Meiner Erinnerung nach wurde der Begriff “selbsternannt” zum ersten Mal inflationär für das Parlament in Pale/Bosnien verwandt. In gewisser Hinsicht sinnfrei, wer soll Parlamente ernennen? Seitdem hat die Bezeichnung nur den Zweck, etwas abzuwerten. “Selbsternannte Kritiker” können nicht recht haben. Von Hunderten von Beispielen gefällt mir recht gut: “selbsternannter Bitcoin-Erfinder” oder “selbsternannte Weltmacht”. Welche Zertifizierungsbehörden sind da wohl zuständig…
Halt der Wortschatz “selbsternannter Journalisten”, einer “selbsternannten Elite”, “selbsternannter Experten”, die ich allenfalls mittelmäßige, ich will ja nicht unhöflich gelten, Schwätzer vor dem Herrn nenne. Es ist an der Zeit, sich selbst zum “Meister Proper” zu ernennen und diesen Schrott hinwegfegen, jedoch nicht wie 1989, diesmal klinisch rein und auch die Ecken nicht vergessen.
Mit “selbsternannt” fängt die Hetze an, und mit ” rechts und rechtsextrem” geht es dann weiter. Sind doch nur Wortbausteine aus dem linksextremen Medienbaukasten. Ist schon ziemlich langweilig, weil hundert Prozent vorhersehbar !
Das Brüderchen zu “selbsternannt” ist dann “umstritten”. Wer eins davon abkriegt ist unter Anständigen erledigt, ruckzuck - kann weg, muss man auch nicht argumentieren, hopp!
@Peer Munk Ich möchte ihren Kommentar noch etwas ergänzen. Leider funktioniert diese “Masche” immer wieder. Die MSM filmen auf den Veranstaltungen oder lassen filmen. Und dann findet man auch solche Auftritte, wie den von #janaauskassel. Man erinnere sich nur an den “Hutmann” vor geraumer Zeit. Das wird medial aufgeblasen. Und dann wird der Auftritt mit der Message verbunden: “Seht sie euch an, so sind sie.” Erstes Ziel erreicht. Gleichzeitig eine herrliche Möglichkeit von den wirklich grottenschlechten Auftritten der Spitzengrün:*_Innen abzulenken. Zumindest in meinem Umfeld kannte (fast) jeder das Video mit Jana, aber das gleichzeitig ein Parteitag stattgefunden hatte, war ihnen größtenteils entgangen. Dabei wäre es hochinteressant sich die Beschlüsse mal genauer anzusehen. Framing bei der Arbeit und es wirkt.
Es gibt ja auch selbst ernannte Diverse.
Herr Rietzschel, ich freue mich darüber, dass Sie hier noch einmal die Gelegenheit bieten, die sehr kurze Rede von Jana in Leipzig und die so von ihr ausgelöste Furore bis weit hinauf in den Olymp der Bundesregierung zu besprechen. Sie schreiben, dass “wer heute behauptet, er werde verfolgt wie die Widerstandskämpferin Sophie Scholl ehedem, relativiert die Verbrechen des Nationalsozialismus”. Was? Bisher blieb es auf Achgut doch immer dabei, sogenanntem Gratismut zu diagnostizieren. Wenn der linke Mob etwa Querdenker mit “Nazis raus”-Rufen beleidigt, dann ist das der Gratismut(tm), der ganz nebenbei eben die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, weil die Nazis keine Querdenker waren. Nun ist es aber etwas verschieden, ob sich eine unerfahrene 22-Jährige verirrt, oder eine Meute Omas im verblühten wie abgebrühten Frührentnerinnenzustand. Jana hat das Recht darauf, sich auch nur Gratismut von uns vorwerfen lassen müssen zu dürfen?! Aber etwas ist mir wichtiger: Jana zeigt im Gegensatz zur linken Meute mehr. Größeren Mut. Es stellt sich nicht jede als angreifbares Ziel allein auf eine Bühne! Um dann vom eigenen Ordner, vom MiniSter und der Linksmutgruppe gemeinsam verbal totgeschlagen zu werden. Seit Ana Agre weiß man, dass es nicht gut ist, sich in Deutschland als Frau allein gegen den linken Mob zu stellen. Sicherlich darf auch Frau Agre nicht wie Anne Frank fühlen, solange die noch (man kann bekanntlich mit den Toten nicht mitfühlen) konnte, Jüdin mit gleichem Vornamen dazu. Denn “wer sich heute mit [Anne Frank] (...) vergleicht, verhöhnt den Mut, den es brauchte, Haltung[?sic] gegen Nazis zu zeigen”, bestimmte ein Zwerg! Strafanzeige? Geschenkt. Jana, lerne aus der Geschichte - vergleiche Dich zukünftig immer mit jüdischen Opfern der HEUTIGEN deutschen Außenpolitik, die gibt es wie Sterne am Himmelszelt.
Unbedingt noch: “Selbsternannte” Faktenchecker, Antifaschisten, Menschenrechtler.
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