Fabian Nicolay / 01.02.2025 / 06:05 / Foto: Francesco Gallo / 66 / Seite ausdrucken

Die sedierte Mitte will endlich aufwachen

Nicht Merz ist der Steigbügelhalter der AfD, wie man ihn jetzt gern diffamiert, sondern Merkel ist die Steigbügelhalterin einer linken oder linksradikalen Machtbesessenheit, die die Demokratie für ihren Aufstieg missbraucht.

Die sogenannte „bürgerliche Mitte“ ist gerade ins Gerede gekommen. Sie hat ein Selbstfindungs- und Identitätsproblem. Seit ein paar Jahren ist die „bürgerliche Mitte“ für die einen das Feldlager linksgrüner Aktivisten, die im aufgeheizten Modus ihrer zweifelhaften Demokratierettung zu allen Schandtaten bereit scheinen, sich selbst aber für die moralische „Crème“ der absoluten Mitte halten. Für die anderen war die „bürgerliche Mitte“ einst ein gut eingerichtetes Refugium, ein sicher geglaubter Wertestandort, wo man am Gartengrill mit den Nachbarn meinungsfrei unverdächtig schwätzen durfte, ohne gleich ins Visier von paranoiden Nazijägern zu geraten. Das Eigenheim, das Auto, die Bildung der Kinder, die Fernreisen und den Lebensabend durfte man getrost als sicheren Hort von Zivilisiertheit und Eigentum betrachteten – an den sich niemand heranwagen durfte, weil die bürgerliche Mitte, der Mittelstand und die Mittelschicht die Zugpferde des deutschen Sozialstaates waren. Mit dem Niedergang der sozialen Marktwirtschaft, der unter der Ampelregierung enorm an abschüssiger Fahrt zugenommen hat, wurde diese bürgerliche Mitte zur Verfügungsmasse parteipolitischer Neiddebatten, sozialpädagogischer Experimente und finanzieller Exzesse.

Die Sicherheit und die normative Vorherrschaft der bürgerlichen Mitte war bald eine Illusion. Denn die Altparteien und ihre „zivilgesellschaftlichen Vorfeldorganisationen“ haben einen Staatsstreich in Slow-Motion gegen die Mitte veranstaltet, haben sich schleichend deren Refugien unter den Nagel gerissen, haben sie ihrer Freiheiten, Sicherheiten und Gewissheiten entkernt und die ehemals als konservativ geltenden Denkgewohnheiten und Haltungsmuster als patriarchal, toxisch, rassistisch, kapitalistisch und klimaschädlich umgedeutet. Sie haben bürgerlichen Widerstand und Beharrlichkeit als „Nazi“ verunglimpft. Leider haben bei dieser Tragödie ehemals konservative Parteien der Mitte (Union, FDP, aber auch der bürgerliche Teil der SPD) munter mitgespielt, in der Hoffnung, zu dem Transformations-Reigen dazugehören zu dürfen, der sich als planstaatlich-korrupte Veranstaltung von Opportunisten, Denunzianten, Schulmeistern und Antidemokraten herausstellte. Im Grunde verachtet das Transformations-Establishment das „Bürgerliche“ an den Einwohnern, weil es mit seinem Freiheitsanspruch schlicht im Wege steht.

Friedrich Merz und seine Partei haben nun die Quittung dafür bekommen, dass unter Angela Merkel die bürgerliche Mitte verraten worden ist, und dass der Kanzlerkandidat es gewagt hat, die bisherig goutierte Verortung seiner Partei am Rande des linksgrünen Spektrums durch eine Teilrückbesinnung zu Werten korrigieren zu wollen, die von der Mehrheit der Deutschen zwar gewünscht, aber vom linksgrünen Establishment verachtet und diffamiert werden. Dafür ist er nun abgestraft worden, mit der ganzen Härte einer an Häme und Heimtücke kaum zu überbietenden hässlichen Rhetorik. Denn die größte Illusion, die sich die ehemals konservative Mitte gemacht hatte, war, dass sie mitreden durfte. „Die Geister, die ich rief.“

