entgehen. Respekt. Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Teil zwei schreibt Herr Broder? Seine „wilden Porno-Jahre“? War er nicht mal bei den St-Pauli-Nachrichten?

Thomas Brox / 01.08.2021

@ giesemann gerhard. “Sage extra “vergebens”, nicht umsonst, denn es hat mich 140 Tage Gefängnis gekostet, ablösbär gegen ca. 20.000,00 Euro (zwanzig tausend). Wer bietet mehr? (AZ: 824 Cs 112 Js 101229/18(2) vom 4-9-2018; achgut hat das. ... ” Mir wird schlecht. Die bewährte deutsche Justiz. Damit die zahlenden Untertanen wissen wo es lang geht. Staatsanwälten und Richtern kann nichts passieren, egal welche Fehler sie machen. Vermutlich hätte Roland Freisler noch eine üppige Beamten-Pension kassiert, wenn er nicht zufällig im Februar 1945 getötet worden wäre.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Wolfgang Röhl / 17.12.2023 / 10:00 / 56

„Mikroaggression“: 50 Jahre Bullshit-Bingo

Während auf Straßen und in Schulen reale Gewalt explodiert, gehen akademische Linksradikale mit einem verstaubten Gewaltkonstrukt auf Weißen-Bashing. Mittels sogenannter Mikroaggressionen würden angeblich Marginalisierte ausgegrenzt,…/ mehr

Wolfgang Röhl / 02.12.2023 / 06:15 / 81

Den Schuss nicht gehört. Deutschland im Krimiwahn

Ohne Krimi geht der Deutsche nie ins Bett. Verrückt: Je stärker die reale Kriminalität steigt, desto lieber lassen sich Menschen von fiktiven Krimistoffen oder Podcasts…/ mehr

Wolfgang Röhl / 26.03.2023 / 10:00 / 18

Von Gräbenbuddlern und Brückenbauern

Cora Stephan hat den dritten Teil ihrer Geschichte deutscher Verhältnisse veröffentlicht. „Über alle Gräben hinweg“ beschreibt die Geschichte einer deutsch-schottischen Freundschaft in der Zeit zwischen…/ mehr

Wolfgang Röhl / 13.11.2022 / 12:00 / 42

Wo, bitte, geht’s zum Film?

Es wird dunkler in Deutschland, auch in meteorologischer Hinsicht. Zeit, auf Vorrat ein paar spannende Filme aus dem Fernsehen abzuspeichern. Das Angebot ist groß. Aber…/ mehr

Wolfgang Röhl / 19.06.2022 / 06:00 / 99

Wo ist eigentlich das Vollweib hin?

Fernsehfilme mit erdigen Wuchtbrummen à la Christine Neubauer fuhren einst Traumquoten ein, Ratgeber zum Thema „Vollweib“ waren Bestseller. Doch jetzt wurde das dralle Heteroweib im…/ mehr

Wolfgang Röhl / 08.05.2022 / 06:25 / 91

„Schwarz bitte groß schreiben, weiß klein und kursiv“

Manche Verlage beschäftigen neuerdings Sensitivity Readers. Freischaffende Zensoren, die Manuskripte scharf auf Rassismus, Sexismus und Postkolonialismus checken. Beim kleinsten Verdacht auf falsche Gesinnung schlagen sie Alarm.…/ mehr

Wolfgang Röhl / 26.03.2022 / 06:15 / 130

Wenn der Transmann zweimal klingelt

Unser ehedem einfältiges Unterhaltungsfernsehen ist vielfältiger geworden. Aber reicht das? Der wichtigste deutsche TV-Produzent hat eine tolle Idee: Künftig werden Filme so gebaut, dass sich…/ mehr

Wolfgang Röhl / 02.01.2022 / 14:00 / 43

Wenn das Fernsehvolk den Lümmel macht

Zwei aufwändig produzierte, von vielen Medien hoch gelobte TV-Serien, mit denen die ARD zum Jahresende punkten wollte, fielen beim Publikum durch. Anlass zur Hoffnung, Zuschauer könnten…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com