Gerald Wolf, Gastautor / 06.09.2021 / 14:00 / Foto: Bundesarchiv / 12 / Seite ausdrucken

Die Schnell- und die Langsamdenker

Der berühmte israelisch-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman unterscheidet zwei Arten des Denkens: das schnelle, intuitive und das langsame, rationale. Politiker neigen zu Ersterem.

Frage: Wieviel kostet ein Ball, wenn ein Tischtennis-Schläger mit ihm zusammen 1,10 Euro kostet und der Schläger einen Euro mehr als der Ball? Die Lösung liegt auf der Hand: 10 Cent kostet der Ball. Ohne sonderlich nachzudenken. Wie nur machen wir das, wie schafft das unser Gehirn?

Ständig stürmen auf dieses knapp anderthalb Pfund schwere Organ Daten ein, in Massen. Gleich, ob wir aus dem Fenster gucken, über eine verkehrsreiche Straße gehen oder im Wald herumspazieren. Veranschlagt wird ein Informationsumfang von etwa 10 Millionen Bit pro Sekunde. Mit all den Eindrücken müssen wir fertigwerden, ohne viel nachzudenken, muss da ausgesiebt werden. Oft ohne überhaupt zu denken. Andernfalls wären wir kaum lebensfähig. Bei dem, was dann noch immer in unser Bewusstsein gelangt, entscheiden wir mit Höchstgeschwindigkeit, was wichtig ist – und wenn wichtig, was damit angefangen werden soll. Intuitiv. Doch geht das nicht ganz ohne Irrtümer ab. Folgenschwer, wenn wir als Autofahrer beim Rechtsabbiegen einen Fußgänger übersehen, wenn ein Stellwerker für einen ungeplant einfahrenden Zug die Weiche falsch stellt oder ein Politiker in hochverantwortlicher Position ein lebenswichtiges Argument aus der Wissenschaft kurzerhand in den Wind schlägt. Übrigens:

Die Lösung des Schläger-Ball-Rätsels

…war falsch! Andernfalls würden Ball (10 Cent) mit Schläger (10 Cent plus 1 Euro) anstatt 1,10 Euro 1,20 kosten. Allein schon über die Aufgabe schärfer nachzudenken, erfordert Energie. Noch mehr Energie, aber auch Zeit, benötigt die einzig richtige Lösung, nämlich: Der Schläger kostet 1,05 Euro und der Ball 5 Cent.

Das Schläger-Ball-Rätsel wird mitunter als der einfachste Intelligenztest der Welt bezeichnet. Daniel Kahneman – ein israelisch-US-amerikanischer Psychologe und Hochschullehrer, Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften – hat das Rätsel in sein Bestseller-Buch Schnelles Denken, langsames Denken eingebaut. Er benutzte Quellen, wonach zur Schläger-Ball-Aufgabe viele tausend Studenten geprüft worden seien. Über 50 Prozent von den Elite-Universitäten Harvard, MIT und Princeton hätte die intuitive – die falsche – Antwort gegeben, bei Studenten von Universitäten mit weniger strenger Auslese läge die Rate sogar höher als 80 Prozent. Kahneman spricht von „Denkfaulheit“ und zieht entmutigende Rückschlüsse auf die Qualität des logischen Denkens im Alltagsleben. Durch Propaganda-Anfälligkeit zeichnet es sich aus. So auch kommen hier leicht Gewissheiten zustande, die keine sein dürften. Oft finden sich dann für ein und dasselbe Problem gleich mehrere Gewissheiten. Nicht nur in der Religion, der Politik und der Produktwerbung, nein, sogar in der Wissenschaft. Es gibt aber jeweils nur eine Wirklichkeit, und das ist die objektive, die von unserem Empfinden und Denken unabhängige.

Innezuhalten, um nachzudenken, das Wieso und Warum zu hinterfragen, dem allzu schnellen Vertrauen zu misstrauen, erfordert Zeit, oft auch Kenntnisse, macht daher Mühe und ist nicht jedermanns Sache. Kahneman unterscheidet zwei Arten des Denkens: System 1 (schnell, intuitiv, emotional, unbewusst einsetzend, hartnäckig; beliebt) und System 2 (langsam, rational, abwägend, erklärend, begründend, aufwändig; weniger beliebt).