CDU/CSU-Fraktion in Schockstarre

Am vergangenen Mittwoch, dem 29. Januar 2025, hat die CDU/CSU-Fraktion bei der Abstimmung über einen Beschlussantrag ohne bindende Wirkung, bei dem es um Sofortmaßnahmen gegen illegale Zuwanderung und migrantische Gewalt ging, der Bannfluch der linksgrünen „Mitte“ ereilt, weil die AfD maßgeblich bei der Annahme im Plenum beteiligt war. Die linksgrüne „Mitte“, aus der nun Merz und seine Partei verstoßen wurden, sieht ihre Felle wegschwimmen. SPD, Grüne und Linke, die das Resthäuflein sozialistischer, altschulmeisterlicher Dekadenz darstellen, fürchten um ihre Deutungshoheit, für die es schon länger beim Souverän keine Mehrheit mehr gibt. Die von Friedrich Merz errichtete Brandmauer verhindert die Entfaltung der demoskopischen Realitäten so präzise, dass Merz nun offensichtlich zum Büttel und Prügelknaben einer Minderheit und ihrer Nazikeule geworden ist. Seine servilen Reflexe sind jedoch vergeblich – man brauchte einen Wahlkampfprügelknaben und hat Friedrich Merz darin gefunden. (Hatte man sich nicht auf Fairness im Wahlkampf verständigt?)

Gemeinsam und demonstrativ empört sich das linksgrüne Establishment, stünde es doch in vier Wochen vor einer möglichen Entmachtung, wenn die Brandmauer fiele. Die Entsetzten werfen Merz vor, er habe die „bürgerliche Mitte“ verlassen und verraten. Außenstehende Beobachter müssten eher sagen, dass er sie wieder eingenommen hat. Denn die Linksverrückung der CDU hatte Angela Merkel betrieben, um ihr bunt-politisches Fleckvieh zum Grasen und Widerkäuen auf die saftig-grünen Almen zu treiben, wo der Schuldkult ums Klima alles bestimmte, was gesellschaftlich mit Perspektive versehen werden sollte – von wo aus Merkel und ihre Follower unbehelligt von hoher Warte auf das Treiben im Tal der ahnungslosen Republik blicken konnten. Die sedierte bürgerliche Mitte im Lande blieb nahezu regungslos, während man ihr die politischen Gliedmaßen amputierte.

Nun hat Merz den verfrühten Almabtrieb begonnen, könnte man denken: zurück in den Talhof. Das Fleckvieh würde gern vor Freude blöken, aber es bleibt still, weil die Zuschauer am Wegesrand selbst laut blöken, bellen und schreien. Welch ein aufgesetztes Schauspiel im Parlament: Nach erfolgreicher Abstimmung und Annahme des Unionsantrags schweigt die CDU/CSU-Fraktion in Schockstarre, die AfD führt Freudentänze auf, das linksgrüne Lager keift und schäumt und holt die Zettel der vorbereiteten Wutreden hervor.

Das Narrativ des Missbrauchs

Die „bürgerliche Mitte“ ist seit Merkel ein Standort im Konglomerat politischer Ungewissheiten geblieben. Links, grün, christlich, pseudo-liberal, saturiert, klimabewegt, staatsfinanziert: Alle als „progressiv“ Ausgedeuteten durften sich dort tummeln, solange der Wohlstand und die Verteilungsmechanismen der postkapitalistischen Planwirtschaft keine Pfründe der Merkelgläubigen plünderten, sondern sie sogar mit Zuwendungen und Privilegien bedachten. Es klingt skurril: Da die Probleme im Land mit Hilfe der Leitmedien lange unsichtbar gemacht werden und die Schweigespiralen sich in den Himmel der Hypermoral bohren konnten, war die links-grün-christlich-pseudoliberale Mitte als ersatzweise eingesetzte „bürgerliche Mitte“ in ihrem Wolkenkuckucksheim.

Nun, nach dem „Sündenfall“ der Union und ihres Kanzlerkandidaten, tritt der lang unterdrückte Wählerwille unvermittelt heftig auf und könnte das Parteienpanorama neu und zurück kalibrieren: Man wird sich um den lang verwaisten Platz der echten Mitte oder die Frage streiten, wer denn überhaupt dort stehen kann und was er vertreten darf. Die echte bürgerliche Mitte muss sich jedenfalls wieder in der Mitte des Parteienspektrums befinden, um als solche gelten zu dürfen. Eine CDU mit Rückgrat könnte das schaffen.

