Ein Artikel, wie man es von Anabel Schunke gewohnt ist. Klug und treffsicher. Ich kann hier nur wiederholen, was ich seit der letzten Bundestagswahl sage: Die FDP kann sich einfach nicht entscheiden, ob sie Opposition gegen die Merkel-Regierung oder gegen die AfD machen soll. Seit Thüringen sind die Liberalen endgültig traumatisiert. Aus der nackten Angst heraus, sich nochmals den Hass des politisch-medialen Komplexes zuzuziehen, kuscht man im Zweifelsfall immer vor dem linksgrünen Zeitgeist. Ich habe früher mal FDP gewählt. Ist lange her. Wird nicht wieder vorkommen.
Nachtrag (Nr. 1): Wer es immer noch nicht verstanden hat, sicherlich ist es sehr traurig, wenn man sich von einem alten Begleiter verabschieden muß, doch mit einem alten Gaul wird man kam mit Sieben-Meilen-Stiefeln vorankommen können. Was D-Land braucht ist eine neue bürgerliche Partei mit ordentlichem Gewicht, um die völlig linkslastige Waage wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn es keinen anderen Weg dahin zu geben scheint, muß die CDU gespalten und mit dem brauchbaren Teil etwas NEUES geschmiedet werden. Daran scheint kein Weg vorbei zu gehen. Einfach das Unmögliche denken, und der Glaube an das eigene Ziel wird ganze Berglandschaften versetzen. Weite Teile D-Lands sind doch total versifft (z. B. NRW), nicht nur seine bunte Hauptstadt, so daß man zum Schmieden schon einen richtigen Vorschlaghammer benötigt und nicht die Werkzeuge von Schreiberlingen oder Maulhelden!
Liebe Frau Schunke, die FDP hat rein gar nichts mehr zu entscheiden. Das haben die Wähler längst getan, nachdem sie erkannt haben, dass sie ein totes Pferd reiten. Nur diese Ansammlung von Selbstdarstellern versucht, um ihre Posten zu retten, das Pferd mit Pappenarithmetik, gegenüber den Wählern, zum Leben zu erwecken. Dieser glaubt den Geisterreitern schon lange nichts mehr.
So gerne ich Ihre erfrischenden und richtigen Artikel auch lese, Frau Schunke, diesmal haben Sie leider irgendwie “ins Klo gegriffen” und zwar ziemlich tief. Die FDP war lange Jahrzehnte nichts weiter als ein Mehrheitsbeschaffer für SPD und Union, als diese noch tatsächliche Volksparteien waren. Es war egal, wer in der alten Bundesrepublik regierte, denn die FDP war immer mit dabei. Als eben Mehrheitsbeschaffer , oder bestenfalls Klientel-Partei für Selbstständige. Das war und ist seit jeher die politische DNA der FDP. Freiheit, bzw. Liberalismus hat man eigentlich nie wirklich mit ihr verbunden, nicht mal sie selbst. Und das hat sich bis heute nicht geändert und so wird man wahrscheinlich auch nie erfahren, was Lindners wahre Gründe für die Ablehnung von Jamaika waren. Tatsächlich kurzzeitiges politisches Erwachen, oder vielleicht doch nur die Nichtdurchsetzbarkeit versprochener Klientelpolitik für große Parteispender, was ich für viel wahrscheinlicher halte. All das, was Sie, Frau Schunke, zu recht an liberalen Wünschen äußern, finden Sie weit eher bei der AFD, denn bei der FDP. Und dennoch verfallen auch Sie in das alberne Populismus-Gequake des Staatsfunkes in Bezug auf die AFD. Herrje, JEDE Partei ist in einer Demokratie populistisch, muss es sogar sein. Wie verdammt wollen Sie denn sonst dem Durchschnittswähler (der sich meist nur sehr begrenzt mit Politik und Geschichte auskennt) Ihren Markenkern deutlich machen?! Das geht nur mit kurzen und prägnanten Forderungen/Sprüchen, Ausschweifen und langatmig erklären können Sie im Parteiprogramm. Das ist für die Politprofis und Interessierten. Die FDP allerdings hat längst “fertig”, eben weil sie immer nur Mehrheitsbeschaffer war, sie hat keine Rebellion, keinen wirklichen Liberalismus und keine neuen Ideen in ihrer DNA. Sie IST daher tatsächlich längst überholt und überflüssig.