Nicht nur der Mensch als Einzelwesen wird durch das schnelle und bequeme Denken Opfer falscher Schlüsse, auch die verschiedenartigsten Gruppierungen sind davor nicht gefeit. Einigermaßen Schutz genießen die Anwendungsdisziplinen. Sie haben einen unerbittlichen Kontrolleur, das ist die Praxis. Entweder funktioniert die Sache, um die es geht, oder sie funktioniert nicht – die Uhr, das Flugzeug, das Computerprogramm. Wenn das eigene Produkt noch besser funktioniert als das der Konkurrenten, hat man eine Chance auf einen Platz in der oberen Reihe. Schlechter dran sind die theoretischen Disziplinen.

Und noch schlechter die Politiker.

Arme Politiker

Sie brauchen nicht nur gute Lösungen für ihre Probleme, sondern oft auch schnelle. Das Gute: Wenn dabei das Kind in den Brunnen fällt, haben das fast immer Andere auszubaden. Und ganz wichtig: Die Lösungsvorschläge sollten sich von denen der politischen Konkurrenz unterscheiden, koste es, was es wolle. Und Schlagfertigkeit ist gefragt, auch bei objektiver Unsicherheit. In Interviews über die Fragen des Moderators oder über Anwürfe der Opposition erst mal nachzudenken (System 2), werten die Schnelldenker im Publikum als Makel. Dabei sollte doch eher das Gegenteil der Fall sein. Gar noch in der Öffentlichkeit zuzugeben, dass die andere Seite die bessere Lösung hat, kommt politischem Selbstmord gleich. Verhängnisvolle Fehlentscheidungen finden so ihren Lauf. Tagtäglich werden wir deren Zeuge, gleich ob im eigenen Land oder in der Fremde.

Ich schließe die Augen, um Kahnemans Hypothese vom System 1 und 2 auszuprobieren. Ums Klima soll es gehen, beschließe ich, um die Erderwärmung. Sofort tauchen CO2 und erneuerbare Energien auf, Klimaneutralität, CO2-Einsparung, Verbrennungsmotoren, Wetterkapriolen, Klimaschutz, dann das Klimaziel 1,5 Grad. Und wieder CO2… Doch immer mischt sich das System 2 ein. Schon bei erneuerbaren „Energien“ protestiert es, Energie-Quellen seien gemeint, „Energie“ wäre eine fundamentale Größe in der Physik und die gäbe es nur in der Einzahl. Dann: Erderwärmung findet statt, bitte schön, aber durch Veränderung der Sonnenaktivität. CO2 – jawohl menschgemacht, aber bedeutungslos. Denn der Anstieg des CO2-Gehaltes der Atmosphäre passiert durch die wärmebedingte Ausgasung aus Ozeanen, sonstigen Gewässern und aus der Bodenfeuchtigkeit. Ein Diagramm taucht vor meinen geschlossenen Augen auf, mit dem gezeigt wird, dass die Kurve des atmosphärischen CO2-Gehaltes zwar stetig ansteigt, aber vom globalen Lockdown völlig unbeeinflusst blieb. Weltweit agierende Messstationen stehen dahinter. Und die halbe Welt macht auf „klimaneutral“.

Erneut versuche ich, meine Argumente über das System 1 einzubringen, ohne viel nachzudenken, schnell und intuitiv, doch es will nicht so recht klappen. Es ist, als wollte ich mich zwingen, bei der Ball-Schläger-Frage den Preis für den Ball mit 10 Cent anzusetzen, obwohl ich es nun besser weiß. Und um alles besser zu wissen, das zumindest zu glauben, habe ich mit Mühe, aber auch mit Freude eine Menge Wissen zusammengeklaubt. Die staatsnahen Medien taugten dazu kaum (weil einseitig), weit mehr das Internet. Der Vergleich mit den Medien in der DDR und dem Westfernsehen drängt sich da auf. Und das Bedauern, dass diese Art von Westfernsehen heute fehlt, das alternative.