Das Konglomerat, dieser lose Verband aus politischem Geröll und moralischem Abrieb der Merkel-Scholz-Ära ist nun kein Ort mehr, an dem die Union verweilen darf. Warum sollte sie auch bleiben? Der Platz, den die Altkanzlerin der Union zugewiesen hatte, war auf Dauer schädlicher fürs Image als der Pranger, an dem die Partei nun mit ihrem „Oppositionsführer“ Merz steht. Es ist nicht verwunderlich, dass die Oberste der Besserwisserinnen dem Kanzlerkandidaten ihrer eigenen Partei am Folgetag der Abstimmung in den Rücken fiel und ihn für sein Vorgehen öffentlich kritisierte. Die Altkanzlerin hätte so kurz vor der Wahl schweigen sollen, wie es üblich ist. Aber Merkel kennt keine Loyalität, außer der vor ihrem eigenen, eitlen Geschichtsbild. Sie reagierte erneut überheblich und selbstverliebt. Ihr sind Deutschland, die Bundesbürger und die Union immer egal gewesen. Friedrich Merz nicht – den konnte sie nie leiden und wollte ihm noch eins auswischen.

Am Mittwoch, dem 29. Januar 2025, ging jedoch das Konglomerat der ehemaligen linksgrünen Mitte als gesinnungspolitische Steinlawine ab. Alle Parlamentarier wurden davon mitgerissen. Außer die AfDler im parlamentarischen „Bannwald“, die wurden verschont und lagen sich freudig in den Armen. Es ging hier um eine Entscheidung in einer Sache, die von beiden Parteien ähnlich beurteilt wird. Es bedurfte zur Abstimmung keiner Absprache. Nicht Merz ist der Steigbügelhalter der AfD, wie man ihn jetzt gern diffamiert, sondern Merkel ist die Steigbügelhalterin einer linken oder linksradikalen Machtbesessenheit, die die Demokratie für ihren Aufstieg missbraucht. Darüber hinaus hat sie mit ihrer autokratisch vermurksten Migrationspolitik die AfD erst so stark gemacht. Merz muss dieses vergiftete Erbe antreten und Merkel giftet noch mal nach.

Machtergreifung eines rechten Zombiestaates

Ein Pranger steht schon lange auf der echten Mitte, wo Bürger, die das Falsche sagen, wählen oder denken, angebunden und mit Unrat von eifrigen „Demokraten“ beworfen werden dürfen. Wie das genau funktioniert, konnte man am vergangenen Mittwoch im Parlament schön mitverfolgen. Eine aufgehetzte Meute führte vor, wie „demokratische Empörung“ geht und wo jetzt nach dem „unverzeihlichen“ Vorfall die „bürgerliche Mitte“ steht. Für die einen stand sie bis vor kurzem links, dort, wo der linksgrüne Wokismus und die klimapolitischen Angstmacher ihr Unwesen treiben, für die anderen stand sie schon immer viel weiter rechts, auf der Landkarte ungefähr da, wo sich Thüringen und Sachsen befinden. Es ist eher anzunehmen, dass sich die Mitte genau zwischen beiden Positionen befindet, nämlich dort, wo der Pranger steht, an dem man von links und von rechts mit Dreck und Häme beworfen werden kann, siehe Merz.