Das eine ist das feige oder inkompetente Versagen oder das gewollte Anhängen (siehe Kemmerich-Fall) an eine multiple Negativ-Politik der Merkelkratur einer Partei und ihrer Führungsgruppe. Das andere aber ist die Verantwortlichkeit eines Volkes (das deutsche laut Adenauer “krank”) für seine Wahlresultate und die daraus folgenden Oberpolitiker, Politik und Zustände. Und dies gerade nach dem Trauma des Nazismus und angesichts dessen intensiver Bewältigung ab 1945, wozu gehört, es nie wieder zu so einer Staatskrise kommen zu lassen wie 1930/33, aber gerade da sind wir heute wieder angekommen, das Schlimmste kommt noch, beginnt gerade in der Wirtschaft. Ohne die extreme Wirtschaftsfinanzkrise wäre Hitler nicht an die Macht gekommen. Wenn nun aktuell in 2020 eine FDP für immer weniger ihrer potentiellen Wähler nach früherer Prägung in Frage kommt, ja, dann muß man eben was anderes wählen, was den eigenen Ansichten und früheren passablen FDP-Zeiten noch nahekommt. Oder diese Position modifizieren und sich angesichts heutiger extremer Gefahrenlage mit dem drohenden Point-of-no-return dort für die Rettung von Volk, Land, Werten, Traditionen, Institutionen (laut besseren Zeiten, etwa bis in die 70er) einsetzen, wo eine Partei (AfD) es noch vertritt, wo im Wahlbezirk es noch einen konservativ-patriotischen CDU- oder SPD-Mann gibt, den man bei der Direktwahl unterstützen kann. Das Problem sind weniger Merkel, GRÜNE, SPD, PDS oder Fehler bei FDP und AfD, sondern ein Volk, das trotz negativster Dinge, besonders ab 2015, weiter zu 85% die bisherige verhängnisvolle Politik in freiem Willen, ohne jeden Zwang in Wahlen unterstützt, legitimiert, Korrektur nicht erwartbar. Warum sollen sich da die dreisten Merkel und Co. ändern??
Arme Frau Schunke, arbeitet sich an diesem politischen Leichnam ab! Sie können die Reanimation einstellen! Das Herz hat schon vor Jahren zu schlagen aufgehört, das Hirn wabbelt längst im Stadium der Selbstauflösung. Ich frage mich seit der sozialdemokratischen Wende von Frau Merkel vor ca 15 Jahren, warum die FDP nicht in die entstehende politische Lücke springt. Sie hätte ein glanzvolles Revival erlebt und - vor allen Dingen - die AfD verhindert. Der Grund ist womöglich, dass sich die Unternehmer und Selbständigen, die die einflussreichste Klientel der FDP stellen, von der Alimentierung der europäischen Schuldenstaaten Aufträge und von der Immigration mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt versprachen. Beides war kurzsichtig, um nicht zu sagen dämlich, denn zunächst müssen die Steuerzahler sowohl den Unterhalt für die Schuldenstaaten als auch für die Migranten finanzieren, und am meisten Steuern zahlen - wer hätte das gedacht? - die Wähler der FDP!
Wenn eine/r einmal zuviel Partei, Verein, Club , Religion usf. im Schädel hat , ist sie oder er genauso bescheuert wie jede/r andere, der / die es auf dem Niveau woanders ist. Es stinkt in dieser Hinsicht überall gleich. Gestank ist Gestank.
Als ehemaliger FDP-Wähler muss ich leider inzwischen konstatoeren, dass die Partei mit diesem Personal und vor allem mit dem derzeitigen Vorsitzenden zu einer mutlosen, zahnlosen Oppositionspartei mutiert ist. Wobei sie als “Opposition” kaum feststellbar ist. Ein grosser Fehler war Thüringen. Die FDP hätte selbstbewusst auftreten müssen und hätte sicher a la langue den Respekt der anderen Parteien erhalten, auf jeden Fall den der Wähler, die einer kraftvollen, mei ungs- und durchsetzungsstarken Partei ihre Stimme geben wollen. Aber nicht einer Partei, die vor Frau Merkel kuscht, ihre Meinung und ihre getroffenen Entscheidungen ändert. Wie Frau Schunke schreibt, braucht das Land eine liberale Partei so dringend wie nie zuvor. Leider verspielt Lindner eine Möglichkeit.
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