Das Westfernsehen fehlt

Weiter tickt es in mir – CO2, wieso klimawirksam? Schon Einstein hatte gemeint, dass die Wechselwirkung von Strahlung und Gasmolekülen unabhängig von der Art der Moleküle sei. Mithin wird die Sonderrolle von CO2 bestritten. Die Erde ist, so kann man anderswo erfahren (sogar in manchen mit staatlichen Mitteln geförderten Medien), durch den CO2-Anstieg in der Atmosphäre grüner geworden, Wüsten gehen zurück. CO2 ist Pflanzen-Nahrung, in Gewächshäuser wird es extra eingeleitet. Vom CO2-Anstieg profitieren auch die „Energiepflanzen“-Kulturen. Bis zum Horizont dehnen sie sich aus, die Raps-, Mais- und Getreidefelder, und unsere Landschaft verarmt, wird verhunzt. Besonders schlimm hat es unsere Tier- und Pflanzenwelt erwischt. Wer, wie ich, die Natur liebt, als Ganzes wie in ihren Details, dem tränt das Herz. Und weiter rumort mein System 2, wieso Klimaziel nicht über 1,5 Grad? Es gibt auf der Welt viel mehr Kältetote als Wärmetote. Und es gab schon immer Warm- und Kaltzeiten. Auch ohne Menschen. Nur noch Gedankenfetzen lasse ich jetzt zu, Windstrom ist gleich Flatterstrom, Ersatz aus dem Ausland. Ob durch Kohle oder Kernspaltung erzeugt – egal... moderne Kernkraftwerke… Demontage unserer Kraftwerke. Unsere Autoindustrie, einstmals… egal.

Ich brüte weiter, will zum Corona-Theater. In einem weltweiten Großversuch wird, so ist zu erfahren, per Ausnahmegenehmigung Gen-Material verimpft. Bis dahin gab es am Menschen keinerlei Erfahrung mit verimpftem Genmaterial. – Ich werde müde, nur noch Stichpunktartiges fällt mir ein, dass Viren mit einsträngiger RNA, so die Corona-Viren, ausgesprochen stark zu Mutationen tendieren. Durch die Impfstoffe Selektion von resistenten Stämmen. Aktuelle Impfschäden. Was ist bei längeren Zeiträumen? Kollateralschäden durch Lockdown und soziale Isolierung. Was heißt „an oder mit Covid-19 gestorben“? Und überhaupt, was sind „Corona-Tote“? Zum Schluss fällt mir der Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts vom 15. Juli dieses Jahres ein.

Und der neuerliche „Gedankenspaziergang“ eines befreundeten Kollegen, der unter dem Namen „Paul F. Gaudi“ vorzieht, anonym zu bleiben. Beide Artikel sind wohltuend objektiv, mein System 2 freut sich … freut sich … freut sich ..., ich will Schlaf.

Doch der meidet mich. An die Kollegen muss ich denken, an die willfährigen und an die schweigenden. Gleich darauf an unsere Politiker und deren Medienleute. An die, die oben angelangt sind oder dorthin wollen. Allesamt gründliche Denker, Langsam-Denker, keine Frage. Sie kennen die Fakten und die Argumente. Negieren, Ignorieren und Verleumden ist da angesagt, Vereinseitigen, Unterdrücken, Überspitzen und Uminterpretieren. Das verlangt gründliches Denken. Lieber etwas langsamer als zu schnell. Vor allem jetzt, wo sich die Sache am Hindukusch so überraschend entwickelt hat. Zugegeben, 20 Jahre Erfahrung können hinten nicht reichen und auch vorne nicht. Ob die da oben auch Schlafprobleme haben? Ich jedenfalls, ich finde keinen Schlaf.