Was sind die konkreten Vorwürfe: Merz sei eine unsichere Nummer für die erwünschten Koalitionen nach der Wahl im kommenden Februar. Das stimmt, aber nur aus Sicht der verbleibenden selbsternannten „echten“ Demokraten. Die Merz'sche Brandmauer, die die bürgerliche Mitte geradezu daran gehindert hat, den angestammten Platz in der Mitte zu besetzen, sei gefallen, sagen die Entsetzten des linken Spektrums. Ein rechtes Gespenst geht um im Parlament, und Demonstranten tauchen just vor der Parteizentrale der CDU auf. Merz will seine Partei aus der linken Umklammerung lösen. Das stimmt – noch nicht ganz. Merz kann nicht Mauererbauer, Einsturzbevollmächtigter und trojanisches Pferd zugleich sein. Aber wenn man ihn dazu treibt, vielleicht schon in ein paar Jahren, wenn er den Druck bis dahin aushält. Er sollte jedoch aufhören, sich zu entschuldigen. Für richtige Standpunkte muss man sich nicht entschuldigen in einer Demokratie. Man möchte rufen: „Grüne! Linke! Sozialdemokraten! In einer intakten Demokratie muss man sich sogar für falsche (nicht strafbewährte) Standpunkte nicht entschuldigen.“ Es ist traurig, dass hier offenbar Nachhilfebedarf in Sachen „Demokratie“ besteht. Verkehrte Welt.

Nun beanspruchen grüne und linke Politiker schon seit längerem das Prädikat „bürgerliche Mitte“, um ihrem Treiben den Adel von Vernunft, Zukunft und Bodenständigkeit zu verleihen. Dort in der angeblichen „bürgerlichen Mitte“ will man die Demokratie parken, aber man misstraut den ehemaligen Bewohnern der bürgerlichen Mitte, die jetzt großenteils „Nazis“ sein sollen und das Gefährt Demokratie fahrtuntauglich machen könnten. Es sind mittlerweile so viele „Nazis“ in den Augen der Linksgrünen, dass ihnen zum Heulen zumute wird. Sie hatten doch jahrelang an einer Diffamierungskampagne des Souveräns gearbeitet, und die autosuggestive Kraft dieses Rechtsruck-Narrativs hat sich in schrecklicher Intensität in ihre eigenen Gemüter hineingefressen, sodass sich viele Menschen tatsächlich kurz vor der Machtergreifung eines rechten Zombiestaates wähnen.

Wenn ein neuer Hidolf Adler kommen wird, dann eher durch die Hintertür einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: als linksradikaler Klimaenteignungs-, Zensur- und Gesinnungsstaat, von dem es schon ausreichend Kostproben gab. Ein solcher linksgrüner Zombiestaat mit Brüsseler Gütesiegel scheint heute eher wahrscheinlich als ein rechter unter Beteiligung der CDU.

Infames Konstrukt wahlkampftechnischer Hetze

Es ist kurios. Wenn man durch Berlin fährt, sieht man hauptsächlich Plakate der ehemals „bürgerlichen Mitte“, die zerstört und beschmiert wurden. Es ist eine neue Form „spontan-demokratischer“ Freiluftkultur geworden, Wahlplakate von politischen Gegnern zu schänden. Diese „Kreativität“ wirkt sich aber kaum auf Plakate der Grünen, der SPD und der Linken aus. Wenn man diese Praxis als im Wahlvorfeld stattfindendes Votum betrachtet, kann man verstehen, dass am vergangenen Mittwoch im Bundestag Friedrich Merz aus dem Erbhof vertrieben werden sollte. Der Kampf wird bereits verbittert und undemokratisch geführt. Darüber hinaus „soll er sich schämen“, der Friedrich, der Erfinder der Brandmauer, auf die nun die johlende AfD geklettert ist. Dennoch: „Das Richtige wird nicht dadurch falsch, dass es auch die Falschen vertreten“, hat Merz sinngemäß gesagt und hat damit recht.

Noch einmal zurück zum „Casus Belli“ oder „Sündenfall“ des Friedrich Merz: Mit Schaum vor dem Mund beschuldigt das linksgrüne Establishment den Kanzlerkandidaten heuchlerisch, Politik mit Hilfe der AfD umsetzen zu wollen. Unabhängig davon, ob das stimmt – schließlich macht er den Grünen und Linken das Angebot, doch dem mehrheitlichen Willen der Bundesbürger Folge zu leisten – ist die Kampagne nichts anderes als ein infames Konstrukt wahlkampftechnischer Hetze.

