Die Firnis der Zivilisation ist in der Tat sehr dünn. Ich frage mich aber, ob Judentum und Christentum tatsächlich den großen Fortschritt in der Menschheitsgeschichte gebracht haben. Beschäftigt man sich ein wenig mit der klassischen Antike und dem Hellenismus, gewinnt man eher den Eindruck, dass damals eine geistige Freiheit geherrscht hat, von der wir heute nur träumen können. Griechen und Römer waren religiös tolerant. Die griechischen Philosophen führten offene Diskurse, die bis heute beeindrucken. Athen war demokratisch verfasst, wie übrigens auch die meisten germanischen Stämme mit ihren “Thing”-Versammlungen. Natürlich gab es hie und da noch Menschenopfer, aber gegen die Massenmorde der Moderne, von der französischen Revolution bis zu Pol Pot waren die Gladiatorenspiele ein Kindergeburtstag.
@Ilona Grimm, @Paul Franklin - ich wollte nicht Ihre religiösen Gefühle verletzen. Sie sollten aber wissen, dass man aus jüdischer Sicht die Thora nicht wörtlich nehmen darf, sondern sie auslegen muss. Und danach sind Menschenopfer ausdrücklich verboten. Anders im Christentum: Pater Max. Kolbe durfte sich 1941 in Auschwitz für einen polnischen Familienvater opfern. Gemäß christlicher Ethik ist das das Größte, was ein Mensch leisten kann. Wer sein Leben gibt ... Juden dürfen das aus talmudischer Sicht auf gar keinen Fall. “Wer sagt dir, dass dein Blut röter ist als seins?” fragt der Talmud in diesem Fall. Also wurde durch das Christentum das (freiwillige?) Menschenopfer wieder möglich.
Mit diesen Methoden fressen sie sich doch nur gegenseitig auf. Wenn einer glaubt er bliebe verschont, täuscht er sich. Grüße vom Zauberlehrling. Der Käse dauert nicht mehr allzu lange. Die Endstufe der Dekadenz ist bereits gezündet. Die finanzielle Substanz die derartigen Schwachsinn möglich macht ist erschöpft. Pflege jeder sein eigenes verlässliches Netzwerk. Mehr braucht es nicht. Der Rest soll zur Hölle fahren.
Dem Streit um den Glauben, der hier hin und her brandet, kann ich auch ein primitives Detail beisteuern. Ich habe einem jungen Kollegen einmal erzählt, dass mir die Schriften von Erich Fromm als Jugendlichem eine Orientierung gegeben haben. Er hat dann geantwortet, dass er sich mehr an Wilhelm Reich hält. Damit war alles gesagt, bis .... Ja, bis mir mein eigener Sohn erzählt hat, er interessiere sich für die Theorien Herbert Marcuses. Das war ein Tiefschlag für mich, denn Marcuse war die Ursache für Fromms Bruch mit der Frankfurter Schule. Marcuse war der verletzende Gegenspieler Fromms, der dem aus einer Rabbiner-Familie stammenden Fromm, der später die strenge Auslegung des Glaubens abgelegt hatte, übel genommen hatte, dass er auch seine Bindungen zum Zionismus gelockert hatte. Marcuse ging dann in die USA wo er, als bekennender Kommunist - während der schlimmsten Hatz gegen angebliche und echte Kommunisten für den OSS arbeitete. Haben und Sein. Man hat einen Glauben, aber man wird danach gemessen, wer man ist. Nach meinem Verständnis war Marcuse nicht jüdisch. Was hat den geritten? Es ist wie wenn eine Nachfahrin des Reemtsma Clans mit Antisemitismus-Beschuldigungen um sich wirft. Was mich betrifft, so bin ich wahrscheinlich deshalb kein Christ, weil ich nicht meine, dass Jesus wirklich jeden retten wird, der sich spät zu ihm bekennt, und sei es unter äußerem Druck. Es wäre ungerecht, wenn er sich nicht anschauen würde, was das sonst so für ein Mensch ist. Dieses übertriebene Heilsversprechen hat für mich eine negative pädagogische Komponente.
Esgibt nichts duemmeres als diese verwoehnten Klimahuepfer. Werden regelrecht instrunentalisiert fuer die Grosskonzerne. Einfach peinlich. Die realen Probleme werden diese Huepfenden in den Schranken weisen. Die Haelfte der Welt hungert und ist Unterernaehrt und diese Strotzdummen Goeren wollen das es in 100 Jahren 1 Grad kaelter wird. Klima, Corona, Gender das ust ist alles der selbe Dreck. Ich gehe Morgen tsipouro trinken mit vielen Vorspeisen und pfeife auf den Bloedsinn
Man könnte natürlich auch die Opfer des thermidorianischen Terrors den Menschenopfern zufügen, die Opfer des russischen Bürgerkriegs, des stalinschen Terrors und natürlich des Holocaust. Die Mechanismen sind immer die gleichen, erst die Entmenschlichung der potentiellen Opfer, dann die Erzeugung des Hasses und wenn dieser genug gesteigert ist, die Vernichtung. Die Äußerungen unserer jungen Philanthropen läßt für die Zukunft einiges erwarten. Was mich an den jüngeren Äußerungen speziell der jungen Damen einigermaßen verblüfft: Dafür, daß die noch nichts gewonnen haben, sind sie schon ordentlich weit im Cäsarenwahn vorangekommen. .
Michael@Fasse, es verhält sich mit der sprachlichen Ableitung des Wortes „Glauben“ ähnlich, wie mit dem christlichen Glauben selbst. Beides unterliegt der Hermeneutik. Etymologisch bedeutet es auch ´gutheißenˋ, ´lieb habenˋ oder ´begehrenˋ. Bedenken Sie die vielen Übersetzungen im Wandel der Zeiten, bevor Sie sich vom trefflichsten Inhalt dieses Wortes angesprochen fühlten. Selbstverständlich geht man im Glauben an etwas oder jemanden eine emotionale Beziehung ein. Das liegt in der Natur der Sache. Sie selbst beschreiben, daß sich Jesus für Sie „geopfert“ hat, damit Sie ewig Leben können, und ich freue mich aufrichtig für Sie, daß Sie Erfüllung und Sinn für Ihr Leben gefunden haben. Es ist müßig über sehr persönliche, emotionale Beweggründe zum Glauben von verschiedenen Individuen zu räsonieren. Glaube ist für mich, ebenso wie eine Impfung, wenn Sie mir den trivialen aber zutreffenden Vergleich verzeihen, immer ein ANGEBOT, aber nie Verpflichtung. In der Freiwilligkeit liegt die größte Überzeugung. Übrigens, agitative Manipulationstechniken gehören nicht zu meiner Vorstellung von Freiwilligkeit. Wir Menschen sind in vielerlei Hinsicht ähnlich, aber eben nicht in allem. Deshalb bitte keine Missionierung oder Frau @Grimm Meinungsabwertungen Andersdenkender. Wer glaubt, in einer Beziehung zu Jesus, zu Gott, zu Mohammed, zu Buddha, synkretistisch oder gottlos, die einzige, alternativlose Wahrheit gefunden zu haben, OHNE Toleranz, der hat mit einem Schlag Millionen geborene Feinde.
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