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Tom Tompson / 06.09.2021

“Der berühmte israelisch-amerikanische Psychologe Daniel Kahneman unterscheidet zwei Arten des Denkens: das schnelle, intuitive und das langsame, rationale. Politiker neigen zu Ersterem.” Es müsste heißen: “Menschen neigen zu Ersterem”. Wer jetzt behauptet, es sei ihm noch nicht passiert leidet entweder unter einer ziemlich ernsthaften Störung (gibt es tatsächlich und macht einen ziemlich lebensunfähig), hat es einfach nicht gemerkt oder er lügt. Die oben genannten Beispiele wie alle politischen haben imo nichts mit schnellem oder langsamen Denken zu tun sondern eher mit der Einschätzung welchem Experten man glauben will (was schonmal damit zu tun hat, wie man sich die Wirklichkeit wünscht), welche politischen Ziele man verfolgt und wie man sich gerade fühlt. Untersuchungen zeigen, dass Kaufentscheidungen zu weniger als 10% rational getroffen werden. Dem entsprechend ist Werbung gestaltet. Wer denkt er sei immun dagegen ist schon lange reingefallen.

armin wacker / 06.09.2021

Also Mal ganz ehrlich, ich habe schon gewusst, dass mit dem Eur und den zehn Cent etwas nicht stimmt, aber hätte aufgrund des Textes die Lösung einfach akzeptiert. Erst nachdem ich zwei Formeln mit x und y gebildet habe, kam ich auf das richtige Ergebnis. Das Unbill liegt oft in mehreren Hirnzentren. Wenn jedoch die Hälfte der Studenten richtig lag und die andere falsch, dann habe ich zwei differgierende Ergebnisse und es wäre dringend notwendig nochmals darüber nachzudenken. Das versucht die Demokratie. Der Totalitarismus nicht. Wenn es aber nicht Mal die freie Presse versucht, sind wir endgültig verloren. Deshalb danke, dass es noch Portale wie achgut gibt.

Andreas Rochow / 06.09.2021

Heute werden Schüler in “Kompetenz” unterrichtet. Beiträge wie diese werden sie nicht mehr lesen und verstehen können. Die woke Meinung fertig ohne die lästigen Mühen von Denkarbeit und ohne ein (böses) konservatives und kulturelles Bildungsfundament fertig. Das ist zeitsparend und bequem. Indes arbeiten sie intensiv an der Entwicklung der künstlichen Intelligenz und dementieren unbesorgt in der Hängematte.

Hans-Peter Dollhopf / 06.09.2021

Schnell- und Langsamdenker wurden ja vor Kahnemann vollkommen anders definiert: Nicht nach einem von ihnen jeweils bevorzugten Denkweise-System, sondern nach individuell verschiedener Befähigung von Individuen, in Kürze Äquivalentes kognitiv zu verarbeiten. Schnelldenker sind also von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes her die mit “kürzerer Leitung” im Nervensystem. “Bessere Gene” im Synapsen-Feuern? Dieses Fass wurde auch von Sten Nadolny aufmacht in der Entdeckung der Langsamkeit (1983). Darin durfte sich jeder genetisch bedingt “langsam” Denkende rehabilitiert sehen, so er denn auch immer System 2 pflegte. Und das System 2-Konzept passte nicht zum Erziehungsstil des DDR-Schulsystems, in dem genetisch bedingte “Langsamdenke” in Kombination mit System 1-“Schnelldenke” bestes Menschenmaterial für die Erhaltung des Apparats bot. “Züchtungsziel” für die Menschheit also? Genetisch Schnellfunkende mit gleichzeitig kulturell ausgestatteter “langsamer” Denke! Bis sich das Gap zwischen Denkqualität und täglicher Erfordernis für die Spezies schließt!

Boris Kotchoubey / 06.09.2021

Der Unterschied zwischen Politikern und Menschen (ja, ich habe mich richtig ausgedrückt) besteht nicht in der Form bzw. Geschwindigkeit, sondern im Inhalt des Denkens. Der Mensch denkt an alles Mögliche: an seine Familie, Geld, Arbeitsprobleme usw. usf. Der Politiker denkt nur an seine Profilierung und daran, wie er seine Konkurrenten beseitigt und möglichst weit nach oben kommt. An ihre Karriere denken Politiker volllkommen richtig, in Kahnemanns Begriffen “langsam” - an etwas anderes denken sind nicht “schnell”, sondern gar nicht.