Alle Parteien, die sich am vergangenen Mittwoch geradezu überboten haben in jakobinischem Eifer – inklusive der Linken mit ihrer pathetischen Zurschaustellung von „demokratischer“ Aufopferung –, haben „im Schulterschluss“ mit der AfD Anträge der CDU/CSU noch vor kurzem abgelehnt, das heißt ihre politischen Vorstellungen auch mit Hilfe der AfD verneinend durchgesetzt. Dabei ist es unerheblich, in welchen Mehrheitsverhältnissen und zu welchen Anlässen zugestimmt oder abgelehnt wird. Es ist passiert: Offensichtlich darf der „Paria AfD“ nur mitmachen, wenn es dem linksgrünen Establishment dient. Oder noch anders: Wenn AfD und CDU gemeinsam etwas richtig finden, ist das per se falsch, egal, was die Wähler wollen. Mit einer Herrschaft des Volkes (Demokratie) hat das so wenig zu tun, wie Stalin das Väterchen aller Russen war.

Zum Wohle des Parteienstaates linker Prägung

Nur ein Beispiel, wie der „Systemsprenger AfD“ parlamentarisch sonst noch agieren darf: Am 1. März 2023 beispielsweise wurde zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU „Konsequente Reaktion des Rechtsstaats auf den russischen Angriffskrieg ermöglichen – Sondertribunal einrichten“ die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss) angenommen, den Antrag der CDU/CSU abzulehnen. Alle Fraktionen außer der CDU/CSU im Deutschen Bundestag lehnten damals den Antrag ab.

Auch wenn aus formaljuristischen Gründen allen Fraktionen vom Auswärtigen Ausschuss (unter Mithilfe des Berichterstatters Jürgen Trittin) empfohlen wurde, den Antrag abzulehnen und insofern das Abstimmungsverhalten der AfD-Fraktion keine Rolle spielte: Sie durfte Teil des demokratischen Prozedere sein.

Wie anders soll man also die Wortmeldungen der Empörten und Entsetzten vom vergangenen Mittwoch bezeichnen als ein an Verlogenheit kaum zu überbietendes aufgeblasenen Stück Schmierentheater zum Wohle des Parteienstaates linker Prägung? Das Versprechen „dem Wohle des deutschen Volkes“ kann das alles nicht mehr dienen. Das deutsche Parlament und seine Parteien, die Regierung und ihre Amtseide sind eine Zumutung, ein hohles demokratisches Surrogat. Es wird Zeit zu wählen, damit sich das ändern kann.

 

Fabian Nicolay ist Gesellschafter und Herausgeber von Achgut.com.

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Andreas Donath / 01.02.2025

Dass Sie offensichtlich nach einer Renaissance der CDU lechzen, ist Ihr Problem. Herr Nicolay, nicht meines. Ich sehe darin das geradezu verzweifele Sehnen gerade liberalkonservativer Kreise nach einer geläuterten CDU - eigentlich geht das schon über 20 Jahre so und wird immer wieder enttäuscht, weil es die alte Union der 80er- und 90er-Jahre einfach nicht mehr gibt und nie mehr geben wird, sondern nur jenen zeitgeistaffinen, angegrünten Verein mit woker Tendenz, dessen Repräsentanten um jeden Preis zum Establishment gehören wollen. Dass Sie die AfD augenscheinlich nicht mögen und ihr, zumindes durch die Blume, Russlandtreue unterstellen - vielleicht ist sie ja nur einfach keine Kriegstreiberpartei -, ist Ihre persönliche Sicht. Ich teile diese nicht und habe lediglich Angst vor den von der Leyens, Kiesewetters und Selenskijs, denen krude Kriegsphantasien offensichtlich einiges zu geben scheinen. Dass Sie nun aber ausgerechnet eine solch schwache Figur wie Friedrich Merz, den geborenen Einknicker und Rückwärtsruderer, zur Leitfigur und Lichtgestalt Ihrer Sehnsuchtsräume machen, werter Herr Nicolay, erscheint mir schon sehr daneben. Der Mann schafft es doch charakterlich gar nicht. Das ist ein dröger Sauerländer und kein Donald Trump. Einen Typus wie letzteren bräuchte es aber, um die idiotische Brandmauer tatsächlich einzureißen. Der Mann pfeift auf Parteitagsbeschlüsse und Stimmungslagen und macht einfach, was ihm zielführend und sinnvoll erscheint. Sowas bekommt ein Merz nicht gebacken. Der Machtkampf in der CDU, so er nicht vorgetäuscht ist, interessiert mich kein Jota, mit diesem inhaltsleeren, entkernten Wahlverein habe ich vor 13 Jahren komplett gebrochen - und nie mehr heißt bei mir tatsächlich nie mehr. Ich vergesse in diesem Leben die beschämenden Jubelorgien für Merkel auf CDU-Parteitagen nicht mehr, auf denen die bösartige Frau bis zur Ekstase beklatscht wurde. Ein Sündenfall, der der CDU wie Sch…. am Schuh klebt - für immer und ewig.