Sabine Schönfelder / 06.09.2021

Jakob@ Göhring, gar nicht so übel. Damit bringen Sie zwei neue Variablen ins Spiel. A. Einen Rundkurs und B., der mehrere Male durchlaufen werden muß. So katapultieren Sie sich immerhin aus dem Spreu heraus. Erinnert mich an das Marshmallow- Experiment. Kindern versprach man eine doppelte Ration, wenn Sie die Süßigkeit nicht sofort verzehrten, sondern sich beherrschten. Einer fraß die eine Seite an und platzierte die Süßigkeit so geschickt, daß es dem Betrachter bei der ersten Begutachtung nicht auffallen sollte. Erfindungsreich. Ganz Ihre Kragenweite.

G. Böhm / 06.09.2021

@ Jacob Gröning: Sie behandeln lediglich einen Spezialfall! Sabine Schönfelder sprach weder davon, daß die Pferde mehrere Runden laufen müßten, noch daß sie überhaupt im Kreise liefen. +++++ Zum DENKEN: Für das Ergebnis der Denkleistung ist letztlich nicht entscheidend, ob es auf schnellen oder langsamen Wege entstand, sondern vielmehr davon, ob überhaupt ein scharfsinniger Denkprozeß stattgefunden hat. So ist das im Beitrag vorgelegte (falsche) Erstergebnis nach (Bauch-) Gefühl (manche sagen auch, ich glaube) unter Einwirkung eines Scheinbildes entstanden, also ohne (Nach-) Denken. Wer gleichzeitig mindestens um drei Ecken denken kann, ist eben etwas schneller, was nicht heißt, daß das Ergebnis falsch sein muß. Wichtig für das Ergebnis in letzter Instanz ist der Ansatz, unter einer allumfassenden Sichtweise, in problemadäquater Distanz und in der vierten Dimension die Sache zu betrachten. Dabei ist die Einnahme einer problemadäquaten Distanz eine der anspruchsvollsten Übungen überhaupt.

Margit Broetz / 06.09.2021

Kahnemann Pflichtlektüre? Einer meiner Bekannten ist ganz begeistert davon. Ich habe über eine Stunde in seinem Exemplar des 500-Seiten Wälzers geblättert, ganze Abschnitte gelesen, und fand keinen originellen Gedanken. Nichts was man nicht auf 50 Seiten hätte darstellen können (aber ich bin familiär psychologisch “vorbelastet”).—Ich weiß nicht, ob es der Übersetzer war, aber ich goutiere es nicht, wenn mich ein Buch schon auf dem Einband belügt: Es gibt keinen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, und wenn das auch dieser Artikel wieder behauptet.—Alfred Nobel hat bewußt keinen Wirtschaftsnobelpreis eingerichtet und war seinen Kindern zufolge diesen auch abgeneigt.  Was es gibt, ist ein auf Betreiben gleichgesinnter Ökonomen (Mont Pelerin Society) im Jahre 1968 (!) von der Schwedischen Reichsbank eingerichteter “Preis im Gedenken an Alfred Nobel”, der der Öffentlichkeit als Wirtschaftsnobelpreis verkauft wird, die Vertreter dieser ökonomischen Lehren verleihen sich den Preis gewissermaßen gegenseitig, des Ansehens halber (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es mag das Verdienst Kahnemanns sein, gezeigt zu haben, daß der homo oeconomicus mancher “Wirtschaftswissenschaftlichen Schulen” (!) nicht das unterstellte, stets rational agierende Individuum ist. Schnellere Zeitgenossen wußten das auch vorher, dies auch an die geschätzte Frau Schönfelder! Die meisten Menschen sind, porca miseria, nicht in der Lage bis drei zu zählen.

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