Emil.Meins / 01.02.2025

Liebe Mitforisten, ein letztes Wort zum Sonntag: wir können uns hier die Finger wund tippen, und die tollsten Ideen entwickeln vom Loslösen einzelner Bundesländer bis zu Ichweißnichtwas, und über Merkel, Merz und die anderen Figuren schimpfen, und es wird das passieren: NICHTS! Weil der Deutsche neben seiner Konditionierung gegen “Rechts”, die man bei jeder dieser Idiotendemos sieht, ein Hosenscheißer ist, der nie den Mut hat, sich zu erheben, bei allem Gefasel von Artikel 20, 3+4 GG. Wenn ein Schild auf dem Rasen steht “Betreten bei Strafe verboten”, ist jede “Revolution” sofort gescheitert, weil sich keiner traut, den Rasen zu betreten. Wie ich darauf komme? Weil die große Mehrheit immer noch brav den Zwangsbeitrag für den ÖRR bezahlt, und damit die ganze Propaganda, die Lügen, die Manipulation bezahlt, die jeden Tag stattfindet, um das bestehende System abzusichern und zu zementieren. Jeder hat irgendwelche tollen Ausreden, und keiner tut etwas, Dabei wäre das der erste Schritt: den Bastarden die Kohle wegzunehmen, mit der sie der Mehrheit tagtäglich ins Hirn sch…...! Wer die Information beherrscht, der beherrscht die Gehirne, deshalb ist hier der Anfang von allem!      Ich zahle (leider+glücklicherweise) schon seit fast 2 Jahrzehnten keinen Beitrag, deshalb kann ich ihn auch nicht verweigern, und habe das “Vergnügen”, den ganzen Müll kostenlos anschauen zu können, da er ja unverschlüsselt im Ausland zu empfangen ist, was auch ein Schlag ins Gesicht jedes zahlenden Deutschen ist. Sogar so ein randständiges Land wie Rumänien bringt es fertig, 2 oder 3 Staatssender (TVR 1+2, was sonst noch, weiß ich nicht mehr) frei anzubieten, der Rest ist verschlüsselt, und wird von diversen Providern zu niedrigen Preisen angeboten, so ab etwa 5 Euro im Monat. Habe grade nachgeschaut: DIGI TV Popular 17 Lei= 3,40 €  Schönen Sonntag!  Und nicht vergessen: Bringt den ÖRR zum Verstummen”, nehmt ihm das Geld weg. Macht ihnen Angst, so wie sie euch Angst machen!

Winfried Jäger / 01.02.2025

Die Berufspolitiker der CDU sind mitlerweile eine Ansammlung von armseligen Opportinisten. Merz ist der Prototyp dieses Opportunismus. Natürlich ist er konservativer als seine sozialitische Vorgängerin, aber auch nicht mehr. Er redet von der Brandmauer, ohne zu sagen, was die Folge ist. Die Folge ist nämlich, dass sich nichts fundamental ändern wird. Das sind mir doch die ganzen Linken, ob ohne oder mit grünen Gewand lieber. Da weiß man, woran man ist. Die CDU 2.0 heißt AfD.

Arnold Balzer / 01.02.2025

Heute bei Hadmut Danisch im Blog ein Artikel zu einem X-Post eines AfD-MdB, der an die CDU gerichtet fragt: „Fragt ihr euch, was ihr eigentlich so Schlimmes gemacht habt, weshalb ihr jetzt als Faschisten bezeichnet werdet?“  Danisch führt sehr detailliert seine Theorie aus, auf welche Weise seit der Oktoberrevolution 1917 die Linken immer alles unterwandert und aus dem Weg geräumt haben, was ihnen auf dem Weg zum Sozialismus im Wege stand, so zB auch die Republikaner, dann die Piraten und dann mit Merkel auch die CDU. Einiges mag manchem als recht steile These vorkommen - mir jedoch erscheint es rundum schlüssig. Wir sind nun an dem Punkt, wo auf dem Weg zum Weltsozialismus zwei im Weg stehen, mit denen keiner gerechnet hat: Trump und die AfD.

Karl-Heinz Böhnke / 01.02.2025

Oder anders: Merz zerreißt es, Söder meldet sich zur Rettung, Merkel hilft aus der Bredouille. Schließlich ist das Trump ja sogar nach 9 Monaten später gelungen.

Karl-Heinz Böhnke / 01.02.2025

Nur Horden johlen. Gemeinschaften, Gleichgesinnte und Gewinn Fühlende jedoch freuen sich, mitunter jubelnd. Merkel spielt unbewußt oder vielleicht auch gewollt in die Hände außerhalb der CDU. Wenn die Vorsitzende mit allen Lobhudeleien seitens ihrer Ergebenen auf das Altenteil getragen worden ist, will auch ihr innigster Verehrer keine Vorschläge mehr von ihr vernehmen, wie man es besser macht. Sie suchen nämlich längst ihren eigenen Weg, am glimpflichsten davon kommen zu können, und sehen die Lichter aus den USA heller werdend.

E Ekat / 01.02.2025

Ich hoffe, daß es bald zu einem Verbotsantrag des Parlaments gegen die AfD kommen wird, damit endlich die Vorwürfe öffentlich werden, die sich bisher hinter “gesichert Rechtsextrem” verbergen. Aber das wird wohl garnicht geschehen, die Gefahr des Scheiterns ist größer als der Nutzen, den diffamierenden Verdacht zu instrumentalisieren.  Ich lese: „Das Richtige wird nicht dadurch falsch, dass es auch die Falschen vertreten, hat Merz sinngemäß gesagt und hat damit recht”,  meint der Autor über den Konstrukteur jener Brandmauer, “auf die nun die johlende AfD geklettert ist.”  ?  Ja was denn nun: die Linken und die AfD sind im Abseits, jenseits der CDU/CSU, der wir all das Drama zu verdanken haben? Auflösung unserer Industriegesellschaft, Unterwerfung unter ein Klimadiktat, welches mit Minimalst-Werkzeug gegen die Sonne antritt, um einen Klimawandel aufzuhalten? Aufarbeitung von Corona: kommt ohnehin nicht aus Europa, schon garnicht von der CDU-EU-Spitzenpolitikerin von der Leyen. Auch wenn die Medien die Nachrichtenlage nach linksgrünem Gusto bestimmen, die Aufarbeitung ist international im Gange und wirft ein miserables Licht auf die CDU-CSU-Demokraten. Rußland- Krieg, der ja zu tun hat mit der Politik von Frau Merkel, der Ukraine Zeit zur Aufrüstung zu verschaffen, das Minsk- Abkommen derweil als Vorhang der Täuschung zu mißbrauchen, aber das vertiefe ich hier mal besser nicht. Jedenfalls haben wir uns in der direkten Folge in Sachen Energie-Versorgung verschlechtert. Andere reden gar von einem kriegerischen Akt. Mal sehen, ob die CDU Führung mit ihrer Taurus-Strategie gegen Rußland das richtige Hölzchen gezogen hat, oder aber der 2 plus 4 Vertrag endgültig zur Makulatur wird. Niemand hatte auf die AfD gewartet. Daß diese entstand war die direktest mögliche Folge der Merkel Politik dieser CDU CSU.  Was sonst? Die CDU CSU wird sich neu aufstellen müssen, Pöbeleien auf diesem Wege sind ihr sicher. Der Unterschied: die Lacher der AfD werden verhalten sein.

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